Erfahrungswerte - Wirkung von Flinten auf Schalenwild

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Bock, 9m, 12/70 3,5mm, peng, tot.
Falscher Abzug bei der BBF.
Schrote gingen durch die Rippen, rein wie raus, steckten dann drüben unter der Decke.
 
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Wie es der Zufall so will, hab ich gestern nach dem starten des Thread am Raps gesessen. Ein Freund nördlich und ich südlich vom feuchten Schlag. Da lag es nahe, die Flinte mitzunehmen, falls die Sau noch in den Raps geht. Es hat nicht lange gedauert, da hat der Freund im Norden vom improvisierten Ansitz (Palette auf Autodach mit Ansitzstuhl) geschossen.
Zum Glück, war die Sau nach 40 m Totflucht mit reichlich Schweiß sauber verendet (Kammerschuss mit 270 WSM, GMX). Aber die Flinte dabei zu haben, war uns beiden recht und in so einem Fall definitiv ein Upgrade zur schweren Büchse mit Glas.
Definitiv ideal, um schnell und sicher einen Fangschuss anzutragen, der hier zum Glück nicht nötig war 🤞.

Ich hab vor zu testen, welche Wirkung man von 4 mm Schroten erwarten kann, um ggf. in prekären Situationen schießen zu können, auch wenn man z.B. im Maisschlag oder, wie gestern im nebligen Raps, nicht die 100 % Orientierung hat und ein Schuss auf kurze Entfernung angetragen werden muss (Danke für den Tipp in #32 @rostiger Nagel ).
Das klingt wie die Suche nach dem perfekten "ballern ohne denken" Geschoß(en), soll im Gegenteil aber Gefahrensituationen für mich und Unbeteiligte oder mit Jäger minimieren, wenn es denn in der Wirkung und Verwendung sinnig ist.
Ein ruheloses FLG das den Maisschlag durchquert ist wirkungsvoll aber gefährlicher als 4mm Schrote, die vermutlich im Boden oder einer der nächsten 10 Maispflanzen verbleiben.

IMG_20220607_000821.jpg
Hier der 68 kg Keiler von gestern mit der geschulterten Beretta 1303 Comp., die an der Erlegung nicht beteiligt war. Interessant war eine alte Schussverletzung im vorderen Rücken. Tief aber gut verheilt. Er war schön feist. Manchmal kann man kaum glauben, was Sauen wegstecken...

IMG_20220607_001612.jpg
 
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13 Feb 2008
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Gerade bei FLG wir leider zu viel erzählt, von zu wenig erlebtem.
Da wird das nach geplappert was man mal von einem anderen gehört hat.
Wenn man dann fragt ob derjenige schon mindestens 50 Stücke Wild damit erlegt hat um eine Meinung zu haben, kommt meist der Satz " Ich nutze es nicht oder nur als Notbehelf".
Jedes Geschoss macht unkontrollierbar Blödsinn wenn es Abprallt, der Unterschied ist nur das man ein FLG hört und das Büchsengeschoss so lange lautlos fliegt bis es einschlägt.
Man braucht sich nur an manchen Kirrungen die Buchen im Umkreis anschauen, dann weiß man wohin die Geschosse und ihre Reste fliegen und auch in welche unmöglichen Richtungen.
 
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Hier eine spannende Versuchsreihe mit versch. FLG`s der DEVA.
Eine Referenz zu diesem Thema!
Die Zusammenfassung auf Seite 98, zeigt die höhere Tendenz zum Abprallen als Büchsengeschoße. Aber es wird auch deutlich, dass ein FLG bei Hindernissen wie Ästen (12 mm o.ä.) wesentlich richtungsstabiler bleibt als Büchsengeschosse.

 
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7 Mrz 2011
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Moin,
ich habe vor einigen Jahren mal ein ganzes Jagdjahr ausschließlich mit einer 12er DF mit Zielvier gejagt (ausgenommen DJ und Nachsuche).

Einfach weil ich Lust drauf hatte und das Gequatsche der "Alten" nicht mehr hören wollte, was die damals zu DDR-Zeiten doch für jagdliche Helden waren (und wir modernen Nach-Wende-Jäger doch alle für Nixkönner).

Überwiegend Waldjagd, mit der Laborierung Ddupleks Monolit 32 und Dupo 28 konnte ich damals insgesamt 52 Stück Schalenwild erlegen.
4 Stück Rotwild (Kalb, Alttier, Schmaltier, AK 2 Hirsch)
2 Damschmalspießer
18 Stück Schwarzwild ( 14- 103kg aufgebrochen)
28 Stück Rehwild

Ich war mit der Wirkung bei Haltepunkt "hart Blatt" seinerzeit zufrieden, Fluchtstrecken waren überschaubar. (Alles natürlich rein subjektiv)
Wildbretentwertung war im Rahmen, jedoch störten mich bei Verwendung der Dupo28 die z.T. abgerissenen Fahnen etwas.

Einzig der Umstand, sich mit der Entfernung zu disziplinieren hat mich wirklich gestört, da so manche Chance jenseits der 50m ungenutzt bleiben musste.

Mein persönliches Fazit:
FLG (und sogar bleifrei) geht für den Ansitz, bleibt aber ein Kugelnotbehelf für mich.

In jungen Jahren fiel im Schilf vor den Hunden und bei kleinen Stöckerchen auch das ein oder andere Stück Schwarzwild und seltener auch mal ein Reh mit dem FLG aus der Pumpflinte...aber das Bessere ist ja bekanntlich der Feind des Guten...somit gibt es für mich bessere Alternativen als mit der Flinte Schalenwild zu jagen.
 
