Zukunftsjährlinge und starke Böcke für Zukunft?

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Wenn selektieren, dann hat auf jeden Fall in der freien Wildbahn das Wild mit dem stärkeren Wildpret die besseren Überlebenschancen, als das mit dem prächtigen Gehörn, denn es hat im Falle von Krankheiten, Hungersnöten oder Kältewellen die besseren Reserven.
Genauer betrachtet, wie das aber immer in einem Zusammenhang stehen. ;)
Das Gehörn hat ja auch keinen ausschließlichen schmückenden Grund. Es hat einen klaren Zweck.
Steht Wildbret udn Gehörn in Normalzustand nicht in einklang hat man Dysbalancen, die man hinterfragen könnte. Irgednwas stimmt dann offensichtlich nicht.
Trainiert der Mensch muskuläre Dysbalancen, kann das toll aussehen, aber gesundheitliche Folgeschäden haben ;)
Auch wenn die Bluttfettwerte i.O. sind, kan man Übergewicht haben. Auch Leistungssportler könnte Übergewicht haben und trotzdem gesund sein. Nach Ende des Trainings erfolgt dann leider die schnelle gesundhetliche Talfahrt. Dann ist ein Sumoringer mit formals hervorragenden Werten doch Stoffwechselkrank und es stimmt wieder, was man sieht.
Die Natur bildet das alles nicht aus Jux und Dollerei aus. Es sind Folgeerscheinungen.
Daher sagt ein schwaches oder ein starkes Gehörn eben auch viel über den zustand des Wildes aus. Daran ändern vereinzelte ausnahmen nichts.
Man kann auch ein Jahr känkeln udn im nächsten jahr in voller Blüte dastehen. Was heisst dass aber für die Veerbung zum jeweiligen Zeitpunkt? Ja, kann nachteilig sein.
Der Arterhaltungsstand ist nicht betdroht, also erhöht man die chancen auch gesunde Vererbung durch entnahme von weniger Fit erscheindem Wild. Dabei ist das ganze keine Laborwissenschaft. Es funktioniert durch die bandbreite aber hervorragend.
 
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Fragt doch mal einen Schweden dazu. Der würde dir einen 20kg Spießer als guten Bock bezeichnen und einen 15Kg Goldmedallienbock als Mickerling. Alles eine Frage der Perspektive ;)
 
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Lasst ihr starke Jährlinge vollkommen, und "reife" Böcke bis zur Blattzeit, laufen, weil es ein "Bauchgefühl" ist oder weil ihr dazu fundierte Erfahrungen/Kenntnisse sammeln durftet...?

im Mai: Primär Schmalrehe, Sekundär Jährlinge /schwache Böckchen.
im Juni: Schwache Böcke, ggfalls auch stärkere. hängt vom Fleischbedarf ab
im Juli bis September/Oktober: Alles, was Bock ist= frei, bis Quote voll.
Oktober bis Saisonende Dezember/Januar: Kitze aller Art, nicht führende Rehe.

Hängt weniger mit "Aufsparen für die Blattzeit" zusammen sondern mit der simplen Verfügbarkeit/ Sichtbarkeit/ Ansprechen der unterschiedlichen Rehe.
 
