Maximal ethische Schussentfernung auf Wild?

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Ich will mal ausdrücklich erwähnen das zu DDR-Zeiten hier fast ausschließlich mit dem Flintenlaufgeschoß gejagt worden ist und das ging auch.
Das bedeutet das die Weidgenossen von anno dazumal den Mangel an Kugelwaffen mit gewissen jägerischen Fähigkeiten kompensieren mussten, auf die der "moderne" Jäger wohl keine Lust mehr hat.
Und wie viel Wild ist mit den Bleibatzen zu Holze geschossen worden, weil man sich und das Equipment überschätzt hat?
Ab 50 m wird jeder Schuss mit der Brenneke zum "Weitschuss" mit unabsehbaren Folgen für's Wild.
 
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Und wie viel Wild ist mit den Bleibatzen zu Holze geschossen worden, weil man sich und das Equipment überschätzt hat?
Da man nur wenige Patronen ausgehändigt bekam und zudem für jeden Schuss anschließend schriftlich Rechnung abgeben musste vermutlich weniger, als man annehmen würde.
 
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Diese Leute konnten pirschen und überhaupt das Verhalten des Wildes antezipieren. So kann man auch mit „Glump“ Strecke machen. Davor habe ich großen Respekt.
 
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Werter Excubitor-

Haben Sie vielleicht etwas Sehnsucht nach der guten, alten Zeit?

Na, da läßt sich ja wetten, daß die jägerischen Fertigkeiten so hoch waren, daß es zu keinerlei
Aasschüssen kam!

Aber das wirklich Erstaunliche an Ihren Postings ist die sich in Ihnen verdichtete Meinung, daß die Longrange-Spezialisten ausschließlich auf die Schießtechnik beschränkt sind,
allso schlichtweg zu blöd für die Pirsch sind.

Ist denn dem so?

Nun, da Sie mich ja nicht kennen: Die Gedanken sind frei.

Ach, übrigens: Fallenjagd kann ich tatsächlich nicht!
Wie schmeckt Ihnen das?
(Aber das haben Sie ja schon immer vermutet...)

derTschud
 
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^#174:
Siehste, weit schießen in Foren ist ganz leicht. Und klappt immer!


Geeenau - und vor allem beim Kinn-aufgestützen-Anschlag vorm Keybord

Früher Pirschen? Wie und wann früher?
Ganz früher waren z.B. die Forsten aufgeräumter als der Stadtpark, die Bauernwälder ohnehin.
Wer hat denn schon haut nah sich einen Wald in 23 Jahren entwickeln sehen?
Nicht einmal auf einer DJ, sondern das ganze Jahr.
Früher konnte ich bis 300m in den Bestand guggen und bis 200m weit mit freiem "Hummelflug" rechnen.
Heute ist hier nach 5m beidseitig von Straßen, Trassen, Rückgassen und Schneisen alles dicht mit entsprechend schmalen und langen Sicht- und Schussfeldern,. Im Bild 260m.
Statt progressiv und jagdlich topfirm zu pirschen, fällt es nicht schwer, sich des altmodischen rauschbärtigen und langweiligen Ansitzes zu bedienen, wobei die Schussweiten ethisch vertretbar bleiben können.
Im Bild einer meiner Pirschpfade, dessen Schussfeld aus ethischen Gründen noch nicht voll ausgereizt wurde.
Aber des durch Ansitz ständigen hohen Jagddruckes kann das Rehwild nicht anders helfen, als sich in Nähe der jagdlicher Einrichtungen aufzuhalten.
Man glaubt ja echt nicht was da alles unter die Leute gebracht wird, so nach dem Motto.
Auf jeden Fall hilft Intervall für den schnellen Knall.leer.JPG
 
