Analyse schlechter Schüsse, warum habt ihr gefehlt?

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Hier möchte ich mal einen Platz schaffen, an dem wir erörtern können, warum die Kugel nicht den geplanten Treffersitz ereichte:eek:

Mein letzter Fehlschuß zum Beispiel:
Bei meinem Letzten schlechten Schuß hat ein 150Keiler, just in dem Moment als ich den Abzug zog, ein en Kanzelfuß als Mahlbaum missbraucht :eek:, bei dem Gewackel könnte ich ja nicht sauber treffe::mad::mad::mad:

Auf euere "Ehrfahrungen" und eure "Begründungen" wären sicher alle gespannt, und für die Jungjäger unter uns können wir hier sicher einen Fundus unseres Jägerlateins zusammenfassen:D:D:D

p.S. man beachte bitte die Rubrick dieses Fadens;) und passe seine Beiträge entsprechend an.
Nur mal so, für die Philosophen.
 
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Ich denke das Wort Selbstbeherrschung ist wichtig beim gezielten Antragen von Schüssen. Ich habe mir von Anfang an bestimmte Vorgehensweisen eingeprägt an die ich mich bis heute halte. Fremder Stand = erst einmal orientieren. Entfernungen festlegen. Geländepunkte merken. Das sind Dinge, die müssen in Fleisch und Blut übergehen. Waffe klar machen. ASV prüfen, wo sind 200m - Punkte im Schussfeld. Heißt - wie weit ist die Schussentfernung die ein relativ sicheres Antragen sicherstellt. Bei den gängigsten Kalibern sind 200m eine sehr gute Wahl. Darüber muss man entsprechend handeln und individuell anpassen. Waffenauflagen müssen stimmen. In der Lage sein - auch mal ziehen zu lassen. Und mein wichtigster Punkt: so schnell schießt man nicht vorbei. Ich hasse die Aussagen - wenn angeblich gefehlt wurde nur um das Gewissen zu beruhigen. Schande und keinen Arsch in der Hose. Waffentechnisch sehe ich das wie Cast es oben irgendwo geschrieben hat - die Waffe als Ausrede zu nutzen ist ein Armutszeugnis.Echte Waffenfehler oder auch Munfehler sind denke ich mal unter 1%. Ich denke ein großer Teil der Schützen sollte mal mehr trainieren- sich mehr mit Waffe und Balistik beschäftigen. Ich war mal längere Zeit bei y - Tours und habe dort auch weiterführende Schießausbildung genossen. Das war schon extrem und ich war mal durch diese Umstände ein wirklich guter Schütze. Davon ist aber nur noch wenig übrig. Heißt - das hat auch was mit Üben - mit Training zu tun. Ganz einfach. Und irgendjemand oben schrieb was von Jägern / Schützen die in Anwesenheit anderer Schützen nicht gern schießen - unbegreiflich. Genau das ist eine Situation die man nutzen sollte. Stress - Aufregung - unangenehme Situationen sind gut um zu trainieren. Und was juckt es mich was andere über meine Schießkünste denken ? Da sind wir wieder bei AidH ( Arsch in der Hose). Zu 90% kann man die meisten Fehler beim Schuss - wegtrainieren. Aber das passt kaum mehr in unsere träge Gesellschaft.
Natürlich ist Übung das a und o. Bei der Jagd kommen noch andere Faktoren die am Stand kaum geübt werden können.
Waffenfehler sind mit Sichereheit die grringste Prozentzahl. Ich denke dieser Faden sollte auch mal aufzeigen was man eben selber falsch gemacht hat und als Anregung dienen zu lernen sich zu beherrschen, auch begrenzen und zu üben.

Ansonsten liest man oft nur die Heldengeschichten wo alles auf dolle Entfernungen geklappt hat, die Wahrheit spricht kaum einer aus.

Die meisten nicht perfekt angetragene Schüsse hate ich in der Dämmerung wo ICH den Winkel des Stückes nicht so eingeschätzt habe wie es wirklich war und ein Blatt unnötig zerstört habe oder den Pansen angekratzt habe. Die Stücke lagen aber geärgert über mich selbst habe ich mich dabei immer und habe daraus gelernt.
Und das lernt man nicht am Stand.

