Freigängerkatzen

M

marder14

Guest
Ich lege großen Wert auf einen naturnahen Garten und habe auch viele Vogelarten, die hier brüten. Gewaltig stört mich, dass die Jungvögel es schwer haben, groß zu werden und sich Katzen in meinem Garten gerne lösen.
Meine Nachbarn haben hingegen "klinisch reine (roundup) Gärten" und holen sich mit Katzen "die Natur ins Haus". Leider eben nicht nur ins Haus...
Ich löse mich übrigens nicht in den Gärten meiner Nachbarn, das würde wohl eher auf Unverständnis stoßen. Bei den Katzen in meinem Garten scheint das aber durchaus akzeptiert.

Ein Nachbar erzählte mir stolz, dass er junge Katzen großgezogen hätte, weil die Mutter überfahren wurde. Auf meine Frage, ob er seine Katzen auch sterilisieren lasse, kam die Antwort, es seien ja nicht seine.
Eine Anfrage beim zuständigen Tierheim ergab, dass sie nicht mehr zuständig seien, weil sie keinen Platz mehr hätten, ich müsse Katzen, die ich fange, in das Tierheim bringen, dass einfache Fahrt 50 km entfernt ist. Unter vorgehaltener Hand wurde mir aber bestätigt, dass es sicher wirksamere Methoden gäbe, das Problem zu lösen, man dürfe sich halt nicht erwischen lassen.
Als gesetzestreuer Bürger und Jäger bleibt mir nur die Möglichkeit, mich mit solchen Naturliebhabern zu arrangieren. Schade, dass es hier keine vernünftigen Regelungen gibt.
 
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Wenn ich das hier so lese dann kann mir doch glatt die Galle hoch kommen. Ein Freigänger darf dies und darf das , aber der Streuner darf das nicht , oder so ist der Grundtenor.
Tolle Einstellung.
Mittlerweile ist die Liste der vom aussterben bedrohten Tierarten so lang. daß auch der Freigänger in der Vogelbrutzeit zu hause bleiben muss.
Offensichtlich scheint bei einigen hier der Verstand nur bis zu dem was dem Jagdrecht unterliegt reichen.
Es spielt keine Geige ob der Rotrückenwürger von einem Freigänger oder einer tatsächlich verwilderten Hauskatze gefangen wird und infolge dessen seine Brut hops geht.
Die meiste Katzenhalter sind einfach egozentrisch und verantwortungslos.
Ich mag Katzen und stelle fremden Katzen auch mal was zu fressen auf die Terrasse.
Aber in der offenen Landschaft ist Schluss mit lustig, daß bin ich als Waidmann der Natur schuldig.
 
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Bei mir im Revier habe ich auf 360ha ca. 20 bewohnte Häuser. Jedes hat mindestens eine Katze. Kastriert sind die natürlich nicht (kostet ja Geld), heißt mindestens 80 Jungkatzen pro Jahr (manchmal auch zwei oder drei Katzen oder dann 2 Würfe pro Katze und Jahr).

Tierheim nimmt die nicht. Bedarf an "Bauernhofkatzen" besteht quasi nicht. In den Sack stecken und ertränken - wie früher - traut sich auch kein Katzenhalter mehr. Also, ab in die Natur, aus den Augen, aus dem Sinn.

Wer darf das Problem lösen - der Jäger. "Vielen Dank", aber das mag zwar angewandter Naturschutz sein, ist aber keine Jagd.

Wenn die Tiere ein gut sichtbares Halsband tragen, werden sie selbstverständlich verschont.
 
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Zu Erstem: Gesetze müssen beachtet werden.
Zu Zweitem: Ja, absolut. Aber Freigänger sind nicht verwildert und liegen des Abends meistens auf Herrchens Bauch beim Fernsehen.
Ich habe den Eindruck, dass selbst Jagdhunde da besser differenzieren können, als viele Jäger!
Zum Ersten: Das nenne ich Kadaverdisziplin. Ein selberdenkender Mensch muss sich ja auch manchmal selber Gesetze machen. Pargraf 1 : nicht erwischen lassen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25014

Guest
Da kann man immerhin ein Glöckchen dran hängen, was den Jagderfolg reduzieren sollte.

Du meinst die Küken werden bei Glockengeläut schlagartig Flügge ? :whistle:

Mit Halsband könnten sie ggf. von einer alten Dame oder einem Kind schmerzlich vermisst werden.

Das Halsband kann man ja als Erinnerung zurückgeben.... :cool:
Nur mal angemerkt ,die meisten Katzen werden überfahren. Wer seine Katze nicht schmerzlich vermissen will läßt sie nicht raus. Ganz einfach.
 
