Alle doof oder ich knauserig?! - Gebrauchtwaffenpreise

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Was man ja häufig hört ist, für eine günstige alte Gebrauchtwaffe "lohnt" eine neue Montage oder ein hochwertiges Glas nicht. Trotzdem hat man am Ende für 2000€ weniger eine schöne, funktionierende, elegante und häufig gut schießende Waffe mit super Optik. Die eigentliche Waffe hat zwar einen geringen Anteil an den Gesamtkosten des Projektes aber das Gesamtergebnis ist immer noch günstig.
Naja, ne Suhler Einhak Montage umbauen / anpassen lassen ist schon ne Stange Geld.

Immer mit dem Risiko, dass die Waffe nur noch ne geringe Restlaufzeit hat und dann die Probleme losgehen...

Soll aber n Umrüst-Kit geben von Recknagel. 150 die Teile, 200 die Arbeit... 🤷‍♂️ Hörensagen.
 
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Also Markenwaffen aus den 50ern bis 70ern (80er) und von mir aus ausgesuchte Gewehre späterer Baujahre in durchschnittlicher jagdlicher Nutzung kann man unbedenklich auf moderne Optik umbauen lassen, die sind noch so gefertigt, das sie 100 Jahre halten.
Funktions- und Laufzustand-Prüfung vorausgesetzt...

Bei den Optiken hat sich nunmal in den Zeiträumen viel getan - aber Verschluß-, Schlosssysteme sind nun (von RitschRatsch abgesehen) nicht besonders weiterentwickelt worden.

Ich habe kürzlich bspw. einen Heym-Drilling aus den 50er Jahren meines Vaters übernommen, den er seinerzeit schon auf großes Glas umbauen liess, damit er damit nachts was kriegte.
Ich schieße den sicher nicht mehr aus ! Man hat i.d.R. doch mehrere Kugelwaffen, selbst bei größeren Jahresstrecken verteilt sich die jagdliche Schießerei auf mehrere.

Wenn man normal Metall und Holz pflegt, wie mans mal lernte, was soll schon kaputt gehen...
Einige tsd Schuß halten Läufe von "Normal-Jagdwaffen" sicher aus.

Wer natürlich sich was andrehen lässt, was jemand als Schlagwaffe einsetzte (siehe Faden Bock-Abfangen... :ROFLMAO: )dem ist auch nicht mehr zu helfen !
 
