Ich mal wieder. Meine erste praktische Erfahrung mit der .22lr hatte ich im zarten Alter von 16 Jahren mit einem Rhöm Revolver,RG12.
Beim Umtreiben einer Bullengruppe wurde einer der Jungs, die hatten alle so 500 kg LG, renitent und blieb stehen und senkte den Kopf. Der durchaus nicht hasenfüßige Melker kloppte ihn dann mit einem metallenen Elektrozaunpfhahl zwischen die Hörner um ihn zum weitergehen zu animieren.
Der Bulle verstand das allerdings als Aufforderung zum Spiel und behandelte den tapferen Melker so wie man es auf Videos von spanischen Stierkämpfen hin und wieder sieht, also den Menschen zum Bekämpfen der juckenden Stirn verwenden.
Kurz und gut, Melker hat mit diversen Rippenbrüchen überlebt.
Nun hatte der Chef, also mein Vater, die Idee dem Bullen eine Fortbildung zu ermöglichen, zB zum Steak oder Rinderbraten.
Also wurde der mit Hilfe von 6 erwachsenen Männern überredet eine Verladebucht zu besuchen.
Von da aus sollte er dannn den Viehrtansporter besteigen. Er weigerte sich aber in der Art, daß er eben diese Männer zu Akrobaten ähnlich der französichen Stierkämpfer degradierte.
Schließlich sagte mein Vater, ich solle halt mein Revolverargument holen.
Gut, Stolz, benötigt zu werden als junges Mädchen ist das eine, aber diesem Kampfbullen auf kaum 3 m Aug in Aug gegenüber zu stehen ist ne andere Sache.
Kurz und gut, mit Hose kurz vorm überlaufen, habe ich in dem Augenblick, da er siegessicher den Kopf zum Finale senkte, alle 6 Schuß auf die Reise geschickt.
Anschließend , nach Kehlschnitt, ließ er sich völlig problemlos auf den Transporter ziehen.
Inzwischen habe ich etliche Bullenschädel in meiner Sammlung mit wunderschönen Löchern bis zum Hinterhauptbein.
Kurz nach der Aktion hatten wir einen ähnlich schweren Bullen tot aus seine Bucht ziehen müssen.
Er lag dann auf der Brust, also hochkant, vor dem Stall. Meine Idee war dann zu testen, wie tief eine .22 lr aus einem Gewehr wohl in solch ein Trumm eindringen könne.
Der Beschuss auf 30 m auf das Blatt ergab leider keinen mittels Schweißdraht zu ertastenden Schußkanal. Na ja.
Aber Vater gab dem Abdeckunternehmen den Auftrag, die Todesursache zu eruieren.
Der Tag, an dem das Obduktionsergebnis ankam, den vergeß ich nicht. Vater war absolut not anused ob des Ergebnisses: 2,5 g schweres Bleiprojektil im Herzen.
Aber Forscher müßen auch ordentliche Watschen einstecken können.
Also Schußkanallänge in diesem Fall bis zum Herzen ca 50 cm, dabei Blattmuskulatur, Blattknochen, und Rippenmuskulatur sowie Lungen- und Herzgewebe durchschlagen. War damals die einzig erwerbbare RWS lfb Bleigeschoss.
Meiner Meinung nach ist die .22lfb die meist UNTERSCHÄTZTE Patrone der Welt.
Meine ersten Rehe und Dams habe ich vor mehr als 50 Jahren damit geschossen. Mein Onkel damals: Mädchen, es ist scheißegal welches Kaliber du benutzt, treffen mußt du!