[Niedersachsen] Schafe in Revier, was kann man (dagegen) tun?

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Hab hier ein Naturschutzgebiet, da hat der Schäfer mit dem Landkreis einen Vertrag zur Flächenpflege und geht zweimal im Jahr für 14 Tage rein.

Er meldet sich dann vorher immer telefonisch bei mir (hat gerade gestern angerufen).

Ich habe mit ihm locker vereinbart, dass er immer Ende Mai und Ende August kommt, dann habe ich ausreichend Zeit, um den Rehwildabschuss vorher zu tätigen.

MITEINANDER klappt es meistens am besten.
 
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Jagd und Fischerei sind immer nachgelagerte Rechte. D. H. Landwirtschaftliche und Forstwirtschaftliche Nutzung geht vor.
So jedenfalls im Jagdkurs vermittelt bekommen.

Wenn Mais angebaut wird hat man genauso wenig Mitspracherecht.
Man muss sich eben vor der Pacht schlau machen, was es für Flächen sind. Aus Wald wird idr. kein Feld und andersrum. Eine Wiese kann gemäht oder beweidet werden. Ob von Rindern, Schafen oder Pferden ist erstmal egal. Wenn das Gras weg ist, braucht Reh und Rotwild eine Weile bis es auf die Fläche geht. Schwarzwild hingegen dreht z. B. gerne Kuhfladen um.
 
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Bei uns macht eine Schafsherde zwei mal im Jahr ein Nsturschutzgebiet im Zuge der Landschaftspflege platt. Das dauert ca. drei Tage. Hinterher habe ich wieder 200m Schussfeld und kann spätestens eine Woche nach Abzug Rehwild erlegen welche vorher überhaupt nicht zu sehen war...

Von daher halte ich es eher für ewig überlieferten Stuss, dass Rehwild Schafsflächen meidet. Nachgeplappert von Theoretikern.

Da aber der größte Teil der Mitjäger daran glaubt, soll es mir Recht sein. Bleibt mehr für mich.

Habe die selbe Beobachtung gemacht. Außerdem sind Schafe super für den Boden. Also alles gut.
 
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Eine sehr einfältige Sichtweise auf eine Kulturlandschaft die aufgrund ihrer ganz speziellen Eigenart eine einzigartige Nische für seltene Pflanzen und Tiere darstellt! Natur und Artenschutz scheint ja nicht dein Thema zu sein,.

Einzigartig künstlich geschaffen. Natürlich wäre ganz einfach Wald. Obwohl das was der Forst so Wald nennt auch nicht natürlich ist.
 
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Eine sehr einfältige Sichtweise auf eine Kulturlandschaft die aufgrund ihrer ganz speziellen Eigenart eine einzigartige Nische für seltene Pflanzen und Tiere darstellt! Natur und Artenschutz scheint ja nicht dein Thema zu sein,.

Ich gebe @cast ja ungern recht, aber ohne Heidschnucken wäre es Wald. Aber die Heide gibt‘s eben schon seit Jahrhunderten und das ist auch gut so. Die Heidschnuckenhalter muss man unterstützen, die sind eh am ko... rückwärtsessen.
 
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Kulturlandschaft. Warum soll man diese nicht erhalten?
Jede Offenlandschaft würde verbuschen ohne Beweidung und dann? Zurück zu Germaniens Urwäldern? Dann fangt mal an und lasst der Natur im eigenen Garten ihren Lauf. Und nicht zwischen durch den Rasen mähen.
 
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Wieso schreibst Du im Plural? Ich bin ja Deiner Meinung. Die über Jahrhunderte gewachsene Kulturlandschaft der Lüneburger Heide muss bewahrt werden.
 
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Gegenfrage: warum "muss" man diese Kulturlandschaft erhalten? Landnutzung entwickelt sich fort und die Ansprüche der Gesellschaft wandeln sich. Früher hat man die Heideregionen ausgeplündert, so sind die entstanden. Heute wäre es aus verschiedenen Gründen sinnvoll, die wieder zuwachsen zu lassen. Ob diese Gründe sich gegen die zum Offenhalten durchsetzen kann sich auch kurzfristig ändern.
 
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Es kommt darauf an wo Du in Niedersachsen lebst.

In gewissen Regionen haben Schäfer tatsächlich ein bevorzugtes Weiderecht (Deiche, Flussauen). Dieses ist von den Anliegergemeinden auch so erwünscht.

