Rebhühner haben zu wenig Lebensraum

Registriert
27 Nov 2016
Beiträge
16.943
Die Lebensbedingungen für viele Charakterarten der niedersächsischen Agrarlandschaft haben sich vor allem in den letzten Jahrzehnten deutlich verschlechtert. Als Folge zeigen einige dieser Arten einen negativen Populationstrend. Ziel des Projektes Lebensraumverbund Feldflur Niedersachsen (LVFN) der Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. ist es, die Lebensbedingungen der Niederwildarten wie auch und verschiedener anderer Bodenbrüter wie Feldlerchen, Kiebitzen und anderer Leitarten der Feldflur durch verschiedene Maßnahmen wieder zu verbessern. Das zunächst auf fünf Jahre angelegte Projekt ist das Ergebnis langjähriger wissenschaftlicher Forschungsprojekte der Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. und wird gefördert mit Mitteln aus der Jagdabgabe des Landes Niedersachsen.

Mittlerweile ist unbestritten und durch verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen auch belegt, dass das Zusammenwirken unterschiedlicher Faktoren diese Bestandsrückgänge hervorgerufen hat. Nicht alle von diesen, wie beispielsweise Krankheitsgeschehen oder klimatische Verhältnisse können beeinflusst werden. Stellschrauben hingegen, die beeinflussbar sind, sind neben dem Lebensraum insbesondere die Prädation.

Mit dem Projekt LVFN sollen die Artenvielfalt und die Lebensraumqualität für die Leitarten der Feldflur und insbesondere bodenbrütende Arten verbessert und gleichzeitig der Prädationsdruck nachhaltig gesenkt werden.

Die Abgrenzung des Projektgebietes orientiert sich mit seinen Grenzen an den Auswertungen der Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE). Die Projektlaufzeit ist zunächst auf 5 Jahre veranschlagt um den jeweiligen Maßnahmen Raum für die Entwicklung zu geben, da z.B. gerade mehrjährige Blühstreifen nicht ihre volle Entwicklung im ersten Standjahr zeigen. Im Rahmen des Projektes werden innerhalb der Gebietskulisse verschiedene Maßnahmen gefördert. Die Koordination übernehmen die jeweiligen Jägerschaften vor Ort - hier erhalten Sie auch weitere Informationen
 
Registriert
27 Nov 2016
Beiträge
16.943
Am Lebensraum haben wir schon eine Menge getan, in diesem Jahr sind auch mehr Ackerrandstreifen angelegt, als in den Vorjahren. Unseren JJ mit BGS mache ich gerade "Raubwildscharf" wir haben noch 2 Betonrohrfallen gekauft, mit Fallen müsste man noch mehr machen, aber sie müssen auch kontrolliert, gewartet, beködert und "geleert" werden und das alles muß 24/7 sichergestellt sein. An dem Projekt können sich nur Reviere beteiligen, die auch regelmässig an WTE teilnehmen und ansprechende Raubwildstrecken melden, daran kann man Interesse an der Hege ablesen und das finde ich gut so.
 
Registriert
21 Aug 2008
Beiträge
2.660
Das mag stimmen, aber wir dürfen nicht vergessen, dass der meiste Lebensraum für Rebhühner besser geeignet ist als oft behauptet. Und zum Lebensraum gehören nicht nur Flora sondern auch Fauna dazu, und bei hoher Dichte von Nestprädatoren hats das Rebhuhn auch im besten Rückzugsgebiet nicht leicht.
Bei einer Populationsdichte von ca. 150 Hauskatzen pro Quadratkilometer kannst du den Bodenbrütern so viel Lebensraum geben wie du willst - die Sache ist gelaufen.
 
Registriert
26 Jul 2002
Beiträge
1.615
Ich glaube, daß keine 10% der Rebhühner ohne Zufütterung über den Winter kommen würden.
Glauben heißt: "nicht wissen"!!!. Es ist völliger Blödsinn, den du hier verbreitest, lieber Bollenfeld. Entschuldige, dass ich mich da so drastisch ausdrücke. Wie Hasenhahn und noch deutlicher Wildackerer schon schreiben: das absolute Hauptproblem unserer Rebhühner ist und bleibt die Prädation. Natürlich gibt es noch einige andere Mortalitätsursachen, aber die sind im Vergleich zur Prädation vernachlässigbar gering.
Aufgefressenwerden ist das Hauptproblem sehr vieler Arten in unserem Lande. Wer diesen Faktor in seinem Revier ganz deutlich minimieren kann, wird ein Aufblühen seines Revieres in wenigen Jahren feststellen können.
Gruß rotfuchs2
 