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Und wie viel Wild ist mit den Bleibatzen zu Holze geschossen worden, weil man sich und das Equipment überschätzt hat?
Ab 50 m wird jeder Schuss mit der Brenneke zum "Weitschuss" mit unabsehbaren Folgen für's Wild.
Ja Kuno, so einfach war das damals nicht, mit dem "zu Holze" schießen. Die Muni gab es vom Jagdleiter auf Zuteilung und die Schüsse wurden abgerechnet. Da musste man Rede und Antwort stehen, was man verbockt hat.
Das können sich viele heute gar nicht mehr vorstellen. Nur mal so zur Information.
Die Bedingungen waren wesentlich härter, auch gab es z.B. die Pflicht zur ärztlichen Untersuchung.
Und einfach drauf losschießen ging auch nicht, denn Ansprechen musstest Du da wirklich können, bei Fehlabschüssen wurde die Trophäe eingezogen und der Jäger bekam nicht nur mecker, sondern wurde auch entsprechend sanktioniert.
Und die Sanktionen waren ziemlich deftig. Da konnte man sich schon mal ganz schnell ein Jahr Sperre vom Trophähenträgerabschuss einhandeln oder konnte ganz als Treiber mitlaufen.
 
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Respekt!
... und du hast Glück, dass hier nicht schon reihenweise über dich hergefallen wurde: für mich der viel schwierigere Schuss, als z.B. auf 300m aufgelegt.
Warum ist dann aufgelegt für dich bei 200m Schluss?
Freihändig ist das falsche Wort. Ohne Auflage/Anstreichen meinte ich. Schneller Anschlag und Visierung mit schnellem Schuss wenn es passt. Werde nervös beim Auflegen/Anstreichen.
 
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Ja Kuno, so einfach war das damals nicht, mit dem "zu Holze" schießen. Die Muni gab es vom Jagdleiter auf Zuteilung und die Schüsse wurden abgerechnet. Da musste man Rede und Antwort stehen, was man verbockt hat.
Das können sich viele heute gar nicht mehr vorstellen. Nur mal so zur Information.
Die Bedingungen waren wesentlich härter, auch gab es z.B. die Pflicht zur ärztlichen Untersuchung.
Und einfach drauf losschießen ging auch nicht, denn Ansprechen musstest Du da wirklich können, bei Fehlabschüssen wurde die Trophäe eingezogen und der Jäger bekam nicht nur mecker, sondern wurde auch entsprechend sanktioniert.
Und die Sanktionen waren ziemlich deftig. Da konnte man sich schon mal ganz schnell ein Jahr Sperre vom Trophähenträgerabschuss einhandeln oder konnte ganz als Treiber mitlaufen.
Ja und! Einen "Fehlschuss" konnte auch der Herr Jagdleiter nicht sanktionieren. Und Schon hatte man eine Brenneke mehr im Hosensack.
Das hab ich an den Menschen der "Ehemaligen" immer bewundert - sie waren Spezialisten wenn es um improvisieren und um's organisieren ging. Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auch im jagdlichen Bereich.
Was aber gar nicht geht, ist glorifizieren von Unzulänglichkeiten (in dem Fall zu Lasten des Wildes) und Gängelei.
Und noch was, Schweinepriester gibt es überall.
 
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Wo nahm man dann beim "Fehlschuß" die leere Hülse her, wenn man doch ne volle beiseiteschaffen wollte?
Bei Brenneke ging dass also schon mal nicht sooooo einfach.
Besser:
Man kannte einen Bixner, der einem aus nem alten, aufm Dachboden gefundenen Lauf vom Tesching einen ELS in 5,45x39 gebaut hat, die Mun gabs beim Ivan gegen Naturalien.
Geht nich?
Warum wurde das dann so oft gemacht?
Man musste dann eben die Pille fix rauspuhlen, bevor man das Stück heimgehuckt hat...
 
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Ach Kuno , was glaubst Du was einer mit der ermogelten Brenneke mehr hätte anfangen können ? Ich sage es Dir - gar nichts.
Hätte man damals einfach so zweimal geschossen und einmal abgerechnet, weil man glaubte das viele mit der ermogelten Brenneke nicht auf, dann bist Du wirklich schief gewickelt. Wenn es da irgendwo im Busch geknallt hat, dann hat immer irgendwo jemand gesessen der das gehört hat und zählen hat man auch bei uns gelernt.
Der Nachweis eines Verstoßes, gegen die damaligen Bestimmungen des Waffengesetztes, wäre das endgültige aus gewesen. Das hat niemand wegen einer ermogelten Brenneke riskiert.
Ich kenne ein Beispiel, da hat einer sich Munition selber gestopft, kam natürlich raus.
Der war auch Falkner, selbst die Falknerei wäre für ihn damit auf Lebenszeit beendet gewesen, wenn die Wende nicht gekommen wäre. Du musst mir nicht erzählen wie es hier gelaufen ist.
 
