Der schwerste Tag

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 15851
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Danke fürs teilen dieser traurigen Geschichte. Sie zeigt auch wie wichtig es ist, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Das ist mit das schwerste, gegen Ende wird jeder Tag, wird jede Stunde kostbar und wichtig.
 
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Danke fürs teilen dieser traurigen Geschichte. Sie zeigt auch wie wichtig es ist, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Das ist mit das schwerste, gegen Ende wird jeder Tag, wird jede Stunde kostbar und wichtig.
Es tut mir sehr leid für alle, die das Leiden und den Abschied ihres geliebten Hundes ertragen mussten. Es ist aber der Lauf der Zeit und eigentlich weiß man beim Welpenkauf, dass dieser Tag kommen wird. Gott sei Dank drückt dieses Wissen nicht permanent auf unsere Gedanken, sondern wird durch die vielen Erlebnisse erfolgreich unterdrückt. Sonst wären die gemeinsamen Jahre schwer zu ertragen.
Jeder muss in Fällen des drohenden Abschieds seine Entscheidungen treffen und es liegt mir fern jemandem dabei Regeln vorzugeben.
Was man allerdings m.E. niemals vergessen sollte, dass wir im Falle eines Falles immer noch die Verantwortung für unseren Begleiter tragen. Damit meine ich, es liegt manchmal in unseren Händen am Ende den richtigen Zeitpunkt zu wählen. Damit verhindert man solche Nöte wie im Post von @Hog Hunter vorausschauend.
Als eine Hündin von mir wegen einer Erkrankung für mich völlig unerwartet eingeschläfert werden musste, habe ich beim Tierarzt entschieden, sie noch mal mit nach Hause zu nehmen, damit die Familie sich verabschieden kann. Diese wenigen Stunden waren für mich eine Qual, da für mich ihr verhangener Blick in dieser Zeit nur zu sagen schien: hilf mir doch, anstatt mich diesen Qualen auszusetzen.

Jeder sollte mit dieser Thematik seinen eigenen Weg gehen. Tipps sind so sinnlos wie überflüssig. Dennoch kann ich aus Erfahrung berichten, einen Abschluss habe ich immer erst mit dem nachfolgenden Welpen gefunden. Dieser Abschluss bezieht sich lediglich auf die traurige Zeit des Abschieds und meint nicht das Vergessen der gemeinsam verbrachten Jahre. Diese bleiben immer erhalten.

wipi
 
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Danke fürs teilen dieser traurigen Geschichte. Sie zeigt auch wie wichtig es ist, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Das ist mit das schwerste, gegen Ende wird jeder Tag, wird jede Stunde kostbar und wichtig.
Ja, der richtige Zeitpunkt, wann ist der? Im September 2020 wurde bei meiner Hündin ein Tumor in der Nebenniere diagnostiziert. Inoperabel natürlich, bei einem großen Hund im 12. Jahr. Die Lebenserwartung wurde auf etwa 6 Monate prognostiziert. Schlussendlich waren es dann noch 14 Monate.

Erst in ihrer letzten Lebenswoche bemerkten wir, also meine Frau und ich, einen gewissen Verfall bei unserer Hündin. Es fiel ihr schwer, die Losung einzuhalten, was zu regelmäßigen "Unfällen" führte. Die Reviergänge benötigten mehr Zeit, als sonst vorher. Sie war träge, aber ihr Blick war wach und Appetit hatte sie auch bis zuletzt. Ein Ridgeback halt.

Bei allen meinen Hunden habe ich den richtigen Moment stets gespürt. Ich sah es in ihren Blicken, mit denen sie mit mir kommunizierten. Der Blick verändert sich, wenn es zu Ende geht, die Mimik ist nicht mehr die, die man so viele Jahre kannte und liebte. Es fällt mir sehr schwer, das angemessen zu beschreiben, ohne meine Tastatur vollzutropfen aber ich glaube, jeder weiß, was ich meine.

Es ist erst zu Ende, wenn es zu Ende ist. Meinen Hund einschläfern zu lassen, wenn dieser Moment noch nicht gekommen ist, nur um diesem Moment zuvor zu kommen, wird mir niemals einfallen. Wir bleiben zusammen bis zum letzten Tag! Wenn mein Hund nicht mehr kann, sagt er mir das, ich muss ihm nur zuhören. Bis dahin bleibt er bei mir und ich bei ihm. HH
 
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gismo888

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... unsere Tiere, egal ob Pferd, Katze, Hund wurden immer eingeschläfert.

