Tierhalter: Die Bedrohung durch den Wolf bitte ernster nehmen

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Lieber Andre, wer seinen Hund liebt, der lässt ihn keine Sauen jagen. Das ist real existierende Gefahr.

Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Hunde ich gesehen habe, die nur mit Mühe oder gar nicht mehr zusammengeflickt wurden. Ein befreundeter Jäger hat keinen einzigen Terrier, der das natürliche Lebensalter erreicht hat und der BGS war bestimmt schon ein Dutzend mal unterm Messer.
Es wurden Hunde überfahren, von Jägern, die nach dem Treiben schnell zum Schüsseltreiben durch den Wald gerast sind. Von angrenzenden Straßen mal ganz zu schweigen.
Ich kenne Hunde, die auf der Jagd durch andere Jagdhunde angegriffen und verletzt wurden, weil die Halter meinten ein Jagdhund benötige keine soziale Erziehung.

Ich jage nun seit einigen Jahren mitten im Brandenburgischen Wolfsgebiet, aber einen Angriff auf einen frei laufenden Jagdhund während der Jagd gab es hier noch nie.
Und selbst wenn es doch mal zu einem Streit kommen sollte, dann wäre es im Vergleich zu den angeschossenen, überfahrenen und im Sauen-Konflikt verletzten Hunden immer noch ein kleiner Anteil.

Sorry, aber dieser Kakophonie der Angst kann ich nicht zustimmen. Ich habe einen Jagdhund, dessen Lebensinhalt darin besteht, sich in Gefahr zu bringen. Das muss ich aushalten können.
 
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Da ist sehr viel richtiges in deinem Beitrag drin
Nichts desto trotz würde mein Hund nicht als Freigänger im Wolfsgebiet rumlaufen.
 
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... ihr habt Euch doch alle 30 Jahre lang nicht den Keks um irgend welche Schafe geschert. Quasi allen Schäfern in D geht es dreckig und sind auf staatliche Beihilfen angewiesen. Wenn wir unsere türkischen Mitbürger nicht hätten, dann würden die Schäfer ihre Lämmer gar nicht mehr verkaufen können. Und wer hat zuletzt sein Haus mit Schafwolle gedämmt, anstelle von irgend einem Plastik-Substitut? Wer zur Hölle hat in den letzten Jahrzehnten den Schäfern irgendwie geholfen? Genau, niemand

Jetzt packt mal eure Kreide und eure Krokodiltränen wieder ein und sagt ehrlich, worum es euch geht: der Wolf stört unsere Jagd. Fertig aus, mehr gibt es nicht. Er frisst und stört das, was wir bejagen.

Ich finde, das reicht auch als Feindbild. Ich wohne mitten im Wolfsgebiet und mir scheißt der Wolf 200m vom Grundstück entfernt riesige Haufen auf den Weg. Ich bin total genervt, dass keine Wildart mehr regelmäßig ist. Wenn ich Jagden veranstalte sind beste Wildgebiete plötzlich wie verwaist und drei Wochen später habe ich so viel Rotwild im Revier wie seit 10 Jahren nicht. Die Grauen machen mir meine Arbeit und mein Leben echt schwer, aber eine Gefahr geht für mich und meine Familie von ihnen nicht aus. Selbst mein Hund hat seinen Frieden mit Wolfgang und seinem Rudel gemacht und lässt sich seine Freigänge nicht verbieten.

Wenn ich diesen Blödsinn von der Gefahr für Kinder lese 🤢 Dann müssten wir sofort Süßigkeiten, Autos, Hunde und Alkohol verbieten und Kinder zu 1h Sport am Tag zwingen. Wusstet Ihr, dass in den letzten 10 Jahren mehr Kinder schwere bleibende Schäden durch Stürze aus Einkaufswagen erlitten haben, als durch Wolfsangriffe. Es wächst gerade die erste Generation heran, die nicht mehr so alt werden wird wie ihre Eltern aber hier schwadronieren einige über die Gefahr von Wölfen.

Also, ich persönlich würde dem Wolf vermutlich nicht nachweinen, wenn er von sich aus wieder verschwinden würde. Aber das tut er nicht und somit muss ich lernen mit ihm zu leben, wie mit anderen Plagegeistern auch.

Außerdem ist er doch ein Lackmustest für die Glaubwürdigkeit der Jäger.

