Kleiner Tipp für alle Suchenden, aus Jungjäger-Sicht...

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Einige hier haben sehr lustige Vorstellungen. Als mal jemand , von außerhalb, eine Fläche in unserem Revier gekauft hat und bei der UJB nachfragte, wer die Jagdpächter seien, hat unser Leiter der UJB uns beide angerufen und gefragt, ob Er unsere Daten herausgeben darf, so läuft das in ordentlichen Haushalten. Wenn jemand schon zu dumm ist, herauszufinden, wer der Pächter ist, dann ergeben sich, für mich, eine Menge Fragezeichen:unsure: Im Zweifel spricht man mit Leuten aus dem Ort, z.B. Landwirten, die wissen das, dieser ganze anonyme Schexx, warten bis Corona vorbei ist und zu Hegeringveranstaltungen gehen, oder grünes Hemd anziehen, beim Pächter vorstellig werden und fragen, ob man sich im Revier einbringen kann, in welchem Zustand Ansitzeinrichtungen sind, kann man bei einem Spaziergang erkunden. Keinesfalls nach einem Begehungsschein fragen.
 
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Gelöschtes Mitglied 3257

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Wenn einer durch mein Revier spaziert und mich dann gleich auf den Zustand meiner Ansitzeinrichtungen anspricht darf er direkt wieder gehen.

Oftmals fehlt den Jungjägern eben auch die Geduld, manche würden auch sagen die Ausdauer. Ich habe hier in der Ecke ein passendes Beispiel erlebt. Jäger ist zugezogen. Er ist jeden Monat zum Stammtisch gekommen, hat sich am Anfang total nett vorgestellt ohne irgendwelche Ansprüche zum Mitgehen zu stellen. War auch mit beim Schießen etc. Nach ein paar Monaten hat er einen BGS bekommen mit freier Büchse und geht in dem Revier seit 6 oder 7 Jahren mit. Zwei oder drei Jahre später das gleiche Spiel. Aber: Keine große Vorstellung, direkt gefragt wo denn was an Begehern gesucht wird und dann erzählt was er alles kann bla bla bla... Den hat man komplett irgnoriert und nach 3 oder 4 Stammtischen wurde er nicht mehr gesehen.
 
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Interessant, ich habe komplett andere Erfahrungen gemacht wenn ich auf der Suche nach einem neuen Revier war...

Hatte eher den Eindruck es kommt im Gespräch mit den Pächtern eher gut an, wenn man offen kommuniziert was man glaubt zu können und was man nicht kann.

Sollte man dann aber auch einhalten... Aber das sollte selbstverständlich sein.

Als ich wegen Umzug nach dem Studium gesucht habe hat es etwas länger gedauert aber ansonsten maximal 2 Wochen, man sollte halt auch im Jagdlichen Bekanntenkreis offen kommunizieren das man etwas neues sucht, dann hat meist wer eine Idee.

Wmh
 
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Gelöschtes Mitglied 3257

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Wir reden nicht vom persönlichen Gespräch mit dem Pächter sondern "Stammtisch".
 
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Einige hier haben sehr lustige Vorstellungen. Als mal jemand , von außerhalb, eine Fläche in unserem Revier gekauft hat und bei der UJB nachfragte, wer die Jagdpächter seien, ....

Sorry, mir ist nicht geläufig, wie das in D abläuft. Ähm - wenn er das Land gekauft hat, dann müssen ihm doch spätestens bei Übergabe bestehende Lasten übertragen werden. Zählt dazu nicht ein Pachtvertrag mit einem Dritten, über die Jagd, oder eine Auskunft zu welcher Jagdgenossenschaft er dann gehört? Hier in DK ist das jedenfalls so. Der Käufer hat auch kein "Sonderkündigungsrecht", Jagdpachten können hier bis zu 30 Jahre vergeben werden. Wenn er dann selbst dort jagen will, muss er sich ggf. aus dem Pachtvertrag herauskaufen. Eigenjagd ist hier ab einem Hektar gestattet (was aber wirklich nicht bedeutet, dass jeder mit einem ha alles abballert, was es wagt einen Huf oder eine Pfote auf seinen Grund zu setzen - dennoch gibt es Überlegungen, Mindestflächen für die Rotwildjagd festzulegen.).
 
