Kalibertrends ... 308, .30-06, .270 Win oder was?

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….. - Ich finde 6x55 klasse und 6,5 CM auch.
Die 6,5 x 55 SE ist eine Patrone, die mich in mehrerlei Hinsicht fasziniert. Sie ist ein echter Klassiker und hat ihr Potential nicht nur in bewaffneten Auseinandersetzungen eindrucksvoll unter Beweis gestellt, sondern auch in vielen Wettkämpfen und natürlich in vielen Jahrzehnten auf der Jagd.

Ich mag diese Patrone sehr, habe sie jagdlich eine Zeit lang sehr erfolgreich geführt mit dem Nosler Partition in einer knackigen Handladung mit überzeugenden Resultaten. Dass sie nicht mehr so oft zum Einsatz kommt ist ausschließlich dem hohen Gewicht der Tikka T3 Varmint geschuldet.
 
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[...] Aktuell sieht es für mich so aus, als wäre bei 90% der Kaliber-Entscheidungsfragen die Wahl ohnehin bereits getroffen und der Fragestellende sucht hier nur den Zuspruch, dass seine Entscheidung richtig ist und er nichts besseres finden würde, etc…. ihr wisst, was ich meine??

Nur mal zum Nachdenken,…
Typischer Fall von Abbau kognitiver Dissonanzen... Ich glaube die allermeisten von uns haben sich selber schon dabei erwischt, wenn wir ehrlich sind. 😉

Oftmals ist es auch einfach der Reiz des Neuen! Etwas anderes zu probieren.
Ich hab grosse Teile meines Jägerlebens mit der guten, alten 7x64 bestritten. Das ein oder andere Kaliber kam dazu, einige gingen wieder. Aber die 7x64 blieb bisher immer und ich mag sie sehr.

Noch vor etwas mehr als einem Jahrzehnt, als ich angefangen habe, war es hier in der Region das meistgeführte Kaliber. 30-06 und 308 kamen kn den Revierkantonen immer mehr auf, in DE waren sie etabliert, aber hier schoss der Grossteil noch die Konstruktion vom Wilhelm.
Hat sich aber auch geändert- ein guter Freund ist Büchsenmacher und verkauft zu 80% die 308Win- in einer Blaser.

Zugegebenermassen hab ich mir die 30er auch überlegt. Immer wieder schwankend zwischen dee .308win und der .30-06. Zum Löcher stanzen würde ich zu ersterer greifen. Mit mehr jagdlichen Ambitionen letztere. Nicht weil man die Mehrleistung haben muss, aber weil man sie als Wiederlader rausholen KANN.
Aber dann frage ich mich wieder was an 7,62x63 besser sein soll als an der eleganten 7,21x64 und objektiv betrachtet schenken sie sich nichts.
Die Hülsen sind günstiger, einige Geschosskonstruktionen gibt es mehr. Aber das war es auch schon. Die Fabrikpatronen sind mir mehrheitlich eh egal. Die lasse ich denen, welche sie brauchen. ;-)
Darum, und wegen meinem guten Lager an Komponenten für 7x64, hab ich bislang noch keine Betsy... aber wer weiss- der nächste schwache Moment kommt! Irgendwann... aber er kommt!
 
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6,5 Creedmoor ist im Moment ja sehr in, es geht ja gar nimmer ohne scheinbar. Bei aller Liebe und allem Verständnis,… sportlich sicher sinnvoll, aber aus jagdlicher Sicht genauso notwendig wie eine Lungenentzündung. Ich möchte bitte niemandem die Creedmoor madig machen, aber ist es nicht so?