Da muss sich halt selbstreflektieren um den passenden Zeitpunkt zu finden. Tiere zeigen meist erst sehr spät Schmerzsymptome.
Als das erste Tier eingeschläfert wurde, war es eigentlich schon viel zu spät und man hätte viele Schmerzen ersparen können.

Deshalb wenn man merkt, dass es zu Ende geht sollte man den Besuch vom TA nicht zu lange herauszögern.
 
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... unsere Tiere, egal ob Pferd, Katze, Hund wurden immer eingeschläfert.

Da muss sich halt selbstreflektieren um den passenden Zeitpunkt zu finden. Tiere zeigen meist erst sehr spät Schmerzsymptome.
Als das erste Tier eingeschläfert wurde, war es eigentlich schon viel zu spät und man hätte viele Schmerzen ersparen können.

Deshalb wenn man merkt, dass es zu Ende geht sollte man den Besuch vom TA nicht zu lange herauszögern.
Sofern der Blick noch klar ist und der Geist noch wach, kann man mit Schmerzmitteln das Leiden soweit reduzieren, dass das Tier noch Lebensqualität hat. Sie lieben uns, wie wir sie. Sie wollen nicht von uns gehen. Weshalb zu früh die Reißleine ziehen? HH
 
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danke, dass ihr so offen darüber schreibt! Ob ich einen meiner Hunde erschießen könnte, ich weiß es wirklich nicht.

Meine Dackeldame geht auf die 14 zu und ich merke, wie mein altes Mädchen in allem nachlässt. Es tut weh, das zu sehen, aber auf der anderen Seite bin ich dankbar, dass sie noch bei mir ist.

Meine BGS Dame wird am kommenden Dienstag operiert, drei Mastzellentumore. Die Teile kommen leider immer wieder. Ich habe sie röntgen lassen, ob irgendwo Metastasen feststellbar sind, ohne Ergebnis. Sie wird dieses Jahr 10.

Ich mache mir oft Gedanken, wie lange ich die beiden wohl noch bei mir habe. Aber wenn es nicht mehr geht, wird zum Wohl des Hundes entschieden und ich bin bis zum letzten Atemzug dabei. Auf diesem Weg habe ich noch keins meiner Tiere alleine gelassen.

Die dritte im Bunde, die Bracke Emma, erfreut sich bester Gesundheit, wird ja auch erst 6, was aber auch nichts zu sagen.

Wenn einer unserer Hunde geht, so geht nur der Körper, in unseren Herzen und in der Erinnerung leben sie weiter, bis wir sie wiedersehen und das werden wir!
 
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danke, dass ihr so offen darüber schreibt! Ob ich einen meiner Hunde erschießen könnte, ich weiß es wirklich nicht.

Meine Dackeldame geht auf die 14 zu und ich merke, wie mein altes Mädchen in allem nachlässt. Es tut weh, das zu sehen, aber auf der anderen Seite bin ich dankbar, dass sie noch bei mir ist.

Meine BGS Dame wird am kommenden Dienstag operiert, drei Mastzellentumore. Die Teile kommen leider immer wieder. Ich habe sie röntgen lassen, ob irgendwo Metastasen feststellbar sind, ohne Ergebnis. Sie wird dieses Jahr 10.

Ich mache mir oft Gedanken, wie lange ich die beiden wohl noch bei mir habe. Aber wenn es nicht mehr geht, wird zum Wohl des Hundes entschieden und ich bin bis zum letzten Atemzug dabei. Auf diesem Weg habe ich noch keins meiner Tiere alleine gelassen.

Die dritte im Bunde, die Bracke Emma, erfreut sich bester Gesundheit, wird ja auch erst 6, was aber auch nichts zu sagen.

