Wiesen der Bauern

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Moment - da vergleichst Du Äpfel mit Birnen.

Das Eine ist befahren zu Pflegemaßnahmen - egal ob es sich dabei um Güllen, Düngen, Walzen oder Striegeln handelt. Das fällt alles genau wie die Nachsaat zur Grünlandpflege.

Die Weidenutzung ist eine legitime landwirtschaftliche Nutzung.

Das befahren mit einem Fahrzeug zur Bergung eines erlegten Stückes kann eine legitime Nutzung sein, bei einem Schaden ist der dabei entstandene Jagdschaden von der Versicherung zu Ersetzen. Da setzt keiner auch nur im Ansatz Böswilligkeit, Faulheit oder gar Anspruchsdenken von den Betroffenen voraus.

Anders sieht das aus mit Fahrten ohne Nutzen - sprich nur um das Fahrzeug möglichst dicht dabei zu haben.

Das es bei den obigen drei Punkten zu Schäden an der Grasnarbe und zu Bodenverdichtungen kommen kann ist die eine Sache. Dafür ist der betreffende aber auch Eigner des Landes auf dem er wirtschaftet - und wirtschaften muss, also überlegt dieser sich auch welche Maßnahmen notwendig sind und welche Maßnahmen später erfolgen können oder gar ausgesetzt werden.

Nach drei bis vier Jahren müssen wir hier unser Grünland eh wieder umpflügen und eine andere Kultur setzen, weil die Fläche sonst den Ackerstatus verliert.

Dauergrünland ist nur dort sinnvoll wo du eine kombinierte Mäh- und Weidewirtschaft "erhalten" kannst. Am besten auf Boden den Du so oder so nur sehr schlecht beackern kannst, weil zu Nass, zu zerschnitten oder zu wellig.
Wo jagst du denn? Schäden an der Grasnarbe, Bodenverdichtung durch PKW? Du meine Güte, was habt ihr denn da für Landwirte, die daraus Profit schlagen wollen? So was kennen wir hier nicht. Wir jagen im Einklang und im Vertrauen mit unseren Landwirten, von denen keiner jemals auf die Idee käme, uns wegen Zerstörung der Grasnarbe zur Rechenschaft zu ziehen. Allerdings werden wir von ihnen zur Rechenschaft gezogen, wenn unsere Sauen das erledigen und wir nicht genug dagegen unternehmen. HH
 
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Wo jagst du denn? Schäden an der Grasnarbe, Bodenverdichtung durch PKW? Du meine Güte, was habt ihr denn da für Landwirte, die daraus Profit schlagen wollen? So was kennen wir hier nicht. So was kennen wir hier nicht. Wir jagen im Einklang und im Vertrauen mit unseren Landwirten. HH

Nein, lese bitte gründlich - ich schrieb.

Das es bei den obigen drei Punkten zu Schäden an der Grasnarbe und zu Bodenverdichtungen kommen kann ist die eine Sache. Dafür ist der betreffende aber auch Eigner des Landes auf dem er wirtschaftet - und wirtschaften muss, also überlegt dieser sich auch welche Maßnahmen notwendig sind und welche Maßnahmen später erfolgen können oder gar ausgesetzt werden.

Damit ist das befahren mittels Traktor zu Pflegemaßnahmen gemeint. Das "geduldete" Befahren zur Bergung eines großen Stückes - da geht es eher auch darum, dass dieses meist im Herbst oder Frühjahr auf den entsprechenden Weiden stattfinden könnte.

In dem Falle ist bei einem PKW auch nicht die Bodenverdichtung das Problem sondern... Ach ich hatte Bilder von der Bergung unseres Pächters auf meinem Smartphone, aber die scheine ich schon wieder runtergeworfen zu haben. Der hatte im Mai, nach den starken Regenfällen eine Sau erlegt, die um die 100 kg auf die Wage gebracht hatte. Hat sich leider mit seinem Forester in der Marsch festgefahren und musste geborgen werden - das hat Spuren hinterlassen die noch heute in der Wiese sind.

So und die Rinder sind eh nicht in der Rechnung drinnen, weil die weiden hier auf Dauergrünland - welches nur einmal am Anfang der Wachstumsphase gemäht/gemulcht wird.

Und die letzte Eingabe...

Du meine Güte, was habt ihr denn da für Landwirte, die daraus Profit schlagen wollen? So was kennen wir hier nicht. So was kennen wir hier nicht. Wir jagen im Einklang und im Vertrauen mit unseren Landwirten.

