Brandbrief eines Berufsjägers

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Es wird bei einigen schlicht ignoriert, daß man in einem Jahr im Kurs zwar denselben Theoriekrempel lernt wie im Schnellkurs, aber ein Jahr Zeit hat a) daß der sich besser setzt und b) schlicht mehr Zeit ist um sich im Wald etwas umzutun bevor man auf Tiere schießt.

Wenn ich dran denke wie oft wir mit unserer Lerngruppe währender verschiedenen Jahreszeiten im Revier unterwegs waren...
Mehr oder weniger jeder hatte Anschluß an ein Revier und die wenigen, die das nicht hatten, da sorgten die Ausbilder dafür. Okay, waren 3 Förster unter den Ausbildern.

Und heute sind die Prüfungen in Hessen einfacher als vor 20 Jahren, da mittlerweile Multiple Choice aus einem Fragenkatalog.
Mal abgesehen davon, daß die "grüne Karte" auch heimlich still und leise gestorben ist.

Es ist ein Unding, daß heutzutage JJ auf einer DJ mit Kanone herumlaufen, die kein einziges Mal als Treiber mit durch sind.

Und ich habe genügend lebende Beispiele für das was da heutzutage schief läuft.
 
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Guest
Vllt. war Deine Ausbildung ja auch ideal - viele andere, gleich ob Jagdschule oder KJV werden das nicht sein. Und dann fängt der JJ halt mit der Jägerei an, hat Grundwissen und kann hoffen daß man Ihn an die Hand nimmt, oder er lernt selbst. Im letzten Fall ist einfach Disziplin gefragt. Die steht sowieso jedem gut zu Gesicht.

Schwer ist Theorie eh nicht, maximal viel, auf keinen Fall aber schwer. Mit ein wenig Fleiß bekommt das jeder hin. Kann vor 20 Jahren in Hessen natürlich anders gewesen sein 😉

JJ auf DJ, hängt für mich auch nur vom Charakter ab.
 
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Der Fehler liegt darin, daß man sich völlig unbedarft zu einem Kurs anmelden kann und binnen 3 Wochen den Schein hat.
Das ist keine Hürde.
Weißt du wie oft mein JH mittlerweile Anrufe bekommt, nach dem Motto "bin JJ habe seit einer Woche den Schein, kann ich bei Ihnen jagen?"
Hallo, gehts noch?
Wo waren die alle mit einem ähnlichen Anruf vor der Anmeldung zum Kurs?
Warum sollte denn ein Pächter das Risiko eingehen einen völlig unbekannten mit Waffe ins Revier zu lassen? Mal abgesehen von der Menge an Anrufen.
Jagd ist auch Vertrauen.
 
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27444

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Der Fehler liegt darin, daß man sich völlig unbedarft zu einem Kurs anmelden kann und binnen 3 Wochen den Schein hat.
Das ist keine Hürde.
Weißt du wie oft mein JH mittlerweile Anrufe bekommt, nach dem Motto "bin JJ habe seit einer Woche den Schein, kann ich bei Ihnen jagen?"
Hallo, gehts noch?
Wo waren die alle mit einem ähnlichen Anruf vor der Anmeldung zum Kurs?
Warum sollte denn ein Pächter das Risiko eingehen einen völlig unbekannten mit Waffe ins Revier zu lassen? Mal abgesehen von der Menge an Anrufen.
Jagd ist auch Vertrauen.
Bin ich bei dir. Würde ich an Stelle deines Jagdherrn auch nicht machen. Wie du sagst, da geht es auch um Vertrauen.

Aber das hat ja mit dem Schein an sich nichts zu tun. Jägerprüfung ist Jägerprüfung, nicht mehr und nicht weniger.

Und da finde es im zitierten Brief etwas skurril, eine Gefahr aufgrund der Jagdschulschüler herbeizureden.
 
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Ein wenig recht hat er , der Carsten.. Die jagdschüler / jungjäger , ohne jagdlichen Anschluss , egal ob KJV oder Schule , irgendwann auf's Wild loslassen ohne , Jagdprinz der sie an die Hand nimmt ist keine gute Lösung.. bei der stetigen Zunahme der Anwärter wird es auch in der Zukunft nicht leichter , und vielleicht sollte mann sich etwas zu dieser Problemlösung überlegen / ändern / handeln , und nicht nur Meckern .. Ein Stufenjagdschein , oder jedes Revier "muß" einen jagdscheinanwärter / jungjäger, 3 Jahre mit ausbilden , ohne zwingenden / zählenden BGS..
Ein Aubildungsschein eben..
Ich hatte das Glück gleich von 2 Revieren geführt zu werden , aber viele haben es wohl nicht , um die muss man sich kümmern .. Wenn ich mal Pächter sein sollte , ist immer ein ausbildugsplatz frei.
Wir haben in der Hand..
 
