Klettersitz / Baumsitz in der Praxis

Registriert
25 Mai 2011
Beiträge
3.322
Den Stammdurchmesser richtig zu wählen und das Fußteil am Beginn schräg zu stellen ist Erfahrungssache. Da hast du deine Lektion ja schon gehabt. Der Rest deiner Probleme ist bei einem Summit nicht existent. Ich würde dir aber den 180 Max empfehlen. Der ist so groß wie der Titan, hat aber den seitlich geschlossenen Sitz. Das ist sehr sinnvoll gegen Zugluft. Zudem brauchst du die erweiterte Fußablage. Erst dann wird es bequem.
 
Registriert
12 Nov 2014
Beiträge
3.559
Ich hatte das Fußteil erst eins enger gestellt, damit ging aber garnix...
Das der Baum grenzwertig ist, weiß ich nun auch, es steht aber keiner in der Nähe, der halbwegs vernünftig zu klettern wär. Die Kiefern sind meist abgestorben oder am Absterben, das Laubholz ist zu astig, kum, zu dünn usw. Im Bestandesinneren wären noch ein paar Kiefern, aber dazu muss ich mittig in den Einstand und seh dann von der Freifläche nix mehr...

Danke für den Tipp mit dem Max 180. Das mit der Zugluft ist bei mir nicht so das Problem, von daher wird es möglicherweise der Titan. Haupteinsatz soll bei mir die Drückjagd werden und da werd ich vermutlich dann eh überwiegend stehen.

Ansitz mit KS ist eher die Ausnahme. ggf. um mal nen Platz zu testen, ob er sich für nen Hochsitz lohnt und wie der Wind geht.
 
Registriert
12 Nov 2014
Beiträge
3.559
So, mittlerweile ist der Summit Titan bei mir eingezogen. Er ist obenrum etwas breiter und v.a. ist der Sitz anders konstruiert und "hängt" damit einige cm unterhalb des oberen Rahmens. Damit kann man etwas besser auflegen, zumindest bekommt man die Ellenbogen unter.
Mir kommt der auch leichter vor, das kann aber täuschen. Die Seilverriegelung funzt etwas anders als beim Naturwerk. N Kumpel will mir Edelstahleinlagen für den Sitz besorgen, denn ohne verschleißt in einigen Jahren nach seiner Erfahrung der Sitz an den Stellen. Da bin ich mal gespannt.

Mein "Dealer" hat mir übrigens erklärt, das der Unterschied zwischen Titan und Goliath nicht in der Größe des oberen Bügels bestünde, da sind die beiden wohl identisch.

Ich hab inzwischen mal die Polsterung durch Heizungsrohrisolatoren ersetzt. Und der Sicherungsgurt durch eine Ratsche. Der Mitgelieferte Gurt entspricht wohl nicht dem Deutschen Sicherheitsgefühl. ich muss sagen, ich stell es mir auch schwierig vor, mich selbst abzuseilen, wenn die Sicherung an meinem Rücken angebracht wird. Mag zum Schießen ok sein, wenn Du da aber rein fällst, kommst Du selbst aber nimmer raus...:unsure:

Anbei hab ich Auch mal zwei Fotos von meiner vorgebundenen Abseilsicherung gemacht:2021-01-05 11.43.13.jpg
Rechts das Seil mit dem Achter und dem Karabiner zum Einhängen in den Gurt. Darunter der kleinere Karabiner mit dem gurtseitigen Ende von der Prusiksicherung. Die Karabiner sind mit nem Schrumpfschlauch gegen Klappern gesichert. der Achter im Karabinerloch mit Isolierband. Mit dem weißen Isolierband hab ich das alles am Sicherungsseil befestigt.
Links die beiden Bandschlingen zur Kurzicherung. Bei dünnen Bäumen reicht eigentlich auch die längere Bandschlinge.

2021-01-05 11.43.34.jpg
Hier noch das Reepschnürl mit dem Prusik (eigentlich kein Prusik, sondern ein assymetrischer Prusik, von dem ich nicht mehr weiß, wie er heißt)
Im Ernstfall lös ich alle weißen Isobänder, häng mich in den Karabiener unterm Achter ein, führ das Rebschnürl hinterm Buckel durch und häng das auch in den Gurt ein. Bandschlinge durchschneiden und abseilen.
 