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Das Halsband kann man ja als Erinnerung zurückgeben.... :cool:
Nur mal angemerkt ,die meisten Katzen werden überfahren. Wer seine Katze nicht schmerzlich vermissen will läßt sie nicht raus. Ganz einfach.
Nicht nur der Wald hat tausend Augen, das Feld und auch das Dorf ebenfalls.

Ich bin einige Zeit im Jahr Jäger im Revier aber ich und meine Familie leben das gesamte Jahr hier im Ort.
Auf den Terror wenn ich hier jemandem die Katze erschieße kann ich gut und gerne verzichten, sowas kommt schneller raus als man denkt.
 
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Egal welche Gesetze gelten, egal was fachlichz geboten ist. Katzen würde ich niemals schießen.

Sehr viele Menschen lieben Katzen. Manche wie ihre eigenen Kinder.
Wenn Jäger auf Katzen schießen werden sie von diesen Menschen gehasst. Abgrundtief und für immer. Argumente spielen da absolut überhaupt keine Rolle.
Also wird man damit die sowieso schon vorhandene Grundstimmung geegen die Jagd verstärken.
Mach ich nicht.

Verstehe jeden der es andeers hält aber ich mach es einfach nicht.

Besser wäre es eine öffentlichkeitswirksame Aktion zu starten "Verwilderte Katze sucht Zuhause.
Findet sich keins muss sie leider staatlicherseits getötet werden."

Sofort ist der schwarze Peter bei jemand anderem!
 
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28 Mrz 2015
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Ich persönlich kann das alles sehr gut nachvollziehen und verstehe das auch wenn die geliebte Schmusekatze nicht mehr nach hause kommt.
Aber - wenn Jungvögel elendig verrecken müssen, weil man meint das ginge einem nichts an, dann sollte doch bei jedem echten Tierfreund der Verstand einsetzen und zumindest in der Brutzeit der Stubentiger zu hause bleiben.
Maßnahmen wie ein Halsband mit Glöckchen sind sicher auch geeignet, dem einen oder anderen Mitgeschöpf das Leben zu retten, wenn die Katz dann außerhalb der Brutzeit Freigang hätte. Das wäre zumindest der mögliche Kompromiss. Aber nicht mal dazu sind 99% aller Katzenhalter bereit. Daran kann man gut erkennen was für tolle Tierfreunde das sind.
Da gibt es nur eine Antwort : Lernen durch Schmerz, denn so verrecken im Nest ist für so ein Vogeljunges auch sehr sehr leidvoll. Mal abgesehen davon fangen die ja auch noch Reptilien, die allesamt auch aus gutem Grund geschützt sind und auch so manche gefährdeten Kleinsäugerart.
Dem Gesetzgeber kümmert das nach wie vor einen feuchten Kehricht. Auch an dem Sachverhalt kann man gut erkennen wessen Geistes Kind unser doppelmoraliger Gesetzgeber ist. Denn hier geht es ja um eine ganze Menge Wählerstimmen.
Wenn aber ein Jäger einen Fehlabschuß macht, z.B. irgend eine Entenart die in seinen Bundesland nicht jagbar ist und das raus kommt, wehe dann , dann ist wieder eine Theatervorstellung im Gang und das Geschrei nach Verboten groß.
Diese ganze Gesellschaft stinkt einfach nur noch nach Dekadenz und Doppelmoral.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25014

Guest
Wenn Jäger auf Katzen schießen werden sie von diesen Menschen gehasst. Abgrundtief und für immer. Argumente spielen da absolut überhaupt keine Rolle.

Dann solltest Du niemals auf ein Kitz schiessen.....
Am besten die Jagd ganz einstellen.

Den Hass ziehen auch nur die auf sich, die einen unwiderstehlichen Mitteilungsdrang haben und meinen am Ende eine WhattsApp Story aus allem machen müssen oder es andersweitig in den sozialen Medien zu posten.
 
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24 Dez 2004
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Schon mal daran gedacht, dass auch eine Katze Junge haben kann die versorgt werden müssen.
 

doa

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23 Aug 2001
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Keiner muss (oder sollte) mit einem erlegten Treppentiger auf der Motorhaube durchs Dorf rollen.
Wenn Mieze wildert und sie ist bekannt, dann gab es eine einmalige Ansprache der Halter, vielen denken gar nicht weiter als zur eigenen Haustür, einige setzen es sogar um.
Ansonsten leider 3S und gut.
 

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