Na ich will hören, wieso teils so sehr auf die Bejagung im April geschimpft wird :-D wieso sie "unverantwortlich" sei oder "wildbiologischer Blödsinn" (wie im Erlegungsfaden gelesen), ich versuche diese Einstellung nachvollziehen zu können.
"Ich will.." wirft hier irgenwie merkwürdige Assoziationen zu gewissen, bezopften Schwedenmädels auf...
Aber im Ernst: Eine allgemeingültige Studie für solche eine Thematik aufzulegen würde scheitern. Dazu sind die Biotope, Vegetation, lokale Gegebenheiten wie Wachstumsperioden etc in unserem großen, kleinen Land zu unterschiedlich.
Aber die Argumente die ich zum Thema Wildbiologie in Sachen Apriljagd immer wieder höre sind oft fest gemacht an den Bedürftnissen der reinen Waldreviere, zum Teil Eigenjagden mit durchaus forstwirtschaftlichen Interessen, und die wollen das Rehwild raus haben aus dem Wald. Auch wenn die Pflanzungen zum Zeitpunkt des Ausgatterns aus dem Äser gewachsen sind, macht man das an Fegeschäden etc fest. Ob das RW durch Abschuss direkt oder den jagdlichen Vergrämungseffekt verschwindet, ist für Besitzer solcher Revieren erstmal zweitrangig.
In meinem Feld/Waldreiver stört meine Jagdgenossen und somit auch mich das Rehwild auf den Wiesen und Feldgehölzen nicht (im Gegenteil wird der Anblick von Wild (Ausnahme Sauen und Wölfe) von Landwirten und Dorfbevölkerung positiv bewertet).
Dennoch geben wir Schmalrehe und IIc Böcke ab Mitte April frei - grade für etwas unerfahrenere Begeher ist das Ansprechen einfacher und sicherer. Das ist mein primärer Grund für diese Freigabe.
Übrigens verlagert sich die Aktivität des jüngeren RW durch diese Bejagung im Feld dann in den Wald. Und dort auf bestimmte Einständ, denn wie immer konzentriert sich bejagtes Wild eher auf weniger Fläche im Reivier, während es in der aktuellen Schon- und Ruhezeit die gesamte Fläche des Revieres gleichmäßiger nutzt.
So gesehen ist die Aprilbejagung im Feld wldbiologisch sicher wirksam - wenn auch die Effekte konträr laufen zu April-Bejagung im Wald.