Zukunftsjährlinge und starke Böcke für Zukunft?

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Über selektieren mit der Büchse in den Gen-Pool ernsthaft eingreifen kann man vergessen
Jetzt bist du auf den einfachen Trick der Umdrehung hereingefallen.
Das ist eben die Unterstellung und nicht das was mit Hege beschrieben wird.
Lass dich da nicht hinter die Fichte führen. ;)
Und das Gwichtl ist neben den Körperbau das einzige Merkmal, das wir optisch feststellen können. Und damit zum selektieren verwenden können.
Gerade nicht. Es gibt eine ganze Fülle Merkmale, an denen man den Zustand des Wildes ablesen kann.
Das weisst du auch, lässt dich hier aber aufs falsche Pferd setzen.
Die Diskussion wird bewusst verengt und unter Verdrehung der Aussagen geführt.
 
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Wie war das noch im Adenauer Forst?

Wer zuerst breit steht, hat verloren.

Gruß,

Mbogo
 
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Jetzt bist du auf den einfachen Trick der Umdrehung hereingefallen.
Das ist eben die Unterstellung und nicht das was mit Hege beschrieben wird.
Lass dich da nicht hinter die Fichte führen. ;)

Gerade nicht. Es gibt eine ganze Fülle Merkmale, an denen man den Zustand des Wildes ablesen kann.
Das weisst du auch, lässt dich hier aber aufs falsche Pferd setzen.
Die Diskussion wird bewusst verengt und unter Verdrehung der Aussagen geführt.
Verdrehen tust du gerade so einiges.
Natürlich gibt es ein paar wenige - von Fülle kann gar keine Rede sein, Merkmale, an denen man den momentanen Zustand ablesen kann. Nur diese Merkmale sagen überhaupt nichts über das Genpotential dieses Stückes aus.
Und um diesen geht es bei einer möchte gerne Selektion.
 
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Es wird zunehmend schwieriger das Wild verlässlich über einen längeren Zeitraum zu beobachten. Der Freizeitdruck ist regional sehr unterschiedlich, ein Bekannter in Thüringen erzählt gerne von seinen Rehen die entspannt um 18:00 Uhr umher spazieren, bei uns ist es schwer vor Sonnenuntergang Anblick zu haben.
Auch macht es die Reviergröße schwierig den Bestand zu schonen, ein starker Sechser ist aktuell bei mir und beim Nachbar unterwegs, vermutlich weiß jeder Jäger was das in der Praxis bedeutet...

Unter diesen Bedienungen noch stark zu selektieren und Anlagen/Merkmale erkennen??
Wir bemühen uns starke und augenscheinlich gut veranlagte Böcke in die Blattzeit kommen zu lassen, das klappt aber auch nicht immer. Ob man damit aber wirklich was für den Genpool tut?!
 
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Wie kompliziert sich manche doch die Rehwildjagd machen. Jeder adulte Rehbock hält an seinem Einstand, welchen er auch wehement verteidigt, jahrelang fest. Diese Einstände und auch deren Anzahl sollten dem heimischen Jäger bekannt und in einem gut gehegten Revier auch stets bezogen sein. Die Anzahl der im Revier vorhandenen Einstände bestimmt somit den jeweiligen Abschuss reifer Böcke. Wird ein solcher entnommen, muss man dort halt wieder drei Jahre warten, da der Nachrücker fast immer ein 2jähriger ist. Habe ich angenommen 10 Bockeinstände im Revier, so suche ich um den Abschuss von 5 Ier-Böcken an. So funktioniert dies bei uns schon jahrzehntelang und der bestätigte Bock liegt zumeist spätestens beim dritten Ansitz. Alles übrige Rehwild wird nach seinem äusseren Erscheinungsbild erlegt. Genpotenzial hin-oder her!. An irgendwas muss man sich ja in der Praxis schliesslich halten. Dabei bin ich mir sicher bereits etliche genetisch gut veranlagte, aber dennoch unterdurchschnittliche Jahrlinge erlegt zu haben. Dies kann man aber leider von aussen nicht erkennen. Also was soll`s ! WH und Guten Anblick! St.-Wolf
 
