Besondere Erlebnisse bei der Jagd

z/7

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der war auch in altmodischen klamotten unterwegs, so nach pilgrim fathers fashion. leider findet man in dem Faden gar nix mehr. schade.
 
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In diesen Faden passt eine Begebenheit die sich vor etwa 5 oder 6 Jahren zugetragen hat, ich saß auf einer hohen aber leider etwas egen Kanzel auf Sauen an, da ich mich nicht richtig ausstrecken konnte, legte ich den Kopf auf die Arme die ich auf dem Fensterbrett verschränkt hatte.
Etwa 30cm neben dem Fenster befand sich eine Stange, als ich so dalag und darauf wartete das entlich der Mond sein Licht ausbreitet, baumte auf eben diesem Stangenende ein Käutzchen auf, das mich wohl nicht wargenommen hatte, ich drehte so langsam es mir möglich war den Kopf zu dem Besucher, der damit begonnen hatte, die Wiesen abzusuchen, dabei drehte er sein Köpfchen recht und links und unsere Gesichter befanden sich etwa auf gleicher Höhe in unmittelbarer Nähe, und nach etwa 1-2min. bemerkte er wohl das da noch etwas neben ihm ist, was er nicht einordnen konnte, er drehte auf jeden Fall sein Gesicht zu mir rüber und wir sahen uns direkt in die Augen, ich wagte kaum zu atmen. Dies war einer der intensivsten Augenblicke die ich in den letzten Jahren erleben durfte, nach einiger Zeit, die mir sehr lang vor kam gab ich ein kräftiges Bu von mir, worauf der arme Kautz fluchtartig das Weite suchte, dass ich an diesem Abend keine Sau mehr zu Gesicht bekam, störte mich nicht im geringsten. Ein tolles Erlebnis.
 
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Nach einem erfolglosen Sauenansitz im Feld, habe ich mich auf den Weg zum benachbarten Sitz
gemacht, da dort mein Mitjäger und das Auto standen. Auf halben Weg passierte ich ein Feldgehölz. Zwei bis drei mal habe ich einen seltsamen Luftzug verspürt, bis ich im Mondlich gesehen habe, das eine Eule Scheinangriffe auf mich fliegt! Da ich keine Lust hatte die Waffen des Vogels doch noch zu spüren, habe ich mit dem Pirschstock danach geschlagen, bzw. in der Luft herum gerudert bis sie aufgegeben hat. Mein Mitjäger hat alles mit seinem Nachtsichtgerät beobachtet und ist vor Lachen fast vom Sitz gefallen.
Das war einer der Momente, an denen man sich doch einen Drilling wünscht.

Bei Tageslicht habe ich das Feldgehölz genauer inspiziert und habe den Horst einer Schleiereule entdeckt.
 
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Im Winter fiel mir bei einer Wildkameraaufnahme bei einem jungen Bock immer wieder ein seltsamer Ast auf, der immer in der Aufnahme war. Es wurde Ende März bis ich endlich eine gute Aufnahme des Bockes bekam. Da steckte ein Ast spitz von hinten in dem Bock.
Ich ließ mir Vorsichthalber vom Förster eine Abschußerlaubnis geben, da ich dachte das dies bald zum Verenden des Bockes führen würde.
Aber alle Bemühungen waren vergebens - auch auf der Kamera war er nicht mehr zu sehen.
Ich dachte also, das er wohl schon verendet wäre.
Die Bockjagd war schon erfolgreich angelaufen, als Ende Mai auf einmal der Bock auf einer Wiese erschien. Er lag im Feuer.
Das ausgewöhnliche kam aber erst beim Aufbrechen:
Der Ast steckte ca.15cm in den Brustkorb und hatte einen Lungenflügel zusammen fallen lassen. Das Lungengewebe war bereits mit der Brusthöhle verwachsen.
Eine kleine Astgabel hatte sich in den Rippen verhakt und so war das Holz gut fixiert.
Wie das geschehen konnte und vorallem, wie der Bock das Überleben konnte, sind mir bis Heute noch ein Rätsel.
Im Anhang noch ein paar Fotos
 