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auf der Trophäenschau, die ist öffentlich, kann man unverbindlich Pächter treffen. Ich könnte mir auch vorstellen ein hand out zu machen mit Tel. und mail Adresse. Da kann der Pächter ja zurückrufen und braucht sich nicht bedrängt zu fühlen. Manche wollen auch aus bestimmten Gründen nicht in der Öffentlichkeit reden.
 
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habe unlängst bei einem Büma so eine Tafel gesehen, da konnte man Mitteilungen für Jäger vom Jäger anpinnen. Das wäre doch auch was für die Rubrik Jagdgelegenheiten.
 
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Einige hier haben sehr lustige Vorstellungen. Als mal jemand , von außerhalb, eine Fläche in unserem Revier gekauft hat und bei der UJB nachfragte, wer die Jagdpächter seien, hat unser Leiter der UJB uns beide angerufen und gefragt, ob Er unsere Daten herausgeben darf, so läuft das in ordentlichen Haushalten. Wenn jemand schon zu dumm ist, herauszufinden, wer der Pächter ist, dann ergeben sich, für mich, eine Menge Fragezeichen:unsure: Im Zweifel spricht man mit Leuten aus dem Ort, z.B. Landwirten, die wissen das, dieser ganze anonyme Schexx, warten bis Corona vorbei ist und zu Hegeringveranstaltungen gehen, oder grünes Hemd anziehen, beim Pächter vorstellig werden und fragen, ob man sich im Revier einbringen kann, in welchem Zustand Ansitzeinrichtungen sind, kann man bei einem Spaziergang erkunden. Keinesfalls nach einem Begehungsschein fragen.
Sorry aber hier bei uns ist der Jagdpächter auch eine Person des öffentlichen Lebens, das ist ein sozialer Status der nicht anonym ist. Auf einer Ebene wie der Jagdvorstand.

So wie Bauhofvorsteher, Leiter der Gemeindeverwaltung usw.

Über die Jagdessen mit Genossenschaftsversammlung wird in der Presse (Lokal Teil) berichtet und sowohl Jagdvorstand, Revier und Pächter werden namentlich genannt und mit Bild abgebildet.

Durch die durchaus ländliche Prägung (jeder kennt jeden) in den hiesigen Breiten ist der Pächter schon eine “Institution”.

Es spricht doch keiner davon, dass er Telefonnummer und Privatadresse, womöglich Handynummer rausgeben soll aber zu sagen “der Mayer Kurt ist der Pächter, Hausname Storei” reicht doch. Den Rest macht das Telefonbuch oder man weiß doch eh, wo der seinen Hof hat und dann fährt man mal vorbei...

So anonym ist es hier bei uns nicht.

Man kann sich schon durchfragen zu den Leuten.

Beim Schwiegervater hat auch neulich einer angerufen, er habe sich erfragt wem denn die Pflastersteine neben der Straße auf der Wiese gehören die da schon so lange liegen und schon einwachsen...

Sagt der Schwiegervater “Ja mir, ist ja meine Wiese, die hat da Opa damals vom Nachbarn gekauft als die ausgewandert sind!” (Die gingen nach Regensburg aber für ihn ist das gleichbedeutend ...)

Ja, sagt der Herr, er wolle die eventuell kaufen weil er baue in der Neubausiedlung aktuell ein Haus.

Nein, sagt der Schwiegervater, er verkauft nix, d muss bloß alles in die Steuer rein.

Ah schade, sagt der andere...

Was denn der Baugrund da im Neubaugebiet kostet, will der SV wissen.

Auf die Antwort von dem andern wird er laut: “Ja haben’s den Deppen ins Hirn geschissen? Die nehmen’s ja von den Toten!“

Schwiegervater hat grad keine Lust in den Stall zu gehen, schneidet sich n dickes Stück Kuchen runter und schmeißt die Kaffeemaschine an.

Er fragt den Zugezogenen etwas aus auf seine Grantlerische Art von wegen Bau und weil es da ja immer feucht war in dem Baugebiet und wegen Abdichtung usw... er war halt zum Ratschen aufgelegt.

Stellt sich raus, der Typ hat eine junge Frau aus dem Nachbardorf geheiratet mit deren Mutter der SV in die Grundschule ging.

