Über 400000 Jäger demonstrieren in Madrid

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Sicher spielt auch der Tourismus eine Rolle: Man muss da unten nicht so strahlend grüne Golfplätze wie den "La Manga Club" haben.
Ich war im vergangenen Jahrhundert einige Jahre regelmäßig zu Pferd an der Costa de la Luz unterwegs. Als ich dann viel später meinen Kindern dieses fantastische Andalusien und diese wunderbare Küste zeigen konnte, da fanden sich trotz erheblicher Wasserknappheit in der Region nur noch strahlend grüne Golfplätze und dazugehörige Hotels an der Küste. Ich bin nie wieder hingefahren.
 
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Das Saarland ist aber nur so eine Art großer Landkreis, das sich eine Regierung gegeben hat, sorry für die kleine Bösartigkeit.
In BW gab es den „Runden Tisch der Landnutzer“, da führte der LJV und die Bauernvereine das große Wort, daneben waren noch der Verband der Eigenjagdbesitzer und Jagdgenossenschaften (die Taten aber nur sehr spezifische Anliegen), der Verband der Grundbesitzer und die Forstkammer. Letztere aber nurmehr geduldet, weil unbotmäßige Forderungen in jagdlicher Hinsicht publiziert. Insgesamt eine deutliche Unwucht zu jagdlichen Fragen, die zwar auch mit Landnutzung zu tun haben, aber weder zentral für die Bevölkerung im Ländlichen Raum und schon gar nicht einend. Mal sehen, ob das den Jägerloisel auch wieder aufregt - falls ja, kann er ja schreiben, warum.
Aber dank kurzer Wege - mittlere Verwaltungsstrukturen (Bezirksregierungen gibt es nicht), nur oberste und untere- im kleinsten Bundesflächenland der Republik ein praktikables Modell.
U.a. wegen zunehmendem Unverständnis der urbanen Bevölkerung für die Belange der Landnutzer, insbes. Land- und Forstwirtschaft, wurde der Zusammenschluss gegründet. Jagdpolitische und Jagdstrategische Interessen sind zwar auch Thema sollten aber in entsprechenden fachlichen AGs diskutiert werden. Ein vernünftig geführtes Miteinander, trotz verschiedenen Interessen, führt in der Regel zu Lösungen mit der alle leben können. Das funktioniert mit den aktuellen politischen Akteuren ganz gut. Ich hoffe das bleibt noch ne zeitlang so. Sorry für OT.
 

K2

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Im März 2015 waren aus einer Allianz von 11? Verbänden in Düsseldorf ca. 15.000 Jagd - und Forstleute auf der Strasse. Berichtet wurde im absolut tendenziösen West Deutschen Rotfunk genau in einer Nachrichtensendung 8 Sekunden.
Medienfreiheit wird in Deutschland sehr kurios ausgelegt und praktiziert
 
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hierzu auch ein Beitrag im Weltspiegel von Sonntag
Die Trockenlegung dieses Feuchtgebiets (im übrigen der Winterrastplatz vieler nordeuropäischer Gänse) wurde mit EU-Geldern gefördert.
 
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Im März 2015 waren aus einer Allianz von 11? Verbänden in Düsseldorf ca. 15.000 Jagd - und Forstleute auf der Strasse. Berichtet wurde im absolut tendenziösen West Deutschen Rotfunk genau in einer Nachrichtensendung 8 Sekunden.
Medienfreiheit wird in Deutschland sehr kurios ausgelegt und praktiziert
Welche politische Richtung in den Redaktionen von Print- und Online-Medien sowie in den Rundfunkanstalten des Öffentlichen Rechts, also ARD und ZDF, mehrheitlich vertreten?
 
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.......und die Forstkammer. Letztere aber nurmehr geduldet, weil unbotmäßige Forderungen in jagdlicher Hinsicht publiziert. Insgesamt eine deutliche Unwucht zu jagdlichen Fragen, die zwar auch mit Landnutzung zu tun haben, aber weder zentral für die Bevölkerung im Ländlichen Raum und schon gar nicht einend. Mal sehen, ob das den Jägerloisel auch wieder aufregt - falls ja, kann er ja schreiben, warum.
und als Reaktion, weil in der Minderheit , wird der OJV obwohl unterrepresentiert (zahlen und Meinungsmäßig), Zwangsweise politisch überrepresentiert (siehe neues RLP Verordnungplanungspapier) und der Jagdbeirat von Kaderschülern besetzt.
Das sind eher ,sagen wir vorsichtig, Östliche Denkmuster, die da vorherschen.
 