Ist Humbug, und zeigt mir, dass Du Dir nicht die Mühe gemacht hast den Beitrag wirklich zu lesen. Bzw. auch die anderen Beiträge in diesem Thread.

Ich bin selber Landwirt. Daher passt das nicht.
 
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Ok du hast Recht und ich meine Ruhe. Zu meinem Glück, bist du nicht mein Verpächter. Wenn hier eine Sau fällt, kriegt der involvierte Bauer ein Erlegerfoto und am nächsten Tag gibt es einen Schlag auf die Schulter. Agrarwissenschaftliche Auslegungen über die Nachhaltigkeit der von PKW erzeugten Schäden an der Grassode, haben mir bislang durch unsere Bauern nicht zum Vorwurf gereicht. Und darum ging es doch eigentlich in diesem Faden, zumindest nachdem sich die erste Empörung gelegt hatte.
 
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Ein hochinteressanter Quellenhinweis.
Demzufolge war in der Mischung „Lebensraum 1“ noch bis vor wenigen Jahren das JKK mit von der Partie. Vielleicht kann @colchicus was dazu sagen. Er steckt ja in der Thematik drin.

Guillermo
Das stimmt so nicht, aber es wurden ja in Goldgräberstimmung aus dem Bilderbuch auch heute noch alle möglichen Mischungen zusammen gestellt. Oft wurde natürlich unter dem LR I alles mögliche unter gemischt. Ich habe LR I seit dem Jahr 2001 angebaut, da war nie JKK drin. Er wurde aber natürlich kopiert und das oft schlecht. Schau, nimm ein anderes Beispiel: Längst sollt man wissen dass die Saatwucherblume - so schön wie sie ist - ein gefürchtetes Ackerbeikraut darstellt. Erst letztes Jahr wurde sie im Rahmen eines Maisblühstreifens mit ausgebracht, die Biolandwirte raufen sich jetzt die Haare aus. Das müsste doch der dümmste Saatguthändler begriffen haben. Da wird die Saatwucherblume womöglich mit der Färberkamille verwechselt.
Von Berufsjägerseite kommt in Sachen Wildpflanzen auch nur wenig, man hängt immer noch auf den sicherlich im ersten Jahr bunt blühenden Mischungen aus landwirtschaftlichen Kulturpflanzen herum und hat den Absprung nicht geschafft.

Dazu kommt die Tatsache, dass der Durchschnittsjäger nicht mal den Unterschied zwischen blütenreicher Wiese (= Grünlandgesellschaft) und Buntbrache (= angelehnt an die Ruderalflora) nicht kennt. Er freut sich über eine bunt blühende Zwischenfrucht wie ein Schnitzel obwohl damit nix gerissen wird.

Jahrelang hab ich mit versch. Mischungen eiweißreiche Äsung für Wiederkäuer geschaffen aber im Feld - zum Schutz der Offenlandarten spielen wir in einer anderen Liga. Daher müssen die verwendeten Pflanzen einfach andere sein.
 
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Irgendwie läuft die Dislussion m.E. in die falsche Richtung.
Wiesenschäden, ausgefahrene Gülle, Förderung - alles gut und schön. Aber ich finde, darum geht es nicht.
Die befahrene Wiese gehört jemanden und wenn ich da drüber fahre, ohne um Erlaubnis zu fragen, verletze ich dessen Eigentumsrechte. Und solches Handeln fällt unter die Dinge, von denen man bei mir zu Hause sagte: "Das tut man nicht."
Es ist völlig egal, ob man damit etwas kaputt macht, es ist und bleibt im Kern eine Frage des Respekt.
 
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Irgendwie läuft die Dislussion m.E. in die falsche Richtung.
Wiesenschäden, ausgefahrene Gülle, Förderung - alles gut und schön. Aber ich finde, darum geht es nicht.
Die befahrene Wiese gehört jemanden und wenn ich da drüber fahre, ohne um Erlaubnis zu fragen, verletze ich dessen Eigentumsrechte. Und solches Handeln fällt unter die Dinge, von denen man bei mir zu Hause sagte: "Das tut man nicht."
Es ist völlig egal, ob man damit etwas kaputt macht, es ist und bleibt im Kern eine Frage des Respekt.
Das Eigentumsrecht hatte auch ich mehrfach angesprochen.

Mir drängt sich mittlerweile der Eindruck auf - und das lässt sich auf die "Heldenargumentation" zurückschließen ("Schulterklopfen", pathos... blah, blah) das auch unter den jüngeren Jägern sich eine gewisse "Spaßmentalität" breit gemacht hat.

