Aggressiver DD - Junghund?

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Das kannst du aber übers Netz weder diagnostizieren noch vermitteln. Deswegen war der Rat an den TS, sich Hilfe zu suchen, der einzig richtige.
Der Rest der Diskussion bezog sich doch eigentlich kaum noch auf die ursprüngliche Fragestellung, sondern ging eher in eine generelle Möglichkeiten-, Erlaubnis- und Verbotsdebatte über...
Genau so sehe ich das auch - und man sollte im Auge behalten was bei ungeklärten Rangfolgen im schlimmsten Fall passiert kann:



Nur wenn man keine Angst vor seinem eigenen Hund hat, kann man Spass an ihm haben!
 
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Das kannst du aber übers Netz weder diagnostizieren noch vermitteln. Deswegen war der Rat an den TS, sich Hilfe zu suchen, der einzig richtige.
Der Rest der Diskussion bezog sich doch eigentlich kaum noch auf die ursprüngliche Fragestellung, sondern ging eher in eine generelle Möglichkeiten-, Erlaubnis- und Verbotsdebatte über...
Das mit dem vermitteln ist definitiv ein Problem, aber steter Tropfen hölt den Stein und darauf habe ich gesetzt. Die Diagnose ist bei einem Erstlingsführer dagegen relativ typisch und alles was andere HF an Erfahrung beitragen können dementsprechend bewusstseinserweiternd für den Fragesteller.
Ich trainiere im Tierheim gerade eine Dobermann Junghündin mit vergleichbaren Symptomen und habe großen Respekt vor dem Fadenstarter, dass er auf allen Kanälen nach Unterstützung sucht.....weil sein Hund sicher nicht da landen wird wo er ins Bodenlose fällt, bis sich so ein Hirni wie ich es bin seiner annimmt!
Gruß mcmilan
 
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Gelöschtes Mitglied 5659

Guest
Vieles an der Diskussion ist mir zu verkopft. Zu viele "No goes" zuviel apodiktische Urteile. Ich gehe an das Hundethema anders ran. Situativ und individuell. Ich bin kein "erfolgreicher Hundetrainer" . Ich habe auch keinen immer bedingungslos jederzeit gehorchenden Hund. Und bin damit wahrscheinlich in guter Gesellschaft.

Mein Hund sollte mich nicht beißen. Und mein Hund sollte mich als Chef respektieren. Aber ich respektiere ihn auch. Als meinen "Freund". Wenn ich ihn also tiefschlafend von seinem mir gebührenden Schlafplatz schiebe und er grummelt dabei, dann schlage ich nicht auf ihn ein um ihm dieses "repektlose Verhalten" ein für alle mal auszutreiben. Dafür bin ich zu empathisch. Ich kann verstehen, dass er in dieser Situation grummelt und gestehe ihm das zu. Sollte mehr daraus werden würde ich das unterbinden.

Was ich damit sagen will: Ein Verständnis für die Hundesseele vorausgesetzt und mit hundeverständlicher Kommunikation lässt sich doch mit den meisten Hunden arbeiten. Und wenn es in diesem Kontext einmal Stachelhalsbänder oder einen Teletakt braucht, warum nicht? Ich habe kein Stachelhalsband, weil ich es nicht brauche.

Vielleicht habe ich bisher Glück gehabt mit Hunden. Aber das man mit einem Hund so gar nicht zurechtkommt, das ist außerhalb meiner Erfahrungen. Wenn ich nicht schon 2 Drahthaare hätte so hätte ich gute Lust, dem Threadstarter anzubieten, sein Hundle zu übernehmen. So eine schwarze Seele kann ein DD gar nicht haben dass der nicht hinzubekommen ist.

Und zwar nicht weil ich so ein differenzierter Trainer bin. Sondern weil ein empathischer, freundlicher und im Bedarfsfall konsequenter regelmäßiger Umgang mit dem Hund unter Nutzung verschiedenster situationsabhängigen Verstärkern nach meiner Wahrnehmung ausreicht. Und welche Verstärker man nun nutzt ist eine Frage der Persönlichkeit des Führers, des Hundes und abhängig von Situation und Lebensumstände. Viele Wege führen nach Rom. Aber in den Hund einfühlen können, das sollte man.
 
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@GSS so isses.
Und es ist halt auch so, dass es Menschen gibt, die einfach keinen Draht, kein Feeling und damit auch kein Erziehungsvermögen für Hunde haben.
Das ist keine Schande, sondern einfach ein von niemand verschuldeter Umstand.
Ich hab das z.b. für Gäule ned. Sind schön, ja, aber null Draht dazu, keine Idee, wie so ein Tier tickt.
Dann sollte man das am besten einsehen und die Finger davon lassen.
 