So, ich geh jetzt mit den Wölfen kuscheln 😉
Das ist völliger Unsinn was Du da schreibst. Ich, und sicher auch viele Jäger die aus dem landwirtschaftlichem Umfeld stammen, haben schon immer in dem Schäfer ein notwendigen Landschaftspfleger in der Kulturlandschaft gesehen. Vielleicht ist es so bei Jägern die aus der Stadt stammen und keinen oder nur wenig Bezug zur landwirtschaftlichen Nutzung unseres Landes haben, aber verallgemeinern, wie Du es machst, kann man das nicht.
Abgesehen davon, sehe ich in dem Schäfer einen praktischen Artenschützer, der mit seiner Beweidung von Restflächen einen hohen Beitrag zum Erhalt zahlreicher bedrohter Arten leistet, die sonst durch Sukzession uns verloren gehen würden. Insofern weise ich stellvertretend Deine Worte entschieden zurück, wenn Du uns Jägern unterstellen solltest das wir uns nicht für das Wohl der Schäferei interessiert würden.
 
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Selbst mein Hund hat seinen Frieden mit Wolfgang und seinem Rudel gemacht und lässt sich seine Freigänge nicht verbieten.
Das Einzige, dem ich widerspreche...
Wenn Du Deinen Hund während Wolfgangs Ranzzeit laufen liessest, wärest Du extrem leichtsinnig.
Und ich hoffe nicht, daß mit Freigang das an vielen Forsthäusern so beliebte Privatjägdchen des Vierbeiners ums Haus gemeint ist...
Siehe Dein Kollege U. vor Jahren bei Angermünde und das ganz ohne Ranz.

Ich kenne seit Jahrzehnten bei Jägern leider auch nur Desinteresse an Schäfern und Schafen bishin zur Ablehnung gerade der Wanderschäferei.
Ihre Bedeutung in der Landschaftspflege haben sie längst nicht überall in der Republik und davon haben sehr viele Jagdscheininhaber sowieso noch nie gehört.
 
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Ketzer! Alles Ketzern!
Der Wolf hat vor noch nicht mal hundert Jahren hier gelebt (und davor) und der gehört auch heute hier hin!
Es war immer ein gutes, problemloses Zusammenleben zwischen Mensch und Wolf möglich.
Schließlich hat sich doch nichts geändert.
:unsure: :unsure: :unsure:
Oder wie war das nochmal?

Manche Fehler müssen mehrfach gemacht werden, bevor alle kapieren, dass es evtl. doch nicht so gut ist.
Aber viele Fehler aus der Vergangenheit werden , wieder und wieder und wieder gemacht , Einwanderung von Invasiven Arten hat wieder ,und wieder, und wieder zu Problemen, zum Tot von Individuen
und zur Zerstörung intakter Systeme geführt ....
...das kann man auf alle Bereiche übertragen (aber wirklich auf alle) ob es Ambrosia ist , die Wollhandkrabbe , der Wolf , der Waschbär , das Springkraut , die Hunnen , die Vandalen , die Europäer in Amerika, und jetzt die bewusst importierte bunte Vielfalt in unserem noch (zT) schönen (nicht mehr die Vorstädte) Deutschland !
.....in der Herkunftsregion verbessert sich nichts (!!!!) und in der neuen wird alles zerstört, wer was dagegen sagt , das Unheil erkennt, prophezeit oder kritisiert, wird geächtet, verschrien und/oder diskreditiert......das gilt für alles (ohne jetzt die allen , wohlbekannten Details zu nennen) was uns der wohlstandsverblödete Gutmensch verkaufen will, im Moment gerade E-Autos , welche mit doppeltem Energieverlust (bei Herstellung , Stromerzeugung , Leitungsverlust und Betrieb ) Umweltschäden und Leid verursachen......!
ja, ich weiß, die Häfte derer, die auf Seite der politisch korrekten Seite stehen , wird jetzt wieder mit Schimpf und Schande über mich herfallen.....naja, dann isses halt so 🤷🏼‍♂️.....auch wenn der Wohlleben Wölfe braucht, ich brauche weder ihn , noch Wölfe ......😂😂😂
Grüße +WMH Olli
 
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@Busch Danke für Dein Statement. Mit Freilauf ist bei mir die Begleitung am Pferd gemeint, bei der der Hund ab und zu mal eine warme Fährte rechts und links im Revier kontrolliert. Nach Wolfskontakt verändert sich das Verhalten der kastrierten Hündin deutlich. Sie markiert sehr viel mehr und bleibt meist enger am Pferd.