Es wird halt nicht nach Respekt oder nach dem Eigentum gefragt, sondern getreu dem Motto "Ich geb Gas, ich will Spaß." einfach nicht nachgedacht über die Folgen des eigenen Handelns.

Es wird nicht reflektiert, dass ist erbärmlich und meiner Meinung nach auch Grund genug, genauer hinzuschauen, wenn es mal nicht so glatt läuft - wie in den Schilderungen des TE.

Auch in Bezug auf dem Komplex Wahrheit und Fabel...

Wer nicht ad hoc mit allen relevanten Informationen herauskommt bei Fragestellungen, bei dem drängt sich halt bei mir der Verdacht auf, er hält Informationen zurück - warum? Schuldbewusstsein, das im Hinterkopf verankerte Wissen das man irgendwas falsch gemacht hat, aber Bestätigung braucht das man ein toller Hecht ist?

Sorry, tut mir leid - für sowas habe ich kein Verständnis.

Wir alle, Jäger, Landwirte, Förster und Fischwirte stehen mit unseren Handlungen in der öffentlichen Betrachtung. Wenn wir uns als "Kundige" nicht so verhalten wie es von uns erwartet wird, bzw. was auch zum Teil durch unsere Ausbildung diktiert ist - dann fällt das auch Außenstehenden auf, auch wenn denen möglicherweise die Befähigung unsere Handlungen qualifiziert zu bewerten fehlt.

Im vorliegenden Falle sehen die nur "Jäger fährt über eine Wiese." und ziehen dann oft den Rückschluß, "Dann darf ich das auch."

Jagd ist und das kann ich nur betonen, der Land- und Forstwirtschaft nachrangig. Als Jäger kann man den Fachleuten aus der Land- und Forstwirtschaft nur zu arbeiten - der Lehrgang ist weder tiefgehend genug, als auch weitreichend genug um die Komplexität Land- und Forstwirtschaftlichen Handelns zu verstehen.

Ich erinnere hier nur an den Thread in dem ein Jäger fragte warum mitten in der Vegetationsperiode "die Wiese gegüllt wurde"?

Das war keine Frage nach Information, sondern eine Frage des Aufgebracht seins - "Ich kenne das nicht von früher (weil ich früher das nicht wahrgenommen habe), das kann nicht richtig sein, ich will dass das aufhört."

Ähnlich hier. "Ich wurde angemeckert weil ich einen Faux pas begangen habe. Ich will mich nicht mit meiner Unzulänglichkeit befassen. Der Bauer ist Geldgeil und hat einen an der Klatsche."

Dann wird einem hier noch frech das Wort im Mund herumgedreht, anstatt mal selber sein eigenes Handeln zu hinterfragen - müßig sich weiter damit zu befassen weil das Thema nach dem zweiten AD nur noch im emotionalen Mimimimi untergegangen ist.
 
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Zur Ergänzung von dem von Colchicus geschilderten. Ich bin oft im Revier und Feld unterwegs um Schadschwellen zu analysieren - Unkräuter und andere Schadorganismen betreffend.

Auch bei Fachkundigen Personen gibt es einige Pflanzen die im Zweiblatt-Stadium zu "Fehlidentifikationen" kommen kann. Dazu gehören auch einige Arten der Korbblütler untereinander, im frühen Stadium können Acker-Vergissmeinicht sehr schnell mit Hornkräutern verwechselt werden und so weiter.

Bei unkundigen...

Ach seht selbst.

1626420149200.png

1626420186862.png

Oben Saatwucherblume / unten Jakobs-Greiskraut.

In diesem Jahr hatten wir einige die Taubnessel und Gundermann verwechselt haben.
 
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Jagd ist und das kann ich nur betonen, der Land- und Forstwirtschaft nachrangig. Als Jäger kann man den Fachleuten aus der Land- und Forstwirtschaft nur zu arbeiten - der Lehrgang ist weder tiefgehend genug, als auch weitreichend genug um die Komplexität Land- und Forstwirtschaftlichen Handelns zu verstehen.
Das lasse ich so nicht stehen!
Jagd ist nicht nachrangig, denn das würde bedeuten, das Jagd der Gewinnmaximierung des Landwirtes dient!
Jagd ist vielmehr Bestandteil der Land - und Forstwirtschaft. Jagd muss sich in die legitimen Bewirtschaftungskonzepte der Land - und Forstwirtschaft eingliedern wie sich auch Land - und Forstwirtschaft in die Jagd eingliedern müssen. Das eine geht ohne das andere nicht, zumindest nicht dauerhaft.

