Chesapeake bay retriever

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So, jetzt schaue ich mal, was Beltane dazu schreiben wird und gut ist. Vielleicht ergibt sich ja mal Gelegenheit so einen Hund in echt zu erleben.

Ich habe dir die Antwort bereits gegeben. Der Chesapeake verfügt über Wach-und Schutztrieb, je nach Exemplar mehr oder weniger ausgeprägt.
Von unseren bisher 6 Hunden dieser Rasse ( 4 Rüden, 2 Hündinnen), hätte ich bei 2en definitiv davon abgeraten, als Fremder das Haus uneingeladen zu betreten, ins Auto zu fassen o.ä.

Heißt aber nicht, dass sie nicht auch menschenfreundlich sein können. Mein jüngerer Rüde begleitet mich auch zur Arbeit mit sucht- und/oder psychischkranken Menschen - völlig problemlos und heißgeliebt.

Wenn das nicht in richtige Bahnen gelenkt wird, neigt diese Rasse auch dazu, alles zu bewachen, was sie als ihres betrachten: Mein Haus, mein Garten, mein Auto, mein Boot, meine Picknickdecke, meine Parkbank, meine Beute...
Da heißt es vom Welpen an konsequent gegensteuern.
Wie gesagt, nicht anderes, als andere Gebrauchshunderassen.
Er grenzt sich durch diese Eigenschaften halt von den englischen Retrieverrassen (Lab, Golden und Flat ab - wobei dem 4. englischen Retriever, dem Curly auch Wach- und Schutztrieb nachgesagt wird, war vor langer Zeit auch mal der Hund der Wildhüter - aber die heutigen Expemplare erlebe ich als wesentlich milder, als den durchschnittlichen Chessie.

Die Rasse muss ausgelastet werden, körperlich und geistig - ansonsten können sie unangenehm werden. Ein unerzogener, gelangweilter Labrador wird meist maximal lästig, der Chesapeake u.U. gefährlich. Die Rasse ist intelligent und eigenständig - wenn du nicht in der Lage bist zu führen, werden sie das übernehmen, oft mit Resultaten, die unerwünscht sind.
( Was im Umkehrschluss natürlich nicht heißt, dass sie nicht auch mal ein paar Tage Nichtstun ertragen können, ohne die Wohnung zu zerlegen. 24/7 muss kein Hund bespaßt werden)

Sind eben keine Selbstläufer, sondern stellen gerne immer mal wieder alles in Frage.

Gründliche Sozialisation tut Not, aber das zahlt sich dann auch aus.
Wo ich einem Labradorwelpen von Anfang an eintrichtere "Nein, nicht jeder Mensch muss freudestrahlend begrüßt werden" , mache ich das mit einem Chessiewelpen genau umgekehrt - jeder, der freundlich ist, darf den Welpen begrabbeln und ihm Leckerchen geben - die Distanziertheit und Ernsthaftigkeit kommt mit dem erwachsen werden von ganz allein.

Physisch sind sie enorm hart, die Erfahrung habe ich vor allem auch bei Verletzungen und Krankheiten machen müssen. Was die wegstecken, ist mir teilweise schon zu heftig (einer unserer Rüden, vor einigen Jahren verstorben, hatte ein Osteosarkom, mit die schmerzhafteste Krebsart, die es gibt, er kam mit wenig Schmerzmitteln aus - fröhlich und guter Stimmung bis auf die letzten beiden Tage - wo die meisten Hunde bis an den Rand voll mit Opiaten gepumpt werden.
Unser jetzt 10jähriger Rüde hat Verletzungsbedingt ein kaputtes Sprunggelenk, das CT sieht gruselig aus, der Tierarzt wundert sich bei jeder Kontrolle, wie gut der Hund läuft), hartes Gelände, Dornen, eisiges Wasser ist pillepalle, solange es was zu arbeiten gibt.

Psychisch sind sie eher weich und vertragen unfaires behandeln schlecht.
Keine Rasse, die man mit körperlicher Härte erziehen kann, viele Exemplare würden sich dann eher irgendwann umdrehen und dich an die Wand stellen oder du machst sie kaputt.

Wenn du weißt, wie sie ticken, und das schätzt, hast du einen absolut loyalen Hund, der arbeitsmäßig alles für dich tut.

Falls es dich an den unteren Niederrhein verschlagen sollte, kannst du dir meine Hunde gern ansehen.
Ansonsten gibt es 2 empfehlenswerte Treffen (ob die diese Jahr Coronabedingt statt finden, ist aber noch nicht klar):
Der Chessendag in den Niederlanden, mit um die 60-70 Rasseexemplaren

und das Work & Talk in Egestorf/Döhle (Lüneburger Heide) mit einer ähnlichen Anzahl an Hunden.
 
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Jede Menge Artikel, die eigentlich jede Frage beantworten dürften (überwiegend englisch):

 
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Hab auf den Seiten mal geschmökert...

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Ihr seid schon kauzige Kunden. (y) Wenn es passt halte ich mal an.
 
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Hab auf den Seiten mal geschmökert...

Anhang anzeigen 158489
Ihr seid schon kauzige Kunden. (y) Wenn es passt halte ich mal an.
Ich persönlich finde es übrigens gut, dass man so deutlich auf den etwas anderen Charakter hinweist.
Manchen Menschen muss man Illusionen mit der Brechstange nehmen, um die vor sich selbst und vor allem den Hund vor ihnen zu schützen.
 
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Ich halte Chessies für ganz normale Hunde und eher die ganzen Blümchenhundrassen für leicht degeneriert.
Das ist unsere Sichtweise. Ich würde einem Nichtjäger oder einem Jäger, der nur mäßig Gefühl für Ausbildung von Tieren hat, auch keinen DD DK PP oder DJT empfehlen.
Ich persönlich würde jagdlich auch einen Chessie führen.
Das sind gute Jagdhunde im Niederwildrevier.
Vorstehen an Hähnen würde mir fehlen.
Und ich finde sie ausgesprochen hübsch. Das ist vielleicht auch der Grund warum man warnen muss, sie sind gefährlich hübsch. Direkt zum schnell verlieben.
 

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