ASP in Deutschland aktuell

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Niederlausitz Aktuell:
Schweinepest erstmals in Dahme-Spreewald nachgewiesen
Im Landkreis Dahme-Spreewald wurde erstmals bei einem Wildschwein die Afrikanische Schweinepest nachgewiesen. Das bestätigte das Friedrich-Loeffler-Institut. Da der Kadaver innerhalb der bestehenden Kernzone gefunden wurde, hat dies keine weiteren Auswirkungen auf die bereits festgelegten Restriktionszonen.
Der Landkreis Dahme-Spreewald teilte dazu mit:
Nach den amtlich festgestellten Ausbrüchen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Schwarzwild in benachbarten Kreisen ist die Tierseuche nun erstmals auch im Landkreis Dahme-Spreewald bei einem Wildschwein nachgewiesen worden. Das Landeslabor Berlin-Brandenburg hatte den Verdachtsbefund am Mittwochnachmittag mitgeteilt. Die erforderliche Bestätigung durch das Nationale Referenzlabor am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI / Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit) ist am heutigen Freitagmorgen, 19. Februar 2021, erfolgt.

Der Fundort des toten Tieres befindet sich im bereits festgelegten Kerngebiet 3, das sowohl Teile des Landkreises Oder-Spree als auch Dahme-Spreewalds (rund 2.100 Hektar) umfasst. Es handelt sich bei dem infizierten Kadaver um einen Frischling, der nordöstlich von Trebitz (Lieberose) in unmittelbarer Nähe zur Oder-Spree-Kreisgrenze geborgen wurde. Verstärkte Fallwildsuchen durch ortskundige Suchtrupps rund um die Fundstelle werden bereits durchgeführt. „Leider war der erste ASP-Fall auch auf unserem Kreisgebiet nur eine Frage der Zeit. Wir sehen uns aufgrund unserer umfänglichen Vorbereitungen und bereits umgesetzten Maßnahmen allerdings sehr gut für die weitere Tierseuchenabwehr gerüstet“, sagt Dahme-Spreewald-Landrat Stephan Loge.

Da der jüngste Positiv-Kadaverfund innerhalb der bestehenden Kernzone liegt, hat dies keine weiteren Auswirkungen auf die bereits im Dahme-Spreewald-Kreis festgelegten Restriktionszonen, betont ASP-Krisenstabsleiterin und Dezernentin Heike Zettwitz. Die per Tierseuchenallgemeinverfügung am 11. Dezember 2020 durch Dahme-Spreewalds Amtstierärztin Dr. Jana Guth zum Schutz gegen die ASP festgelegten Gemarkungen und Maßnahmen bleiben somit erhalten: das Kerngebiet (Trebitz, Jamlitz, Ullersdorf), das Gefährdete Gebiet (Jamlitz, Leeskow, Ullersdorf, Blasdorf, Doberburg, Goschen, Lieberose, Trebitz, Goyatz, Jessern, Lamsfeld, Ressen, Speichrow und Zaue) sowie die Pufferzone (Alt Zauche, Wußwerk, Byhleguhre, Byhlen, Alt-Schadow, Biebersdorf, Bückchen, Dollgen, Dürrenhofe, Glietz, Gröditsch, Groß Leine, Groß Leuthen, Klein Leine, Krugau, Kuschkow, Leibchel, Neu Schadow, Plattkow, Pretschen, Schulen-Wiese, Wittmannsdorf, Briesensee, Caminchen, Neu Zauche, Groß Liebitz, Guhlen, Mochow, Siegadel, Butzen, Laasow, Sacrow, Waldow und Straupitz).
 
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topagrar:
Erster ASP-Fund im Landkreis Dahme-Spreewald. Doppelte Umzäunung der Weißen Zone fast komplett. Schwarzwildentnahme kommt schleppend voran. ASP-Status-Untersuchungen weiterhin möglich.
Der ASP-Verdachtsfall im brandenburgischen Landkreis Dahme-Spreewald wurde vom Friedrich-Loeffler-Institut am vergangenen Freitag (19.02.21) amtlich bestätigt. Der tote Frischling war kurz zuvor in der Nähe von Trebitz bei Lieberose gefunden worden. Der Fundort befindet sich im bereits bestehenden Kerngebiet 3 (Friedland), das sich über eine Fläche von rund 2.100 Hektar in den Landkreisen Oder-Spree und Dahme-Spreewald erstreckt.

Doppelte Umzäunung der „Weißen Zone“ fast fertig
Die doppelte Umzäunung der Weißen Zone, die die Kerngebiete in den Landkreisen Oder-Spree, Spree-Neiße und Dahme-Spreewald umschließt, sei auf dem Gebiet des Landkreises Dahme-Spreewald nahezu fertiggestellt. Das bestätigte die untere Jagdbehörde gegenüber der Märkischen Oderzeitung. Im benachbarten Landkreis Oder-Spree sei der Bau der doppelten Umzäunung bereits fertiggestellt. Allein in Oder-Spree wurden 200 km Festzaun zur Eingrenzung und Segmentierung des Kerngebietes 3 errichtet. In der Weißen Zone soll, ebenso wir im Kerngebiet 1, der Wildschweinbestand auf Null gebracht werden, um ein Übergreifen der ASP auf Nutztierbestände zu verhindern.