Nur mal zum Nachdenken,…
möchte die creedmoor auch nicht madig machen, sie spricht einen teil der szene aus bestimmten gründen an

43773796xg.jpg
 
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Damit ich auch mal was in einem Kaliber - Diskussions - Thread geschrieben habe:

Wer immer nur rund um seinen Kirchturm jagt, der kann sich das allerexotischste Kaliber zulegen, das ihn glücklich macht. Wenn er dazu noch Wiederlader ist oder einen kennt der einen kennt - alles gut.
Wer auch mal woanders jagdlich hinkommt, möglicherweise auf andere Kontinente, sollte sich für ein weit verbreitetes (Militär-) Kaliber entscheiden. Alleine wegen der Versorgungssicherheit. Was macht der Jäger, der nach Canada fliegen will, aber die Fluggesellschaft weigert sich, die Munition zu seiner 9,3x64 Grosswildbüchse mitzunehmen? Der steht dann in Canada mit einem schönen Gewehr, aber ohne Munition da - während die .375 Holland & Holland fast an jeder Tankstelle zu haben ist; .308 oder .30-06 auf jeden Fall.

Ausserdem gibt es bei Militärkalibern ein weit grösseres Angebot sowohl an Fabrikmunition als auch an Wiederlade-Komponenten.
 
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Ich weiß nicht in welchem Ausland ihr alle jagt, und wo man sich Munition im Notfall besorgen kann. In dem Ausland wo ich in den letzten 40 Jahren gejagt habe hätte ich in der absolute Mehrheit der Fälle niemals Patronen, egal welches Kaliber auftreiben können. Insofern hat das nie eine Rolle gespielt welche Waffe in welchem Kaliber ich geführt habe.

Die Verfügbarkeit von Munition sollte nicht die Wahl des Kalibers einer Waffe beeinflussen.
 
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Creedmoor mag sportlich ihre Berechtigung haben, aber was kann sie, das die 6,5x47 Lapua nicht schon immer konnte?

Jagdlich kann sie nichts, was man mit weniger Druck nicht auch mit der 6,5x57 bewerkstelligen könnte.

Dabei wurde die 6,5x57 von vielen schon immer als "grenzwertige" Hochwildpatrone angesehen, bei der Creedmoor ist dieses jagdliche Leistungsniveau offensichtlich egal.

Manchmal hab ich den Eindruck, Creedmoor wird nur angeschafft, weil man glaubt sich mehr Präzision erkaufen zu können...... aber dieser Ast ist so schmal, und jagdlich so unbedeutend, dass er oftmals nur persönliche, schießtechnische Hilflosigkeit offenbart.

Die Creedmoor is eine weitere der Sauen, die von der amerikanischen Waffenindustrie in regelmäßigen Abständen durchs Dorf getrieben wird.... man denke nur an den WSM-Zirkus, die Euphorie um die RUM Patronen, die Latte der Nosler-Patronen, derer von Ruger precise & compact und wie sie alle heißen, ...kennen heut schon bestenfalls noch Insider.

An mir geht dieser Trend vermutlich rückstandslos vorbei.

Ich hab gestern auf der 300 m Bahn mit meiner alten Schwedin in 6,5x55, 972 von 1000 möglichen Ringen geschossen.

Creedmoors waren auch am Stand, keine die besser vorgelegt hätte, aus jagdlich brauchbaren Waffen schon garnicht.

Just my two cents..

HWL
 
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Ich weiß nicht in welchem Ausland ihr alle jagt, und wo man sich Munition im Notfall besorgen kann. In dem Ausland wo ich in den letzten 40 Jahren gejagt habe hätte ich in der absolute Mehrheit der Fälle niemals Patronen, egal welches Kaliber auftreiben können. Insofern hat das nie eine Rolle gespielt welche Waffe in welchem Kaliber ich geführt habe.

Die Verfügbarkeit von Munition sollte nicht die Wahl des Kalibers einer Waffe beeinflussen.
Bin ich 100 % bei dir....

Bei einer verschwindend geringen Anzahl an Jägern gibt es Probleme mit der Munitionsversorgung - überwiegend läuft alles glatt, und man kann mit der vertrauten Waffen-Munitionskombination jagen.

Wir hören ja auch nicht auf, mit dem Auto zu fahren, nur weil wir im niedrigen Promillebereich der Fahrten mal ne Panne haben.


Gruß

HWL
 
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Creedmoor ...
Jagdlich kann sie nichts, was man mit weniger Druck nicht auch mit der 6,5x57 bewerkstelligen könnte.