@Excubitor Dann möchte ich direkt betroffene Weidevieh-Halter unter den Jägern gerne davon ausnehmen. Wobei ich mir sicher bin, dass es hier vor allem ums Geld geht.
 
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@quercus, Du weisst, dass die Wolfsansiedlung immer wieder auch damit begründet oder gut geheissen wird, weil wir Jäger angeblich nicht in der Lage sind, die Wildbestände in einem vertretbaren Ausmass zu halten. Deine Ausführungen suggerieren, dass die/der ihren/seinen Hund liebende Jägerin/Jäger ihn nicht bei Drückjagden auf Schwarzwild einsetzt, weil da die Verletzungsgefahr wesentlich höher ist als bei einer möglichen/wahrscheinlichen Wolfsbegegnung (im Wolfsgebiet natürlich).

Du schreibst auch, dass Du im Wolfsgebiet lebst und jagst. Wie haltet Ihr denn die Wildbestände in dem gewünschten/vorgegebenen Rahmen? DJDJ nur auf Reh-, Dam- und Rotwild geht ja nicht, wenn auch Schwarzwild zugegen ist. Setzt Ihr dann auf “Ansitzjagd“, im Zusammenhang mit der Schwazwildbejagung auf Ansitz an Kirrungen? Wie bekommt Ihr es in den Griff, wenn das Wild Kirrungen als lebensbedrohliche Bereiche erkannt hat und sie meidet?
Wir sind gut beraten, die Abschusspläne einzuhalten, damit nicht gesagt werden kann: “Die Jägerschaft ist unfähig, wir brauchen Wölfe.“ Manch einer könnte ja alsbald sagen, dass das, was dem Wolf recht ist, dem Bären billig sein muss.

Ich habe den Eindruck, dass man unter bestimmten Bedingungen, ich meine Bürsten dichter Bewuchs in Waldflächen, nicht auf den Einsatz von Hunden verzichten kann, weil man selber nicht in riesengrosse Brombeerverhaue eindringen, geschweige denn durch sie hindurch kommen kann. Solche Brombeerverhaue scheinen mir bevorzugte weil wolfssichere Einstände zu sein.

Gibt es denn bei Terriern nur Linien, die schwer erziehbar sind und keinen Respekt vor wehrhaftem Wild wie Sauen haben? Ich weiss, dass Vorstehhunde nicht gern bei DJDJ gesehen werden, aber wenn ich mit einem im Übungsgatter war, dann kann ich schon einschätzen, ob ich ihn mitnehme oder nicht.

Gruß, DKDK.
 
G

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@quercus, Du weisst, dass die Wolfsansiedlung immer wieder auch damit begründet oder gut geheissen wird, weil wir Jäger angeblich nicht in der Lage sind, die Wildbestände in einem vertretbaren Ausmass zu halten. Deine Ausführungen suggerieren, dass die/der ihren/seinen Hund liebende Jägerin/Jäger ihn nicht bei Drückjagden auf Schwarzwild einsetzt, weil da die Verletzungsgefahr wesentlich höher ist als bei einer möglichen/wahrscheinlichen Wolfsbegegnung (im Wolfsgebiet natürlich).

Du schreibst auch, dass Du im Wolfsgebiet lebst und jagst. Wie haltet Ihr denn die Wildbestände in dem gewünschten/vorgegebenen Rahmen? DJDJ nur auf Reh-, Dam- und Rotwild geht ja nicht, wenn auch Schwarzwild zugegen ist. Setzt Ihr dann auf “Ansitzjagd“, im Zusammenhang mit der Schwazwildbejagung auf Ansitz an Kirrungen? Wie bekommt Ihr es in den Griff, wenn das Wild Kirrungen als lebensbedrohliche Bereiche erkannt hat und sie meidet?
Wir sind gut beraten, die Abschusspläne einzuhalten, damit nicht gesagt werden kann: “Die Jägerschaft ist unfähig, wir brauchen Wölfe.“ Manch einer könnte ja alsbald sagen, dass das, was dem Wolf recht ist, dem Bären billig sein muss.