Registriert
12 Aug 2014
Beiträge
10
Hallo Freunde und Interessenten des Klettersitzes,

ich selbst bin begeisterter Nutzer so eines Teiles. Zum Einsatz kommt er im Moment aber fast ausschliesslich bei der Bewegungsjagd. Mit Interesse verfolge seit Jahren diesen Faden. Heute möchte ich auch einmal meinen Senf dazu geben.

Der Klettersitz als solcher, ist aus meiner Sicht eine tolle Erfindung für die Jagd. Was wir aber aber nicht vergessen dürfen, ist, dass wir meistens Jäger sind und nur ein geringer Teil von uns Kletterer. Die Kletterer unter uns, sollen sich ihre Sicherung so gestallten, wie es ihren Vorlieben entspricht. Nichtkletterer werden, nach meiner Meinung von dem Fachchinesisch aus der Kletterwelt eher abgeschreckt, als das sich ihr Interesse zu diesem "Teufelszeug" wecken lässt.

Aus meiner Sicht, sollte der unbedarfte Einsteiger mit einfachen Lösungen beginnen.
Neben dem Sitz benötigt er einen Klettergurt (ich würde einen Komplettgurt nehmen) ,
10-15 Meter Dynamikseil, 2-3 verschieden lange Bandschlingen (60-80-100...), 2 Schraubkarabiener und ein Sicherungs- Abseilgerät (z.Bsp. Eddy von Edelrid). Ich habe zur Sicherung des Fussteils immer noch einige kleine Spanngurte (2,5m mit Klemmschloss) dabei.

So ausgerüstet kanns losgehen, aber nicht etwa zur Jagd. Zusammen mit einem Partner/Partnerin gehts zum Üben. Normalerweise, müsste man einen Kurs machen.

Bald wird man erkennen, ganz so easy wie in den Videos ist es doch nicht. Was mache ich wenn der Baum zu dick/dünn/schräg ist? All diese Dinge müssen geübt werden. Irgenwann kommt man dann auch zur Königsdisziplin-Wie kann ich unter Last die Länge der Stahlseile verändern-.

Ob ich am Anfang 10 oder 15 Minuten zum Aufbaumen brauche ist nicht wichtig, sicher muss es sein!!!!

Sucht euch am besten jemanden der kann und lasst es euch zeigen!!!!!
 
Registriert
4 Okt 2013
Beiträge
436
Hallo zusammen,

kennt jemand hier einen Jagdausrüster mit Ladengeschäft in der Schweiz oder Südewestdeutschland, wo man eine Auswahl an Klettersitzen vorfindet die man dann auch mal hinsichtlich der Geräuschentwicklung, Auflagen, Sitzkomfort etc. ausprobieren kann?

Ich würde das Thema gerne mittelfristig angehen, hab aber keine Lust mich bei einer so grossen Ivestition auf youtube-Rezensionen oder Werbetexte zu verlassen. Gerade bei Gewehrauflage-Möglichkeiten bin ich pingelig.

Zuschicken lassen, aufbauen und ausprobieren und evtl. wieder zurück schicken ist für mich auch nicht wirklich eine Option, würde lieber mehrere Modelle direkt miteinander vergleichen können.

Vielen Dank im Voraus und Weidmannsheil.
 
