Maispreis - Kirrmenge - Sauendichte

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Moin zusammen,

werden die in Folge jahrzehntelanger Geldmengenausweitung (Inflation) nun rapide steigenden Preise für Mais eine spürbare Verringerung der Kirrmengen bringen? Wenn ja, kann man diese schätzen und dann….Wird man einen immer wieder diskutierten Zusammenhang zwischen Schwarzwilddichte und Kirrmenge erkennen und belegen können?

Gruss,
A.
 
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Ist doch wieder das Gesetz des örtlichen...ich komme mit einem 5 Liter Eimerchen Mais für zwei Kirrungen eine Woche lang aus.
Im Saarland ist die Kirrmenge begrenzt und zumindest bei uns im Revier krabbeln Ranger und Förster durch den Busch und auch auf Kirrungen herum... Das sind Kleinstmengen, die meines Erachtens keine messbaren Auswirkungen auf die Population haben...

Wenn irgendwo Hängerweise Mais auf ne Kirrungen gekippt wird, sieht das vielleicht anders aus...

Und ob jagdliche Kirrungen im Vergleich zu den liegengebliebenen Mengen auf den Feldern ins Gewicht fallen? Bzw. Zu den riesigen Maisplantagen selbst?

gab doch da schon jede Menge Threads dazu...

Also meiner Meinung nach bei uns im Revier keine Reduzierung der Kirrmenge, und selbst wenn keine Auswirkung auf die Population...
 
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23 Okt 2018
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Meiner Meinung nach nein.

Gute Sauenjahre folgen immer der Mast im Wald. Vor allem bei Eichen und Buchen.

Der Preis für Mais spielt dabei keine Rolle.

Zumindest ist das so bei uns in NÖ.
Es darf auch nur mit einem Kilo gekirrt werden.
 
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Lieber Z.W.I.C.K.,

da hast Du zweifelsohne Recht. Eine Mast wie Ende 2020 lässt Rehe/Sauen/Rötelmäuse....ein ganzes Jahr lang fett werden und sich heftig reproduzieren, den Mais brauchen`s gar nicht zu fressen.
Aber die Frage ist vielmehr, ob die immer noch überwiegenden schlechten Mastjahre (wie letzten Herbst) ihre Flaschenhalsfunktion wirksam einbringen, wenn in den folgenden Wintern gekirrt wird wie verrückt.
Solche Beobachtungen (keine Kirrung im Gebiet, kein Mais in den Sauenmägen = Frischlingsbachen alle nicht beschlagen) gab es ja bei Analyse von Drückjagdergebnissen (Hahn mit Schönbuchsauen versus Drückjagdanalyse außerhalb).

Und dann kommt vielleicht heraus, dass bei den 50% Nachwuchs von den jungen Überlauferinnen die verminderte Durchmästung per verminderter bzw. ganz ausbleibender Kirrerei von Dezember bis März netto eben mehr Zuwachs verhindert als der Abschuss an Kirrungen. Exponenzielle Funktionen, am r-Wert drehen....kennen wir ja jetzt alle. Und da haben solche Stellschräubchen eben doch in den Jahren zwischen Vollmasten erheblichen Einfluss auf die Populationsdynamik.

Ob Drogenabhängige wirklich weniger konsumieren, wenn sich die Preise verdoppeln, scheint mir allerdings nicht wirklich überzeugend - und der Jäger mit seinem maisvollen Jimney, der jeden Tag um 10 Uhr seine "Verbindung mit der Natur und dem Wild" durch die Drecksfahrt mit dahinter rennendem Drahthaar an drei Kirrungen vorbei aufrecht erhält....ist ein Junkie und kein bissl weniger süchtig. Der zahlt das und seine Frau darf dann halt ohne ihn nach Malle fliegen.

Gruß,

Hegerstolz
 
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Aber die Frage ist vielmehr, ob die immer noch überwiegenden schlechten Mastjahre (wie letzten Herbst) ihre Flaschenhalsfunktion wirksam einbringen, wenn in den folgenden Wintern gekirrt wird wie verrückt.
Solche Beobachtungen (keine Kirrung im Gebiet, kein Mais in den Sauenmägen = Frischlingsbachen alle nicht beschlagen) gab es ja bei Analyse von Drückjagdergebnissen (Hahn mit Schönbuchsauen versus Drückjagdanalyse außerhalb).
Über dieses "Ergebnis" kann ich zumindest für unsere Gegend nur milde lachen.

An welchem Winter sollen die denn überhaupt draufgehen? An Dauerregen und meist Plusgrade geht kein SW ein (kleine Frischlinge jetzt mal ausgeschlossen). Einen wirklichen Winter hatten wir zumindest hier schon ewig nicht mehr. Und wenn ich mir dann anschaue, was SW hier aktuell an Nahrung aufnimmt, dann sind es Erntereste, die in Massen auf den Feldern liegen. Die brauchen gar keine Mast mehr im Wald, die stehen raus ins Feld auf die alten Maisäcker. Da finden sie immer noch mehr als genug. Schau ich mir dann noch die Stücke an die so fallen: Die haben alle massig Feist drauf. Da ist kein einziges abgemagertes Stück dabei.

Kirrungen zum Überleben brauchen die mit Sicherheit nicht. Und das zeigen im übrigen auch unsere Kirrungen, die nicht angenommen sind.
 
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1 Aug 2013
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Ja, ist auch alles widerlegt.
Gab mal einen Artikel diesbezügl. von Dr. Daniel Hoffmann in der gameconservancy 1/2014.
Um die Sauenpopulation durch Kirrungen anzukurbeln müsste man 50kg/Mais täglich ausbringen...
 
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13 Sep 2016
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jede Sau braucht pro Tag zwischen 1-3 kg... kann sich jeder ausrechnen, wie viel Mais er in den Wald schleppen müsste. So viel Mais wird bestimmt keiner ausbringen. Na, die Brandenburger vielleicht, um die Waldbesitzer zu ärgern und die Maisbauern zu erfreuen.
 
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jede Sau braucht pro Tag zwischen 1-3 kg... kann sich jeder ausrechnen, wie viel Mais er in den Wald schleppen müsste. So viel Mais wird bestimmt keiner ausbringen. Na, die Brandenburger vielleicht, um die Waldbesitzer zu ärgern und die Maisbauern zu erfreuen.
Ich kenne bayerische Landwirte, die erzählen offen, dass die hängerweise Körnermais an Jäger verkaufen.
 
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Klar. Mich stört das ganze sowieso sehr wenig, denn ich kirre nicht. Aber nachdem ich von dem einen oder anderen die Klage hörte, es wäre zu teuer geworden, man müsse sich einschränken, hielt ich es für interessant, diese sich möglich noch verstärkende Entwicklung ins Forum zu stellen.
 

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