@ Löffelmann: Du gehst nicht auf die Schwingungsprobleme ein, sondern beziehst Dich stattdessen auf andere Waffen mit Schrauben im Vorderschaft. Eigentlich kommt die Diskussion da schon gar nicht in Gang. Du schreibst weiter, diese "brauchen einen pressure point". Nein, es ist so dass da schon in der Konstruktion unnötige Laufberührungspunkte erzeugt wurden die in Deinem CH-Ordonnanzwaffen-Fall obendrein noch derart komplex sind, dass wenn man da was verstellt, dass dann gar nichts mehr geht. Wenn man also den Lauf anders herumschubst als vorher, und dann geht gar nichts mehr - dann ist das ein Argument dagegen, dass man ihn stattdessen einfach in Ruhe lässt? Nein. Lass den Lauf ungestört und gleichmäßig schwingen!
Die "brauchen" eben gerade keinen pressure point: Nimm von solche vollgeschäfteten Holz-pressurepoint-Karabinern zwei mit neuen Läufen und auch ansonsten super Equipment (System, Bettung etc.) - und dann mach bei einem der beiden vorne den Holzkrempel mit den pressure points weg und ermittle für beide eine optimale Handladung. Und dann schieß Vergleichsbilder auf 300 m - welche Waffe wird präziser schießen? Es wird die mit dem ungestört schwingenden Lauf sein, nicht die pressurepoint-Klemmknarre.
Zu den Thermostabilen Läufen: Anstelle der vollflächigen Verbindung über die ganze Lauflänge der herkömmlichen kombinierten Waffen haben die thermostabilen Kugelläufe nur einen einzigen Berührungspunkt vorne. Und die schießen - präziser als die herkömmlichen kombinierten Waffen! Das ist ein Argument für was? Doch dafür, dass man die Berührungspunkte möglichst reduziert, wenn man sie schon aus konstruktiven Gründen nicht auf Null setzen kann, (da ja 2 Läufe und 1 ZFR zusammengebracht werden müssen).
Zur Sauer 80: Die Druckpunkte sind hier im Forum hinreichend diskutiert, als Präzisionsmanko, sie wurden bei der Fortentwicklung der Waffe zur Sauer 90 und Sauer 92 bekanntlich abgeschafft.
--> "....
Der Lauf liegt bei seitlich enger Passung im Vorderschaft frei. ..."
https://djz.de/waffen-sauer-repetierer-s92-509/
Der Maßstab für maximale Präzision ist auch nicht die Sauer 80 und nicht die thermostabile Kombinierte Waffe, sondern das equipment der Benchrester und der Longrange-Schützen. Kein Benchrester der ans Präzisionsmaximum will und kein longrange-Schütze (> 300m) schießt hierzu vollgeschäftete Karabiner oder kombinierte Waffen. Dass man mit Stutzen oder kombinierten Waffen auf 100 m problemlos jagen kann, dass die "funktionieren" können, steht freilich außer Frage. Aber das Bessere ist des Guten Feind.
Auf dem Weg zum Maximum an Präzision ist das Schwingungsverhalten des Laufs ein notwendiges (aber nicht hinreichendes) Kriterium, daran kommt man nicht vorbei.