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Aber eindeutig ist die Landwirtschaft illegal näher an die Lagune gerückt, düngt dort für 3malige Ernten auf teufelkommraus und fördert dort viel zu viel Wasser.
Die Hotels entziehen das Wasser damit die Scheixxe der Touristen in die Lagune befördert wird.
Jahrzehntelang sind die Überbleibsel der Entsalzungsanlagen in den See geleitet worden.
Alles für die Touris und das Privileg am See zu wohnen.
Es ist so einfach alles auf die Landwirte zu schieben.
Saludos
 
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21 Landwirtschaftsunternehmen und Grundbesitzer aus Campo de Cartagena sind für 92 Prozent der nitrathaltigen Abwässer, die ins Mar Menor flossen, verantwortlich. Sie entnahmen illegal Wasser aus Brunnen und entsorgten die Lake nach der Entsalzung im Mar Menor. Das geht aus einem Gutachten des Ökotoxikologen Luis Burillo Borrego am Institut für Biologie und Rechtsmedizin in Valencia hervor.
Das Gutachten wurde vom Gericht in Murcia in Auftrag gegeben. Burillo bezeichnete die Schäden der Lagune als „irreversibel“ und „katastrophal“. Das Mar Menor könne die Zerstörungen, die seit Ende der 90er Jahre zu beobachten sind, durch seine natürliche Entwicklung nicht mehr rückgängig machen. Der Wissenschaftler schätzt, dass die Landwirtschaftsunternehmen, gegen die ermittelt wird, einen Schaden von 18 Millionen Euro verursacht haben könnten.
 
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Die Hotels entziehen das Wasser damit die Scheixxe der Touristen in die Lagune befördert wird.
Jahrzehntelang sind die Überbleibsel der Entsalzungsanlagen in den See geleitet worden.
Alles für die Touris und das Privileg am See zu wohnen.
Es ist so einfach alles auf die Landwirte zu schieben.
Saludos
Auch in Spanien

ist die Landwirtschaft der größte Verbraucher an Grund- und Oberflächenwasser, das ist nichtsaußergewöhnlich Spanisches.

In einigen Gebieten überwiegt der Verbrauch durch den Massentourismus - Spanien hat regelmäßig mehr Touristen pro Jahr, als Einwohner.

Für die Landwirtschaft heißt es investieren: es gibt sparsamere Methoden der Bewässerung, die Holländer machen das vor. Entweder die campesinos passen sich an, oder sie verlieren ihre Lebensbasis - die vieler spanischer Landbewohner im Zentrum und im Norden zerstören sie ja schon mit ihren Wassertransfers.

Die zweite Notwendigkeit wird es sein, die Produktion an Obst und Gemüse zu reduzieren, entweder durch Rationierung des Wassers, durch Mengenbegrenzung der Erzeugnisse oder durch Stilllegung von Betrieben und Umwandlung von deren Flächen in Brachen.

Für den Tourismus heißt das, das Brauchwasser für die Toiletten aus dem Meer zu holen (in Hongkong hat den Briten das 25% mehr Süßwasser eingebracht), den Durchlauf der Duschen zu verringern und vermutlich auch ein paar 1000 Swimmingpools in den Sommermonaten trocken zu legen - oder auf Meerwasser umzustellen.

Dazu kommt für alle Brauchwässer eine Aufbereitung gemäß EU-Standards vor der Rückleitung ins Meer bzw. der Reinjektion in die Grundwasserleiter. Macht Texas auch. Arizona auch, ist kein Hexenwerk.

Und für die Städter Spaniens heiß es „Wasser rationieren“, über Schaltautomaten wie in Südafrika. Ab einer bestimmten Menge wird‘s teurer, dann noch teurer und schließlich weniger, was aus der Wand kommt...

Meerwasserentsalzung ist die teuerste Lösung.

Mbogo
 
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@Thersites

Vom gleichen Magazin wo du das mit dem Ökotoxikologen her hast erlaube ich mir einzustellen.