Die moderne Landwirtschaft muss dahin, wo die Forstwirtschaft einmal war und wo die auch wieder hin muß, sie muß nachhaltig sein. Nachhaltig nicht im aktuell politisch postulierten Sinn, sondern nachhaltig im reinen, auf Standort und Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes bezogenen Sinn.

Wenn Grundbesitzer - Jagdgenossenschaften bestehen nicht nur aus Landwirten - die Jagd verpachten, dann tun sie das entweder, um so Ertrag zu generieren oder sie tun das, um sich Fachwissen einzukaufen, das sie selber nicht haben und sie in ihrer Arbeit unterstützt.
Der Landwirt, der seinen Betrieb auf Gedeih und Verderb betriebswirtschaftlich ausrichtet und dabei seine gesellschaftliche Verantwortung aus den Augen verliert, darf sich nicht wundern, wenn sein Jagdpächter sich ohne jeden Respekt benimmt wie die sprichwörtlich offene Hose. Er selbst tuts ja immerhin auch!

Ebenso wie ich Jagende kenne, die besser nie ein Revier pachten sollten, so kenne ich auch Jagdgenossenschaften, die am besten in ihren Wildschäden ersaufen sollten, weil kein Jäger mehr mit ihnen zu tun haben wollen sollte.
 
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Das lasse ich so nicht stehen!
Jagd ist nicht nachrangig, denn das würde bedeuten, das Jagd der Gewinnmaximierung des Landwirtes dient!
Jagd ist vielmehr Bestandteil der Land - und Forstwirtschaft. Jagd muss sich in die legitimen Bewirtschaftungskonzepte der Land - und Forstwirtschaft eingliedern wie sich auch Land - und Forstwirtschaft in die Jagd eingliedern müssen. Das eine geht ohne das andere nicht, zumindest nicht dauerhaft.
Abgesehen vom Berufsjäger - der selber durch das Revier in dem er arbeitet bewirtschaftet - sehe ich das leider nicht so.

Jagd ist vorwiegend zwei Dinge. Passion und Freizeitgestaltung - letzteres zumindest für einen nicht unerheblichen Teil der aktiven Jägerschaft. Sie sind weder gezwungen von den Einkünften aus der Jagd zu leben - noch sind sie dazu gezwungen andauernd ihren Wissensstand up to date zu halten.

Abgesehen vom Berufsjäger - und vielleicht noch dem bestellten Jagdaufseher.

Du redest vom Idealfall - und da stimme ich Dir zu. Nur dieser Idealfall den hast Du höchstens dann, wenn Du eine Personalunion hast. Jagende Förster, Jagende Forstbedienstete, Jagende Landwirte und Jagende "Grundbesitzer"...

Das ist hier in der Region oft gegeben. Namen und Beispiele brauche ich Dir ja nicht zu nennen, Du kennst die Protagonisten. Wir können uns gerne mal bei einem kalten Bier oder bei einem Alster bei Freunden von mir über so einige "Übergriffe" von "Spaßgesellschaft" unterhalten.

Die moderne Landwirtschaft muss dahin, wo die Forstwirtschaft einmal war und wo die auch wieder hin muß, sie muß nachhaltig sein. Nachhaltig nicht im aktuell politisch postulierten Sinn, sondern nachhaltig im reinen, auf Standort und Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes bezogenen Sinn.
D'accord.
Wenn Grundbesitzer - Jagdgenossenschaften bestehen nicht nur aus Landwirten - die Jagd verpachten, dann tun sie das entweder, um so Ertrag zu generieren oder sie tun das, um sich Fachwissen einzukaufen, das sie selber nicht haben und sie in ihrer Arbeit unterstützt.
Der Landwirt, der seinen Betrieb auf Gedeih und Verderb betriebswirtschaftlich ausrichtet und dabei seine gesellschaftliche Verantwortung aus den Augen verliert, darf sich nicht wundern, wenn sein Jagdpächter sich ohne jeden Respekt benimmt wie die sprichwörtlich offene Hose. Er selbst tuts ja immerhin auch!
Kommt hier seltener vor - wir haben oft mit nachrangigen Probleme - also Jägern denen mal eine Möglichkeit aus Gefälligkeit gibt. Oft aber auch nur ein mal und dann nie wieder.

Du sprichst hier die gesellschaftliche Verantwortung an - ich bin im auch unterstützend im LSV aktiv - warum? Weil uns genau diese Verantwortung bewusst ist, einer breiten Masse der Bevölkerung aber nicht klar ist - das mit der Land- und Forstwirtschaft auch der ländliche Raum steht und fällt.