Schwarzwildentnahme verläuft schleppend
Insgesamt, so berichtet die Märkische Oderzeitung, leben allein in den Restriktionsgebieten des Landkreises Oder-Spree schätzungsweise etwa 10.000 Schwarzkittel, die getötet werden sollen. Dazu werden sie mit Mais und Duftstoffen in hunderte von aufgestellten Lebendfallen gelockt, dort geschossen und dann entsorgt. Das sei jedoch nicht einfach, da die Tiere sehr lernfähig sind. Insbesondere bei den kleinen Fallen gebe es Probleme. Denn wenn ein Artgenosse in die Falle getappt sei, suchen die anderen schnell das Weite. Wie viele Wildschweine bisher auf diese Weise gefangen werden konnten, ist nicht bekannt.
Einigen Landwirten und Jägern geht dies jedoch nicht schnell genug. Sie fordern, der Kreis müsse ein Bejagungskonzept erstellen und auch Treibjagden anordnen. Denn ab März, wenn die Sauen frischen, werde die Bekämpfung noch schwieriger, befürchten sie. Zudem wollen die Bauern Klarheit, ob sie nach dem Abtauen des Schnees in den Kernzonen wieder auf ihre Felder dürfen. Die Kreisverwaltung verspricht dazu einen Leitfaden des Landes, der spätestens Mitte März vorliegen sollte, heißt es dazu in Märkischen Oderzeitung.
Treibjagden lehnt man von offizieller Seite jedoch ab. Denn sie würden die Tiere nur versprengen und daher der ASP-Verbreitung sogar noch Vorschub leisten. Die Verwaltung spricht sich jedoch dafür aus, die Prämie für jedes erlegte Tier auf 150 € zu erhöhen. Eine derartige Lösung müsse allerdings landesweit einheitlich erfolgen, um die Gefahr von „Schwarzwildtourismus“ zu verhindern.
ASP-Statuserhebung weiterhin möglich
Inzwischen kündigte das Bundeslandwirtschaftsministerium am vergangenen Freitag (19.02.21) auch eine Erleichterung für das Verbringungsverbot von Schweinen in den Restriktionszonen an. Da in den Ställen das Platzproblem zunehme, müssen die schlachtreifen Schweine aus den Restriktionsgebieten zum Schlachten transportiert werden dürfen. Die Transporte aus Gefährdeten Gebieten sind jedoch an umfangreiche medizinische Untersuchungen gekoppelt. Im Zuge des ASP-Freitestens konnten Betriebe bisher aber auch schon vor dem Einrichten eines Gefährdeten Gebietes den ASP-Status erwerben, wenn sie sich einem laufenden Monitoring unterwerfen.
Unklar war bislang allerdings, ob diese Regelung auch künftig gelten werde, wenn im Rahmen des neuen EU-Tiergesundheitsrechts auch die Schweinepestverordnung angepasst wird. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner teilte in einer Pressemitteilung nun mit, dass sie sich auf EU-Ebene dafür eingesetzt habe, dass das Prinzip der ASP-Statuserhebung auch in der neuen Durchführungsverordnung zur Bekämpfung der ASP beibehalten wird. Die neue Durchführung-VO soll ab dem 21. April 2021 gelten.

ASP-aktuell: +++ Erster ASP-Fund im Landkreis Dahme-Spreewald bestätigt +++ Schwarzwildentnahme verläuft schleppend +++ aktuell 715 ASP-Fälle bei Wildschweinen (22.02.21) +++
 
G

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Guest
 
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Geht in die Hose, wie alles, was diese Nullnummern anfassen.

Ich denk mal, noch dieses Jahr hammer die ASP hier, bis LDS is nich soooo weit.
 
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immerhin hat man ja scheinbar eingesehen, dass die Idee mit Saufängen, gelinde gesagt, für den Popo war und nun schwenkt man um, von der Jahreszeit ist es höchste Eisenbahn, bevor Nester gebaut sind. Besser spät, als nie.
 
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Wie kommst Du auf die Idee, dass die Fallenfänge gestoppt wären? Das ist kein Ersatzverfahren, sondern zusätzlich.
 
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Das habe ich nicht geschrieben, aber dass die Ergebnisse bescheiden sind, stand vor ein paar Tagen in topagrar, hatte ich auch verlinkt, oder kopiert.
 
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topagrar:

Schwarzwildentnahme verläuft schleppend​

Insgesamt, so berichtet die Märkische Oderzeitung, leben allein in den Restriktionsgebieten des Landkreises Oder-Spree schätzungsweise etwa 10.000 Schwarzkittel, die getötet werden sollen. Dazu werden sie mit Mais und Duftstoffen in hunderte von aufgestellten Lebendfallen gelockt, dort geschossen und dann entsorgt. Das sei jedoch nicht einfach, da die Tiere sehr lernfähig sind. Insbesondere bei den kleinen Fallen gebe es Probleme. Denn wenn ein Artgenosse in die Falle getappt sei, suchen die anderen schnell das Weite. Wie viele Wildschweine bisher auf diese Weise gefangen werden konnten, ist nicht bekannt.
 
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Es ist wie mit jedem Werkzeug, man muss erst lernen damit umzugehen. Auch mit den Fängen kann man keine Wunder erwarten. Und die Jäger, die diese betreuen sammeln jetzt erst Erfahrungen und schulen ihre Frust-Resistenz.
Ich kenne zwar ein paar sehr erfolgreiche Fallen, aber das Allheilmittel ist es nicht. Und der Betreuungsaufwand wird vielleicht manchmal auch unterschätzt.
 

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