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ich könnte mich immer schlapp Lachen wenn ich Hunde-, oder Pferdeprofi sehe. Einige Menschen hat kein Tier verdient :cool:
Ich lach mich regelmäßig schlapp über die Arroganz einiger Tierhalter. Vom Himmel fällt Regen aber keine Weisheit... die großen Lacher stehen meist im Trocknen, aber wehe sie bekommen mal einen Tropfen ab.......
 
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Das Auge des Herrn, mästet das Vieh.
Ich gehe mal nicht davon aus, dass Du begreifst, was das sagen will:unsure:
 
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Das Auge des Herrn, mästet das Vieh.
Ich gehe mal nicht davon aus, dass Du begreifst, was das sagen will:unsure:
Ja, rechtfertigt aber keine Arroganz, daher investiere ich meine Zeit wie ein Sozialarbeiter in die Hunde die alle anderen aufgegeben haben......und was ich dann zurück erhalte bereichert mein Leben mehr als 10000000000 schlaue Sprüche. Das was ein Hund Dir mit seinem Vertrauen schenkt kann man nicht mit Gold aufwiegen.
 
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Ja, rechtfertigt aber keine Arroganz, daher investiere ich meine Zeit wie ein Sozialarbeiter in die Hunde die alle anderen aufgegeben haben......und was ich dann zurück erhalte bereichert mein Leben mehr als 10000000000 schlaue Sprüche. Das was ein Hund Dir mit seinem Vertrauen schenkt kann man nicht mit Gold aufwiegen.

Da hab ich echt Respekt vor. Ich hab auch gerade meinen ersten Jagdhund und mache reihenweise Fehler (typischerweise immer dann, wenn ich mich ganz besonders bemühe, es nicht zu versauen...), obwohl ich durchaus auf einige Jährchen Erfahrung mit anderen Rassen (hauptsächlich Schäferhunde) zurückblicke.
Man kann es nicht vergleichen.
Ich hatte zweimal mit echten "Problemfällen" zu tun und beides Mal war die Ursache im Grunde eine Kleinigkeit, die sich aber verheerend auswirkt.
Bei beiden wurde versäumt, im Welpenalter eine vernünftige Beißhemmung anzutrainieren. Der eine hatte das schlicht nicht auf dem Schirm, der andere fürchtete um einen Verlust der Schärfe, weil der Hund als Wach-/Schutzhund eingesetzt werden sollte und hats bewusst gelassen.
Der hat dann, was die Situation deutlich erschwert hat, den Hund, als er für ihn nicht mehr handlebar war, einfach an die Kette gelegt (war ne andere Zeit)...
Das Tier war so scharf, die konnten es fast nicht mehr füttern...
Die Korrektur war anstrengend und langwierig. Im Welpenalter ist das gar kein Problem, aber um die Beißhemmung zu etablieren, muss das Tier beißen.
Das ist bei einem ausgewachsenen DSH einfach eine andere Nummer als bei einem Welpen.
Beim ersten Hund ging alles gut und der konnte auch beim Besitzer verbleiben, nachdem man den auch aufs Gleis gestellt hatte, der andere (der an der Kette) musste da weg.
Er kam dann witzigerweise zu einer kleinen, zarten älteren Dame mit viel Erfahrung und wurde ein wirklich guter Hund. Die hatte da ein Händchen, das kriegst du nicht gelernt.
 
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Ich kann mich sehr gut in den Fredstarter hineinversetzen, weil ich auch einen totalen Kopf-DD-Rüden am Strick habe. Mann was war der unbequem ... Ein Jagdfreund, welcher einen fast gleichaltrigen, total weichgespülten KLM führt, sagte Mal zu mir, als er mich und den DD zum ersten Mal gesehen hat, dachte er sich: "was hat der sich bloß angetan" ... Ja, ich war auch selbst am Zweifeln. Wo ich noch lange mit der Schleppleine unterwegs war, da lief sein Hundi schon brav frei bei Fuss. Die Jugendsuche öffnete mir dann jedoch die Augen, als sein KlM auf der Hasenspur nicht von seinen Hacken wich und der DD 2x 3 Kilometer abspulte. War bei allen Fächern etwa das gleiche. Ich grinste an dem Tag und er wollte im Boden versinken. Soviel zum Hund.

