Warum eigentlich diese Tendenz zum Overkill in Deutschland ?

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 16996
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Bei mir im Bekanntenkreis und auch im Revier mit viel Schwarzwild nutzen die meisten.308, Gerade seit Schalldämpfer genutzt werden.
Habe auch früher einige Jahre 9,3x62 geführt und die Rehe sahen alle genauso aus wie mit der .308 auch. Ich verwerte alles selber und nehme kurze Fluchten bei Kammerschüssen gerne in Kauf.
Ein Freund nutzt im Drilling 7x57R seit über 50 Jahren und wohl immer RWS H- Mantel,
Teilweise sind die Blätter komplett unbrauchbar, es liegt also alles eher am Geschoss als am Kaliber.
 
G

Gelöschtes Mitglied 16996

Guest
Jemandem tief greifende Probleme zu unterstellen, weil er ein Kaliber gewählt hat was einem selbst nicht passt, finde ich bedenklich.

Nach meiner Erfahrung gibt es drei typische Arten von Büchsenkäufern/Besitzern.

Die einen kaufen die Büchse, ob gebraucht oder neu, die Ihnen recht erscheint oder eben angeboten wird und legen weitaus weniger Wert auf Kaliber und Geschoss, als "wir" glauben möchten...
Das sind die Typischen 300 WinMag - Norma Vulkan Jünger.

Die anderen beschäftigen sich etwas mit dem Thema und kaufen eine der üblichen verdächtigen, die Ihnen von einem der 30-06, 8x57, 308 oder 7x64 Jünger nahegelegt wurde. Dazu noch etwas Hirnschmalz ins Projektil gesteckt und fertig. Das bleibt dann so bis zum letzten Tag. Schließlich sind die Waffen nicht der faszinierende Teil an der Jagd für sie. Werkzeuge halt...

Dann gibt es noch diejenigen, die gerne das ganze Portfolio ausschöpfen. Ob es am Ende die Faszination für die verschiedensten Kaliber ist, oder einfach der Bedarf nach Optimierung um den verschiedensten Situationen gerecht zu werden, spielt keine Rolle.
Dem Rehwildjäger auf seinen Freiflächen reicht seine .222 Rem, .243 oder 22-250 der Sauenjäger am Sumpf liebt seine 9,3x64, .375 H&H, .416 Rigby :p.
Bisher habe ich noch keinen Jäger getroffen, der nicht einen guten Grund für jedes seiner Kaliber hatte, oder absolut garkeinen!
Machtgehabe, Potenzausgleich oder Bösartigkeit waren nie dabei.

Man sollte tunlichst vermeiden, andere anhand der von Ihnen verwendeten Kaliber, oder deren Jahresstrecke zu bewerten.
Leben und leben lassen.
Nö, wenn sie bei mir das Wild kaputt schießen, bin ich da eigen 😉
 
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Nö, wenn sie bei mir das Wild kaputt schießen, bin ich da eigen 😉
Das wird keiner aus Spaß machen.
Mir sind 500 gr Wildbret weniger lieber, als eine Nachsuche auf eine 80 Kg Sau, die mit verstopftem Ausschuss ohne Pirschzeichen in`s Schilf geflüchtet ist.

Im Idealfall kommst Du an einen Jagdgast aus Gruppe 2 oder 3.
Der eine schießt brav seine 308 Hit, der andere Gast küsst Dein Reh mit der .375 H&H und einem Vollmantelgeschoss in die ewigen Jagdgründe.
Du wirst keinen unterschied feststellen.
 
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Das allermeiste Wild mit der 7x64 oder 7x65 erlegt, zur Zeit führe ich meist die 8x57, beides für Rehwild sicher auch Overkill. Aber ich habe z.B. auch Waffen in .243 und eine 7x57, auch mit denen jage ich gerne. Die .300 Win Mag dagegen nutze ich eher selten.

Die Gründe sind eigentlich recht einfach: Etwas Reserve ist sicher nicht verkehrt, die Zerstörung ist mit geeignetem Geschoss zu steuern. Wenn ich etwas vom Ragout wegschneiden muss nehme ich das in Kauf, beim Haltepunkt hinterm Blatt ist das zu verkraften. Die .243 ist eigentlich eine schöne Rehwildpatrone, aber bei der starken Verbreitung von Sauen nimmt man halt im Zweifel ein für Hochwild zugelassenes Kaliber mit...

Grundsätzlich gehe ich aber auch davon aus, dass sich andere etwas bei der Wahl ihrer Waffen denken und es nicht nur ums Imponieren geht. Immer an den Unterschied zwischen „brauche ich nicht“ und „braucht man nicht“ denken...
 