Aber so etwas ist noch nie jemanden passiert möchte man meinen.
 
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Es geht beim Stand - Üben ja nicht darum das man das als gleichwertige Alternative sehen soll. Das sind einfach Routinen die sich dort festsetzen. Aber auch Besonderheiten im Anschlag oder xyz was man eben erst beim tatsächlichen Schuss bemerkt. Praxis. Das da alle anderen Punkte dazukommen - ist klar. Alle Fehler die hier genannt wurden - kennt jeder von uns. Auch ein kritisches Hinterfragen fällt leider bei vielen Leuten weg. Oder einfach mal das Nachdenken : was habe ich gemacht ? Welche Auswirkungen hatte mein Handeln. Wie oft kommt der Satz " lag im Knall". Völlig ........der Satz. Gerade oft genutzt bei Diskussionen um Munition. Ich frage dann immer als Erstes - wo hast du denn Angehalten ? Wo lagen Ein - und Ausschuss. Viele halten auf das Blatt. Lag im Knall hat dann eine völlig andere "Qualität " als bei jemandem der Kammerschüsse produziert. Mit zerschossenem Getriebe läuft nix und steht normalerweise nix. Wenn ich beim Auto die Vorderachse ausbaue fährt da auch nix mehr.
Ich weiß auch nicht ob das Forum der richtige Ort ist die Fehler oder Geschehnisse aufzuführen. Hier lesen auch Städter und Idiologen mit, die daraus gleich wieder Dinge formulieren die klar stellen das die Jagd nur aus Hobbymördern besteht. Die Diskussion an sich halte ich aber für gut und richtig.
Ich nehme aus Spaß unsere JJ immer auseinander und frage sie immer verschiedene Punkte über Wild - Natur - Praxis und natürlich auch Waffen - Munition und Einsatz. Das soll sie positiv " schocken" - damit sie sich wirklich bewusst werden, was sie da machen. Ich freue mich aber auch wenn sie dann mal "zurückschießen" und mir knifflige Fragen stellen......
 
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Ich für meinen Teil habe festgestellt, dass sich nach einer gewissen Zeit das Mucken "einschleicht".
Wenn ich den Verdacht habe zu mucken, prüfe ich das ganz banal mit der Pufferpatrone.
Der erste Trocken-Abzug ist dann meist sehr verräterisch!
Einige Trockenübungen mit der besagten Pufferpatrone, und dann habe ich das wieder im Griff.

Wie schon hier mehrfach geschrieben wurde; üben, üben, üben!!!
 
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Es geht beim Stand - Üben ja nicht darum das man das als gleichwertige Alternative sehen soll. Das sind einfach Routinen die sich dort festsetzen. Aber auch Besonderheiten im Anschlag oder xyz was man eben erst beim tatsächlichen Schuss bemerkt. Praxis. Das da alle anderen Punkte dazukommen - ist klar. Alle Fehler die hier genannt wurden - kennt jeder von uns. Auch ein kritisches Hinterfragen fällt leider bei vielen Leuten weg. Oder einfach mal das Nachdenken : was habe ich gemacht ? Welche Auswirkungen hatte mein Handeln. Wie oft kommt der Satz " lag im Knall". Völlig ........der Satz. Gerade oft genutzt bei Diskussionen um Munition. Ich frage dann immer als Erstes - wo hast du denn Angehalten ? Wo lagen Ein - und Ausschuss. Viele halten auf das Blatt. Lag im Knall hat dann eine völlig andere "Qualität " als bei jemandem der Kammerschüsse produziert. Mit zerschossenem Getriebe läuft nix und steht normalerweise nix. Wenn ich beim Auto die Vorderachse ausbaue fährt da auch nix mehr.
Ich weiß auch nicht ob das Forum der richtige Ort ist die Fehler oder Geschehnisse aufzuführen. Hier lesen auch Städter und Idiologen mit, die daraus gleich wieder Dinge formulieren die klar stellen das die Jagd nur aus Hobbymördern besteht. Die Diskussion an sich halte ich aber für gut und richtig.
Ich nehme aus Spaß unsere JJ immer auseinander und frage sie immer verschiedene Punkte über Wild - Natur - Praxis und natürlich auch Waffen - Munition und Einsatz. Das soll sie positiv " schocken" - damit sie sich wirklich bewusst werden, was sie da machen. Ich freue mich aber auch wenn sie dann mal "zurückschießen" und mir knifflige Fragen stellen......
Absolut bei Dir. Die Grundsachen übt man auf dem Stand. Meine wenigkeit übt auch oft so dass ich nur vorne auflegt und linke Hand am Vorderschaft, rechter Ellenbogen garnicht aufgelegt und mir ein Zeitlimit setzte und von 6 runter zähle. Bei 0 muss der Schuss spätesten raus. In der Zeit muss ich im Voranschlag durch das ZF Blicken Ziel anvisieren und Treffen.
Ziel ist es bei mir bei dieser Übung auf 100 einen Bierdeckel (Das Teil wo man das Bier abstellt) zu halten.