Ich habe den Eindruck, dass man unter bestimmten Bedingungen, ich meine Bürsten dichter Bewuchs in Waldflächen, nicht auf den Einsatz von Hunden verzichten kann, weil man selber nicht in riesengrosse Brombeerverhaue eindringen, geschweige denn durch sie hindurch kommen kann. Solche Brombeerverhaue scheinen mir bevorzugte weil wolfssichere Einstände zu sein.

Gibt es denn bei Terriern nur Linien, die schwer erziehbar sind und keinen Respekt vor wehrhaftem Wild wie Sauen haben? Ich weiss, dass Vorstehhunde nicht gern bei DJDJ gesehen werden, aber wenn ich mit einem im Übungsgatter war, dann kann ich schon einschätzen, ob ich ihn mitnehme oder nicht.

Gruß, DKDK.
Es gibt keine Untersuchung im Mitteleuropäischen Raum und keinen Wildbiologen, der postuliert, das der Wolf maßgeblich zur Regulation der Wildbestände beiträgt. Ausnahme Muffel. Solche Behauptungen kommen zumeist aus Laienecken.
 
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Sei sicher hypsilon, dass ich das weiss. Trotzdem, es wird das immer wieder gesagt, ich sollte ich besser schreiben "behauptet". Ich hatte doch neulich auf einen halbseitigen Artikel in der Aachener Tageszeitung verwiesen, nach dem das angeblich sogar Förster behaupten. (Ich vermute, dass mein Kontra von der Redaktion nicht weiter gegeben wurde.)
Und wenn Du mit "Laienecken" bestimmte Entscheider oder Entscheidungsvorbereiter meinst, dann pflichtige ich Dir bei.
Mich interessiert aber dennoch, ob quercus den Hundeeinsatz im Wolfsgebiet für unangemessen hält, wenn man seinen Hund als treuen und verlässlichen Jagdhelfer sieht. Und da nun mal häufig Terrier zum Einsatz kommen, um Schwarzwild aus Dornenverhauen zu drücken, würde mich schon interessieren, ob es da Linien gibt, die nicht selbstverachtend zur Sache gehen. Das wird den Terriern häufig nachgesagt. Bei Vorstehern wird es die wohl auch geben, aber vielleicht nicht in der Häufigkeit, ich habe das jedenfalls noch nicht erlebt. Nachsuchen sind ein anderes Kapitel, bei denen auch oft etwas passiert.
Gruss, DKDK.
 
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Das Einzige, dem ich widerspreche...
Wenn Du Deinen Hund während Wolfgangs Ranzzeit laufen liessest, wärest Du extrem leichtsinnig.
Und ich hoffe nicht, daß mit Freigang das an vielen Forsthäusern so beliebte Privatjägdchen des Vierbeiners ums Haus gemeint ist...
Siehe Dein Kollege U. vor Jahren bei Angermünde und das ganz ohne Ranz.

Ich kenne seit Jahrzehnten bei Jägern leider auch nur Desinteresse an Schäfern und Schafen bishin zur Ablehnung gerade der Wanderschäferei.
Ihre Bedeutung in der Landschaftspflege haben sie längst nicht überall in der Republik und davon haben sehr viele Jagdscheininhaber sowieso noch nie gehört.