Dabei wurde die 6,5x57 von vielen schon immer als "grenzwertige" Hochwildpatrone angesehen, bei der Creedmoor ist dieses jagdliche Leistungsniveau offensichtlich egal.

Manchmal hab ich den Eindruck, Creedmoor wird nur angeschafft, weil man glaubt sich mehr Präzision erkaufen zu können...... aber dieser Ast ist so schmal, und jagdlich so unbedeutend, dass er oftmals nur persönliche, schießtechnische Hilflosigkeit offenbart.
Auch wenn Du im Grunde recht hast. Ich "sehe" Patronen immer erst wenn ich sie mir in Quickload anschauen und bespielen kann.

Für mich ist sie derart betrachte ähnlich genial wie die .308 in ihren Möglichkeiten. Die .308 hab ich mal vor der großen Welle, die sie grade hat/macht, ähnlich gesehen und deswegen auch angeschafft.
Hoher Maximalgasdruck und kurze Hülse, da kommen ganz andere Pulver ins Spiel als bei den meisten älteren 6,5ern. Und das bringt dann eben besagte neue Möglichkeiten.

Der "Hype" bringt auch Segen. Insbesondere wenns um die Auswahl an Hülsen(fabrikaten) usw. geht.

Ob das jetzt die neue Patrone für den Saujäger ist? Vermutlich nicht. Aber ich persönlich hätte sie als eine der wenigen randlosen Patronen weit oben auf der Liste für z. B. eine leichte Kipplaufwaffe.
 
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Das mit der Munitionsversorgung auf Reisen ist für mich mittlerweile ein Scheinargument. Weder in Schützenkreisen noch bei den reisenden Jägern in meinem Umfeld ist das bisher passiert. Und da sind durchaus Schützen dabei, die mehrfach im Jahr auf Wettkämpfe weltweit fliegen.
Dieses "Argument" kommt auch nur von Leuten, die selbst nie per Flugzeug zur Auslandsjagd gereist sind.
Und zu einem der Wildart angepassten Kaliber gehört auch das passende Geschoß.
Und wie "gut" die Versorgungslage aktuell auch in Nordamerika ist sollte sich herumgesprochen haben. Insofern ist die Behauptung, man bekäme an jeder Tankstelle die passende Munition schlicht falsch.
 
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Es gab einen - möglicherweise wenig vermissten - Exforisten, der der Ansicht war, dass man die Allerweltskaliber in drei Laborierungen in jeder zweiten mongolischen Jurte bekommen könnte.
Kaliber wie die 8,5 seien dagegen vollkommen reiseuntauglich, da Exoten.

Ein Erlebnis aus dem wirklichen Leben:

Bei einer sehr guten ungarischen Drückjagd führte nur ein Schütze eine .30-06. Genau dieser Schütze vergaß die Patronen im Hotel. Niemand vor Ort konnte ihm mit seinem "meistverbreiteten" Kaliber aushelfen.
Also zuerst alle anderen Schützen anstelle, zurück zum Parkplatz, dort Umstieg ins eigene Auto, zurück ins Hotel, zurück zum Parkplatz, Umstieg auf den Gelände-LKW und nach gut zwei Stunden Verzögerung endlich am Stand.
Der Schütze konnte aus dem Gedächtnis noch nicht einmal seine Laborieren benennen, er war der Ansicht, solange das Kaliber passt, reicht es zum Schuss auf Wild...
 

Wheelgunner_45ACP

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Sehe gerade, dass mein Beitrag #1822 missverständlich ist. Ich bezog mich auf den Munitionsverlust bei Flugreisen. Das ist - wie beschrieben- bisher in meinem durchaus großen, schießenden/ jagenden Bekanntenkreis (einschließlich mir selbst und Frau) noch nicht passiert.

Wenn's doch passiert, muss man dann halt nehmen, was es ggf. vor Ort gibt. Und schlimmstenfalls auf eine Leihwaffe ausweichen. Da kann man nicht erwarten dass man in der .300WinMag oder .308Win "seine" SAX- Munition im tiefsten Hinterland noch bekommt.
 

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