Das mache ich natürlich nicht auf der Jagd so, aber der Zeitdruck zeigt schonungslos auf wo die Schwächen sind und wo ich meine Not habe/hatte die abzustellen. Da gibt es eine Menge andere Übungen die man machen kann um besser zu werden. Wicht ist daran zu arbeiten.
 
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Schießstände sind eine Sache. Das ist gut für Routine, Abzugsverhalten und Sicherheit. Ich habe bei Y-Tours viel durchs Zielfernrohr schauen müssen. Rhythmus lernen, wenn man im Anschlag liegt und das Ziel aufgenommen hat.
Einatmen: Verschluss öffnen und bis hinter ziehen.
Ausatmen: Verschluss vor und schließen.
Einatmen: Ziel aufnehmen.
Halb ausatmen, letzten Herzschlag durchgehen lassen... Bummm.
Viele tausend Schuss.
Das ist eine schöne Übung zum runterkommen. Mache ich jeden Tag mit 25- 50 Schuss KK.

Auf der Jagd treten völlig andere Situationen auf. Ständiger Wechsel zwischen WBK und Zielfernrohr (die armen Augen). Ständig die Waffe neu richten... so als Beispiel
 
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Nur mal so, für die Philosophen.

Setzschüsse sind auch immer so ein Thema. Davon gibt es ja bekanntlich zweierlei. Die einen betreffen die Waffe. Da stimmt dann das Trefferbild nicht und man verrutscht um einige Zentimeter, was ja durchaus zum völligen Fehlen führen kann. Ich spreche daher grundsätzlich ordentlich an. Zu einem Bock sage ich grundsätzlich "Hallo Bock." und in diesem Zusammenhang spreche ich auch gleich meine Waffe - meist recht freundlich, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass Waffen, wenn unfreundlich angesprochen, sich gerne verladen fühlen und das ist nicht gut - an, frage, wie es denn so geht und dann, gegen Ende der Ansprache an die Waffe gerichtet kommt ein leises: "Na, sitzt du schon?".
Die anderen sind häufiger bei Änfängern im Bereich Wiederladen zu finden. Da habe ich mir sagen lassen, liege es daran, dass da gerne gestopft wird, bis die Hülse reißt und dann ein, zwei Krümelchen Pulver weniger auf der Serie verladen* werden. Das Resultat ist dann eine Ladung mit ordentlich Bums und wenn es einen dabei auf den Allerwertesten setzt, dann war auch das ein Setzschuss. Blöderweise verreißen Leute, die nicht genügend Kaba im Leben getrunken haben, solcherlei Schüsse auch und fehlen ihre Beute.
Ein Setzschus ist demnach also auch, wenn man sich verladen hat... oder fühlt... oder was weiß denn ich...

*Das ist wichtig: Auch wenn man die Hülse falsch stopft, muss sie verladen sein, dann bleibts beim Setzschuss - ist sie dagegen verstopft, dann gute Nacht!
 
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Natürlich ist Übung das a und o. Bei der Jagd kommen noch andere Faktoren die am Stand kaum geübt werden können.
...

Die meisten nicht perfekt angetragene Schüsse hate ich in der Dämmerung wo ICH den Winkel des Stückes nicht so eingeschätzt habe wie es wirklich war und ein Blatt unnötig zerstört habe oder den Pansen angekratzt habe. Die Stücke lagen aber geärgert über mich selbst habe ich mich dabei immer und habe daraus gelernt.
...

