Frust vor und nach der Prüfung

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Gelöschtes Mitglied 27371

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Nicht vorschnell Verurteilen! Funktioniert, wenn wichtige Voraussetzungen erfüllt sind. Ich hatte eine der besten Ausbildung an der Waffe hier in der Gegend. Man was wurden wir geschliffen und was gingen da Stunden drauf. Der Nachteil des Kurses waren halt die über 20 Kursteilnehmer und die Meisten wollten immer üben. Kurz vor der Prüfung war es natürlich nicht einfach, in Ruhe alles durchzuexerzieren ...
Man muss natürlich schon sehr tief in der Materie stecken, sonst gelingt das nicht. Mein Glück war ein Manuskript meiner Banknachbarin, welche exakt mit Bildern und Texten den Übungswaffen des Kurses entsprach (hatte der frühere Waffenausbilder mal ein paar Jahre zuvor kreiert). Ich zog mich damit einen Sonntag Nachmittag ins stille Kämmerlein zurück und spielte stundenlang die verschiedensten Szenarien mit Kurz- und Langwaffen durch. Zwar ohne "Besenstiel" als Hilfsmittel, aber vor meinem geistigen Auge die Waffen in den Händen, konnte ich die letzten, kleinen Unsicherheiten ausmerzen. Zur Prüfung erschien ich dann mit breiter Brust und legte die Waffenhandhabung absolut fehlerfrei ab.
Mental hat mir das hinsichtlich der Prüfung eine Menge gebracht. Bin jedoch sowieso eher der Typ, welcher lieber für sich allein lernt. Mit dem "Gruppenlernen" vor schwierigen Prüfungen hatte ich es noch nie so. Da kann ich mich nicht so gut fokussieren, wie ich mir das vorstelle.

Das ist doch gut. Und es zeigt auch das Dilemma auf, in dem man während der Ausbildung steckt: auf der einen Seite soll man professionell mit allen Waffen umgehen können -ist die Kategorie Waffenhandhabung doch zu Recht KO-Fach bei der Prüfung und die Prüfer sind streng- auf der anderen Seite ist es unmöglich, ohne Zugang zu Waffen via Ausbilder o.ä. dies an solchen zu üben. Es ist doch dann für einen lösungsorientierten Menschen klar, zwischen den Kurseinheiten in Waffenhandhabung -wo man halt via Ausbilder Zugang zu Waffen hat- Abhilfe zu schaffen. Indem man halt mit bspw. den genannten Besenstielen trainiert. Einen guten Drilling ergeben übrigens zwei mit Klappscharnier verbundene Dachlatten 🙃 Man kann bspw. auch Spielzeugpistolen oder -gewehre nehmen, vielleicht findet sich sowas noch aus Kindheitstagen irgendwo auf dem Dachboden, vielleicht sogar mit Knallplättchen, und man hat nebenbei noch ein bischen Spaß. Oder man nimmt, analog zur Luftgitarre, Luftwaffen. Improvisation kommt in vielen Lebensbereichen vor, daher ist es doch nur klug und richtig, dies in diesem Bereich auch zu tun. Dazu eine gute Prise Fantasie, Differenzierungsvermögen und YT-Videos, und man hat eine gute Ergänzung zu den richtigen Kurseinheiten. Natürlich ist das alles ein bischen komisch, aber überhaupt nicht lächerlich.

Den Kanal dazu finde ich empfehlenswert: https://www.youtube.com/user/jagdschuleblatt
 
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Gelöschtes Mitglied 27371

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Ich sachet dir! Aber nur streng an den erlaubten Stellen, also bspw. bei sicher anzutragendem Fangschuß bzw. wenn Vorder- & Hintergelände frei ist, ein sicherer Bodenkugelfang gegeben ist, das zu erlegende Stück breit steht und frei ist, ein sicherer Schuß also angetragen werden kann. Und selbst dann sollte man nur 1x "Peng" sagen, als Jäger ist man doch ein sicherer Schütze, tz tz tz! 🥸
 
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Hier ist der klassische Drilling mit Einstecklauf die Prüfungswaffe beim Reviergang und ich sage jedem voraus, Der oder Die ausschließlich mit Besenstielen geübt hat, dass es schwierig werden dürfte :unsure: Ich habe , im letzten Jahr, 3 Menschen vor der Prüfung fit gemacht, Revierbegänge mit Waffe, Handhabung von Pistole und Drilling, Fragen zu Hoch- und Niederwild, sowie Hunden, Recht , Waffen und Jagdsignale. Alle 3 haben bestanden, meine Patentochter als Lehrgangsbeste, am Tag der Prüfung rief mich der ehemalige Lehrling meines Mitpächters an und hat sich nochmal bedankt, denn der hatte wenige Tage vor der Prüfung überhaupt keine Ahnung vom Drilling, der Vater ist kein Jäger und im engeren Bekanntenkreis, hat auch niemand Jagdwaffen. Nachdem wir jetzt genug mit dem TS geschimpft haben bzgl. der Ausbildung in einem anderen Bundesland, sollte Er sich darum bemühen, vor der Prüfung die Waffenhandhabung zu üben.
 
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Gelöschtes Mitglied 27371

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Selbstverständlich nicht "ausschließlich". "Ergänzung" ist hier das relevante Wort. Diese Menschen versuchen, in Pandemiezeiten mit Kontaktbeschränkungen durch eine ohnehin auch so schwierige Prüfung zu kommen. Viele hier im Forum haben den Jagdschein seit langer Zeit und standen nicht vor diesen Zusatzherausforderungen. Sehr vorbildlich von dir, daß du dich kümmerst!
 