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27444

Guest
Ein wenig recht hat er , der Carsten.. Die jagdschüler / jungjäger , ohne jagdlichen Anschluss , egal ob KJV oder Schule , irgendwann auf's Wild loslassen ohne , Jagdprinz der sie an die Hand nimmt ist keine gute Lösung.. bei der stetigen Zunahme der Anwärter wird es auch in der Zukunft nicht leichter , und vielleicht sollte mann sich etwas zu dieser Problemlösung überlegen / ändern / handeln , und nicht nur Meckern .. Ein Stufenjagdschein , oder jedes Revier "muß" einen jagdscheinanwärter / jungjäger, 3 Jahre mit ausbilden , ohne zwingenden / zählenden BGS..
Ein Aubildungsschein eben..
Ich hatte das Glück gleich von 2 Revieren geführt zu werden , aber viele haben es wohl nicht , um die muss man sich kümmern .. Wenn ich mal Pächter sein sollte , ist immer ein ausbildugsplatz frei.
Wir haben in der Hand..

ich sehe das (in Bezug auf dem Brief) anders.

Natürlich gibt es Dinge, die man nur oder am Besten von erfahrenen Jägern lernt.

Im Brief geht es aber fast ausschließlich um die Schalenwildjagd um Frühjahr, sprich um die Gefahr des Abschusses von führenden Bachen/Geisen/Alttieren.

Und dafür ist die Art der Ausbildung total egal. Bilder führender Stücke gibt's im Internet oder Wildpark.
Der Rest ist Vernunft, Anstand und falls das nicht ausreicht noch Selbstbeherrschung.

Das erwarte ich von jedem.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25014

Guest
Vielleicht recherchiert man mal welche Fälle durch die Presse gehen.....
Sind in der Regel nicht die Jungjäger.
Fehlabschüsse auf Drückjagden der Landesforst dito.

Für die vorgezogenen Jagdzeiten sind sie auch nicht verantwortlich.
 
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ich sehe das (in Bezug auf dem Brief) anders.

Natürlich gibt es Dinge, die man nur oder am Besten von erfahrenen Jägern lernt.

Im Brief geht es aber fast ausschließlich um die Schalenwildjagd um Frühjahr, sprich um die Gefahr des Abschusses von führenden Bachen/Geisen/Alttieren.

Und dafür ist die Art der Ausbildung total egal. Bilder führender Stücke gibt's im Internet oder Wildpark.
Der Rest ist Vernunft, Anstand und falls das nicht ausreicht noch Selbstbeherrschung.

Das erwarte ich von jedem.
Mein komentar bezog sich nur auf die ausbildungdebatte .. in die das hier wieder abschweift..
 
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Ich bleibe bei meiner Lieblingsthese:

Bezüglich des (Buch-)Wissens ist die Ausbildungsart nahezu egal. Das Jahr in der KJS bietet nur halt deutlich mehr Raum um Erfahrungen zu sammeln und lokal ein Netzwerk zu schaffen, sich gegenseitig zu „beschnuppern“. Das ist halt ein unheimlicher „Standortvorteil“ bei der Suche nach einer ersten Jagdgelegenheit.

Ja, und ich bin voll bei @cast , wenn es darum geht, ob JJ erst einmal eine DJ als Treiber mitgemacht haben sollen. Wenn man nicht derjenige auf dem sichern Bock ist hat man „von unten“ auf einmal eine völlig neue Sicht darauf, was ein sicherer Kugelfang ist und was nicht. ;-)
 
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Zu dem Brief:

Wenn ich mich recht erinnere, hat derselbe Autor schon mehrfach die klassischen Jagdzeiten und die klassische Bewirtschaftung angemahnt (SW ab August etc). Als Berufsjäger halt sein Job, aber halt auch nur die Meinung einer Interessengruppe (Unabhängig von der Argumentation).
 
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Irgendwann hats du biologisch bedingt nur noch solche Experten.
Unseren Landwirten hier in der Region wird mulmig, wenn sie an die kommenden Jagdpächtergenerationen denken. Kann es verstehen, wenn ich so manche Anwärter in JPen erlebe. Da schlagen "gestandene" Männer in kurzen Höschen und bunten Stoffschuhchen auf, und das in der Schießprüfung. 🤭 ...da kann mna sich an 3 Fingern abzählen, welche jagdliche "Spezialisten" da heranwachsen. Man-n- macht mal den Jagdschein, ist gerade "in"...
 

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