Waldzustandsbericht - Lage ist katastrophal

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... und wenn Du das erneute Komplettversagen der öffentlichen Verwaltung und ihrer verbeamteten Kollegen live und in Farbe erleben möchtest
(...)
Das Thema Corona-Hilfe ist ein Desaster auf kompletter Linie
Genau, die halbe Verwaltung dreht in Homeoffice Däumchen, der Rest Freitag nach dem Mittagessen ab ins Wochenede . . . aber schlimme "Pandemie" von "nationaler Tragweite".

Und überall gebrauchte Masken mit dem furchtbar tödlichen Virus am Straßenrand.

Es muss wirklich ganz schlimm sein...

Aber gut, back to forest
 
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Ich hätte nicht gedacht, dass es heut zu Tage noch so viele Klimawandelleugner gibt!?!?
Mal eine Frage: Glaubt Ihr wirklich, dass das alles nicht so schlimm wird mit dem Wald, oder wollt Ihr es nur klein reden, in der Hoffnung, Ihr braucht Eure Jagd nicht anpassen wie es die Gesellschaft von der Jägerschaft fordert??? OK, wär ich jetzt 70 und hätt grad meine Pacht verlängert, würd ich vermutlich auch auf Zeit spielen...;)

Ihr könnt hier ruhig weiterhin über die Förster herziehen, den Waldbau kritisieren (welchen eigentlich? den der zu den heutigen Problemen geführt hat und der "wildverträglicher" war, oder den moderneren, der auf Vielfalt, Mischung und stabile Wälder zielt, aber eben in 98 von 100 Fällen nicht ohne angepasste Wildbestände funktioniert???) Allein es wird Euch nix helfen, die Gesellschaft hat sich schon lange ein Urteil gebildet und der Wandel in der jagdlichen Ausrichtung wird kommen. Wer von sich aus nur auf Blockade geht und keinerlei Absicht zeigt, sich einzubringen, der wird definitiv nicht bei der Ausgestaltung dabei sein. (nur mal so ein Rechenbeispiel: in dem von ir betreuten Revier hab ich ca. 1000 Privatwaldbesitzer, bei +/-25 Jagdrevieren. Jedes Revier 4 Jäger - macht 100 Jäger. Ihr seid 10 zu 1 in der Minderheit!:eek::eek::eek: Und da sind die Bürger der Gemeindewälder noch garnicht mitgezählt!)

Zu dem Waldsterben der 80er Jahre: Ja, das hatte aber andere Ursachen. Die wurden umgehend abgestellt und daraufhin hat sich der Wald erholt! Die Ursachen für den Klimawandel liegen aber in der Vergangenheit, die können wir jetzt schon nicht mehr ändern! Die Welle rollt erstnoch auf uns zu! Was wir in 2018, 19 und 20 erlebt haben, war für den Wald extrem. 99% der Experten sagen, dass das künftig der Normalzustand werden wird, leider! wenn nicht umso besser! Deswegen sollten wir auf das was vermutlich (oder auch nur vielleicht) kommen wird, vorbereitet sein.

Zu den Zuschüssen und der Nachhaltigkeitsprämie: Tolle Idee: Wir schaffen die für den Wald ab, und sehen mal, was passiert! Kapitalismus und freie Marktwirtschaft im Wald! Sollen die doch Ihren Wald verscherbeln. bekommen doch genug Geld dafür! Blöd nur, dass wenn die Zuschüsse wegfallen für den Privatwald, er dann in vielen Bereichen noch unwirtschaftlicher wird. Hmmm, was passiert wohl mit Grundstücken, auf denen man nicht mehr wirtschaftlich arbeiten kann nach den Gesetzen der Marktwirtschaft??? Kauft die noch jemand? nur um sein Geld los zu werden?