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Ich denke dass die meisten Jäger am Haben - Wollen Syndrom erkrankt sind! Mein Schrank ist voll. 1 KK, 1x Repetierer 8x57, 1x BBF 308 /20-76 Einstecklauf 22 Hornet, BB Wechsellauf 9,3x74, Bergara 45/70 und Bergara 308, Savage Repetierer 308, Sako 300WSM, Bennelli HA 12/76. Ich weiss da ist viel dabei was man nicht bräuchte, man hat es aber! Ich habe Hochsitze wo die Schussentfernung gemeinerhand 180 Meter beträgt weil die Windverhältnisse keinen anderen Ort zulasse zum aufstellen von Hochsitzen. Aber da habe ich eione Sau von 90 kg geschossen mit der 300WSM, die war Bum-um. Vorher habe ich da eine Sau von 45 kg geschossen, gut getroffen aufs Schild, die Kugel ging nicht bis ins Leben. Das war für die 308 schon etwas weit. Ich würde sagen dass die 308 auf mehr als 150 Meter anfängt zu schwach zu werden wenn es weiter raus geht! Und wenn jemand jetzt einen kapitalen Keiler auf 200Meter stehen hat, wer wird da nicht versuchen mit seiner 308 den zu erlegen? Aber ganz ehrlich, da kommt die 308 an ihre Grenzern, wenn sie nicht schon 80 Meter darüber hinweg ist? Ich wollte immer eine DB haben, und da habe ich mitr eben einen Wechsellauf geholt für meine BBF in einem möglichts dicken Kaliber. Man weiss ja nie ob es nicht einmal nach Namibia geht? Das Kaliber 45-70 hatte ich für meine nur Waldjagd und leistete mir da gute Dienste, aber jetzt haben die Revierverhältnisse geändert und ich habe auch viel Feld. Da ist mir die 45-70 eben in der Entfernung zu limitiert. Aber verkaufen für einen Appel und ein Ei bringt auch nix, frisst ja kein Brot! Und so kommen mit den Jahren eben immer mehr dazu. Es gibt Jäger die eine einzige Jagdwaffe besitzen und damit gut klar kommen, andere kaufen sich spezifische Jagdwaffen für verschiedene Jagdgegebenheiten. Das wird auch immer so bleiben!
 
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Horrido....
eigentlich braucht man nur 7x57, oder 6,5x57(Wenn's weiter sein soll) oder 8x57 ...der Rest darüber wäre für Afrika oder Canada gedacht....die saubersten Schüsse (vom Wildbret her ) macht meine 8x57 mit Hornady TMR(11,2g) ...bei hinter Blatt Kammerschüssen ...etwas Fluchtstrecke ist mir gerade recht , dann blutet es schön aus , und Dackelchen bekommt seine Spaßsuche 😁
Die rasanten Kaliber machen mir zuviel Matsch !
Das brutalste was ich bisher sah war 243 auf Rothirsch (war nicht hier) ......Hämatome und Splitter bis zum Abwinken.....
da lob ich mir den Artikel über die Königin des Waldes....die 8x57 ....!
Ich habe viele unterschiedliche Kaliber , aber geführt wird meist nur die eine , 8x57, mit unterschiedlichen Geschossen welche über die Ladeleiter zur Deckungsgleichheit laboriert werden !
zum TS : stimmt schon .....etwas Overkill iss schon da , aber die werden alle ruhiger 😁
Grüße +WMH Olli
 
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Trend zum Overkill. Vielleicht früher. Die Neuwaffen, die in meinem Umfeld in den letzten Jahren gekauft wurden, waren alle in .308 oder .270 . Da bei uns auch immer Sauen kommen können, kein Overkill.
 
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Ich denke dass die meisten Jäger am Haben - Wollen Syndrom erkrankt sind! Mein Schrank ist voll. 1 KK, 1x Repetierer 8x57, 1x BBF 308 /20-76 Einstecklauf 22 Hornet, BB Wechsellauf 9,3x74, Bergara 45/70 und Bergara 308, Savage Repetierer 308, Sako 300WSM, Bennelli HA 12/76. Ich weiss da ist viel dabei was man nicht bräuchte, man hat es aber! Ich habe Hochsitze wo die Schussentfernung gemeinerhand 180 Meter beträgt weil die Windverhältnisse keinen anderen Ort zulasse zum aufstellen von Hochsitzen. Aber da habe ich eione Sau von 90 kg geschossen mit der 300WSM, die war Bum-um. Vorher habe ich da eine Sau von 45 kg geschossen, gut getroffen aufs Schild, die Kugel ging nicht bis ins Leben. Das war für die 308 schon etwas weit. Ich würde sagen dass die 308 auf mehr als 150 Meter anfängt zu schwach zu werden wenn es weiter raus geht! Und wenn jemand jetzt einen kapitalen Keiler auf 200Meter stehen hat, wer wird da nicht versuchen mit seiner 308 den zu erlegen? Aber ganz ehrlich, da kommt die 308 an ihre Grenzern, wenn sie nicht schon 80 Meter darüber hinweg ist? Ich wollte immer eine DB haben, und da habe ich mitr eben einen Wechsellauf geholt für meine BBF in einem möglichts dicken Kaliber. Man weiss ja nie ob es nicht einmal nach Namibia geht? Das Kaliber 45-70 hatte ich für meine nur Waldjagd und leistete mir da gute Dienste, aber jetzt haben die Revierverhältnisse geändert und ich habe auch viel Feld. Da ist mir die 45-70 eben in der Entfernung zu limitiert. Aber verkaufen für einen Appel und ein Ei bringt auch nix, frisst ja kein Brot! Und so kommen mit den Jahren eben immer mehr dazu. Es gibt Jäger die eine einzige Jagdwaffe besitzen und damit gut klar kommen, andere kaufen sich spezifische Jagdwaffen für verschiedene Jagdgegebenheiten. Das wird auch immer so bleiben!