Ich bin ja nun bereits seit einigen Jahren durchaus am Puls der Zeit bezüglich der Entwicklung des gesellschaftlichen und politischen Umgangs mit Schäfern und auch Hobyschafhaltern.
Und da kommen die aktuellen Versuche gegenzusteuern leider etwas spät.
Und ja, natürlich ist nicht der Wolf die Hauptursache für die starken Rückgänge von Vollerwerbsbetrieben, aber aktuell bringt er in den stark vom "Wolf geprägten Regionen" mit Sicherheit eh bereits volle Fässer vollständig zum überlaufen, quasi ein weiterer und v.a. auch für die Halter sehr stark emotional verletzender Sargnagel für die Beerdigung einer in meinem Verständnis ökologisch und auch gesellschaftlich sehr wertvollen Landnutzung und anspruchsvollen und traditionsreichen Berufstandes!
Zur Bedeutung in der Landschaftspflege, die ist natürlich gebunden an landwirtschaftliche Nutzungsformen. Es dürfte wohl jedem klar sein, das Schafhaltung im größeren Ausmaß in von intensiven Ackerbau geprägten und in sehr stark urbanisierten, dicht besiedelten Region nicht einmal marginal und eher unbedeutend ist.
Da du aber nun offensichtlich etwas mehr Interesse für die Problemstellungen der Schafhalter besitzt, solltest du doch recht gut über die Funktion der Schafhaltung in der Landschaftspflege informiert sein.
Natürlich interessiert die wenigsten Jagdscheininhaber das Geschehen um die Schafhaltung, egal ob Hobby,- Nebenberuflich oder als Vollerwerb, und auch insbesondere die Wanderschäferbetriebe recht wenig.
Es interessiert die meisten Jäger exakt genau so wenig wie es den in erster Linie in urbanen Regionen lebenden bedingungslosen Wolfsbefürworter interessiert.
Meine persönliche Erfahrung sagt, und dafür ist die Schafhaltung ein guter Aufhänger auch wegweisend, das sich viele Menschen in den ländlichen Regionen sich mittlerweile stark bevormundet fühlen von den politischen Entscheidungsträgern in den verantwortlichen Ministerien und von den Menschen, die die Probleme der ländlichen Regionen nicht einmalansatzweise beurteilen können.
Es gibt keine Untersuchung im Mitteleuropäischen Raum und keinen Wildbiologen, der postuliert, das der Wolf maßgeblich zur Regulation der Wildbestände beiträgt. Ausnahme Muffel. Solche Behauptungen kommen zumeist aus Laienecken.
Das ist prinzipiell richtig,
aber diese Mär wurde lange genug in den Medien von den entsprechenden Protagonisten mit selbsternannter Deutungshoheit in Bezug auf den Wolf, übrigens auch zum Teil von forstlichen Seite, kolportiert!
Frei nach dem Motto:
"Wo der Wolf jagt, wächst der Wald"
oder
"Die Wildnis kehrt zurück!"
Viele derartiger Aussagen fallen den Herrschaften und auch Damen dann irgendwann auch mal wieder auf deren Füße!
 
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@DKDK danke für Deine ehrliche Frage. Ich wollte mit meiner Ausführung auch nicht sagen, dass wir unsere Hunde nicht ins Feld gegen Sauen führen. Im Gegenteil, wir haben hier im ASP Gebiet sogar die Pflicht dies zu tun. Wir schnallen hier alle unsere Hunde, informieren uns aber gegenseitig, wenn Wölfe im Treiben sind. Das hatten wir jetzt schon regelmäßig mit den unterschiedlichsten Reaktionen. Am häufigsten war: Ignoranz auf beiden Seiten. Absolutes Desinteresse vor allem bei den Hunden. Wir hatten auch schon mal einen Zusammenstoß, wo wohl die Fronten kurz geklärt werden mussten, aber da wollten die Wölfe kein unnötiges Risiko eingehen. Aber wir hatten auch schon die Beobachtung, dass sich 3 Wölfe 3 jagenden Bracken angeschlossen haben und gemeinsam gejagt haben, soweit das die beiden Jäger beurteilen konnten. Aber dieses spontane gemeinsame Jagen kennen ja viele Stöberhundeführer auch.
Die guten Nachsuchegespanne können auch alle Geschichten erzählen, bei denen sie zu spät am Wild angekommen sind und schon jemand vor Ort war. Aber das ging bisher immer glimpflich aus.

Ich spreche aber von Bewegungsjagden. Wenn Wölfe nur ein bisschen so ticken wie mein Hund, dann haben die es bei der zweiten Jagd begriffen: erst knallt es und viele Menschen und Hunde laufen durch den Wald, dann liegen überall Leckereien herum und man findet ganz leicht ein paar Krankfährten. Kein Grund für Stress :cool:

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Zahl an auswärtigen Hundeführern abgenommen hat, die zu uns reisen. Bei denen ist die Frage nach dem Wolf auch meist eine der ersten, gleich nach der Menge an Sauen ...