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Effektiver Verbiss- und Fegeschutz ohne Zäunungen funktioniert nach meinen Erfahrungen nicht durch alleiniges Erlegen aller Rehe, auch mit nicht erlegen kann man den Verbiss niedrig halten.
Dann würde ich dir mal empfehlen mal im heimischen Forstamt die Verbissgutachten anzuschauen. Oder mal bei 2-3 Betriebsgutachten im Schwarzwald mitzugehen, bei denen der Abschuss erhöht wurde und dann parallel die Entwicklung der Verjüngungsanteile in den Forsteinrichtungen beobachtet wurde. Verbiss lässt sich nie vermeiden. Nur in Kombination mit einem waldbaulichem Konzept und anständigem Abschuss, da sieht man dann schon ob die Populationsdynamik passt. Oder habt ihr schonmal gesehen, dass im Staatswald das Rehwild ausgestorben ist? Dort ist das Nahrungsangebot pro Stück mit Sicherheit um Welten besser, als in einem WET Fichten-Mischwald, in dem die aufkommenden Ta-Keimlinge schon vor dem ersten Trieb abgezupft werden. Ich habe selbst Forstwirte mit 20-40 ha Waldbesitz im Bekanntenkreis. Das sind alles Jagdscheininhaber, die auf ihren Flächen als Mitpächter konsequent jagen. Die müssen sich jedenfalls um eine Folgebestockung keine Sorgen machen :sneaky:
 
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Ich hatte ja einige Jahre Rehe im Gatter. Da habe ich dann versch. "Ernährungssituationen" simuliert. Mal ein Jahr mit Kraftfutter und im nächsten Jahr gab es nur Erhaltungsfutter.
Ergebnis. So ganz nebenbei brachte die Gatterhaltung belegbare Werte über die Häufigkeit des Fegens. Aber sag das mal einem Öko. Viele Böcke, viele Fegschäden: So einfach ist das. Fegeschäden verhindet man am besten mit einem hohen Bockkitzabschuss der den Jährlingsbestand niedrig gestaltet. ABer viel hilft viel. Feuer frei auf alle Böcke und für jeden Mittelalten der erlegt wird, müssen drei Junge auf diesem Platz Kraftmeierei betreiben.
Die weiteren Erkenntnisse waren:
1. Im einen Jahr war der Bock ein klassischer Abschussbock und ein Jahr drauf ein Parade- sechser. Im Folgejahr wieder anders.
2. Ja bei Betrachtung der Gehörndetails waren schon über die Jahre bestimmte Merkmale immer vorhanden, egal ob Abschussbock oder Zukunftsbock. Aber ich bezweifle dass diese Böcke unter Freilandbedingungen als solche immer wieder erkannt werden, was ja oft ins Feld geführt wird.
3. Alle Bücher über die Altersschätzung sind falsch, in jedem Revier sind die Böcke älter als im Lehrbuch nach dem Unterkiefer. So wird dann ein Bock erlegt, der zwei Jahre ist aber schon 6 sein müsste. Dabei wurde sein Vater schon lange erlegt und der erblich ähnlich aussehende Sohn hat seinen Platz eingenommen. Dann baut man sich die Welt, welche gefällt.
 
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Wenn denn die Gehörnausbildung keine Hinweise über die Veranlagung gibt, wie sieht es beim Rotwild aus?
Übertragt Euer Verhalten mal auf´s Rotwild. Nicht als Wechselwild, sondern großflächig als Standwild vorhanden. Wie üwrdet Ihr hier beim Abschuss vorgehen? Auch Zahl vor Wahl oder wie?

wipi
 
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Wenn denn die Gehörnausbildung keine Hinweise über die Veranlagung gibt, wie sieht es beim Rotwild aus?
Übertragt Euer Verhalten mal auf´s Rotwild. Nicht als Wechselwild, sondern großflächig als Standwild vorhanden. Wie üwrdet Ihr hier beim Abschuss vorgehen? Auch Zahl vor Wahl oder wie?

wipi
Sehr spannende Fragen. Jage selbst in einem Revier, wo mittlerweile auch auf Rotwild "wildwest" gejagt wird (junge/mittelalte Kronenhirsche, hohe Spießer). Aber auch dort werden jedes Jahr wieder gute 1er Hirsche geschossen...