Hast Kinder, fragt der SV. Ja, sagt der andere... wohl was kleines.

Na sagt der SV, Geld brauch ich keins, aber wennst kommst und mir beim Aufstellen vom Kälberstall (Gebälk) hilfst, dann kannst dir von mir aus nehmen was du brauchst. 3 Samstage und wir sind quitt... dann machst noch a Kind!

-> Der Typ hat rotzfrech angerufen, war ihm sympathisch und hat ihn halt auch im richtigen Moment drauf angequatscht. Nicht aufdringlich, aber Glück gehört dazu und er hat sogar mehr bekommen als er wollte - er hat’s fast für lau bekommen.

Schwiegermutter: „Endlich sind die schei$$ Steine weg!“
 
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Gelöschtes Mitglied 27371

Guest
Gutes Video. Bei mir hat es jetzt übrigens geklappt und ich habe ab kommenden JJ eine neue Jagdgelegenheit, worüber ich mich sehr freue, noch dazu eine landschaftlich sehr schöne: Wald in Insellage und Feldern drumherum, das Waldrevier selber schöner, hügeliger Mischwald mit Tendenz zur Buche und Ahorn, mit kleinen Wasserläufen, ein bischen Bruchwald, Senken mit Schilf und hier und da eine Waldwiese mit alten Obstbäumen. Standwild ist hauptsächlich Schwarzwild, Damwild und Rehwild. Dazu ist das Revier auch relativ abgelegen, sodaß sich dort nicht so viele Spaziergänger aufzuhalten scheinen, womit man in meinem bisherigen Revier jederzeit und überall rechnen muß.

Wie hat es nun geklappt?

Eigentlich mit eiserner Hartnäckigkeit: ich habe familiär usw. keinen jagdlichen Hintergrund, muß(te) mir also erstmal jede Menge aufbauen. Wo ich landen und wie es klappen würde, wußte ich nicht, ich wußte aber, daß es klappen würde - irgendwann: daher habe ich bereits im Sommer mit der Suche systematisch losgelegt, mich breitgefächert aufgestellt, u.a. in diesem Forum ein Gesuch reingestellt, bspw. auf dem Schießstand Leute angequatscht, habe die örtlichen Hegeringe kontaktiert, durfte da auch mehr oder weniger sofort einmal mit und bin da jetzt zumindest in der WhatsApp-Gruppe (für eine permanente Möglichkeit da dauert es vermutlich aber noch), habe quasi den kompletten Forst im Umkreis von ca. 1h Autofahrt angeschrieben bzw. abtelefoniert, und mich auch oft eigeninitiativ regelrecht beworben, mit Qualifikationen, Angaben zu mir, möglichen Gegenleistungen von mir (Arbeit, Geld, Verläßlichkeit, Zeit usw.), Augen und Ohren offen gehalten, auch mal "out of the box" gedacht usw.
Wurde natürlich oft -da Sommer- erstmal auf Januar/Februar vertröstet, da dann oft die Planungen laufen. Mir das aber gemerkt und zum teils großen Erstaunen mancher mich dann auch wieder pünktlich gemeldet, und selbst dann bei Absage noch nachgehakt, wie man mittelfristig doch etwas zusammen auf die Beine stellen konnte und ggfs. nochmal meine Kontaktdaten hinterlassen.
Auch für mich natürlich auch ein bischen ausgesiebt - bei manchen paßte es auch einfach nicht, das konnte man merken.
Anscheinend hat das nun jemandem zugesagt und es entstand ein netter, professioneller Kontakt. Jetzt werden noch ein paar Formalitäten geklärt und dann geht es los im April. Ach ja, und eine Jagdreise kommt dieses Jahr auch noch dazu. Nicht nach Namibia, sondern bescheiden auf Rotwild in Deutschland, abhängig von Corona natürlich. Und die "alte" Jagdgelegenheit behalte ich auch noch.

Es war aber nicht leicht und teilweise frustrierend, sag ich ganz klar. Trotzdem: nicht entmutigen lassen, sondern stoisch weiter machen! Und wer glaubt, er brauche nur die Kohle auf den Tisch zu packen, der irrt. Das ist ein bischen so wie mit der Liebe: manches kann man nicht kaufen. ;)
 
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