Registriert
31 Aug 2009
Beiträge
7.975
Glauben heißt: "nicht wissen"!!!. Es ist völliger Blödsinn, den du hier verbreitest, lieber Bollenfeld. Entschuldige, dass ich mich da so drastisch ausdrücke. Wie Hasenhahn und noch deutlicher Wildackerer schon schreiben: das absolute Hauptproblem unserer Rebhühner ist und bleibt die Prädation. Natürlich gibt es noch einige andere Mortalitätsursachen, aber die sind im Vergleich zur Prädation vernachlässigbar gering.
Aufgefressenwerden ist das Hauptproblem sehr vieler Arten in unserem Lande. Wer diesen Faktor in seinem Revier ganz deutlich minimieren kann, wird ein Aufblühen seines Revieres in wenigen Jahren feststellen können.
Gruß rotfuchs2
Beim Fasan oder Hase würde ich dir Recht geben, die meisten Rebhühner verhungern trotzdem, wenn sie nicht vorher aufgefressen werden. Denen fehlen einfach die Ödlandflächen mit den Unkrautsamen.
 
Registriert
3 Jan 2017
Beiträge
37
Beim Fasan oder Hase würde ich dir Recht geben, die meisten Rebhühner verhungern trotzdem, wenn sie nicht vorher aufgefressen werden. Denen fehlen einfach die Ödlandflächen mit den Unkrautsamen.
Ich kann Rotfuchs2 nur bestätigen. In unserem Revier bringen wir es trotz sehr wenigen Blühstreifen, intensiver Landwirtschaft und regelmäßigem mulchen der Wegränder auf inzwischen wieder über 40 Hühner/100ha (Herbstbesatz)
Aber bei einer Fallendichte von einer WBRF pro 20 ha, Fuchsstrecke 10-15 Füchse pro 100 ha und Jahr. Der Lebensraum ist enorm wichtig und muss langfristig Aufgewertet werden aber in sehr vielen Revieren sind die Rebhühner heute weniger als die Lebensraumkapazität (mit wenigen Füchsen) hergeben würde.
 

steve

Moderator
Registriert
9 Jan 2001
Beiträge
11.540
Donnerwetter. 40 Hühner/100ha ist ja enorm. In welcher Region seit ihr denn daheim?
 
Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.098
Ich habe mich schon etwas intenisiv mit der Raumnutzung des Rebhuhnes und Fasanes beschäftigt. Dort wo sie bei uns überwinterten ist immer Grünäsung in Form von Wiesen (am liebsten mit Quellaufbrüchen die im Frühjahr schnelll grün werden), Klee(Gras) oder Zwischenfrucht vorhanden. Der Raps wird bei uns nicht so hoch und wenn pro 10 ha ein Winterbussard sitzt, braucht man sich über den Hühnerlebensraum keine Gedanken machen. Die Hühner verhungern nicht gleich werden jedoch durch ständige Flucht sicherlich geschwächt. Wenn sie der Bussard zum Abstreichen bringt, schlägt Habicht und Sperberweib zu. Im Herbst spielen Getreidekörner schon eine große Rolle in der Ernährung, aber der Zug ist schnell wieder weg.
Was mich bei den ganzen Rebhuhn"projekten" stört: Immer geht es um den Lebensrau(m bzw. dessen Optimierung was sicher auch primär richtig ist aber die ganze Beutegreiferproblematik wird ausgeblendet.
Wir betreiben in unserer Kulturlandschaft eine massive Beeinträchtigung von Pflanzengesellschaften z.B. Entbuschung zu Gunsten von Orchideen. Ich bekenne mich dazu. Wir führen Glaubenskriege wegen des Rehwildes, sprich wir "beeinträchtigen" in der Kulturlandschaft massiv Tiere zu Gunsten von Pflanzen weil wir davon eben mehr haben wollen. Ich bekenne mich dazu. Aber wenn es um Rebhühner geht, wo der Artenschutz regelmäßig schon feuchte Augen bei dem Wort bekommt, da regelt sich alles von selbst. Da helfen Bussardfütterungen so wenig wie Wildäcker bei überhöhten Schalenwilddichten.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
129
Zurzeit aktive Gäste
661
Besucher gesamt
790
Oben