Während des Bergbau-Booms Mitte des 20. Jahrhunderts wurden um die 60 Millionen Tonnen hochgiftigen Abraums aus den Minen in der Sierra Minera in der Bucht abgeladen. Die mit Schwermetallen kontaminierten Gesteinsmassen, die nach dem Waschen von Eisenerz zurückblieben, sammelten sich und verschoben das Meeresufer um 600 Meter.
Schwermetalle gelangen kontinuierlich ins Mar Menor und ins Mittelmeer. Auch aus den vielen offenen Waschanlagen in der Sierra Minera werden Schwermetalle durch Regenwasser und Wind in die Umgebung und ins Meer getragen. Die Becken wurden bisher weder instand gesetzt noch versiegelt, moniert Ecologistas en Accion. Weder der frühere Besitzer, das französische Bergbauunternehmen Peñarroyo, noch der heutige Eigentümer, Portmán Golf, werden zur Verantwortung gezogen.
Die Umwelttragödie beginnt bereits in den 50er Jahren mit dem einsetzenden Tourismus. Die Küste wird zugebaut mit Wohnsiedlungen, Strandpromenaden und Sporthäfen. Gleichzeitig verschwinden Feuchtgebiete. In den 70er Jahren kommt mit der Eröffnung des Überlandkanals Tajo-Segura, der Wasser aus dem Fluss Tajo nach Murcia fließen lässt, eine immer intensiver werdende Landwirtschaft hinzu. Wasser, das mit Nitraten aus den Düngern kontaminiert ist, wird ins Mar Menor geleitet und sickert ins Grundwasser.
Hier kriegen alle ihr Fett weg!
Saludos
 
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Sollen die Spanier doch machen. Ihr Land, ihre Regeln, ihre Natur und Lebensgrundlage.
Wir haben in D genug eigene Baustellen in denen es mit dem Naturschutz nicht rund läuft.

Siehe Windräder in Waldflächen, Erschließung von neuen Gewerbegebieten obwohl 5km weiter eine Industriebrache ruht,
Bewässeung mit Rückgang des Grundwassers für Biogasmais usw. usw.

Aber immer schön auf andere Länder zeigen und ni selber vor die eigene Haustür schauen und kehren.
 
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@Thersites

Vom gleichen Magazin wo du das mit dem Ökotoxikologen her hast erlaube ich mir einzustellen.

Während des Bergbau-Booms Mitte des 20. Jahrhunderts wurden um die 60 Millionen Tonnen hochgiftigen Abraums aus den Minen in der Sierra Minera in der Bucht abgeladen. Die mit Schwermetallen kontaminierten Gesteinsmassen, die nach dem Waschen von Eisenerz zurückblieben, sammelten sich und verschoben das Meeresufer um 600 Meter.
Schwermetalle gelangen kontinuierlich ins Mar Menor und ins Mittelmeer. Auch aus den vielen offenen Waschanlagen in der Sierra Minera werden Schwermetalle durch Regenwasser und Wind in die Umgebung und ins Meer getragen. Die Becken wurden bisher weder instand gesetzt noch versiegelt, moniert Ecologistas en Accion. Weder der frühere Besitzer, das französische Bergbauunternehmen Peñarroyo, noch der heutige Eigentümer, Portmán Golf, werden zur Verantwortung gezogen.
Die Umwelttragödie beginnt bereits in den 50er Jahren mit dem einsetzenden Tourismus. Die Küste wird zugebaut mit Wohnsiedlungen, Strandpromenaden und Sporthäfen. Gleichzeitig verschwinden Feuchtgebiete. In den 70er Jahren kommt mit der Eröffnung des Überlandkanals Tajo-Segura, der Wasser aus dem Fluss Tajo nach Murcia fließen lässt, eine immer intensiver werdende Landwirtschaft hinzu. Wasser, das mit Nitraten aus den Düngern kontaminiert ist, wird ins Mar Menor geleitet und sickert ins Grundwasser.
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Saludos
Da bringst du aber zwei verschiedene Probleme durcheinander: Die Vergiftung der dem Mar Menor angewandten Seite bei Portmán seit über 2500 Jahren durch giftige Bergbaurückstände mit einem letzten Höhepunkt um 1860 bis 1920 - und die aktuelle Verschmutzung des Mar Menor (das auf der anderen Seite der Gebirgskette liegt) durch vorwiegend landwirtschaftliche Abwässer.
Portmàn wurde schon von den Karthagern und Römern mit bis zu 40.000 Sklaven zur Bleigewinnung ausgebeutet und ist ein Problem, das das Land sozusagen geerbt hat. Ich kenne die Gegend als malerisch-tödliche in allen Farben schillernde Region mit giftigen Säureseen und verlassenen Bergbauruinen seit Jahrzehnten recht gut. Versuche ab den 50er Jahren, das Problem mit ebenfalls giftigem Abraum bis ins Meer hinein zuzuschütten, haben eher geschadet

Das Mar Menor ist dagegen ein neues und anderes Problem.
 
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Das macht es aber nicht besser altlasten als gegeben hinzunehmen, und mit dem Figer nur auf neue zu zeigen :cautious:
 

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