Wenn ich hier so mitlese , werde ich blas vor Neid , oder anders gesagt ,viele hier wissen gar nicht wie gut sie es haben . Warum ? Kurze Erklärung : nach bestandener Jägerprüfung hatte ich mich auf die Warteliste der örtlichen Jagdgemeinschaft setzen lassen ( Reviergröße ca 500ha , 16 Jäger)
Jedes Jahr wurde ich ein-zweimal eingeladen , zu einem Hauptanpächter hatte ich einen guten Draht , dieser teilte mir dann auch immer mit wenn etwas zu tun war und ich mithelfen konnte .
Nach acht Jahren ohne Aufnahme in besagter Jagdgemeinschaft , bekam ich die Möglichkeit in einer kleinen Eigenjagd mitgegen zu dürfen , diese grenzt an besagter Gemeinschaftsjagd .
Ab diesen Zeitpunkt war ich "raus" bei der Gemeinschaftsjagd , weil auch inzwischen mein Fürsprecher , der Hauptanpächter verstorben war .
Auf unserem Gemeindegebiet gibt es 8 gemeinschaftliche Jagdbezirke und 9 Eigenjagdbezirke .
Fläche Gemeindegebiet knapp 7000ha . Hiermit behaupte ich mal das unsere Gemeinde die höchste Jägerdichte in NRW hat (wenn ich grob übern Daumen die Reviere durchgehe komm ich mit hundert nicht aus ) .die mir bekannt größte hat ca 950ha und 26 Mitglieder in der Jagdgemeinschaft .
In diesem Umfeld einen Fuß in die Tür zu kriegen ist ohne Vitamin B nur ganz,ganz schwer .
Aber wie wird bejagt? Generell alles Niederwildreviere . Oben genannte Gemeinschaftsjagd geht normaler Weise ein mal die Woche auf Treibjagd (ab 16 Oktober bis 15 Januar ) . Die zu bejagenden Flächen sind so aufgeteilt , das man in einem Jagdjahr nur zweimal auf die gleiche Fläche kommt . Alle zwei Jahre darf man einen Bock schießen (wer einen kleinen schießt , darf einen großen nachschießen ) weiblich wird sich dezent zurückgehalten .
Die Kosten werden alle geteilt , Wild wird abends versteigert und der Erlöß kommt in die Jagdkasse . Viele Jäger haben sich auch schon nach außen orientiert , erschwerend kommt hinzu , das wir holländische Grenznähe haben und diese auch noch den hiesigen Pachtdruck erhöhen .
Wie ist es jetzt bei mir ? zu Anfang waren wir zu Zweit , ca 20 Jahre gingen wir unter uns , dann
war der Nachwuchs heran und ging mit (beim Chef der Sohn , bei mir zwei ) . Auf 100ha sind somit 5 Jäger aktiv , der eine mehr der andere weniger . Das man da manchmal ein wenig mehr haben möchte , kann man glaub ich nachvollziehen . Trotzdem bin ich zufrieden , grade wenn ich an meine jagdlichen (spärlichen) Anfänge denke .
Pachten kann man besagte Reviere ohnehin nicht , nicht der Kosten wegen sondern weil sie den Jagdgemeinschaften "gehören" .
Euch allen viel WmH auf den Maibock !!