Für mich sind die Gruppen vielschichtiger - es gibt nicht nur die verblendeten "Lupophilen" wie man sie jetzt von mir aus mal nennt und deren Gegner mit Anspruch auf das große Naturwissen - es gibt Geschädigte mit unterschiedlichem Grad an Wolfsablehnung, es gibt auch in der Jägerei Extreme und Gemäßigte.
Aber es gibt auch sehr vernünftige und hochinformierte Wildbiologen, die vor allem für die Verbreitung gewonnener Fakten sorgen sollten.
Denn darauf basiert alles : auf Fakten, die belegbar sind. Hier haben wir in Deutschland noch Einiges vor uns, da eben die Übertragbarkeit aus anderen Ländern zu wenig gegeben ist. Außerdem ist auch zukünftig intensive und ständige Forschung an der Population wichtig, da sich offenbar Dinge mit zunehmender Lebensraum-Besiedlung ändern.
Aber leider sprechen Anhänger aus allen Gruppen den beruflich täglich an der Tierart Arbeitenden die Daseinsberechtigung oder ihre Erkenntnisse ab, statt sich mal auf die bisher vorliegenden Fakten zu beschränken. (Damit meine ich nicht irgendwie durch Schnellbleiche generierten Wolfsberater).
Aber lieber versteigt man sich ins Reich von Spekulation und Verschwörung und benimmt sich unsachlichst und von der Öffentlichkeitswirkung her für die ganze Sache schädlich.
Man sollte sich möglicherweise mal anguggen, wie die Verunsachling der Debatte (man kann es auch Imagekampagne nennen) entstanden ist und wer sie, mit welcher Absicht, betrieben hat (eigenständige Population, die vom Aussterben bedroht ist und wohl vom Himmel gefallen sein muss, Rotkäppchen lügt, 70cm Zäune sind hoch genug, der Wolf ist scheu, und so weiter und so fort)
Das waren eben
nicht Menschen, die schon vor Jahren ahnten, dass sie betroffen sein werden, sondern es waren eben genau jene, die den Wolf egal wie, mit allen Mitteln unbedingt wollten.
Und ausreichend viele studierte Biologen und andere unterfinanzierte nicht summa cum laude Absolventen haben sich eben Genossen gemacht, weswegen ihnen nun ein gewisses Mißtrauen entgegen schlägt, weil sie für sich ein Auskommen erkannten, das zudem wesentlich sexier scheint, als ein Engagement im Rebhuhnschutz oder der Schmetterlingsforschung.
Dass sich in die Initiatoren der Emtionalisierung dieser Debatte nun massenhaft genauso emotional aufgeladenen strammen Gegner gegenüber sehen, die ihrerseits die sozialen Medien mit Bildern von gerissenem Schafen, Lämmern, Ziegen, Ponys, Fohlen, Kälbern und Hunden überziehen, haben sie sich selbst zuzuschreiben.
Das Thema lässt sich mittlerweile nicht mehr unemotional lösen.
Das wäre zu Beginn möglich gewesen, hätte man ab Auftauchen des ersten Grauen gleich richtige und vernünftige Regeln aufgestellt, die Kritiker nicht versucht in die immer gleiche Ecke zu stellen und nicht von 1.000 Wolfsrudeln gefaselt, die D vertragen würde, war aber nie gewollt.