Registriert
13 Jun 2001
Beiträge
2.448
Hallo zusammen,

kennt jemand hier einen Jagdausrüster mit Ladengeschäft in der Schweiz oder Südewestdeutschland, wo man eine Auswahl an Klettersitzen vorfindet die man dann auch mal hinsichtlich der Geräuschentwicklung, Auflagen, Sitzkomfort etc. ausprobieren kann?
....
Nein.
Meiner Meinung nach ist der KS-Markt (noch) sehr klein, es läuft deutschlandweit über wenige Händler, Lieferung aus den USA ist nicht immer flüssig und die Händler verkaufen lieber das letzte Ding im Lager, als es für seltenst vorkommende Demo-Events aufzubewahren.
Eine Möglichkeit sehe ich eher darin, dass du an einem Kurs teilnimmst. Bei meinem Kurs waren 12 Teilnehmer da, viele schon mit eigenen Geräten, dazu jene der Trainer und so waren unterschiedliche Modelle und Hersteller dabei.
Zudem meine ich, dass alle KS Bereiche haben, die man selbst verbessern kann (muss). Tipps dazu sind hier im Forum, auf youtube und sonstwo zu finden.
Die meisten KS-Nutzer die ich kenne verwenden die gelieferte, schwenkbare Gewehrauflage nicht / haben diese nicht montiert. Es ist ein Gerät für kurze bis mittlere Entfernungen: Ellenbogen auf die Brüstung bzw. Waffe am Baum nach hinten anschlagen. Oder Brüstung so hoch nehmen, dass auf dieser Angeschlagen wird (im Stehen / Knien ).
Vorschläge, sobald Corona es zulässt:
- suche immer mal wieder im Netz nach "Klettersitzkurs" oder schau auf die Seiten von ÖJV BW oder BY oder sende Emails an ForstBW / BaySF oder andere Kursanbieter (die ich nicht kenne).
- frag hier oder auf anderen Jagdplattformen nach KS- Nutzern die in deinem Bereich wohnen, ob du sie besuchen und dir im Wald ihr Gerät ansehen darfst.
 
Registriert
9 Jul 2019
Beiträge
501
Grüß euch,
Es wollt doch mal jemand im Süden einen Kurs für Klettersitze anbieten, ist da was geplant? Im Sommer müsste ja wieder gehen :)
 

MSP

Registriert
4 Mrz 2014
Beiträge
479
Hallo zusammen,
zum Thema Sicherung empfehle ich dringend ein einfaches automatisches System. Wer kein erfahrener Kletterer ist, wird mit Prusik- und Abseilachtern im Notfall große Probleme kriegen. Der Notfall ist ja meistens von einer überraschenden oder unvorhergesenhenen Situation gekennzeichnet. Wenn man dann mit vollem Gewicht ins Sicherungsseil geknallt ist, muss die Rettung möglichst einfach sein. Probiert es mal aus mit Rucksack, Gewehr und Gerödel und voller Belastung auf dem Seil: Wer da noch mit Prusik oder Achter die Übersicht behält: Respekt!
Ich nutze eine dicke Reepschnurschlaufe mit Ankerstich am Baum als versschiebbare Sicherung. Diese ist mit Karabiner an eine 10m Sicherungsleine verbunden. An dieser Sicherungsleine bin ich mit Lory am Gurt befestigt. https://www.grube.de/abseilgeraet-lory-pro-en-12841-c-en-15151-1-en-341-71-424/
Im Notfall seile ich mich aus jeder Situation notfalls einhändig bequem ab.
 
Registriert
9 Nov 2018
Beiträge
190
Als ungeübter in der von dir beschriebenen Paniksituation am Lory oder Eddy abzuseilen ist wesentlich unintuitiver als am Achter oder Tube. Bei letzteren musst du nur den Zug am freien ende des Seils regulieren. Am eddy/lorry kommt noch die Bedienung des Hebels dazu.
Erfordert auf jeden Fall auch regelmäßige Übung. Wie mit allen Sicherungs-/Abseilgerätschaften.
Edit: Ich würde ja gerne mal sehen wie du dich mit sonem Gerät einhändig, eibfach und bequem abseilst.
 
Zuletzt bearbeitet:

MSP

Registriert
4 Mrz 2014
Beiträge
479
Das sehen einschlägige Berufsgenossenschaften aber anders...
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
9 Nov 2018
Beiträge
190
Also verstehe mich nicht falsch, ich nutze selber nen Eddy in der SKT. Empfand es aber doch recht langwierig den sicheren Umgang damit zu erlernen und kann mir überhaupt nicht vorstellen mich damit einhändig ansatzweise entspannt abzuseilen.
Aber glücklicherweise kann ja jeder machen wie er mag. Drum hab ich mich bei meinem KS Setup dagegen entschieden und nutze dort für den Notfall einen Tuber
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
132
Zurzeit aktive Gäste
539
Besucher gesamt
671
Oben