Wie toll die Marktwirtschaft für kleine Betriebe in der Landwirtschaft funktioniert (trotz der 8 bis 10 fachen Förderung/ha - ist jetzt ein gefühlter wert, ich hab da keine Zahlen zu, vllt. weiß Mr. Waldwissen Mohwk mehr dazu?) erleben wir seit Jahrzehnten. Die kleinen gehen hops, die "großen" übernehmen und die Strukturen in der Landschaft gehen flöten. Geld lässt sich offensichtlich nur noch mit Biogasmais erwirtschaften. Und Ihr glaubt wirklich, im Wald läuft das dann anders? Eure Hoffnung, dass man das Ökosystem sich komplett sich selbst überlässt und daraus eine wundervolle Jagdkulisse wird, halte ich für Traumtänzerei! Dazu ist der Wald als Wirtschaftsfaktor, Lebensraum und Umweltschutzfläche zu wichtig! Noch wichtiger ist der bewirtschaftete Wald aber in Zeiten des Klimawandels als CO2 Senke. Durch die von Euch propagierte "Lass doch einfach mal schauen, was wird - machen wir mal garnix" - Methode wird erst mal dazu führen, dass weitere Wälder absterben werden und das Holz nicht genutzt wird. Das Verrottet dann und setzt das gespeicherte CO2 innerhalb weniger Jahre wieder frei. Die Pionierstadien der Wälder können nicht den Kohlenstoff in dem Umfang speichern, wie die bestehenden (vorratsreichen) "Forste". Defakto wird aus der CO2 Senke eine CO2 Quelle.

Und für alle, die historisch etwas bewandert sind: Alle, aber wirklich alle großen Kulturen der Antike und das Mittelalters verloren ihre Vormachtstellung in dem Moment, da sie ihre Wälder verloren/zerstört hatten. Der Mittelmeerraum war mal ziemlich komplett bewaldet. Zuerst war der Wald weg, dann der Boden und von dem was die Errosion übrig gelassen hat, kann heute nur noch ein Krüppelwald existieren. Ähnliches kenne ich aus dder Ecke hier. Viele der heutigen Wälder stocken hier auf ehemalig landwirtschaftlich genutzten Flächen. Zuerst gerodet, dann Feldbau, wie die Krume weg war kam die intensive Beweidung. Wie die dann nimmer lohnte, hat man "genügsame" Kiefern drauf gepflanzt (oder gesäht, da sind sich die Herren nicht ganz einig). Die Kiefern sind auf extremen Standorten 150Jahre alt, 10 bis 12 meter hoch und die dicksten so stark wie ein Maßkrug. Einen Buckel weiter, im ehemaligen Klosterwald, der nie gerodet wurde stehen Buchen, Ahorne, Eschen und Eichen in vergleichbarem Alter sind die doppelt bis 3mal so hoch und 4 mal so dick. Es geht schnell, wenn man nicht aufpasst!
 
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Das aber ausgerechnet die die Sache heilen sollen, die den Mist ja selbst verursacht haben ;)..

Oh, das ließe sich aus Sicht so manchen Waldbesitzers auch auf die etablierte Jägerschaft und überhöhte Wildbestände beziehen. Und da sich - auch wenn das einige hier nicht wahrhaben wollen - die Förster deutlich einsichtiger zeigen und definitv beweisen, dass sie aus den Fehlern der Vergangenheit bzw. überwiegend sogar aus den Fehlern der Vor- und Vorvorgängern gelernt haben und ihren Kurs neu ausrichten, bin ich sehr zuversichtlich, dass das auch was wird. Bei denen, die hier so gegen die Förster schreiben, sehe ich das leider nicht...

Solange wir statt Wald von Forstwirtschaft reden, wird es auch nicht besser werden. Die Bewirtschaftung von Holz ist eben nicht das was man wald nennt. Der Schwerpunkt ist eben auch nicht Waldbildung sondern Holzbewirtschaftung. Ertragserzielung. gegenläufige Sachen.

Es gibt keinen finalen Ist-Zustand. Einer der grundlegenden Fehler ist die Sehnsucht nach einer Konstante. Leben und Klima ist steter Wandel.
Auch beim Wald. An der eine Stelle vergeht er. An anderer entsteht er. So hat die Natur das eingerichtet.

