Lieber Z.W.I.C.K.,
da hast Du zweifelsohne Recht. Eine Mast wie Ende 2020 lässt Rehe/Sauen/Rötelmäuse....ein ganzes Jahr lang fett werden und sich heftig reproduzieren, den Mais brauchen`s gar nicht zu fressen.
Aber die Frage ist vielmehr, ob die immer noch überwiegenden schlechten Mastjahre (wie letzten Herbst) ihre Flaschenhalsfunktion wirksam einbringen, wenn in den folgenden Wintern gekirrt wird wie verrückt.
Solche Beobachtungen (keine Kirrung im Gebiet, kein Mais in den Sauenmägen = Frischlingsbachen alle nicht beschlagen) gab es ja bei Analyse von Drückjagdergebnissen (Hahn mit Schönbuchsauen versus Drückjagdanalyse außerhalb).
Und dann kommt vielleicht heraus, dass bei den 50% Nachwuchs von den jungen Überlauferinnen die verminderte Durchmästung per verminderter bzw. ganz ausbleibender Kirrerei von Dezember bis März netto eben mehr Zuwachs verhindert als der Abschuss an Kirrungen. Exponenzielle Funktionen, am r-Wert drehen....kennen wir ja jetzt alle. Und da haben solche Stellschräubchen eben doch in den Jahren zwischen Vollmasten erheblichen Einfluss auf die Populationsdynamik.
Ob Drogenabhängige wirklich weniger konsumieren, wenn sich die Preise verdoppeln, scheint mir allerdings nicht wirklich überzeugend - und der Jäger mit seinem maisvollen Jimney, der jeden Tag um 10 Uhr seine "Verbindung mit der Natur und dem Wild" durch die Drecksfahrt mit dahinter rennendem Drahthaar an drei Kirrungen vorbei aufrecht erhält....ist ein Junkie und kein bissl weniger süchtig. Der zahlt das und seine Frau darf dann halt ohne ihn nach Malle fliegen.
Gruß,
Hegerstolz