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Guest
Nun ja. Ich seh das auch etwas als Respekt vor der Lebensleistung von jemand. Wenn ich mich da zurück erinnere, was ich so erlebt hab, wenn ich mit Vater die Waffen bei solchen Fällen abgeholt hatte. Krassestes Erlebnis war bei einem Adligen. Als wir auf dem Hof fuhren stand da ein Sperrmüllkontainer, in den alles mögliche an Jagdmobiliar und Trophäen aller Art gestopft war. Mit den Waffen und der Munition konnte die Witwe ja so nicht verfahren. Aber den Inhalt einer Glasvitrine, ZFs, Fergläser und unzählige Messer hat die Dame uns mehr oder weniger vor die Füße gekippt. Mit dem Kommentar, dass wir den Mist auch mitnehmen sollen. Problem war dann hier, dass in der Vernichtungswut, Jagdschein und WBKs auch im Müll landeten. Was das dann zusätzlich erschwerte.
Ich meine halt. Auch wenn man als entfernter Verwandter so was erbt oder sich drum kümmern muss, kann man versuchen die Dinge wieder in Hände zu bringen, die es nutzen und ggf. auch schätzen können. Wenn man nämlich kein wirkliches Interesse hat und vor allem nie hatte, ist auch das Geld dafür nebensächlich. Hauptsache nicht im Müll oder Hochofen.
Ist im Grunde aber auch was mit unserer Bestattungskultur geschieht. Schon unsere Vorfahren haben ihren Ahnen wenngleich auch oft nur ein kurzzeitiges Denkmal gesetzt. Und wir gehen dazu über, unsere Väter und Mütter irgendwo zu verscharren. Zumindest für eine kurze Zeit sollte man sehen, dass da jemand gelebt hat. Vielleicht bin ich hier sentimental vorbelastet. Vielleicht auch, weil es mir gesundheitlich nicht so gut geht, gerade jetzt in dieser Zeit... Aber ich seh es so. Ich erinnere mich immer noch sehr gerne an sehr viele alte Kunden und Clubmitglieder, die schon teilweise zwei Jahrzehnte nicht mehr unter uns weilen. Da waren sehr viele, sehr nette Menschen dabei. Gleiches gilt für schon verstorbene Arbeitskollegen. Und vielleicht erinnern sich ja auch mal ein paar Generationen nach mir, jemand positiv an mich....
Du weißt nie, was da im Vorfeld alles gelaufen ist und ob sich die Verwandten nicht freuen, wenn der ein- oder andere die ewigen Jagdgründe betritt.
Familien sind selten harmonisch, schon gar nicht wenns ums Geld und das Erbe geht.
Auch kann nicht jeder fachmann für alles sein. was glaubst Du, was an teurer Kunst, teuren Möbeln, Teppichen, Kameras, usw. von Verwertern aufgekauft werden oder im Container landen?
So ist das mit den Waffen doch auch. Ob die Enkel den Unterschied zwischen der hangemachten Ziegenhahn und Sohn und der Forest Favorit kennen?
 
A

anon

Guest
Das zeigt uns auch jede Bio-Abfalltonne beim Supermarkt/Discounter auf.
Ich sehe mir zwar die Bio-Abfalltonnen der Discounter bei uns ( 3 Unternehmen ) nicht an, aber ich sehe, daß jeden Abend kurz vor Feierabend oder manchmal auch kurz danach dort Leute von den Tafeln erscheinen und diverse Dinge ohne Bezahlung bekommen, die sonst wohl weggeworfen würden. Manchmal sind Kinder dabei und das treibt einem die Tränen in die Augen. Da kann jeder, der das sieht, auch ruhig mal was spenden. Ich auch!
 
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Darum habe ich meinen Waffenschrank schon vor einiger Zeit verschlankt. Da sammelt sich Zeug an, dass eh nicht mehr ausgeführt wird. Durch schlechte Erfahrung beim Verkauf ging das alles nur in Tausch weg.
Da ist keiner beschissen. Ein Jungjäger hatte meine Krico in .243 zur Leihe. Die taugte ihm. Ich hab die nie mehr ausgeführt, da ich Blaser Fan geworden bin. Also ging die Waffe inkl. Swaro Optik für zwei Hochsitze an den Jungjäger. Der ist Zimmermann und hat sich gefreut und ich mich über die zwei Hochstände. Win win für Beide.

Robert

Einer, der noch vernünftig denkt und handelt, sowie "Anderen" auch die Luft zum Atmen gönnt. (y)
 
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Mein Favorit der letzten Zeit:

Hab grad ein Kahles Helia verkauft Neupreis 1500 - inkl. Montage und Swaro Flip Caps. Gesamtpreis knappe 1800€ - Das ganze 1,5 Jahre alt ohne Beschädigung.

Ausrufpreis meinerseits war 1250€ - um einiges billiger als die anderen Gläser zu der Zeit auf der Plattform.

Und dann kommen solche Anfragen:

Normalerweise geht man vom Handelspreis aus = 1500
abzgl. 20% MwST
abzgl. 10% für die fehlende Gewährleistung
und abzgl. 10% Wertverlust für jedes Jahr im Gebrauch.

Wenn das für dich OK ist, können wir weiter reden....


Was soll man da noch Antworten....
 
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Ja nix antworten natürlich...!

