Waldbau - Austausch ohne Forstbashing und ohne Wilddebatten!

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Ohne die örtliche Gegebenheiten zu kennen, ist es für uns schwer dazu eine seriöse Meinung abzugeben.

Fakt ist:
Mit Nesterpflanzungen (ca. 20Stk auf engem Raum) kann man mit minimaler Pflanzzahl Laubwertholz erreichen.
Umso weniger Pflanzen gesetzt werden desto mehr Pflege muss man für ein gutes Ergebnis investieren.
NUR WENN ES MUSS!
Früher hat man hektarenweise die Kultur befördert (500€/ha wenn es gut geht) nur weil vielleicht 10% von den Pflanzen es verlangten.
 
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@Caramboswachter :
Interessanter Waldbau bei Euch. Kannst Du davon mal Bilder einstellen?
ich hätt allerdings Schiss, nur 350 Eichen /ha zu pflanzen. Da bis Du verdammt dazu, dass da keine von ausfällt. Gleichzeitig brauchts ausreichend Naturverjüngung um den Schluss zu garantieren - auch wenn egal ist, welche Baumart da kommen soll. Des Weiteren MUSST du da quasi jedes Jahr zum pflegen hin und ob die Astreinigung funktioniert???
Zudem ist der Genpool für die kommende Generation eher n Nadelöhr als der oft beschriebene Flaschenhals. Da bist Du mit 6000Pflanzen/ha zwar imme rnoch weit weg von der Natur, aber immerhin schon mal deutlich breiter aufgestellt, als bei Eurer Sparvariante...

Unterm Strich eine billige Variante in der Kulturbegründung, aber eine, die konsequente Pflege über Jahre bis Jahrzehnte voraussetzt und wenig bis keine Fehler und Ausfälle verzeiht.

PS: Ich komm aus dem Spessart und kenn Furnierbestände von 300jährigen Eichen. Da stehen mehr wie die von Dir beschriebenen 70 Eichen/ha auf der Fläche. Und die werden sehr gut bezahlt aufgrund ihres langsamen Wachstums. Bei den schnellwachsenden Eichen musst Du als Fassbauer ja Angst ham, der Wein läuft Dir durch das grobporige Frühholz aus dem Fass!
 
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Ich bin - außer als geringe ökologische Beimischung - skeptisch, was die Eiche im Nordschwarzwald angeht. Freudenstadt ist Standortsuche ungefähr wie bei uns, tendenziell mit noch mehr Schnee. Wir beobachten, dass wärmere Winter die Nassschneegefahr erhöhen und gerade die jüngere Eiche darunter erheblich leidet und oft im Alter 10 - 30 einfach abbricht.
 
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Hop Hop hop,
OVS: in Freudenstadt hatte ich es nur über Fichte!
Bei dem Ausflug haben wir 2009 um so zu sagen keine Tanne im Gemeindewaldpark gesehen, die stärksten Fi habe ich auf über 47m Höhe geschätzt, der Förster da sparch von Höhen bis 54m.
 
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Ich habe gerade die Ergebnisse vom Wertholzverkauf im Februar bei uns.
Art.Anzahlmittl.Preis/m³max preis/m³
Eiche751.344,33.469
Roteiche2395,6455
Eiche/Katzenpfote1816816
Mehlbeere5476,2740

Bis vor 4Jahren haben wir immer die Bäume stehend im Wald verkauft, seit wir besonderes Holz auf dem Stammpark verkaufen, staunen wir immer wieder über die erreichten Preise.
Doch ist Vernunft angesagt: das sind nur 0,1%, also 1Promille, die so weg gehen.
 
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Weil weiter oben von @RebhuhnNRW danach gefragt wurde und vielleicht interessiert es den einen oder anderen ja auch so:

Weißtanne ohne Zaun aber mit Trico funktioniert - auch bei hohem Rehwildbestand. Ich war heute auf meiner Spielwiese unterwegs um turnusmäßig die Tannen zu duschen und habe mal zwei Bilder mitgebracht.

Die "Spielwiese" ist ein 160-jähriger Buchenbestand auf Muschelkalk, in dem es dank der Wildsituation (Betreuungswald) immer noch mehr oder weniger große Lücken in der NV gab, die haben wir dann vor sechs Jahren mit Weißtannen ausgepflanzt. Inzwischen ist es so, dass die zuvor vorhandene Bu-NV mächtig loszieht. Wie sehr man die Tannen gegen sie verteidigen muss wird sich zeigen und sicher interessant sein zu beobachten.
P1010438 (Klein).JPG
Soweit nicht schlecht. Die Kirsche im Vordergrund hat es leider nicht überlebt. Die Buche in der Bildmitte sieht auch arg zerrupft aus
P1010440 (Klein).JPG
Und wenn man mal eine vergisst sieht's dann so aus. Also mal machen und dann wieder nicht funktioniert nicht. Ist halt wie mit fast allen Dingen, die wir so anschieben: du musst bereit sein, dicke Bretter zu bohren, sonst kannst du es besser gleich lassen.