Mir liegt es fern irgendwelche Binsenweisheiten oder Gemeinplätze zu bedienen.
Ebenso wie ich Jagende kenne, die besser nie ein Revier pachten sollten, so kenne ich auch Jagdgenossenschaften, die am besten in ihren Wildschäden ersaufen sollten, weil kein Jäger mehr mit ihnen zu tun haben wollen sollte.
D'accord.

Du hast hiermit eine Einladung zu einem Grillabend bekommen - das möchte ich doch mal etwas näher mit Dir Erläutern.
 
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Danke
....

Du hast hiermit eine Einladung zu einem Grillabend bekommen - das möchte ich doch mal etwas näher mit Dir Erläutern.

Danke für die Einladung.

In meinem Dienstbezirk gibt es eine Gemarkung mit einer Jagdgenossenschaft über einer jagdbaren Fläche von rd. 900 ha.
Die Flächenverteilung ist wie folgt:
48 % Wald mit 63 % Stimmberechtigten
52 % Feld mit knapp 37 % Stimmberechtigten, der Rest kommt über die Wasserflächen.

Vorkommende Wildarten:
RW als Wechselwild
DW, SW, Rehw., div Niederwild

Die Mehrheit der Waldbesitzer möchte, dass der Focus deutlich auf Rehwild und Rotwild liegt, SW ist im Wald unbedingt zu schonen.
Die Mehrheit der Feldbesitzer sieht SW im Vordergrund.
Diese Frage wird so vehement diskutiert, dass bei den letzten beiden Verpachtungen fast die JG daran zerbrochen wäre.

Wem soll die Jagd hier dienen, der Landwirtschaft oder der Forstwirtschaft?
Du siehst selbst - eine Nachrangigkeit, in welche Richtung auch immer, würde hier nicht funktionieren, weil die Interessen der Verpächter zu unterschiedlich sind.
 
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Warum ist SW im Wald "unbedingt zu schonen"? Ich hätte jetzt naiverweise angenommen, dass die im Wald (in grosser Zahl auftretend) auch eher schädlich als nützlich wären.
 

z/7

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Daß Schweine im Wald zu Schaden gehen, müssen es irre Mengen sein, das kenn ich eigentlich nur aus Gattern. Der Hintergrund dieser Einstellung ist vllt eher, daß manche immer noch der irrigen Ansicht anhängen, daß sie im Feld weniger Schaden machen, wenn man sie im Wald in Ruhe läßt. Was ich aber mit dem geschilderten Zusammenhang nicht ganz zusammenbring.

Und warum überlassen sie die Entscheidung nicht einfach dem Pächter, wie er die Schweine effizient bejagen möchte? Am Ende zählt das Ergebnis.
 
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Warum ist SW im Wald "unbedingt zu schonen"? Ich hätte jetzt naiverweise angenommen, dass die im Wald (in grosser Zahl auftretend) auch eher schädlich als nützlich wären.

Nein, das ist nicht der Fall.

Schwarzwild hat im Wald einige wichtige Funktionen. Neben Bodenauflockerung und Käferbeseitigung.

Ich kann durchaus beide Positionen verstehen.

Und Pudlich hat mit seinem Einwand durchaus recht - hier kann die Jagd nur als Vermittler auftreten und im Prinzip die Regie übernehmen - das hängt damit zusammen, dass zu viele Köche die entscheiden wollen, den Brei verderben. Und du bekommst (nach eigener Erfahrung) diametral entgegengesetzte Interessen niemals unter einen Hut - wenn Du die Rädelsführer beider Lager einfach tieren lässt.

Nur solche Strukturen haben wir hier eher selten - meistens ist das 70 - 80 % Feld, 20 % Wald - wenn überhaupt und 10 % Moor, Sumpf und Unland.
 
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Die Sensibilität im Umgan mit dem Aufwuchs von Wiesen wurde uns schon in die Wiege gelegt. Ab dem 1. Mai waren diese Flächen bei uns schon von frühester Kindheit dann zum Spielen tabu. Okay wir sind ein wenig später dran mit der Vegetation.
Sollte es mal vorkommen das man z. B. bei der Wlldlieferung einen Schaden verursacht, dann erfolgt sofot ein Anruf: "Ich war es!" Leider gibt es oft Zeitgenossen die wollen mal ausprobieren wie es ist mit dem Quad durch den Miscanthus, ein anderes Feld oder über eine Blühfläche zu fahren. Auch dann erfolgt sofort eine Meldung an den Landwirt.
Dazu muss man eben auch wissen wer die Felder bewirtschaftet.
Natur als Tapete für eine Spaßgesellschaft!
 

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