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Heute früh wieder ein Höhepunkt:
Frühmorgens in der Nacht eine Stunde in den Berg zu einer einsamen Wiese - 80 x 100 m mit mittigem Kiefernbestand - gepilgert.
Ups: Sechs Gamsjährling tollten unter uns auf sechzig Meter - und Chef hatte alle Hände voll zu tun, den darob verrückt spielenden DJT auf dem Schoß zu bändigen und vor Winseln abzuhalten.
Na gut, die Erziehung gelang. Dann Stellungswechsel zu einem anderen Felsen mit Blick auf den tosenden (Schneeschmelze!) 6-8 m breiten Wildbach.
Kurz darauf machte ich auf 200 m eine Ricke mit vorjährigem Kitz an einer Biegung aus. Dort wechselt Wild gern über.
ABER jetzt war der reißende Strom mindestens 50 Zentimeter angeschwollen.
Immer wieder versuchte die Ricke, vorsichtig die Schalen platzierend, in den Bach vor zu dringen, immer wieder Rückzug.
Aber auf ihrer Seite Bergwald mit magerer Äsung, auf der anderen Seite krautiger Steilsthang mit guter Äsung.
Schließlich wagte sie sich ins tosende Wasser, ich hielt den Atem an, sie schaffte es aber, den Kolk in der Biegung zu durchrinnen - und das Schmalreh folgte auch.
Unglaublich bei der reißenden Strömungsgeschwindigkeit.
Glücklich in den guten Äsungsgründen angelangt, wurde die graue Winterdecke fleißig geschüttelt, beide Stücke standen in einer Gischtwolke - dann ästen sie den Hang hoch.

Das Bild zeigt den Bach einen Kilometer unterhalb und in wasserarmer Zeit!

2021-06-19 Morgenpirsch Ressec Mantet Fluß 2 MP.jpg



2021-09-11 Flußbiegung Ressec 2 MP.jpg
 
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Leutasch Tirol.Traumkulisse.Einstiges Ganghofer Revier.
Wir liegen keine 100m vor einem gut 20 köpfigem Rudel Gams-Scharlwild wie wir dort sagen.
Ein starkes Adlerweib fliegt gezielt Angriff auf einen Jahrling.Kitze haben sie nicht interessiert.
Die Gams rudeln sich Körper an Körper und hackln nach dem Adler der die Gruppe sprengen möchte .Vier bis fünfmal versucht das Adlerweib diese Strategie.Keine Chance.
Dann dreht es ab und verschwindet weit in einem mit Latschen bedecktem Felsvorsprung.
 
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Ja, so etwas habe ich vor Jahren erlebt - NUR war mein alter DJT das Zielobjekt von ZWEI Adlern.
Gemütliche Pirsch hoch oben, Hund durfte frei laufen, hatte einige Tage zuvor einen guten Gams gestreckt.
Hund verschwand 250 weiter vorn zwischen zwei Felsen, dann sah ich einen Adler dorthin im Sturzflug angreifen.
Oh jeh, mein armes altes Hündchen.
Da, sie kam zwischen den Felsen zurück, der Adler immer wieder im Sturzflug auf sie zu - der Hund jedes Mal - wütend bellend - hochspringend und nach dem Adler schnappend.

So weit, so gut, aber dann wurde es ganz brenzlig; ein zweiter Adler kam von hinten, nun mußte sie zwei Angreifer abwehren. Und ich konnte nicht eingreifen, mußte ohne Waffe ohnmächtig zusehen - konnte nicht mal in die Luft schießen.
Die einzige "Waffe" war mein Hemd wild in der Luft zu schwenken und auf und ab zu hüpfen und laut rufen.... Das hat dann beim Näherkommen des Hundes ab 100 Metern gewirkt, die Adler ließen ab.
Mann, das war ein wahr gewordener Albtraum.
Wie groß war meine Freude, als die 12 Jahre alte Hundedame endlich in meiner Nähe war!
 
