Der mykenische Eberzahnhelm

[grandveneur]

Eberzahnhelm – Wikipedia

de.wikipedia.org

Er wurde aber unter aller Wahrscheinlichkeit mit Wildschweinhauer hergestellt denn damals war diese Wildart schon im Balkan und der Ägäis weit verbreitet und wurde intensiv bejagt.

Bekannt wurde er durch einen Hinweis in dem 10. Gesang der Ilias als man Odysseus vor dem Kampf damit ausgerüstet hat. Anfänglich als Mythos betrachtet haben aber archäologische Befunde seine Existenz bestätigt.

Benutzt wurde er überwiegend von den Kriegern des mykenischen Zeitalters in Griechenland sowie auch von den Minoer auf Kreta.

 

[Schnage]

Sensationell!

 

[Busch]

damals war diese Wildart schon im Balkan und der Ägäis weit verbreitet und wurde intensiv bejagt.

auch ein berühmter "Sau-Jäger" der Antike:

Herakles und der Erymantische Keiler

Herakles und der Erymantische Keiler

sammlungen.uni-goettingen.de

 

[Grandelklau]

Toller thread! Hat jemand noch mehr in der Richtung?

ich denke ich habe selbst noch etwas

 

[Grandelklau]

Busch hat ja den Erymanthischen Keiler dargestellt. Der Erymanthische Keiler wurde in der Sage von Herkules aus dem Wald in ein Schneefeld getrieben und dadurch müde und kraftlos gemacht, sodass Herkules ihn einfangen konnte und er ihn nach Mykene brachte, als lebendige Trophäe.

Dieser Keiler hat in den griechischen Sagen einen Bruder, das ist der Kalydonische Keiler. Beide stammen von der Muttersau Phaia ab und sind der Jagdgöttin Artemis geweiht. Artemis zürnte Oineus, dem König von Kalydon, da dieser ihr nicht opferte und sandte den kalydonischen Keiler in dessen Felder, um diese zu verwüsten. Um ihn zu töten, wurde eine große Jagdgesellschaft der besten Jäger aufgeboten (Herkules hatte keine Zeit), aber nur zwei der Teilnehmer hatten Glück: der Hellseher und Feldherr Amphiaraos konnte den Keiler mit einem Pfeil in eines der Lichter verwunden und Meleagros, der Königssohn von Kalydon, konnte den Eber mit einem Speer in die Brust niederstrecken.

Die Jagd mit dem Waidblatt ist also wirklich sagen-haft.

In Thessaloniki ist im Archäologischen Museum ein Sarkophag von ca. 250 n. Chr., der die Jagdszene von Meleagros darstellt. Ich war kürzlich dort und stelle es mal hier rein. Der Keiler ist im Bild rechts unten.

 

[Thersites]

Atalanta fügte mit ihrem Pfeilschuss dem Keiler die erste ernsthafte Verwundung bei, weswegen Meleager ihr dann die Schwarte zusprach.
Ich ( Thersites) war übrigens anfangs auch dabei, hatte dann aber keine Lust mehr.

 

[Hauendes Schwein]

Atalanta fügte mit ihrem Pfeilschuss dem Keiler die erste ernsthafte Verwundung bei, weswegen Meleager ihr dann die Schwarte zusprach.
Ich ( Thersites) war übrigens anfangs auch dabei, hatte dann aber keine Lust mehr.

Du schaust doch gar nicht so alt aus für deine fast 2700 Jahre... ich würde sagen Du bist nicht Thersites, sondern Gullinbursti - ein Keiler aus einem anderen Mythos, und damit genauso unsterblich wie die alten Götter.

 

[grandveneur]

Es wurden in der Zwischenzeit einige Fresken aus diesen Zeiten freigelegt die Krieger mit solchen Helmen abbilden. Wie weit aber diese einen effizienten Schutz gegen diversen Hieben darstellten weiß ich nicht. Die Herstellung muss aber aufwendig gewesen sein, wobei das Sammeln von Wildschweinhauer sicher das Geringste war.

 

[grandveneur]

Aufwendiger und zu diesen Zeiten noch nicht gut herstellbar waren die Helme aus Bronze so wie sie von der Mehrheit bei griechischen Hopliten bekannt sind. Die Technik des Metalltreiben wurde noch nicht so gut beherrscht so daß es zwar zum herstellen von Spangenpanzer aus Bronze gereicht hat, aber nicht für Helme. Deswegen war sicher trotz allem der Eberzahnhelm keine schlechte Alternative. In der Ilias werden aber viele Kämpfer durch Lanzenstiche ins Gesicht, den Hals oder den Bauch getötet.

 

[grandveneur]

Die Ilias reflektiert aber nicht die Kampfweise des 2°Jahrtausend vor Christi in dem sich der Trojanische Krieg abgespielt haben soll, sondern viel später die am Beginn der sogenannte Eisenzeit. Verfasst wurde ja das Werk von Homer, oder egal wer es geschrieben hat, unter aller Wahrscheinlichkeit um das 8° oder 7°Jahrhundert vor Christi und dann im Laufe der Jahrhunderte wiederholt modifiziert. Es ist deswegen trotzdem merkwürdig daß der Eberzahnhelm noch in dieser Zeit auftaucht.

Wer jetzt einen solchen Helm bräuchte sollte schon mal sehr oft ansitzen um genug Wildschweinhauer zu erbeuten.

 

[Windfang]

Zwei Fragen:

1. Welches Kaliber für den Eberzahnhelm und
2. drunter klassische Filzkappe oder die Strickmütze von Rymhart?

 

[Busch]

..Bitte mal keine Ausrüstungs-Debatte !
Danke an @grandveneur, den ich als Kulturbeauftragten des Forums vorschlage....

 

[Thersites]

40 bis 50

Wer jetzt einen solchen Helm bräuchte sollte schon mal sehr oft ansitzen um genug Wildschweinhauer zu erbeuten.

Angeblich können 50 Schweinchen, also 100 Hauer reichen.
Eine Bauanleitung kann man ja leicht dem schon verlinkten Artikel

Eberzahnhelm – Wikipedia

de.wikipedia.org

entnehmen.
Viel Spaß beim Nachbauen.

 

[Doc-Holiday]

Ich ( Thersites) war übrigens anfangs auch dabei, hatte dann aber keine Lust mehr.

So, so, und daher das Rendezvous mit Atalanta?????????

 

[Auerochse]

Die Ilias reflektiert aber nicht die Kampfweise des 2°Jahrtausend vor Christi in dem sich der Trojanische Krieg abgespielt haben soll, sondern viel später die am Beginn der sogenannte Eisenzeit. Verfasst wurde ja das Werk von Homer, oder egal wer es geschrieben hat, unter aller Wahrscheinlichkeit um das 8° oder 7°Jahrhundert vor Christi und dann im Laufe der Jahrhunderte wiederholt modifiziert. Es ist deswegen trotzdem merkwürdig daß der Eberzahnhelm noch in dieser Zeit auftaucht.

Wer jetzt einen solchen Helm bräuchte sollte schon mal sehr oft ansitzen um genug Wildschweinhauer zu erbeuten.

Nuja, sagen wir Spätbronzezeit...

https://webapp.uibk.ac.at/ojs2/index.php/historia_scribere/article/download/2276/1828