Du unterstellt den Förstern immer nur Gewinnorientierung. Das ist grundsätzlich falsch. Würde ich nur auf die Wirtschaftlichkeit schauen, dann würde ich Douglasien monokulturen begründen. Auf Standorten, die auch weiterhin die Fichte verträgt, ware auch Fi 100 wirtschaftlich sinnvoll. Dazu würd ich mir jegliche Waldschutzmaßnahme sparen können und die Jagden zu Höchstpreisen an den grßten Züchter verpachten. Wo bitte ist das heute noch der Fall??? Ich kenn keinen einzigen Wald, der nach dieser Maxime bewirtschaftet wird? Du vielleicht???
Ich betreu einige Kommunen. Da wird alle 20 Jahre eine Inventur durchgeführt. Die Wälder werden hinsichtlich Alter in 20-Jahresstufen eingeteilt und die jeweilige Baumartenverteilung ausgewisen. In den Altersklassen I und II (1-20 bzw. 21-40Jahre) hast Du Werte von 85 bis 95% Laubholz. Die Nadelhölzer dominieren in den Altersklassen IV und älter. Das ist hier in nahezu allen Kommunalwäldern nicht anders und auch im Staatswald siehts in den jungen Alterklassen genau so aus. Also erzähl doch bitte nicht permanet so einen Blödsinn, die Forstwirtschaft würd nur aufs Geld schauen!
 
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Verwirr' doch die Meinungsstarken nicht mit Fakten. Das wurde oft genug verlinkt, wird immer wieder ignoriert. Wer nicht Lernen will ...


Du musst aber zugeben, dass gerade das im Moment insgesamt eine ziemliche Kaffesatzleserei ist, weil beim Klima ja noch kein finaler Ist-Zustand erreicht ist...

Deshalb orientiert man sich ja auch darauf, das auszuschliessen, was nicht mehr funktioniert und möglichst viele Optionen offenzuhalten.
 
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Wer von sich aus nur auf Blockade geht und keinerlei Absicht zeigt, sich einzubringen, der wird definitiv nicht bei der Ausgestaltung dabei sein.
Den Satz kennt man aus der Geschichte. Wie stets lässt er nichts Gutes ahnen.

Defakto wird aus der CO2 Senke eine CO2 Quelle.
Und das fördert wiederum das Pflanzenwachstum. Auch das der Wälder.

Schau mal bisschen weiter zurück, Dinozeit, da war der CO2-Gehalt in der Atmosphäre deutlich höher, als heute. Und was gab es da für Pflanzen und Wälder.

Und für alle, die historisch etwas bewandert sind: Alle, aber wirklich alle großen Kulturen der Antike und das Mittelalters verloren ihre Vormachtstellung in dem Moment, da sie ihre Wälder verloren/zerstört hatten.
Besonders die Ägypter, die Perser und die Babylonier.
 
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Den Satz kennt man aus der Geschichte. Wie stets lässt er nichts Gutes ahnen.

Richtig. wer nicht mitgestaltet oder wenigstens aus dem weg geht wird zurückgelassen oder überfahren - im übertragenen Sinn.

Und das fördert wiederum das Pflanzenwachstum. Auch das der Wälder.

Der Effekt reicht aber zur Kompensation des erhöhten CO2-Levels nicht aus und folgt einer degressiven Kurve.

Schau mal bisschen weiter zurück, Dinozeit, da war der CO2-Gehalt in der Atmosphäre deutlich höher, als heute. Und was gab es da für Pflanzen und Wälder.

Und was für tolle menschliche Zivilistionen erst. Irgendwo muss doch der Glaube an Atlantis herkommen. :unsure:
 
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Naja, ihr steckt halt die Haue für eure Zunft von anno dunnemals ein. Die sind ja nicht mehr greifbar.
Man muss zugeben, dass unter den Gesichtspunkten damals die Maßnahmen nicht ganz verkehrt waren, es wurde allerdings versäumt, rechtzeitig zurückzubauen. Soviel werdet ihr ja wohl einräumen können.