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Etwas sachlicher bitte. Doch es ist so einfach. Weil es eben nicht um den konkreten Einzelfall, sondern eben um Wahrscheinlichkeiten und größeren Zahlen geht.
Wenn man offensichtlich krankes Wild schießt, beginnt das bereits.
Genau wie das kümmernde Kitz. Über eine große Zahl wird das immer gleich sein.
Das einzelne Stück ist dafür vollkommen uninteressant.
Ein heutzutage häufig zu beobachtender Fehler statistischer Bewertungen.
Der heutzutage am häufigsten zu betrachtende Fehler statistischer Bewertung ist es, dass die Signifikanz außer Betracht gelassen wird. Du schaffst es mit Deinen Betrachtungen durchs Fernglas auf weite Entfernung bei schlechtem Licht durch Beurteilung allein der äußeren Erscheinung und zwangsweiser Außerachtlassung der Mehrzahl der wichtigen Parameter einfach nicht, einen signifikanten Unterschied zu schaffen. Dier Erlegung offensichtlich kranken Wildes hat damit überhaupt nichts zu tun, das kommt bei der Vermehrung mit hoher Wahrscheinlichkeit sowieso nicht zum Zug.
Schau Dir doch mal an, was für ein Aufwand z.B. bei der Pferdezucht betrieben wird und betrieben werden muss, um einen Unterschied zu bewirken. Erst wenn die ersten Nachkommen eines Hengstes sorgfältigst beurteilt sind, wird über den Einsatz zur Zucht entschieden. Was das Jägerlein mit aller Selektiererei bewirken kann, hat nicht wenig, sondern keinen Einfluss.
Dass man offensichtlich kranke Stücke vorrangig erlegt, ist aber natürlich eine Selbstverständlichkeit. Aus Tierschutz- nicht aus Zuchtwahlgründen.
 
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.... Dann hast Du wohl noch keine Schicksalsschläge gehabt!?

Das Problem mit den Freizeitlern ist doch in den meisten Revieren gegeben, da verlagert sich eben die Aktivität des Wildes in die Nachtzeiten und/oder in ruhigere Bereiche. Mitunter gewöhnt das Rehwild auch auf den Freizeitdruck des Menschen.
D.T.
Eben! Unsere Feldrehe haben mit dem Menschen überhaupt keine Probleme. War heut abend kurz draußen um 19 Uhr stehen sie draußen. Und wir haben sicher einen hohen Druck im Feld.
Aber im Feld wird nicht gejagt, oder nur wenig. Wenn sie sich dann am Waldrand einstellen, ist das vielleicht der Zeitpunkt zuzugreifen.
Wie schießen jedes Kitz das wir sehen.
 

steve

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Fragt doch mal einen Schweden dazu. Der würde dir einen 20kg Spießer als guten Bock bezeichnen und einen 15Kg Goldmedallienbock als Mickerling. Alles eine Frage der Perspektive ;)

Den Schweden musst Du lange suchen der einen Goldemedaillenbock als Mickerling bezeichnet. Schau Dir mal das Preisgefüge für einen solchen Bock in Schweden an. Dagegen ist Ungarn Discount. Eine Goldmedaille ist den Schweden mehr wert als die mickrigen 5kg.:D
 
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Wenn selektieren, dann hat auf jeden Fall in der freien Wildbahn das Wild mit dem stärkeren Wildpret die besseren Überlebenschancen, als das mit dem prächtigen Gehörn, denn es hat im Falle von Krankheiten, Hungersnöten oder Kältewellen die besseren Reserven.
Ich drücke es mal vorsichtig aus: Das Selektieren nach Gewicht funktioniert eigentlich nur so richtig bei "Herdentieren" wo man einen Vergleich hat. Zwei Kilo mehr oder weniger gleichmäßig unter der Decke verteilt, fallen nicht weiter auf.
Nachdem das Rehgehörn im Winter leichter durch Fütterung als durch Genetik beeeinflusst werden kann, spiegelen starke Gehörne oft mehr die finanzielle Potenz des Pächters wieder. Und wenn der Bock halt alt werden darf.
Ich bin grundsätzlich gegen Medaillien, da sie viel vom Winterfutter und dem Zufall (falsche Seite der Grenze) abhängen. Dafür eine Auszeichnung?
Wir hatten hier einen Pächter, der griff immer die meisten Medaillen in der Hegegemeinschaft ab: Ganz einfaches Rezept: Winterfutter und zwei Jahre älter werden lassen.
Mir ist das Bockkitz für den Weihnachtsmarkt lieber und wichtiger als der lausige Jahrling im Haarwechsel. Für unsere Jungjäger bleiben immer noch genug übrig. Und die Vegetation wird übern Winter entlastet, nicht erst jetzt wo es fast egal ist.
...die Goldmedaille kann man nicht fressen....
Kann sein, aber unsere Reviere in CZ "leben davon". Und die Gäste wollen keine Mickerlinge. Die wollen mal einen gescheiten Bock schießen und zahlen dafür. Wo ist das Problem? Ich bin kein Trophäenjäger, aber ich verurteile auch niemand. Nur weil die Beute "Rehbock" aus meinem Radar größtenteils verschwunden ist, akzeptiere ich andere Einstellungen und freue mich mit auf den Jagderfolg.