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Ach Kuno , was glaubst Du was einer mit der ermogelten Brenneke mehr hätte anfangen können ? Ich sage es Dir - gar nichts.
Hätte man damals einfach so zweimal geschossen und einmal abgerechnet, weil man glaubte das viele mit der ermogelten Brenneke nicht auf, dann bist Du wirklich schief gewickelt. Wenn es da irgendwo im Busch geknallt hat, dann hat immer irgendwo jemand gesessen der das gehört hat und zählen hat man auch bei uns gelernt.
Der Nachweis eines Verstoßes, gegen die damaligen Bestimmungen des Waffengesetztes, wäre das endgültige aus gewesen. Das hat niemand wegen einer ermogelten Brenneke riskiert.
Ich kenne ein Beispiel, da hat einer sich Munition selber gestopft, kam natürlich raus.
Der war auch Falkner, selbst die Falknerei wäre für ihn damit auf Lebenszeit beendet gewesen, wenn die Wende nicht gekommen wäre. Du musst mir nicht erzählen wie es hier gelaufen ist.
Na so recht weißt du nicht was alles gelaufen ist. Überall wo Menschen werkeln, noch dazu unter einem staatlichen Zwang, findet Mensch eine Lösung.
Aber noch was, genau so wie es "drüben" den ein oder anderen Meister des Pirschens gab, gab und gibt es auf der anderen Seite Leute, die das weite schiessen auf Wild meisterlich beherrsch(t)en.
 
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Das Video hatte ich schon mal in einem anderen Faden verlinkt, eher vergleichbar mit unseren Breiten. Da sind auf deutlich kürzere Distanzen schon ein paar negativ Highlights dabei.

Dazu fällt mir meine erste Gamsjagd ein.
Als mein Jahrling nach dem Schuss das Kar runterpurzelte, murmelte mein Jagdführer: "Mei, seit's ihr guate Schützen".
Auf meine verwunderte Nachfrage wie das- der Schuss auf 140m war nun ganz sicher kein Hexenwerk, erzählte er, wir wären nach zehn Jagdgästen vor uns, die ersten, die getroffen haben.
 
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Die Umgehung behördlicher Anordnung fällt auch bei der verklärten Vergangenheit eher nicht unter die ethischen Aspekte von Weitschüssen.
 
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Also ich habe eigentlich nichts "verklären" wollen und schon gar nicht "glorifizieren". Verstehe eigentlich gar nicht warum ich hier kritisiert werde.
Habe lediglich versucht darzustellen, dass man, wenn man aus gewissen Gründen (und das war die Tatsache, daß bei uns damals überwiegend mit dem FLG geschossen worden ist), man auch entsprechend nah ans Wild ran pirschen kann, um ein Weitschuss zu vermeiden.
Auf diese Fähigkeiten kann man sich doch auch heute noch besinnen. Und sehr gute Pirschstöcke gibt es ja auch, von denen ein durchaus sicherer Schuss abgegeben werden kann.
Ich weiß nicht warum ich hier attackiert werde, weil ich dieses Paradebeispiel, was damals bei uns gängige Praxis war, von "nah am Wild", gebracht habe. Apropos "nah am Wild", da gibt es auch ein paar Youtube-Videos, mit dieser Bezeichnung. Dort wird allerdings über K. und K. geschossen.
Die Möglichkeit hat jeder, der einigermaßen strukturiertes Gelände hat, damit zeichnet er sich als JÄGER aus. Die anderen als SCHÜTZE. Und die Verwendung eines Zielfernrohres ist auch beim Anpirschen durchaus legitim, selbst Hermann Löns beschreibt die Verwendung des Zielfernrohres, wenn es ihm über K. u. K. zu weit war.
Es ging eigentlich hier um weite Schüsse und ich habe lediglich versucht darzustellen das man die auch vermeiden kann.
 
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