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ein Pirschgang aus Afrika-Büffeljagd.Dagga Boys !
Für mich so ziemlich die schönste,spannendste Jagd die man auf so alte Kerle unternehmen kann.Jedoch halte ich die Büffel bei weitem nicht so gefährlich wie die meisten immer tun.Vor allem die Amerikaner (sorry),die sich am liebsten die "Medal of Honor" verleihen würden, wenn sie einen mal gejagt haben.Ich bin ner Menge Büffel begegnet,manchmal-überraschend auf unter 10m.Ein verdutztes Schnauben und davongaloppiert sind sie.
Bei Elefanten oder gar Löwen führt das meist zur Katastrophe.
Büffel sind wie Sauen ,eng wirds wenn mann sie anschweißt.
Ich hoffe ich täusche mich nie,da bereits wieder etwas in Planung.

Save River/Gonarezou-unmittelbar an der Grenze zu Mozambik

mein PH hatte die Idee Büffel aus dem Einstand zu schmeissen und dann ,wenn eine gute Fährte dabei ist ,diese auszutracken.So sind wir in Schlangenlinien durch die Einstände so gut es ging gelaufen und gekrochen.Das Herz bleibt einem stehen, wenn plötzlich ein Zebra oder Gnu auf kurze Distanz durch die Büsche bricht,oder gar ein Büffel.

So stießen wir im Busch einmal unvermittelt auf drei Bullen.
15 Meter Entfernung.
Der Tracker stellte mir flugs das Dreibein auf und verabschiedete sich in Windeseile mit "your turn."
Die Büffel wussten nicht so recht was sie mit sich und uns anfangen sollten und so trollten sie sich ,bis auf einen, der wie in Erz gegossen stehen blieb und dauernd überlegte.
Und wir überlegten auch ,die Gewehre (jeder .375 H+H) immer im Anschlag.Ich schoss nicht, da ich auf einen stärkeren aus war.Wie ihr auf dem Foto seht,war auch das Bäumchen vor uns im Weg aber wir trauten uns nicht viel zu bewegen um die Positionen zu wechseln.So toll waren die Alternativen auch nicht.Rückzug von uns war auch nicht geplant.Büffel im Angriff ist ja auch spannend..
Nachdem es zwei ,drei Minuten so weiter ging,mir die schwere Waffe zuviel wurde (voll geladen mit ZF 5,2 KG), legte ich die Waffe vorsichtig und in Zeitlupe auf das Dreibein,hielt mit meiner Brust das Ding in Richtung Büffel und griff zu meinem Fotoapperat.
Zum Leidwesen meines PHs, den ich auf dieser Jagd manchmal wahnsinnig machte, da ich ab und zu statt seinem "take your gun" oft den Foto zur Hand nahm um tolle Bilder zu machen.
Für die Abwehr ist er ja in erster Linie zuständig,(wir sind aber heute noch befreundet).
Der Büffel verharrte noch ein wenig und entschloß sich zu unser aller Glück seinen Kameraden zu folgen.Das Schwänzchen hochgestellt,schiss er uns noch einen letzten Gruß zu :) und verschwand im Dickbusch.
buff (Medium).JPG
 
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Ich bin nachts aus dem Revier gefahren und habe dabei mit der WBK etwas aus dem Fenster geschaut. Oh - Rotte auf der Wiese am Mais.
Also Auto abgestellt, aufgerödelt und hin. Sie zogen an der Maiskante entlang, der Abstand blieb gleich.
Kurz vor Ende des Schlags sind sie dann zurück in den Mais - super...
Aber ich hatte noch andere weiße Flecke im nächsten Feld, also weiter.
Zwischen der Wiese und dem Feld war ein kleiner, mit Eichen bewachsener Wall. Als ich dann am Ende des Mais-Schlags ankam, war die Rotte dann genau auf der anderen Seite des Walls und suche nach Eicheln. Vielleicht 10 m zwischen uns. Und sie standen mit dem Haupt in meine Richtung.
Also erstmal nach Größe sortiert. Mit dem Gedanken im Kopf "wenn die nach dem Schuss los laufen, machen die die bei der Richtung platt".
Dann drehte sich ein Überläufer breit und 10 m kann ich gerade noch freihändig.
Zu meinem Glück sind sie zurück in den Mais. Inkl. des Stücks, das ich beschossen hatte. Also erstmal warten. Dann zum Anschuss. Reichlich heller Schweiß.
Oooookkkkkaaaayyyy. Nachts im Mais einer Sau hinterher.
Ich bin also auf die Knie, um unter den Blättern hindurch mit der WBK etwas sehen zu können. Waffe im Anschlag. Die Sichtweite war erstaunlich gut, keine Sauen zu sehen. Im Schneckentempo in tiefster Gangart weiter. Dann sah ich einen weißen Fleck am Boden. Gaaaannnzzz langsam weiter, 360° Überwachung nach allen zwei Metern. Sau lag, Treffer gut, die Familie war nicht in der Nähe.
Ohne WBK hatte ich das eher nicht gemacht!
 