Für 900 Euro wärs nat. ein Schnapp gewesen... ;)
Gut, daß man als Verkäufer von Artikeln noch selbstentschieden über den Angebots(start)preis entscheiden darf.
 
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Du weißt nie, was da im Vorfeld alles gelaufen ist und ob sich die Verwandten nicht freuen, wenn der ein- oder andere die ewigen Jagdgründe betritt.
Familien sind selten harmonisch, schon gar nicht wenns ums Geld und das Erbe geht.
Auch kann nicht jeder fachmann für alles sein. was glaubst Du, was an teurer Kunst, teuren Möbeln, Teppichen, Kameras, usw. von Verwertern aufgekauft werden oder im Container landen?
So ist das mit den Waffen doch auch. Ob die Enkel den Unterschied zwischen der hangemachten Ziegenhahn und Sohn und der Forest Favorit kennen?
Klar die eine ist total veraltet, richtig altertümlich und die neue ultramodern mit Kunststoffschaft, die muss doch mehr wert sein ;-)
 
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24 Aug 2016
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Mein Favorit der letzten Zeit:

Hab grad ein Kahles Helia verkauft Neupreis 1500 - inkl. Montage und Swaro Flip Caps. Gesamtpreis knappe 1800€ - Das ganze 1,5 Jahre alt ohne Beschädigung.

Ausrufpreis meinerseits war 1250€ - um einiges billiger als die anderen Gläser zu der Zeit auf der Plattform.

Und dann kommen solche Anfragen:

Normalerweise geht man vom Handelspreis aus = 1500
abzgl. 20% MwST
abzgl. 10% für die fehlende Gewährleistung
und abzgl. 10% Wertverlust für jedes Jahr im Gebrauch.

Wenn das für dich OK ist, können wir weiter reden....


Was soll man da noch Antworten....
Seit wann zieht man die MwSt bei der Gebrauchtwarenpreisberechnung ab? Sie fällt bei "privat zu privat" nicht nochmal an, aber ich käme doch nie auf die Idee, den Nettopreis anzusetzen?

Bei Sachen, die etwas älter sind und der Zustand nicht 100% bekannt, setze ich (für mich!!!) als Preisgrenze 50% an.
 
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Seit wann zieht man die MwSt bei der Gebrauchtwarenpreisberechnung ab? Sie fällt bei "privat zu privat" nicht nochmal an, aber ich käme doch nie auf die Idee, den Nettopreis anzusetzen?

Bei Sachen, die etwas älter sind und der Zustand nicht 100% bekannt, setze ich (für mich!!!) als Preisgrenze 50% an.
So sehe ich das auch. 50% vom Neupreis.
Mehr nur wenn ich die Ware besichtigen kann oder mir Rückgaberecht eingeräumt wird.
 
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und abzgl. 10% Wertverlust für jedes Jahr im Gebrauch.
Bei einer Optik würde ich sagen mindestens 5 Euro pro einmal durchgucken als Minderung 🤣 Wie war das noch mit dem ebay-kleinanzeigen-Inserat mit dem Spiegel wo geworben wurde dass sich noch kaum jemand darin angesehen habe....
 
