Da du ja eine Steyr S mit langem Lauf hast und die jagdl. auch führst, solltest du doch keinen Sinn darin sehen, daß eine Magnumbüchse "seit 40 Jahren im Schrank verstaubt", nur weil sie keinen 50cm langen Lauf und SD hat. Deine Steyr hat ja auch keins von beidem.
Ich habe auch zwei Magnumbüchsen in der Leistungsklasse, eine Weatherby Mk.V in .340Wby.Mag. und ebenfalls eine Steyr S in 9,3x64, beide mit 65 rsp. 66cm Lauf und mir würde nicht im Traum einfallen, da nur an einer den Lauf kürzen zu wollen, nur um ihn dann doch wieder mit einem SD zu "verlängern".
Auch beim Herunterladen für kurze Läufe sind solche "Overbore"-Kaliber denkbar ungeeigent, v.a. wenn mit scharfen TLM gearbeitet werden soll. Da orientiert man sich für schwächere Ladungen besser im empfohlenen Minimalbereich der jeweiligen Daten mit den dafür vorgegenbenen fauleren TLM. Die sind aber auch immer noch weit weg von "Kurzlaufladungen".
Ausnahme bildete da das Pulver SR4759 von DuPont (IMR), das speziell für schwache Ladungen in großvolumigen Hülsen (Scheibenladungen) konzipiert wurde und vom Abbrand zw. den eigendl. Büchsenpulvern und den KW-Pulvern lag.
Mit der empfohlenen Maximalladung SR4759 hinter dem 13g Nosler Ball.-Tip war meine starke .340Wby.Mag. damit auf dem Niveau (Vo: 600m/s) der 9,3x72R RWS oder S&B-Werkslabo mit dem 12,5g TMF.
Nur ist das Pulver schon seit Jahren nicht mehr auf dem dt. Markt erhältlich.
Mit kleinvolumigen "Hochleistungspatronen" wie 7x64, .270Win., .243Win., 5,6x57, die zur höchten Leistung ebenfalls faule Magnumpulver benötigen, kann man solche Experimente mit offensiveren TLM und kurzen Läufen machen, da sie viel weniger TLM verbrennen, als die großvolumigen Overbores wie 6,5x68/8x68S oder die Weatherbys/RUMs und auch eine ganz andere Hülsengeometrie haben.
Laß es also mit dem Kürzen des S80-Laufes; nicht nur aus "nostalgischer" Sicht für das betr. Waffenmodell herraus, sondern v.a. aus praxisbezogener, techn. Sicht.
Wenn du keine zwei Magnumbüchsen in dem Leistungsbereich haben willst, verkauf eine und leg dir eine Waffe mit einem mehr für Kurzläufe geeigneten Kaliber zu.
Tipp: Die .350Rem.Mag. ist eine Magnumpatrone deren Hülse auch auf der gegürtelten .375H&H Mag. basiert, die aber speziell für kurze Gewehrläufe von 18,5"/47cm bis zu den noch kürzeren Läufe der Remington XP-100 Sportpistole entwickelt wurde, indem man der Hülse eine Länge von ca. 55mm gab, was das Volumen-/Kaliberdurchmesserverhältnis so beeinflußte, daß für sie die mittelschnellen Büchsenpulver der R903/N135-Klasse ideal ist.
Wenn du also unbedingt einen Klassiker "schlachten willst": M66(S) in 7mmRem.Mag., .300Win.Mag., .375H&H Mag. gesucht, den Lauf bei O. Repa oder Kreidler, Henneberger gegen einen 18,5"/47cm Neulauf in .350Rem.Mag. getauscht, Mündungsgewinde dran und Flüstertüte drauf.
Die .350Rem.Mag. liegt im Leistungsbereich einer 9,3x62, auch mit einem Kurzlauf.
Hülsen gibt es von Remington und Nosler, sie läßt sich aber aus 7mmRem.Mag., .300 und .338Win.Mag. etc. umformen; Matrizen sind von RCBS und Redding erhältlich. Magnumzünder rein und ein .358"-Geschoß (bleifrei von sämtl. US-Herstellern und Fox) drauf.