Ich habe seit 4 Jahren einen BGS in einem Revier mit ca 1000 ha mit recht heterogener Aufteilung: Täler, ein großer See, Stadt, Steinbrüche und relativ viel Feld. Ich konnte in dieser Zeit um die140 Füchse mit der Langwaffe erlegen. Fallenjagd/Baujagd fällt wegen Zeit-und Hundmangel aus.
Vor zwei Jahren hatte ich am 15.07. Schon 28 Jungfüchse auf meiner Streckenliste. Am 30.03. des selben Jagdjahrs waren es 62 Füchse.
Bei jedem Jungfuchs, den ich erlege, tut es mir um die süßen Kerlchen leid. Ich habe mein Handeln über die Jahre kritisch hinterfragt und versucht meine Erwartungen mit Beobachtungen aus der Realität abzugleichen.
Folgende Erkenntnisse habe ich gewonnen:
1. Wie colchius schreibt: Der wichtigste Abschuss ist der einer Spätwinterfähe. Wir hatten dieses Jahr nur zwei Gehecke, von denen ich weiss.
2. Wer sich nicht beherrschen kann und eine Fähe vor Mitte Juli schießt handelt unethisch. Selbst wenn ich mir sicher bin, dass "die Alte" nur 5 Welpen hat und ich sie alle erlegt habe, muss ich davon ausgehen, dass doch noch irgendwo ein Nachzügler existiert, den ich übersehen habe.
Generell sehe ich Aktionen wie "Spülen", Ableuchten und Fähenabschuss als zurecht verbotenes Unfähigkeitsbekenntnis. Die meisten dieser Spezialisten sind schlichtweg zu faul/dumm für die Raubwildjagd. Es heisst Raubwild und nicht Schadwild/Ungeziefer. Im Vordergrund meiner Jagd steht der schnelle unverhoffte Tod der Kreatur und so wenig Störung wie möglich für andere Tiere.
3. Es gibt definitiv einen Zusammenhang zwischen Raubwildjagd und Hasen/Niederwildbesatz. Manche Gruppierungen verneinen das, aber unser Hasenbesatz hat sich die letzten Jahre verdoppelt. Das ist keine Behauptung sondern Ergebnisse der Winterzählung mit WBG.
4. Auch wenn der Fähenabschuss im Winter wichtig ist bejage ich jedes Geheck, das ich finden kann. Dadurch dünne ich die Population und die potenzielle Zuwachsrate aus. Drei amgrenzende Reviere jagen ähnlich scharf auf Raubwild. Was von den übrigen und unseren Tälern ins Feld wandert wird bejagt wie es die Ethik und die Mittel hergeben.
5. Das Rehwild/Niederwild darf unter der Raubwildjagd nicht leiden. Keine Pirschgänge in den Rückzugszonen (Täler/Wälder) und keine sinnlose Ableuchterei mit dem Auto im Feld. Wer einmal erfahren hat wie spannend und nervenaufreibend Fuchspirsch barfuß/strümpferd im Feld ist, der lässt sein Auto gerne stehen.
Neben Fuchs fallen bei uns auch Dachs/Waschbär und Marder. Einen Enok habe ich in diesem Revier leider noch nicht gesehen, sonsz hinge auch seine Schwarte an der Wand...