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Ich oute mich jetzt mal als Händler. Auch ich werde oft von Hinterbliebenen gebeten, den gesamten Bestand zu übernehmen und einen "anständigen" Preis hierfür zu machen. Ich lehne das inzwischen grundsätzlich ab und das aus gutem Grund. Die Preisvorstellungen sind idR gelinde gesagt abenteuerlich und für einen kleinen Händler (oder Büma) nicht darstellbar.
Man sollte auch vermeiden, privates und gewerbliches Handeln zu vermischen.
Ich bin dazu übergegangen, die Waffen in Kommission zu nehmen und mit dem Kunden eine Provisionsvereinbarung zu machen, so binde ich nicht sinnlos Kapital, die Waffenbehörden sind zufrieden und der Kunde nach Abschluss in der Regel auch.
Beispiel: Ein alter Jäger aus meinem direkten Umfeld hat die Jagd aus gesundheitlichen Gründen aufgegeben, in seinem Bestand fanden sich ein Steyr Rep. Kal. .243, eine BBF Krieghoff, natürlich beide mit Super-Swarovski- Gläsern ohne Leuchtpunkt, eine Sauer BDF, eine Walther Mod.9 Kal. 6,35, diverse Messer etc. Nachdem einige Maulhelden aus der Gegend ihm genau erklärt haben, was das alles wert ist, hat er es zunächst selbst versucht und ist krachend gescheitert. Irgendwann kam auch die Waffenbehörde auf ihn zu, dass es so ohne Jagdschein vielleicht mal Zeit wird....
Lange Rede, kurzer Sinn, mit dem oben beschrieben Deal wurden alle Langwaffen bei ihm ausgetragen und Stück für Stück verkauft, es dauerte allerdings über ein halbes Jahr, die .243-er ging zurück in die Heimat nach Österreich, die BDF fand im deutschen Süden einen Abnehmer usw.
Wie Harry, der Büchsenmacher, immer sagt, das funktioniert nur, weil Du Deine Zeit nicht rechnest, die Du am Telefon etc. verbringst. Recht hat er. In der Zeit waren auch viele Jungjäger hier, die Spitzenwaffen zu angenehmen Preisen hätten kaufen können, aber 95% nehmen die nicht mal in die Hand, sondern entscheiden sich für X-Bolt, Rem 700 oder Ruger mit ZF von Hawke oder Bushnell. Der Kunde ist König.
 
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Joa,
Das ist es halt auch.
Als Privatmensch vergisst man halt schnell, dass die ganzen Waffen für die man vielleicht noch ein paar hundert Euro erlösen kann, für einen Büma aufgrund der Transaktionskosten und der Gewährleistung die er geben muss im Grunde nur wertloser Schrott sind.
Da trifft im vorliegenden Fall ja auch zwei der Waffen. Aber ne K80 und ne R93 haben definitiv ihren Wert, die heben sich vom beschriebenen Standartplunder schon ab. Beim Drilling ist es was anderes, der hat noch nen gewissen Wert, ist aber schwer zu verkaufen, und deshalb für nen Büma weniger wert.
Die Sicht auf Waffen als reines Mittel zur Gewinnerzielung, wie es für nen Unternehmer auch richtig ist, ist dem Privatmann halt schwer zu vermitteln.
Ein fairer Ankaufspreis wäre die Hälfte des Verkaufspreises gewesen, wobei man die Bauernmöbel eigentlich hätte abziehen müssen, weil sich da Aufwand und Ertrag die Waage halten. Das hätte bei vielen aber auch schon Empörung verursacht. Wenn man das meiste rausholen will, muss man halt selber verkaufen.
Mein Büma lehnt mittlerweile auch schon Geschäfte ab, wenn der Kunde dabei 5 von seinen alten Hobeln in Zahlung geben will.
 
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Kann ich gut verstehen, hab auch gerade einen Jungjäger beraten. Für die zählt heute nur Neuware anscheinend. Insbesondere Quereinsteiger zwischen 30 und 45 mit etwas Geld und ohne jagdlichen Hintergrund über Generationen wollen Neuwahre und Plastik.
 
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24 Aug 2016
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Kann ich gut verstehen, hab auch gerade einen Jungjäger beraten. Für die zählt heute nur Neuware anscheinend. Insbesondere Quereinsteiger zwischen 30 und 45 mit etwas Geld und ohne jagdlichen Hintergrund über Generationen wollen Neuwahre und Plastik.
Meine einzigen Neuwaffen (nach der Jägerprüfung mit 36) sind eine Glock 23 und eine Chiappa 9mm (M1 Carbine-Klon). Der Rest ist Gebrauchtware von ganz billig bis sehr hochwertig.
 
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