Der Kudu ist nicht sehr schusshart. Die 7x64 kann einiges, wenn der Schütze sicher ist und das Wild nah genug steht. Für Oryx, Gnu und Eland ist sie aber deutlich zu schwach.
Eine Eo von 2.700 J ist das gesetzliche Minimum.
http://www.napha-namibia.com/legal-information/hunting-laws-rifle-importation/
Wenn wir hier Diskussionen über die richtige Munition führen, sind die Aussagen immer in den richtigen Kontext zu stellen:
- was soll gejagt werden? Auch Oryx, Gnu, Eland?
- reden wir über Fabrikmunition? Oder ist der Jäger/Jagdgast ein erfahener Wiederlader, der die Fähigkeit hat, ein ausreichend hartes Geschoss auf E&V-Maximalleistung hochzutreiben und immernoch Präzision zu erzeugen?
- wie sicher ist der Jäger/Jagdgast als Schütze, unter den veränderten/ungewohnten Bedingungen des Jagdlandes, also zügig zu Schuss kommen müssen, Pirsch und Schießen vom Schießstock, Hitze, Licht und übrigens Höhenluft, weite Teile Namibias liegen auf ca. 1.500m üNN, das ist der Feldberg im Schwarzwald.
- wie leicht sind das Nachschießen, Auffinden und Bergen des Wildes - das hängt vor allem von der Dichte des Buschs ab. Verfügt die Jagdfarm über gute Tracker (das ist in Namibia immer seltener, die Stadt-Prägung nimmt auch dort zu) oder über gute Nachsuchen-Hunde?
Wenn man bei all diesen Kriterien nicht überall positiv einen Haken dran machen kann (= alles easy), dann sollte man eher zu einem leistungsstärkeren Kaliber greifen, also alles ab 300 Win., 8x68, 9,3x62 usw., wie Lüderitz schrieb. Denn es gilt ja "angeschweißtes Wild gilt als erlegt".
Ich bekomme immer mal wieder den Eindruck, dass Jäger versuchen, da irgendwie mit "kleinen Lösungen" durchzukommen, so nach der Art "kann ich auf Oryx auch mit meiner 308/8x57/30-06?". Ich halte das schon im Ansatz für falsch (ausgenommen erfahrene Wiederlader die bei einer Patrone alles ausreizen können). Das Wild und die Jagd dort sind so schön und reizvoll, dass man wirklich mit ausreichend leistungsstarkem Equipment hingehen sollte und nicht "am Pulver sparen"