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Das ist jetzt zwar ein ziemlicher Bruch zu den letzten Geschichten, aber für mich war es definitiv ein ganz besonderes jagdliches Erlebnis:
Gestern früh wurde mein Sohnemann (3 1/2) von einem furchtbaren Durchfall geplagt. Er blieb also vom Kindergarten zuhause. Am Nachmittag war er dann so geschlaucht, dass er sich freiwillig auf die Couch gelegt hat und eingepennt ist. Da lag er dan für etwa zwei Stunden und war hinterher wieder richtig fit. Erfahrungsgemäß reichen ihm 20 Minuten Mittagsschlaf und das Einschlafen abends wird eine mehrstündige, nervenaufreibende Veranstaltung für meine Holde und/oder mich. Also aus der Not eine Tugend gemacht und kurzerhand den ersten gemeinsamen Ansitz in Angriff genommen. Der Bodensitz, den wir neulich extra dafür gezimmert und aufgestellt haben, hat windtechnisch leider überhaupt nicht gepasst, aber wir sind auf einen anderen Bodensitz (wo man nicht runterfallen kann, wenn man einschläft) ausgewichen.

Gegen 20 Uhr waren wir auf dem Sitz und trotz Mahnung ist das ein oder ander "Papa" oder "Weißt Du..." in der üblichen Spielplatzlautstärke herausgerutscht. Ich geb mehr zischende Laute ab, als ein lispelnder Spanier. Und weil auch die Sicht durch Brüstung und Tarnnetzt nach drei Seiten eingeschrenkt ist, muss man spätestens alle fünf Minuten aufs Sitzbrett steigen um nach hinten gucken zu können. Papa könnt ja auch was übersehen haben...

Der balzende Ringeltauber und die Frösche im nahen Weiher werden auch jedesmal gefeiert, wenn Sie zu hören sind (wir sind dabei allerdings auch zu hören). Der erhoffte Hase taucht leider nicht auf oder ist im hohen Gras nicht zu sehen, aber gegen 9 Uhr steht unvermittelt ein Reh vor uns. Geiß wie wir gleich sehen und weil der Bub nix sieht, heb ich ihn auf meinen Schoss. Das etwas hektische Glas vor die Augen reißen hat die Geiß auch gleich spitz und fängt natürlich das Schrecken an. Aber anstatt abzuspringen hupft das Reh um uns rum und schreckt munter weiter. Irgendwann ist die Rehdame dann auch wieder im Wald und wir treten die Heimreise an.

Daheim wird der Mama ganz stolz erzählt, dass wir eine Rehmama gesehen haben, die aber nicht schießen konnten, weil die ja Kinder hat. Im Bett brabbelt der Kurze weiter vor sich hin. Dabei beklagt er mehrfach, dass er mit seinem Holzgewehr garnicht richtig schießen könne. Zuletzt fragt er, ob wir wiedermal jagen gehen.

Der Mai ist bereits fast um und ich hab die letzten vier Wochen schon ein wenig Waidmannsheil gehabt, aber ganz ehrlich, der Ansitz mit meinem dreieinhalbjährigen Bub, der Geiß die uns spitzbekommen hat und die Freude, die der Bub daran hatte waren definitiv das Hihglight dieses jungen Jagdjahres für mich.