Was das Thema üben auf dem Stand angeht, unterscheide ich für mich zwischen Präzisionsschießen und Bewegungsschießen.

Schießkino macht Spaß, aufgrund der kurzen Entfernung stufe ich den Trainingseffekt für mich eher gering ein, besser ist da der laufende Keiler. Generell empfinde ich aber beim Bewegungsschießen die Abweichung zur realen Jagdsituation am stärksten, wohin schießt man, Kugelfang, Hindernisse, vielleicht schon Stunden rumgestanden usw.

Beim präzisen Büchsenschuss ist eben die Frage wie man die Übung gestaltet. Legt man die Waffe in den Schießbock und kurbelt sich gefühlt 5 Minuten ins Ziel, hat das natürlich wenig bis nichts mit der Realität zu tun. Eine realitätsnahe Auflage kann man schaffen und dann ist nach meinem Empfinden das Thema Abzugskontrolle und nicht "mucken" das größte Thema.
Jeder Kurzwaffen Schütze kennt das, da ist die 10! Peng!! Abzug durchgerissen... nichts wars.


Nicht optimal getroffen und schlecht geschossen sind für mich zwei Paar Stiefel.
Das was du beschreibst kennt auch der beste Schütze, sei es in der Dämmerung oder wenn es eben mal über 100-120m hinaus geht. Den Einschuss aufs Blatt zu setzen kann man selbst steuern, beim Ausschuss das Blatt anzukratzen passiert eben mal :) Mir ist wichtig dass das Tier nicht unnötig leidet. Daher unterlasse ich auch bestimmte Spezialschüsse.
 
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Bin Deiner Meinung. Aber wenn einen das so bremst, dann sollte das keine Ausrede sein, nicht zu trainieren. Man könnte sich ja auch einen Stand suchen, wo man alleine schiessen kann, also stressfrei ohne "Zeugen". 🙄
Naja aber dieses Thema kenne ich zur Genüge, schlechter Schütze hat Angst sich zu blamieren, trainiert deshalb nie.. was kommt dabei wohl raus. Ein Teufelskreis 😅
 
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Hach Leute, was hier wieder für Experten rumrennen. ;-)

Mal ehrlich: Alle Jäger, mit denen ich jage, halten mit 3 Schuss am Stand das 2 Eur Stück auf 100m. Das ist auch meine Erwartung / Mindestanforderung / Probe an jeden JJ, den wir einladen.

Die meisten Fehlschüsse kommen doch nicht durch mangelnde Schiessfertigkeiten, nicht durch fehlerhafte Ausrüstung, sondern durch überhastetes Handeln oder andere Einflüsse.

Zu einem großem Teil lässt sich hier durch Routine (also doch Übung) vieles ausschließen. Aber wer noch nie in letzter Sekunde gewackelt hat oder verrutscht ist, hat wenig gejagt oder lügt.

Ich habe bisher auch nur einmal unter einer dreistelligen Zahl an Abschüssen wirklich schlecht geschossen (auf DJ stehend angestrichen im Schuss verrutscht), aber es kommt vor.
 
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Mal ehrlich: Alle Jäger, mit denen ich jage, halten mit 3 Schuss am Stand das 2 Eur Stück auf 100m. Das ist auch meine Erwartung / Mindestanforderung / Probe an jeden JJ, den wir einladen.
Du Glücklicher.
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200m-Gams beim Anschießen heuer. Das kleine Loch beim Nuller ist übrigens von einer 6,5x55:

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War das Thema ursprünglich im Bereich Witze und steht jetzt unter Jagdpraxis?

Bei mir sind es diese verdammten "jetzt aber schnell Aktionen" wenn ich dem Abzug durchreiße und nicht kontrolliert abziehe. Den Trick mit der Pufferpatrone immer mal wieder zu üben kann ich voll bestätigen. Es ist immer wieder beeindruckend wie krass man mucken kann obwohl man weiß, dass da es gleich nur klack macht. 5 mal trocken abziehen und bewusst das Auge auf halten klingt einfacher als es ist.
 

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