Mittlerweile haben zwei "Deichschäfer" hier in der Region aufgegeben und der dritte wird am 31.05 aufgeben. Das Thema wurde bereits an anderer Stelle angedeutet - damit wird der Deichschutz hier in der Region schwerer werden, der Deichverband wird wahrscheinlich teuer einen Schäfer aus Mecklenburg Vorpommern anreisen lassen müssen und tief in die Tasche greifen - was wiederum bedeutet, das das Deichgeld erhöht werden wird.

Land- und Forstwirtschaftliche Belange haben eine Vorrangstellung vor jagdlichen Belangen, ein Jäger kann einem Landwirt oder Förster nicht vorschreiben wie er zu Ackern, oder die Beweidung durchzuführen hat. Dazu fehlt dem Jäger auch ehrlich gesagt die Sachkompetenz, es sei denn er ist selber Förster - oder eben Landwirt.

1 Schaf 1 ha? Das ist fabulieren, keine Sachkompetenz.

Empfohlen von der LWK werden sechs bis acht Schafe je Hektar und das ist ein extensives Maß.

Über die Notwendigkeit Kulturlandschaften zu erhalten braucht man nicht streiten, das Thema grenzt in einigen Bereichen an Zwangsenteignung und nicht wenige Jäger die auch Landwirte sind aus dem Raum Wanna, Wanhöden, Feuerstätte und Flögeln könnten sich durch solche Äußerungen böse auf dem Schlipps getreten fühlen. (Moorwiedervernässungen und die Folgen)...
 
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Deichschutz und -unterhaltung ist eine Sache, Kulturlandschaftspflege in z.B. Heidegebieten etwas anderes. Wenn man die Heiden anders nutzen will (oder muss), dann erfolgt eben eine Umnutzung. Das muss nicht dirigistisch sein, sondern kann über Umgestaltung der Fördersysteme o.ä. gehen. Und gerade da muss sich die Gesellschaft laufend fragen, wofür z.B. Förderung gezahlt wird und wofür nicht. Vor 20 Jahren gab es eine Aufforstungsprämie, dann die Biogasförderung, mit allen bekannten Folgen. Und das wird sich in den nächsten Jahren auch wieder ändern.
 
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Deichschutz und -unterhaltung ist eine Sache, Kulturlandschaftspflege in z.B. Heidegebieten etwas anderes. Wenn man die Heiden anders nutzen will (oder muss), dann erfolgt eben eine Umnutzung. Das muss nicht dirigistisch sein, sondern kann über Umgestaltung der Fördersysteme o.ä. gehen. Und gerade da muss sich die Gesellschaft laufend fragen, wofür z.B. Förderung gezahlt wird und wofür nicht. Vor 20 Jahren gab es eine Aufforstungsprämie, dann die Biogasförderung, mit allen bekannten Folgen. Und das wird sich in den nächsten Jahren auch wieder ändern.

Das ist alles richtig Joe.

Aber eine Rückkehr zur "vollen" Natur wird es eben nicht mehr geben, zumindest nicht solange Menschen leben. Hat den einfachen Hintergrund in einem psychologischen Problem welches den Menschen, aber ganz im besonderen den Deutschen, betrifft.

Deswegen ist es müßig sich über ungelegte Eier in einem theoretischen Diskurs zu begeben.

Z. B. bei den Moor Renaturierungen geht man bewusst das Risiko ein, selbst die nicht mehr zu renaturierenden Außenflächen wandeln zu wollen und sich damit zu verzetteln. Die Landwirte müssen angemessen entschädigt werden für den Ausfall der entgangenen Gewinne (immerhin ist der Grund und Boden seit Generationen im Besitz der betreffenden Familien, und viele haben sehr viel Geld in ihre dann aufzulösenden Betriebe investiert) - darüber sollte sich die Politik im Vorfelde Gedanken machen und nicht erst das Kind mit dem Bade ausschütten und versuchen hinterher den Schaden durch Bepuderung mit dem Klammerbeutel wieder zu negieren.

Das das Moor ein wichtiger Speicher für Kohlendioxid ist, steht dabei völlig aus der Frage, aber was vergessen wird ist, das durch die Wiedervernässung erst einmal die ersten fünf Jahre mehr Methan freigesetzt wird.

Und hoffen wir einmal, dass die Folgegeneration der FFF-Idioten, anders kann man dieses verdorbene Jungvolk wirklich nicht mehr nennen, sich nicht wegen des verschwendeten Potentials irgendwann gegen ihre Eltern richten wird.
 
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