PS: Heute Abend ist der Bub - wohl auch weil letzte nacht zu wenig Schlaf - vorm Abendessen fast schon eingeschlafen. Ich hatte mich mit einem geflüchteten ukrainischen Jäger für den Abendansitz verabredet. Wie er hört, dass ich ohne ihn auf Ansitz wollte, war aber was los...
 
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Der Mai ist bereits fast um und ich hab die letzten vier Wochen schon ein wenig Waidmannsheil gehabt, aber ganz ehrlich, der Ansitz mit meinem dreieinhalbjährigen Bub, der Geiß die uns spitzbekommen hat und die Freude, die der Bub daran hatte waren definitiv das Hihglight dieses jungen Jagdjahres für mich.

Ich kann das so nur unterschreiben....
Mit dem eigenen Nachwuchs ist es einfach am schönsten... (4 Jahre)

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Horrido zusammen,

auch ich kann das so, wenn auch aus anderer Sicht, so direkt unterschreiben!

Für mich war es, damals vor 45 -50 Jahren, ein gaaaaaaaaaaaaanz besonderes Erlebnis, mit meinem Opa auf Ansitz zu gehen. Auch wenn ich dann, zum größten Teil, früher oder später, eingeschlafen bin :) Spätestens wenn es "geknallt" hat, war ich wieder hellwach...

Kämpfende Böcke, Ricken mit Kitzen, brechende Sauen... Alles ganz Nah...
Und die leisen Erklärungen, warum grade jetzt, obwohl das Stück "Scheibenbreit" steht, der Finger grade bleibt.
Oder auch die Treibjagden mit Strecken, die heute bei uns unglaublich scheinen. Inklusive dem "Tee", von dem ich, selbst mit 14 Jahren, nur ein Schluck beim Frühstück trinken durfte....

Das sind Erlebnisse, die man, auch im Alter, nicht mehr vergisst!

Aufgefallen ist mir das extrem beim meinem ersten Stück. Ein Böckchen.

Da ich ja eigendlich bis dahin nie Aufgebrochen hatte, hatte mein "Chef" angeboten, mir Hilfestellung zu geben. Brauchte er aber nicht. Sein Kommentar war nur: "Ist wohl doch angewolft"
Als Opa noch lebte, war ich noch "zu jung für so scharfe Messer"...
Beim Aufbrechen hatte ich mich aber sofort erinnert, das dieses früher im Hof geschehen ist. Und auch wie mein Opa das gemacht hatte..

Leider kann ich diese Erlebnisse nicht weitergeben.

Daher freue ich mich immer, wenn der eine oder andere Mitjäger seine Kinder oder gar Enkel mit auf Ansitz nimmt.

In diesem Sinne: Nehmt Euren Nachwuchs (oder auch Enkel) so oft mit zur Jagd, wie es nur geht. Sie werden es immer in Erinnerung behalten...
Hoffe ich jedenfalls...

RedNose der jetzt Pipi in den Augen hat...
 
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Da wir gerade dabei sind ...

2020 hatte ich meinen Ältesten mit damals 10 Jahren ein paar mal auf Ansitz dabei. Gelten sollte es Böcken und falls es sich ergebe Schmalrehen. Wir haben im Revier jetzt nicht allzuviele Einrichtungen, wo man zu zweit sitzen kann und sind dadurch ein wenig beschränkt, aber an den Plätzen kann trotzdem immer was gehen. Leider war immer irgendwas, das nicht passte und so blieben wir, wenn zu zweit unterwegs, in diesem Jahr Schneider. Wobei - (in) Geduld konnte er (sich) so schon mal üben, was ja fast das wichtigste ist auf der Jagd.