Sorry aber warum soll eine .308 bei sauberem Treffer auf Sauen jenseits der 150m nicht genügen???
 
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Ich würde sagen dass die 308 auf mehr als 150 Meter anfängt zu schwach zu werden wenn es weiter raus geht! Und wenn jemand jetzt einen kapitalen Keiler auf 200Meter stehen hat, wer wird da nicht versuchen mit seiner 308 den zu erlegen?
(y)das habe ich auch nicht mit der 8x57IS versucht:sneaky:, 200m auf ,,strammen Keiler" würde ich die .300 WM, 8x68S, oder die 9,3x62 vorziehen.
Allerdings mit der .308 auf Rehwild 200m, das müsste passen:sneaky:
MfG.
 
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Bei uns im Umfeld waren 3 von 5 Neukäufen 308 (allesamt Jungjäger und -innen), eine 30-06 und ich hab zur vorhanden 30-06 ein super-macho-kaliber für mich dazu genommen: die 6,5 Creedmoor.
Ich hätte auch ne x55 oder .260 genommen. Aber das Gewehr gab es halt in der Creedmoor.

Insbesondere bei jüngeren Jägern sehe ich eher selten Overkill. Klar. Für Namibia wird etwas aufgerüstet.

Aber für das heimische Revier sind die meisten recht moderat unterwegs.

Wir sind aber auch nicht Rotwild-Kerngebiet eher Rand.
 
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Nabend

...
Warum also z.B. ein Reh mit der 300Win erlegen, wenn es doch mit der .243 ebenso waidgerecht verendet und -geeignetes Geschoss vorausgesetzt - verwertbar bleibt...

Durch die quasi überall vorkommenden Sauen, den daraus folgenden Wildschadensregelungen (Sau pardonieren wegen zu kleinem Kaliber ist ungünstig), und durch die deutschen Gesetze ist 6,5x57 quasi das Minimum, womit der Durchschnittsjäger ansitzt. Mit der 243 bist Du hierzulande auf Sau schon rechtlich raus.

Meistens wird dann in der Praxis eine Büchse in 308, 30-06, 270, 7x64, oder 8,57. Alles sinnvolle Mittelkaliber und kein Overkill. Wer weitere Entfernungen im Feld hat flirtet halt mit der 300 Win Mag. Ok die verbreitete 9,3 ist vielleicht etwas Overkill, aber der Rückstoß ist auf der Jagd problemlos erträglich und die Entwertung hängt mehr mit der Geschosskonstruktion zusammen.
Den Großteil meiner Strecke habe ich mit 30-06 und 308 erlegt, die wenigen Stücke mit der 9,3x62 sahen aber auch nicht wirklich schlimmer aus.
Die Benutzung der 416 Rem auf deutsches Wild hab ich mir bislang aber dann doch verkniffen.
Hauptsächlich wegen den garantierten Sprüchen der Mitjäger...Die Entwertung würde mit einem harten Barnes TTSX gar nicht so dramatisch sein, wette ich :))

Viele Grüße,

Oliver
 
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Ich würde sagen dass die 308 auf mehr als 150 Meter anfängt zu schwach zu werden wenn es weiter raus geht! Und wenn jemand jetzt einen kapitalen Keiler auf 200Meter stehen hat, wer wird da nicht versuchen mit seiner 308 den zu erlegen? Aber ganz ehrlich, da kommt die 308 an ihre Grenzern, wenn sie nicht schon 80 Meter darüber hinweg ist?

Naive frage, jage selbst nur bis ~140m: Liegt das nur daran, dass Jäger typischerweise nicht Wind & Co beachten und mit Rangefinder und "klicks" arbeiten? Ich frage mich, wie es zu Abschüssen >1.000m kommt beim Militär im gleichen Kaliber, aber das bei Jägern nicht geht.
 

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