Wenn einer unserer Hunde geht, so geht nur der Körper, in unseren Herzen und in der Erinnerung leben sie weiter, bis wir sie wiedersehen und das werden wir!
Bitte nicht falsch verstehen. Ich befürworte nicht die Tötung unserer geliebten Hunde mittels Kopfschuss anstelle von Narkotisierung. Ich schrieb lediglich darüber, dass es Situationen geben kann, in denen die Auswahl der Möglichkeiten auf ein Minimum beschränkt sind und man deshalb eine persönliche Entscheidung treffen muss: Lasse ich mein todkrankes Tier leiden, bis der Tierarzt verfügbar ist oder nicht. Das muss ein jeder für sich selbst entscheiden. Wir Jäger haben eine Alternative, Nichtjäger aber auch. Mein Vater z.B., hat einen seiner Hunde während eines Urlaubs in den frühen 70ern mittels eines Hammers in die Ewigkeit befördert. Nicht mein Ding, aber auch ein Weg, den Notausgang zu nehmen. HH
 
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ich habe das schon richtig verstanden, nur im äußersten Notfall natürlich
 
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Im äußersten Notfall muss man handeln. Sehe ich auch so.

Nichts desto trotz wäre ich zu einem Kopfschuss nicht fähig.
Ein Schrotschuss sollte das leiden doch auch beenden.
 
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Moin,

der äußerste Notfall wäre für mich dann gegeben, wenn z.B. auf einer Drückjagd der Hund von einem Keiler so schwer verletzt würde, dass eine Heilung ausgeschlossen und rasches / unverzügliches Handeln notwendig wäre. Dann, und nur dann könnte ich eine Schusswaffe als letztes Mittel zu Hilfe nehmen. Gottseidank ist so etwas bei mir noch nie vorgekommen und ich bete zu Gott, dass dieses auch nicht geschehen wird.

Ich glaube, dass in 99 % der Fälle bei alten und kranken Hunden der Führer instinktiv weiß, wann der notwendige Zeitpunkt gekommen ist. Ich habe heulend in der Sprechstunde des Tierarztes gesessen und er hat sofort erkannt, dass für meinen Hundefreund die Zeit gekommen ist. Er hat mir dann noch den Nachmittag Zeit gegeben, mich von meinem KLM zu trennen / ihn zu verwöhnen - am Abend war es dann soweit...

@Hog Hunter,

ich glaube, dass Dich das damalige Geschehen immer noch sehr stark mitnimmt (und das ehrt Dich) - ich hoffe, dass Du mit der Erzählung dieser Geschichte einen Teil Deines Gewissens ins Reine gebracht hast, und in ruhiger Gewissheit weiter leben kannst. Vielen Dank für Deine Ehrlichkeit und das Teilen dieser Begebenheit - ich fühle mit Dir.

munter bleiben!!

hobo
 
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Im äußersten Notfall muss man handeln. Sehe ich auch so.

Nichts desto trotz wäre ich zu einem Kopfschuss nicht fähig.
Ein Schrotschuss sollte das leiden doch auch beenden.
ICH SELBST könnte das nicht.
Es gibt nur einen, der es könnte.

Weil er ein grandioser Schütze ist und von diesem Geschehen emotional entkoppelt.
Aber nein.
Diazepam in Popo und 1h später zu meiner TÄ.
Das bleibt der Weg.
Trotzdem ein sauberer Schuss das Gleiche wäre
 
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Nachdem sich hier oft die selben Tröster und, Leidensgenossen zu Wort melden, erlaube ich mir auf Seite 15 #217 zu verweisen. Die Hunde haben es überstanden, wir haben es noch vor uns.
Trotzdem und trotz allem, ein schönes Wochenende, ob mit oder ohne Hund.

Zu #609: und auf keinen Fall "mucken"
 
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Deshalb wenn man merkt, dass es zu Ende geht sollte man den Besuch vom TA nicht zu lange herauszögern.
Das stimmt, aber ich konnte mich nicht damit abfinden 😢 :sad:, was uns letztendlich 4stelligen € Betrag kostete. Wir wollten aber nichts unversucht lassen, aber der Krebs war gnadenlos....
MfG.
 
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Man muss auf den Hund kucken. Nicht auf die menschliche Denke.
Klar, ich bin kein Hund.
Aber behaupte ich kenne diesen Hund.
Diesen.
Denn auch nicht jeder Hund ist gleich. Fängt bei Schmerzäusserungen an.
Unwohlsein und vorübergehende Befindlichkeitsstörung ist was Anderes.
Wenn es unwürdig ist, sind wir gefordert zu handeln.
Und das ist leider sehr individuell und folgt keinen Richtlinien.

Und da frag ich mich immer, wie ich das beurteilen kann, wenn ich einen reinen Zwingerhund habe.



Shitstorm in 3-2-1....



Mir egal;)
 

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