Letztes Jahr dann neuer Anlauf.
Irgendwann im August - es war ein sehr kalter Tag und wir trugen für den Ansitz leichte Winterklamotten - saßen wir wieder an einem Plätzchen, von welchem ich mir Erfolg versprach. Die Kanzel steht vor einem Entwässerungsgraben, links neben uns ein Feldgehölz und vor uns die Wiese.
Nachdem wir uns eingerichtet haben, harrten wir der Dinge, die da kommen sollten. lange Zeit war es ruhig als wir links in Entfernung von weit über 200 m Rehwild entdecken. Also zusammen angesprochen: Geiß mit Kitzen - Gottseidank, denn nicht frei und sowieso viel zu weit und überhaupt kein Kugelfang vorhanden.
Auf die Uhr geblickt, etwas über eine halbe Stunde dürfte noch gehen. Meist die interessanteste Zeit des Abends. Plötzlich steht links neben mir ein Reh auf etwa 60 m. Kurz angesprochen ohne Glas - Schmal, oder Geiß, bin mir nicht sicher, es soll noch etwas weiter Vorziehen um genaueres zu erfahren. Aber irgendwas an der ganzen Situation lässt mir doch keine Ruhe und ich nehme langsam das Glas hoch. Langsam wird es immer Dunkler und ich kann gerade noch eine kleine Stange am Haupt erkennen. Jährlings-Gabler mit nur einer Stange. Passt!
Junior informiert - sauber eingerichtet - Schuss! Stück sofort zurück, über den Wassergraben ins Dickicht. Bin sauber abgekommen. An der Stelle hatte ich schon mehrfach Waidmannsheil und die Bergung gestaltet sich erfahrungsgemäß nicht so ganz einfach, wegen dem Wassergraben und dem dichten Gehölz, bei welchem man teilweise auf allen Vieren durch muss.

Langsam das Zeug zusammengepackt und nebenbei dem Sohn erklärt, was genau geschah und dass wir nun zum Auto gehen, und so nah wie möglich ran fahren um den Hund anzusetzen. Gesagt - getan. Mittlerweile war es schon sehr duster und als erstes marschierten wir mit der Taschenlampe auf die Wiese, um den Anschuss zu suchen. Endlich - Lungenschweiß! Hund am Riemen angesetzt. Zügig geht es Richtung Graben - die erste Hürde. Platsch - steh schon mal wieder mit beiden Beinen Knietief im Wasser. So sportlich bin ich nicht mehr, um mit einem Satz rüberzukommen. Noch schnell dem Sohnemann zugerufen, er solle vor dem Graben warten, er sieht ja meine Beleuchtung. Es ging dann noch im Bogen über etwa 30 Meter weiter, bevor wir endlich am Stück waren. Kurz drauf hör ich meinen Jungen durchs Gehölz brechen - er hielt es nicht mehr aus und wollte unbedingt die letzte Äsung geben. Ok, alles gut!
Die Bergung über den Graben war dann noch eine kleine Herausforderung, aber letztlich kein Problem, da es an diesem Platz nicht das erste Mal war.
Kurz vor dem Aufbrechen viel mir dann plötzlich noch ein, dass ich diesen besonderen Moment doch verewigen sollte. Leider ist das Foto nur von mäßiger Qualität, aber den Abend vergisst man sowieso nie wieder. Am besten freute mich jedoch, dass ich Filius ein volles Programm bieten konnte. Schuss - Anschusssuche - Riemenarbeit - Aufbrechen. Mehr geht fast nicht! Denke gern zurück und bin gespannt, wie die Geschichte mal mit meinem Jüngsten ausgehen wird, wenn es wieder heißt: "Ansitz mit Papa" ... :giggle:

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21 Jan 2011
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Ja die Jagd mit Kinder kann schön, aber auch für alle Beteiligten "anstrengend" seino_O
Hatte meinen großen schon ein paar Mal dabei, auch wenn wir leider wenig Sitze haben, welche für zwei passen.
Dieses Jahr darf mal die kleine zum ersten Mal mit.
Mit dem großen muss/darf ich seit diesem Jahr vermehrt angeln.
 
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24 Mai 2019
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Wenn ich Eure Erlebnisse mit den Sprösslingen hier so lese, wird mir langsam klar, was mein Papa vor 50-53 Jahren für ne Last hatte... :giggle:
Damals wurde die Initalzündung getan für alles heutige Elend... ;)

Letzlich ists so wie bei unseren Hunden - es empfiehlt sich frühe jagdliche Prägung...
 
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