Die örtlichen Jäger jagen wie bisher mit ihren Hunden in der Hoffnung, dass ihr Teckel oder Terrier nicht der erste Größenwahnsinnige ist, der meint es mit Wolfgang ausdiskutieren zu müssen. Auch Rucksackschärfe und das Verteidigen von erlegtem Wild ist vielleicht nicht mehr so gut. Außerdem wird in vielen Revieren nur noch zentral aufgebrochen.

Man möge mich nicht falsch verstehen, ich bin mir sicher, dass er irgend wann auch mal zu Konflikten kommen wird. Aber wir müssen die Kirche im Dorf lassen. Für uns Jäger und unsere Hunde lauern die wirklichen Gefahren an anderer Stelle.

Wäre ich ein Schäfer, würde ich vermutlich anders reden. Bin ich aber nicht und werde auch nicht so tun als wäre ich plötzlich einer.
 
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...
Und ich hoffe nicht, daß mit Freigang das an vielen Forsthäusern so beliebte Privatjägdchen des Vierbeiners ums Haus gemeint ist...
Siehe Dein Kollege U. vor Jahren bei Angermünde und das ganz ohne Ranz.
...
Bist du sicher?
M.W. war Rolands Bracke im eingezäuntem Bereich, als sich er Vorfall ereignete. Wie auch sonst wäre nach dem Sprung aus dem Badezimmer schnelles Handeln möglich gewesen?
 
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Der Hund war vor dem Gartenzaun, ausser, wie der Wolf. Der Herr war schnell und sportlich!
 
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Ich bin ja nun bereits seit einigen Jahren durchaus am Puls der Zeit bezüglich der Entwicklung des gesellschaftlichen und politischen Umgangs mit Schäfern und auch Hobyschafhaltern.
Und da kommen die aktuellen Versuche gegenzusteuern leider etwas spät.
Und ja, natürlich ist nicht der Wolf die Hauptursache für die starken Rückgänge von Vollerwerbsbetrieben, aber aktuell bringt er in den stark vom "Wolf geprägten Regionen" mit Sicherheit eh bereits volle Fässer vollständig zum überlaufen, quasi ein weiterer und v.a. auch für die Halter sehr stark emotional verletzender Sargnagel für die Beerdigung einer in meinem Verständnis ökologisch und auch gesellschaftlich sehr wertvollen Landnutzung und anspruchsvollen und traditionsreichen Berufstandes!
Zur Bedeutung in der Landschaftspflege, die ist natürlich gebunden an landwirtschaftliche Nutzungsformen. Es dürfte wohl jedem klar sein, das Schafhaltung im größeren Ausmaß in von intensiven Ackerbau geprägten und in sehr stark urbanisierten, dicht besiedelten Region nicht einmal marginal und eher unbedeutend ist.
Da du aber nun offensichtlich etwas mehr Interesse für die Problemstellungen der Schafhalter besitzt, solltest du doch recht gut über die Funktion der Schafhaltung in der Landschaftspflege informiert sein.
Natürlich interessiert die wenigsten Jagdscheininhaber das Geschehen um die Schafhaltung, egal ob Hobby,- Nebenberuflich oder als Vollerwerb, und auch insbesondere die Wanderschäferbetriebe recht wenig.
Es interessiert die meisten Jäger exakt genau so wenig wie es den in erster Linie in urbanen Regionen lebenden bedingungslosen Wolfsbefürworter interessiert.
Meine persönliche Erfahrung sagt, und dafür ist die Schafhaltung ein guter Aufhänger auch wegweisend, das sich viele Menschen in den ländlichen Regionen sich mittlerweile stark bevormundet fühlen von den politischen Entscheidungsträgern in den verantwortlichen Ministerien und von den Menschen, die die Probleme der ländlichen Regionen nicht einmalansatzweise beurteilen können.

Das ist prinzipiell richtig,
aber diese Mär wurde lange genug in den Medien von den entsprechenden Protagonisten mit selbsternannter Deutungshoheit in Bezug auf den Wolf, übrigens auch zum Teil von forstlichen Seite, kolportiert!
Frei nach dem Motto:
"Wo der Wolf jagt, wächst der Wald"
oder
"Die Wildnis kehrt zurück!"
Viele derartiger Aussagen fallen den Herrschaften und auch Damen dann irgendwann auch mal wieder auf deren Füße!


Sehe ich auch so , da wo der Wolf lebt ist der verbiss höher dadurch dass das wild mehr Strecke macht als ohne Wolf
 

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