Ob Selektion daran was ändern würde...?!
 
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Wenn denn die Gehörnausbildung keine Hinweise über die Veranlagung gibt, wie sieht es beim Rotwild aus?
Übertragt Euer Verhalten mal auf´s Rotwild. Nicht als Wechselwild, sondern großflächig als Standwild vorhanden. Wie üwrdet Ihr hier beim Abschuss vorgehen? Auch Zahl vor Wahl oder wie?
Jup. Die einzigen, die die Rotwildjagd kompliziert machen, sind die Jäger. Beim Rotwild mutiert der Trophäenkult, der um die Böcke gemacht wird dann plötzlich zur regelrechten Religion.
 
G

Gelöschtes Mitglied 23732

Guest
Wenn denn die Gehörnausbildung keine Hinweise über die Veranlagung gibt, wie sieht es beim Rotwild aus?
Übertragt Euer Verhalten mal auf´s Rotwild. Nicht als Wechselwild, sondern großflächig als Standwild vorhanden. Wie üwrdet Ihr hier beim Abschuss vorgehen? Auch Zahl vor Wahl oder wie?

wipi
bei uns gibt nur einen reinen Altersklassenabschuß, der wird so schnell und effektiv ausgeführt wie möglich (Bewegungsjagd) - ansonsten: Ruhe, Ruhe, Ruhe .... BTW alte Hirsche sind für die Regulierung des Bestandes ohne Belang, die werden bei uns gar nicht erlegt und dürfen eines natürliche Todes sterben .... (es sei denn, einer der trophäengeilen Nachbarn bringt die vorher um)
 
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bei uns gibt nur einen reinen Altersklassenabschuß, der wird so schnell und effektiv ausgeführt wie möglich (Bewegungsjagd) - ansonsten: Ruhe, Ruhe, Ruhe .... BTW alte Hirsche sind für die Regulierung des Bestandes ohne Belang, die werden bei uns gar nicht erlegt und dürfen eines natürliche Todes sterben .... (es sei denn, einer der trophäengeilen Nachbarn bringt die vorher um)
In welchem National-Park bist du denn beschäftigt?
 
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BTW alte Hirsche sind für die Regulierung des Bestandes ohne Belang

Richtig

und dürfen eines natürliche Todes sterben .... (es sei denn, einer der trophäengeilen Nachbarn bringt die vorher um)

Das muß nun auch nicht sein, schon allein um einen Methusalem mit abgenutzten Gebiß den Hungertod zu ersparen...der schläft ja nicht friedlich ein und wacht nicht mehr auf.

Man muß auch nicht "trophäengeil" sein um Freude an einem gute Hirsch vom 10-12ten Kopf zu haben.

Rotwild Selektion macht meiner Ansicht nach schon deutlich mehr Sinn, als bei Rehwild.
Einen Kronenzehner alt werden zulassen, hat waldbaulich auch keinen negativen Einfluß, jeden Bock der überlauscher hoch auf hat schon.
 
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Jup. Die einzigen, die die Rotwildjagd kompliziert machen, sind die Jäger. Beim Rotwild mutiert der Trophäenkult, der um die Böcke gemacht wird dann plötzlich zur regelrechten Religion.
Ich sehe Rotwildjagd nicht komplizierter als die Bejagung anderer Arten. Man muss sich halt damit beschäftigen und großflächig vorgehen.
Beim Rehwild ist es auch nicht kompliziert. Man sollte es aber schlicht nicht für alle menschlichen Fehler leiden lassen. Dazu noch ein wenig Kenntnis bei den Handelnden und gut is. Dann wären wir bereits ein Stück weiter.

wipi
 

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