Zum Glück hatte ich anfangs einen der besten Jagdhundeführer weit und breit, mit dem wir uns jede Woche einmal trafen. Waren dann meist 4 Junghunde (Vorsteher). Im Rückblick wäre ich mit Sicherheit dort gelandet, wo jetzt der TS steht. Ich hätte als Erstlingsführer ohne diese Hilfe keine Chance gehabt, das gebe ich unumwunden zu. Kann mich noch erinnern, als er mich ermahnte, das Rumgekaspere meines Hundes sofort zu unterbinden. Weiß nicht mehr genau, was der Auslöser war, jedoch kann ich mich noch sehr gut an seine Worte erinnern: "der Hund ist jetzt ein paar Monate alt. Was glaubst du, was erst los ist, wenn der ausgewachsen ist? Dann frisst er dich!" Ich musste also praktisch genauso in die Lehre gehen, wie der Hund und das war auch für mich kein Zuckerschlecken und hat mir manche schlaflose Nacht beschert. Letztendlich haben wir es aber gepackt und der Hund ist jagdlich immer dabei.

Dass sich das Gespann unbedingt ein Fachmann im Sinne von Jagdhundeausbildung mal anschauen sollte, wurde ja schon des öfteren genannt. Hoffe du findest Hilfe und es ist noch nicht zu spät, wie Bollenfeld mit seiner kompetenten Erfahrung meint.

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Genau so sehe ich das auch - und man sollte im Auge behalten was bei ungeklärten Rangfolgen im schlimmsten Fall passiert kann:



Nur wenn man keine Angst vor seinem eigenen Hund hat, kann man Spass an ihm haben!

Das muss kein Rangfolgeproblem gewesen sein. Instinktsichere Hunde töten eben auch mal Rudelmitglieder, wenn deren Zeit um ist und weiteres Verweilen auf Erden aus Sicht eines Hundes und mit dessen Gespür für Ressourcen dem Rudel nur Nachteile bringt. Sollte man wissen und beherzigen. Alte oder Kranke oder Kinder bleiben nicht allein mit dem Hund. Trumler hat das in einem seiner Bücher beschrieben und jeder Züchter wird es bestätigen können. Hat der Welpe einen gravierenden Fehler, erledigt es häufig die Hündin allein.
 
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Gelöschtes Mitglied 5659

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Das muss kein Rangfolgeproblem gewesen sein. Instinktsichere Hunde töten eben auch mal Rudelmitglieder, wenn deren Zeit um ist und weiteres Verweilen auf Erden aus Sicht eines Hundes und mit dessen Gespür für Ressourcen dem Rudel nur Nachteile bringt. Sollte man wissen und beherzigen. Alte oder Kranke oder Kinder bleiben nicht allein mit dem Hund. Trumler hat das in einem seiner Bücher beschrieben und jeder Züchter wird es bestätigen können. Hat der Welpe einen gravierenden Fehler, erledigt es häufig die Hündin allein.
Das ist plausibel. Oder die alte Dame hatte einen Schlaganfall, kippte aus dem Stuhl und verhielt sich aus Sicht des Hundes "ganz falsch". Sowas könnte beim dominanten Hund ein solches Verhalten gegenüber der rangniederen Seniorin ausgelöst haben. Das wäre eine Erklärung. So ein Hund kann ein toller Hund in der Hand eines starken Führers sein. Da wir aber auch mit anderen Menschen zusammenleben ist eine solche Dominanz und ein solches Verhalten nicht sozialkompatibel. Es ist tragisch. Da kommt der Hundeführer nach Hause und findet seine tote Mutter vor und vermutlich einen freudigen, schwanzwedelnden Hund. Solche Hunde sind gute Gefährten für alte Hagestolze im Häuschen abseits im Wald. Aber nichts für Familien. Die Drahthaare die ich kenne sind freundliche Familienhunde mit großer Freundlichkeit und Geduld gegenüber Kindern.

Der Lieblingsspruch meines Vaters war:
Mich und mein Hund, uns mag niemand. Aber wir sind auch danach.
Das Ganze auf Schwäbisch. Der Spruch gefiel ihm. Aber weder mein Vater noch seine Hunde waren nicht liebenswert.
 
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Er kam dann witzigerweise zu einer kleinen, zarten älteren Dame mit viel Erfahrung und wurde ein wirklich guter Hund. Die hatte da ein Händchen, das kriegst du nicht gelernt.

Ich könnte wetten, dass die Dame die Fähigkeit hatte den Hund aktiv in den Ruhezustand zu bringen. Dass nicht wenige Hunde konstant auf einem zu hohen Energielevel hängen ist nicht selten der Ursprung allen Übels. Der Hund ist dann nur eingeschränkt aufnahmefähig, hat oftmals eine unterirdische Frustrationstoleranz und geht schon bei schwachem Reiz mental unter die Decke. Da ist unerwünschtes Verhalten schon vorprogrammiert und ein rumdoktern an den Symptomen selten erfolgreich.
 

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