Zwei Polizisten bei Fahrzeugkontrolle erschossen

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 13565
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Was mich an solchen Tathergängen immer so verstört ist die unendliche Dummheit des oder der Täter, die letztendlich zum Mord führt. Die hinter dem Tötungsentschluss bei Verdeckungsabsicht steckende Abwägung ist ja die, dass man sich aufgrund der Tötung eines Menschen einen Vorteil im Vergleich zu dem Zustand verschaffen will, der mutmaßlich ohne die Tötung eintreten würde. Oder anders gewendet: der Täter geht davon aus, dass die zu verdeckende Ersttat aufgrund des Mordes nicht aufgeklärt wird, weil das getötete Opfer nichts mehr zur Aufklärung beitragen kann.

Allgemein bekannt ist allerdings, dass die Aufklärungsquote bei Mord nahe bei 100 % liegt: https://de.statista.com/statistik/d...ilichen-aufklaerungsquote-bei-mord-seit-1995/ . Selbst wenn man also derartig geistig verfallen wäre, dass man grundsätzlich bereit wäre, einen anderen Menschen zum Zwecke der Durchsetzung seiner eigenen Interessen wegen zu töten, würde man dies vernünftigerweise niemals tun, weil man dadurch eben nicht zum Ziel kommt, sondern mit sehr viel schlimmeren Folgen rechnen muss, als sie z. B. infolge einer - auch gewerbsmäßigen - Wilderei eintreten würden.

Ich für meinen Teil gehe davon aus und hoffe, dass der Täter die Haft bzw. Sicherungsverwahrung in diesem Leben nicht mehr verlassen wird.
 
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Was mich an solchen Tathergängen immer so verstört ist die unendliche Dummheit des oder der Täter, die letztendlich zum Mord führt.
Der Täter war wohl da in einer Situation, die mit normalem Handeln nichts mehr zu tun hatte. Danach -wohlweißlich die Gewissheit habend dass die Papiere noch bei den Leichen liegen- noch seelenruhig das Wild versorgen ist schon eine Hausnummer an der ich gedanklich auch scheitere.

Wegen eines solch geringen Vergehens einen Mord zu verüben ist einfach unfassbar, schrecklich, grausam. Motive für Tötungsdelikte sind mannigfaltig und sehr selten nur mit klarem Verstand zu erfassen.
 
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Der Täter war wohl da in einer Situation, die mit normalem Handeln nichts mehr zu tun hatte. Danach -wohlweißlich die Gewissheit habend dass die Papiere noch bei den Leichen liegen- noch seelenruhig das Wild versorgen ist schon eine Hausnummer an der ich gedanklich auch scheitere.

Wegen eines solch geringen Vergehens einen Mord zu verüben ist einfach unfassbar, schrecklich, grausam. Motive für Tötungsdelikte sind mannigfaltig und sehr selten nur mit klarem Verstand zu erfassen.
Zwei Morde!
 
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Der Täter war wohl da in einer Situation, die mit normalem Handeln nichts mehr zu tun hatte. Danach -wohlweißlich die Gewissheit habend dass die Papiere noch bei den Leichen liegen- noch seelenruhig das Wild versorgen ist schon eine Hausnummer an der ich gedanklich auch scheitere.

Das Nachtatverhalten muss man sauber vom Tatentschluss trennen. Dass sich der Täter lange gedanklich darauf vorbereitet hatte, zur Verdeckung seiner Wildereien notfalls einen anderen zu erschießen zeigt der Umstand, dass er eine abgesägte Schrotflinte mitführte. Wir alle wissen, dass so ein Ding beim eigentlichen Wildern nur stört und sein Mitführen folglich nur damit erklärt werden kann, dass die Flinte für den Einsatz gegen Menschen auf kurze Distanz bestimmt war. Alleine der Gedanke, dass da nachts jemand in den Revieren umherzieht mit dem Vorsatz, sich notfalls den Weg freizuschießen, lässt mich wirklich erschaudern. Dass es die Polizisten erwischt hat, war reiner Zufall. Jeden anderen, der dem Täter beim Wildern in die Quere gekommen wäre, hätte er sicherlich genau so abgeknallt. Letzlich musste es im Ergebnis irgendwann zu einer Bluttat kommen bei diesen Voraussetzungen und der Häufigkeit, mit der der Täter gewildert hat. Insbesondere hätte es auch einen Jäger und/oder Förster erwischen können.
 
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Wir alle wissen, dass so ein Ding beim eigentlichen Wildern nur stört und sein Mitführen folglich nur damit erklärt werden kann, dass die Flinte für den Einsatz gegen Menschen auf kurze Distanz bestimmt war.

Eben. Und da er auch - immer noch - Zugriff auf bessere Waffen hatte, muss man leider davon ausgehen, dass er die abgesägte Schrotflinte bewusst ausgewählt hat, wahrscheinlich weil die Projektile nicht eindeutig einer Waffe zugeordnet werden können.

Das heißt, da hat sich der Täter mutmaßlich akribisch auf eine solche Situation und einen Mord vorbereitet, um seine Wilderei zu vertuschen !

Wenn ich mir das so überlege, zeigt das ein mir schwer nachzuvollziehendes Maß an krimineller Energie und Menschenverachtung. Insbesondere nicht im Vergleich mit dem anscheinend zu anderer Zeit gezeigtem sozialem Engagement.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Was meinst Du ? Ich verbinde mit dem Begriff leider nichts.
Busdorf hat in seinen Büchern genau solche Typen beschrieben, jovial, sozial, "edle Wilderer" vornerum und hintendran asoziale, heimtückische Mörder.
Passt eins zu eins auch die Ansagen/Vorbereitungen zum Schießen, was auch Boris0815 in #654 beschrieben hat.

Es ist nichts neues und unbekanntes passiert, aber etwas ungeheuerliches und es ist immer präsent.


CdB
 
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Busdorf hat in seinen Büchern genau solche Typen beschrieben, jovial, sozial, "edle Wilderer" vornerum und hintendran asoziale, heimtückische Mörder.
Passt eins zu eins auch die Ansagen/Vorbereitungen zum Schießen, was auch Boris0815 in #654 beschrieben hat.

Es ist nichts neues und unbekanntes passiert, aber etwas ungeheuerliches und es ist immer präsent.


CdB
Danke, als Autor / Name sagte mir Busdorf bislang gar nichts. Wieder was gelernt.
 
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Lesenswert.(y)
Macht die Sache nicht verständlicher (für ein normal gestricktes Hirn). Aber man sieht klar, dass solche Taten damals wie heute nichts mit denen von "kleinen Hühnerdieben" gemein haben.

Man muss sich auch keine Illusionen machen was passiert wäre wenn der Wilderer vom rechtmäßigen Jagdausübenden angetroffen worden wäre.
 

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