Beste Grüße: Bo
 
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Ich bin - außer als geringe ökologische Beimischung - skeptisch, was die Eiche im Nordschwarzwald angeht. Freudenstadt ist Standortsuche ungefähr wie bei uns, tendenziell mit noch mehr Schnee. Wir beobachten, dass wärmere Winter die Nassschneegefahr erhöhen und gerade die jüngere Eiche darunter erheblich leidet und oft im Alter 10 - 30 einfach abbricht.
In der Rhön sollt es auch genügend Schnee haben, auch nassen...
ich denke, das Problem ist, dass die Eichen bei Euch nicht in entsprechend hoher Stückzahl kommt. Wo die gegeben ist, stützen sich die Eichen gegenseitig. die ein oder andere Partie biegt sich auch mal um, kommt aber i.d.R. nach dem Abwurf/dem Tauen des Schnees wieder hoch. Wenn nicht - es hat ja genug...

Probleme hat die Eiche v.a. wenn es in den ersten zwei drei Jahren nach einer Pflege freigestellt wurde. Dementsprechend ist es sinnvoll, den Eichen nur die Kopfe frei zu machen, den Bauch aber gedeckt halten.
 
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@borealus: Welchen Jahresniederschlag und welche Durchschnittstemperatur habt ihr?
Und habt ihr eine Probleme mit Fegeschäden?

Ich hätte bedenken, unverholzte Triebe mit Verissschutz zu bepinseln. Fnzt das bei Euche?
 
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Bis vor 4Jahren haben wir immer die Bäume stehend im Wald verkauft, seit wir besonderes Holz auf dem Stammpark verkaufen, staunen wir immer wieder über die erreichten Preise.
Doch ist Vernunft angesagt: das sind nur 0,1%, also 1Promille, die so weg gehen.
Wir legen seit ein paar Jahren auch nicht nur Wertholz, sondern auch gute Stammholzlose hin....Durchschnittlicher Mehrerlös 150-180 € ggü. Freihand...
Und nein, entgegen der ursprünglichen Bedenken macht man sich in keinster Weise dadurch das eigtl. Wertholz madig.
Die Stammholzlose müssen nur homogen sortiert sein. Astige, drehende und gekrümmte Lose strickt sauber getrennt und es wird super angenommen.
 
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Klasse Faden hier, macht viel Spaß mitzulesen und vielleicht kommt einem dabei ja noch eine Themenidee für eine Abschlussarbeit.

Hat jemand hier bereits Erfahrungen mit Baumhasel im allgemeinen und mit der Spätblühenden Traubenkirsche im Hinblick auf eine sinnvolle Nutzung?
 
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Ich rede ja auch nicht von künstlich einbringen. Aber wir haben doch aktuell genug Probleme viele Arten "über Wasser" zu halten. Wieso nicht nutzen, was mancherorts massenhaft vorkommt?
In N-Amerika wird das Holz als Stammholz genutzt...
 
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Traubenkirsche ist ein Top-Brennholz!!
Hab ich schon als mit dem Harvester als 3m geerntet, der Rest ging als Hackholz weg!!
 
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Interessanter Waldbau bei Euch. DANKE

Kannst Du davon mal Bilder einstellen? LEIDER NICHT: Die parzelle liegt in meinem alten Revier, ich habe es vor 12Jahren aufgegeben, um nach Ostbelgien zu ziehen..

ich hätt allerdings Schiss, nur 350 Eichen /ha zu pflanzen. Da bis Du verdammt dazu, dass da keine von ausfällt.
  1. Jede, die ausfällt, zwingt mich nicht zur kostenpflichtigen Entnahme, (ich weiss, das es schlecht ausgedrückt ist, aber ich kann es schwierig anders) aber so rosig ist das nicht ;); Pappeln werden direkt in definitivem Abstand gepflanzt, und keiner hat was dagegen; PHILOSOPHISCH gesehen, wenn auch der ganze Klumpen ausfällt, und was anderes kommt, habe ich höchstwahrscheinlich einen Fehler gemacht, bisher ist keiner ohne äussere Gewalt abgestorben.

Gleichzeitig brauchts ausreichend Naturverjüngung um den Schluss zu garantieren - auch wenn egal ist, welche Baumart da kommen soll. Des Weiteren MUSST du da quasi jedes Jahr zum pflegen hin und ob die Astreinigung funktioniert???
Zudem ist der Genpool für die kommende Generation eher n Nadelöhr als der oft beschriebene Flaschenhals. Da bist Du mit 6000Pflanzen/ha zwar imme rnoch weit weg von der Natur, aber immerhin schon mal deutlich breiter aufgestellt, als bei Eurer Sparvariante...
 

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