Nun ja. Ich seh das auch etwas als Respekt vor der Lebensleistung von jemand. Wenn ich mich da zurück erinnere, was ich so erlebt hab, wenn ich mit Vater die Waffen bei solchen Fällen abgeholt hatte. Krassestes Erlebnis war bei einem Adligen. Als wir auf dem Hof fuhren stand da ein Sperrmüllkontainer, in den alles mögliche an Jagdmobiliar und Trophäen aller Art gestopft war. Mit den Waffen und der Munition konnte die Witwe ja so nicht verfahren. Aber den Inhalt einer Glasvitrine, ZFs, Fergläser und unzählige Messer hat die Dame uns mehr oder weniger vor die Füße gekippt. Mit dem Kommentar, dass wir den Mist auch mitnehmen sollen. Problem war dann hier, dass in der Vernichtungswut, Jagdschein und WBKs auch im Müll landeten. Was das dann zusätzlich erschwerte.
Ich meine halt. Auch wenn man als entfernter Verwandter so was erbt oder sich drum kümmern muss, kann man versuchen die Dinge wieder in Hände zu bringen, die es nutzen und ggf. auch schätzen können. Wenn man nämlich kein wirkliches Interesse hat und vor allem nie hatte, ist auch das Geld dafür nebensächlich. Hauptsache nicht im Müll oder Hochofen.
Ist im Grunde aber auch was mit unserer Bestattungskultur geschieht. Schon unsere Vorfahren haben ihren Ahnen wenngleich auch oft nur ein kurzzeitiges Denkmal gesetzt. Und wir gehen dazu über, unsere Väter und Mütter irgendwo zu verscharren. Zumindest für eine kurze Zeit sollte man sehen, dass da jemand gelebt hat. Vielleicht bin ich hier sentimental vorbelastet. Vielleicht auch, weil es mir gesundheitlich nicht so gut geht, gerade jetzt in dieser Zeit... Aber ich seh es so. Ich erinnere mich immer noch sehr gerne an sehr viele alte Kunden und Clubmitglieder, die schon teilweise zwei Jahrzehnte nicht mehr unter uns weilen. Da waren sehr viele, sehr nette Menschen dabei. Gleiches gilt für schon verstorbene Arbeitskollegen. Und vielleicht erinnern sich ja auch mal ein paar Generationen nach mir, jemand positiv an mich....