Was mich in dieser ganzen Debatte stört, und das habe ich auch schon des öfteren so gesagt, ist, dass alles rein über den Abschuss geregelt werden soll - zumindest hört sich das für mich so an.
Ich habe kein Problem mit angepassten Wildbeständen und bin auch bereit, meinen Teil zu leisten.
Allerdings sehe ich da einige Probleme.

Bei uns zum Beispiel ist deutlich ersichtlich, dass in den Bereichen, in denen Verbissgehölze und -pflanzen wie Brombeere, Himbeere, etc. reichlich vorkommen, praktisch kein Verbiss entsteht. Allerdings werden die im Privatwald (ist bei uns halt) sehr gerne rausgenommen, weil die den Zugriff, die Begehbarkeit und u. U. auch die Arbeit mit der Kettensäge erschweren.

Dort, wo im Winter zur Winterbegrünung mit anschließender Gründüngung entsprechende Zwischenfrucht draußen ist, gibt es auch kaum Verbiss.

Es ist ja nun nicht so, dass die Triebe die absolute Leibspeise wären, aber wenns halt nix anderes hat...

Außerdem sind mir, wie zuvor schon in dem Post über die Windkraftanlagen gesagt, die ökologisch motivierten Eingriffe in Ökologie und Klima noch zu unreflektiert und vor allem zu langsam zurückgebaut, wenn eigentlich schon klar ist, dass sie kontraproduktiv sind.

Auch der Umgang mit Wald ist da z.B. nicht ausgenommen. Als in den Dörfern bei Holzbedarf einfach kurz in den Wald gegangen und entsprechend geschlagen wurde, sind die Wälder ausgelichtet worden und man hat Habitate für die Rauhfußhühner geschaffen und erhalten. Seit das nicht mehr so gemacht wird, geht der Bestand in D kontinuierlich zurück. Man gibt sich hier aber kämpferisch und schafft Sonderschutzzonen und erklärt besonderen Schutzstatus und was weiß ich nicht alles, ist aber nicht bereit, großflächig geeignete Habitate zur Verfügung zu stellen und diese vor dem Zugriff der Eholungssuchenden zu schützen... Ist doch bigott, sowas.

Wie gesagt, ich bin zu Kompromissen gerne bereit, aber ein bloßes Absenken des Bestandes scheint mir als Dauerlösung (kurzfristig ist was anderes) ein zu einfacher Ansatz zu sein...
 
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Was mich in dieser ganzen Debatte stört, und das habe ich auch schon des öfteren so gesagt, ist, dass alles rein über den Abschuss geregelt werden soll - zumindest hört sich das für mich so an.

Das ist ein Wahrnehmungsproblem. "Der Jäger" bekommt doch in der Regel weder von der Standortskartierung, noch von Regionalklimaanalyse, Abgleich mit Baumarteneigenschaften, Herkünften, Überlegungen zu Mikroklima, Waldbautechnik, Vermehrungsgutauswahl etc. pp. mit. Es gibt sehr viele Schlüsselfaktoren, die über die Zukunft des entsprechenden Bestandes mit entscheiden, aber nur einer davon betrifft "die Jäger". Das Wild ist nicht "der eine alles entscheidende Faktor", aber es ist wie beim "Liebigschen Minimummodell" einer der Faktoren, der wirklich zählt.
 
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Richtig. wer nicht mitgestaltet oder wenigstens aus dem weg geht wird zurückgelassen oder überfahren
Vorwärts immer, rückwärts nimmer!

Der Effekt reicht aber zur Kompensation des erhöhten CO2-Levels nicht aus und folgt einer degressiven Kurve.
Dass es sich bei dieser Aussage um eine Hypothese handelt, hatten wir heute ja schon mal angeschnitten.

Und was für tolle menschliche Zivilistionen erst.
Erzähl doch mal, wie es so war, damals, als Du noch a-hugah-haaga-huuga gemacht hast und nicht mal wusstest, wie du den Reißverschluss deines Säbelzahntigerfelles aufbekommst.
 

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