... ist hier eine Anerkennung für jahrelange Hege des Rehwildes, das die Goldmedaillie nicht gefressen wird, versteht sich von selbst!
Der "ältere Bock" lässt sich trotzdem gut zubereiten und schmeckt!
D.T.
Ja wenn es so einfach wäre, dann könnte ich mich damit ja anfreunden. Aber wie soll ein Pächter welcher an ein Revier mit dem geistigen Hindergrund der jagdlich andersdenkenden Minderheiten jemals einen guten Bock stehen lassen? Die Chancen sind einfach zu ungleich verteilt. Ist das ein schlechterer Jäger, nur weil der Nachbar nicht "mitmacht?"
Das auch ältere Böcke schmecken, da bin ich voll bei Dir. Für die Salami brauch ich z. B. alte Stücke, Wenn man zu dumm dafür ist, darf man natürlich "das Fleisch nicht alt werden lassen".
 
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Ja wenn es so einfach wäre, dann könnte ich mich damit ja anfreunden. Aber wie soll ein Pächter welcher an ein Revier mit dem geistigen Hindergrund der jagdlich andersdenkenden Minderheiten jemals einen guten Bock stehen lassen?
genau das ist das Problem, keiner gönnt dem anderen etwas und jeder denkt und handelt so wie er möchte. Dabei kommt es nicht darauf an was andere wollen, oder nicht wollen. Das sind dann die andersdenkenden Minderheiten.
So stell ich mir die Jagd nicht vor, hab es so auch nicht gelernt und werde es auch so nicht ausüben, diese Bumm-Um Meinung ( # 3 ) hat mit Jagd nix zu tun.
D.T.
 
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Du hast mich jetzt falsch verstanden. Ich könnte auch ein Revier im "Kleeblatt" eines ungezäunten Autobahnkreuzes als Beispiel anführen, da wird eben auch kein Bock alt. Es geht um Standortfaktoren, dazu zählen alle Faktoren einer frühen Sterblichkeit der Böcke.
 
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Du hast mich jetzt falsch verstanden. Ich könnte auch ein Revier im "Kleeblatt" eines ungezäunten Autobahnkreuzes als Beispiel anführen, da wird eben auch kein Bock alt. Es geht um Standortfaktoren, dazu zählen alle Faktoren einer frühen Sterblichkeit der Böcke.
Gut mag sein, mir geht es in erster Linie um manche Aussagen einiger Foristen. Danach vermute ich, das diese entweder wenig oder garnicht hegen. Denen geht es nur um Bum -Um und das bei jedem roten Gehörnträger!
Mag für einige sehr altmodisch klingen, oder auch nicht mehr zeitgemäß erscheinen, ändert aber bei mir nix an meiner Einstellung!
D.T.
 
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Gut mag sein, mir geht es in erster Linie um manche Aussagen einiger Foristen. Danach vermute ich, das diese entweder wenig oder garnicht hegen. Denen geht es nur um Bum -Um und das bei jedem roten Gehörnträger!
Das hängt von der Definition von Hege ab. Wir haben festgestellt, dass durch "Hege mit der Büchse" Lebensräume derart gut verbessert werden können, dass es für einen gesunden Wildbestand gar nicht mehr braucht. Und das ist doch das eigentliche Ziel von "Hege" oder?
 

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