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Gelöschtes Mitglied 3257

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Beim Thema Drilling: Ich bin mir zu 100% sicher, dass ich heute mit Pauken und Trompeten durch die Prüfung fallen würde wenn man mir einen Drilling in die Hand drücken würde. Ich habe keinen Drilling und werde auch nie einen führen. Von daher setze ich mich auch null damit auseinander. Ich habe das halt damals für die Prüfung wissen müssen, jetzt ist es zumindest für mich persönlich maximal irrelevant.
 
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Gelöschtes Mitglied 23732

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....
Ich bin dem LJV Brandenburg beigetreten, ....

Ich versuche also, seit 5 Monaten einen Jäger in Brandenburg (oder Berlin) zu finden, der mich mit rausnimmt und sein Wissen teilt.
...
zumindest nach der Prüfung sollte das mit der Jagdmöglichkeit klappen:
https://forst.brandenburg.de/sixcms/media.php/9/koop_ÖJV.pdf (gibt´s auch für LJV Mitglieder... )
die Freigabe und PB-Größe dürfte um ein vielfaches über dem liegen was so mancher Westdeutsche JJ für 2000 € "Hegebeitrag" bekommt ...
 
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Die Frage ist nur, was denn ein neuer Jagdscheininhaber, allein im Wald anfangen kann? Kann Er den Wind lesen, hat Ihm jemand erklärt auf was für Merkmale beim Ansprechen achtet, kann Er Entfernungen schätzen, nun Er wird wenig von all dem wissen und können :unsure: Aber wenn da der ÖJX mitjagt, wird ja vielleicht eine grobe Ansprache nach Wildart reichen?
 
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#46:
Den Kanal dazu finde ich empfehlenswert: https://www.youtube.com/user/jagdschuleblatt

Der Abzug wird mit der Schießhand "bedient" und damit wird auch einge- ( und ent-) stochen.
Der 98er Repetierer lässt sich bei hochgestellter Sicherung gesichert entladen.
Gesichert entladen ist auch bei vielen anderen Repetierbüchsen möglich.
 
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Selbstreflexion hat gewirkt. :)
Gut, dann ist es an mir, dennoch hartnäckig zu bleiben, um mit stoischer Ruhe, Fleiß und Demut zu beweisen, dass es nicht nur Jagdscheininhaber und Zeitverschwender, sondern auch Leute gibt, die Jäger werden wollen.

Auch hier: danke für die Antwort!
Wie du sicher schon gemerkt hast, bekommt man nicht immer sinnvolle Antworten ;)

Die Jagdmöglichkeiten sind regional sehr unterschiedlich verteilt.
Bei mir im Schweine und Mais gesegneten Süden hat auch jemand der nicht in der KJV seinen Jagdschein gemacht hat gute Möglichkeiten.
Mitglied bei der lokalen Jägervereinigung werden, Hegering Versammlung, Stammtisch, Schießtermine... mit dem Ausbildungsleiter der KJV reden, es tut sich immer ein Türchen auf.

Ja es gibt sehr viele Jungjäger, von denen will aber längst nicht jeder wirklich jagen, vor allem nicht wenn die erste Euphorie abflacht oder sich z.B. Familiär, Job mäßig etc. was ändert.

Eine andere Möglichkeit ist noch der Forst, Pirschbezirk, kenne ich selbst zwei Jungjäger die das gemacht haben, ca. 400 Euro p.a., Stellenweise verpönt, aber wie durch ein Wunder finden die auch immer wieder Jäger ;)
 
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....
Der 98er Repetierer lässt sich bei hochgestellter Sicherung gesichert entladen.
Gesichert entladen ist auch bei vielen anderen Repetierbüchsen möglich.......


Ja, dann hat der Prüfling einen 98er mit 45° Sicherung in der Hand, oder das ZF ist einfach tief montiert und schon... funktioniert die Mittelstellung nicht. -grins-
 
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#55:
Eine andere Möglichkeit ist noch der Forst, Pirschbezirk, kenne ich selbst zwei Jungjäger die das gemacht haben, ca. 400 Euro p.a., Stellenweise verpönt, aber wie durch ein Wunder finden die auch immer wieder Jäger

Geeenau - die werden auch nach mir wieder einen für den PB finden, wenn ich mal nach über 20 Jahren aufgebe.

Die Schule macht´s
Wer im Wald das Wild bejagt,
hat im Feld noch nie versagt.
Wer gejagt hat nur im Feld,
ist im Walde schlecht gestellt.
 
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Gelöschtes Mitglied 27371

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Die Frage ist nur, was denn ein neuer Jagdscheininhaber, allein im Wald anfangen kann? Kann Er den Wind lesen, hat Ihm jemand erklärt auf was für Merkmale beim Ansprechen achtet, kann Er Entfernungen schätzen, nun Er wird wenig von all dem wissen und können :unsure: Aber wenn da der ÖJX mitjagt, wird ja vielleicht eine grobe Ansprache nach Wildart reichen?

Aller Anfang ist schwer. Er wird am Anfang viele Fehler machen, besonders bei im bisherigen Leben unbeachteten Dingen wie dem Wind, beim Angehen des Sitzes, bei schnellen Bewegungen mit Händen und Kopf, er wird es auch schwer haben, Wildanwesenheit überhaupt zu bestätigen und auch oft ohne Anblick sein. Er wird aber auch wissen, welche Fehler tabu sind. Als lernfähiges und intelligentes Wesen wird er eine steile Lernkurve haben, denn er möchte ja jagen und Jagderfolg. Er wird ganz genau hinschauen, Schlüsse ziehen, besser werden. Und es gibt auch unter nicht langjährig erfahrenen Jägern eine Menge Menschen, die ganz vortrefflich schätzen können, von den technischen Möglichkeiten wie Entfernungsmesser usw. ganz zu schweigen.
 
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