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Es bleibt ein Notbehelf, wenn nix besseres da ist. Zwei Brenneke habe ich auch immer dabei, wenn es mit Flinte rausgeht, man weiß ja nie.
 
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Ich bin hauptsächlich Pirschjäger, Ansitz lohnt hier oben in Nord SE wenig. Die wenigen Grünflächen sind nahe am Dorf. Ich jage mit BBF 7x57 -- 16/70. Oft sehe ich dann das Rehwild erst auf sehr nahe Entfernung. 7x57 auf 20 m macht ein riesen Loch, verglichen mit dem suberen Schusskanal der Brenneke. Unter 50 m schiesse ich fast ausnamslos damit. Nachsuche seeeehr selten und dann max 25 m. Da ich meilenweit alleine im Wald bin, mache ich mir um die Ablenkung des Geschosses keine Gedanken.
Unter 15 m Entfernung stecken die Schrotkörner im Braten. Drum mag ich nicht gerne den Schrotschuss auf nähere Entfernung. 20 bis 35 m geht, da sitzt das Schrot unter der Decke und wirkt trotzdem. Wenn mal Stahlschrot kommt auch im Wald, sollte man Zahnazt sein :LOL:
 
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Ich habe mit der BBF immer FLG und Schrot dabei - bei Ansitz auf Schalenwild ist immer das FLG geladen. Ich benutze es nicht nur als Notbehelf, sondern gerne auf kurze Distanzen (bis ca. 50 m) als erste Wahl. Mit der Wirkung war ich immer sehr zufrieden. Natürlicher Kugelfang ist Voraussetzung - wie beim Büchsenschuss auch. (Hab mal gelernt, dass Bäume nicht als Kugelfang anzusehen sind…)
FLG schießt bei mir übrigens bis auf 80 m gut mit der Kugel zusammen und hat auf die Distanz auch einen sehr guten Streukreis.
 
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In Russland aufgrund der Gesetzeslages:
1. Jeder unbescholtene Bürger ab 18 kann eine Flinte erwerben
2. Für Waffen mit gezogenen Lauf muss man dann noch mindestens 5 Jahr warten, muss Jäger sein usw.
--> jagen die allermeisten mit Flinte.
Die Holde mit einer Merkel BF hat so alles von Wachtel bis Elche genau mit dieser einen Waffen geschossen. (kleinere Experimente mit anderen Waffen mal abgesehen).
Die Nachsuchen habe ich auch mit einer Saiga und FLG gemacht (Sabbot)
FLG wirken schon gut, aber die Gefahr von Abpraller ist extrem, habe öfters mal beim Treiben die Dinger über einen wegorgeln gehört, deshalb wurde angewiesen nicht mehr in Richtung des Treiben zu schießen, sondern das Wild passieren zu lassen und dann zu schießen, ist aber auch doof, weil Drückjagdböcke sind nicht vorhanden, der Nachbar steht keine 100 Meter weg, dahin sollte man also tunlichst auch nicht schießen.
Ich würde FLG nur auf der Einzel Jagd anwenden. Ich hab einige verschiedene FLG und Sabots im Schrank. Man kann wirklich sehr präzise damit schießen. Dazu laden viele hier ihre eigenen FLGs🍻
 
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Wenn man sich die Schusskanäle in Gelatine (oder besser: Seife) anschaut, fällt auf, dass bei den Büchsengeschossen der wesentliche Energietransfer erst nach einigen cm Verzögerung beginnt. Der Strecke nämlich, die das Geschoss braucht, um "aufzumachen"
Der Schusskanal eines FLG ist dagegen von Anfang an deutlich breiter.
Er wird dann allerdings volumenmäßig vom Büchsengeschoss ab ca 15cm (hängt vom Kaliber ab) überholt.
 
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5 Apr 2019
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Moin,
ich habe vor einigen Jahren mal ein ganzes Jagdjahr ausschließlich mit einer 12er DF mit Zielvier gejagt (ausgenommen DJ und Nachsuche).

Einfach weil ich Lust drauf hatte und das Gequatsche der "Alten" nicht mehr hören wollte, was die damals zu DDR-Zeiten doch für jagdliche Helden waren (und wir modernen Nach-Wende-Jäger doch alle für Nixkönner).

Überwiegend Waldjagd, mit der Laborierung Ddupleks Monolit 32 und Dupo 28 konnte ich damals insgesamt 52 Stück Schalenwild erlegen.
4 Stück Rotwild (Kalb, Alttier, Schmaltier, AK 2 Hirsch)
2 Damschmalspießer
18 Stück Schwarzwild ( 14- 103kg aufgebrochen)
28 Stück Rehwild

Ich war mit der Wirkung bei Haltepunkt "hart Blatt" seinerzeit zufrieden, Fluchtstrecken waren überschaubar. (Alles natürlich rein subjektiv)
Wildbretentwertung war im Rahmen, jedoch störten mich bei Verwendung der Dupo28 die z.T. abgerissenen Fahnen etwas.

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FLG (und sogar bleifrei) geht für den Ansitz, bleibt aber ein Kugelnotbehelf für mich.

In jungen Jahren fiel im Schilf vor den Hunden und bei kleinen Stöckerchen auch das ein oder andere Stück Schwarzwild und seltener auch mal ein Reh mit dem FLG aus der Pumpflinte...aber das Bessere ist ja bekanntlich der Feind des Guten...somit gibt es für mich bessere Alternativen als mit der Flinte Schalenwild zu jagen.
Schön dich mal wieder zu lesen!
 

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