Waldbrand, Autobahnsperrung, Evakuierung

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 13565
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MSP

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Für den "Wessie" gefragt:
Von der grds. erhöhten Waldbrandgefahr in allen Wäldern infolge Witterung mit hohen Temperaturen und Wind mal abgesehen, warum brennt immer in Bbg in ähnlichen Ecken der Busch ?
Großfeuer sind den Standorten und der Bestockung dort geschuldet, klar.

Aber kann man die Ursachen für den Brandausbruch eingrenzen ?
Rein anthropogen mutwillig ?
In den betroffenen Gebieten wurde Munition unsachgemäß gesprengt und dadurch in der Gegend verteilt. Teilweise auch Phosphormunition, die ab 30° Außentemperatur brandtechnisch besondere Probleme macht.
 
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Das betrifft die aktuell noch brennenden Gebiete. Generell sind hier in BB "betroffene Gebiete" einerseits ökologisch herausgefordert, andererseits sind da militärische Hinterlassenschaften nicht nur auf ehemaligen TÜP, sondern auch weiträumig auf einem Streifen südlich von Berlin, auf dem die sich zurückziehende Wehrmacht am Ende des 2. WK ein Rückzugsgefecht mit der vorrückenden Roten Armee, die Berlin umzingeln wollte, lieferte. Du kannst hier wirklich überall damit rechnen, dass Du beim Bodeneinschlag im Wald auf militärische Hinterlassenschaften stößt. Auf den ehemaligen TÜP ist das natürlich um etliche Zehnerpotenzen schlimmer, aber in bekannten Kampfzonen ist auch abseits dieser Areale manches Gelände "verseucht".

Rein anthropogen mutwillig ?

Auch ohne die militärische Grundbelastung sind die meisten Feuer in D anthropogen oder "Ursache unbekannt". In den Gebieten hier kommt halt erschwerend hinzu, dass man oft nicht direkt bekämpfen kann, sondern nur von Wegen aus. Ein Vollfeuer (oder Wipfelfeuer) überspringt die aber relativ leicht.

Liegt das nicht am fehlenden Unterholz, welches sonst den Boden mehr vor der direkten Sonneneinstrahlung und damit dem Austrocknen schützen würde? Zumindestens in Grünheide sieht es mit dem Unterholz eigentlich recht gut aus.

Die jetzt gebrannt habenden und noch brennenden Flächen bei Treuenbrietzen sind teils Jungbestände mit quasi nur Unterholz. Benachbarte Flächen mit Unterwuchs aus Traubenkirsche etc. haben 2018 auch gut gebrannt. Ein entsprechender Unterwuchs kann die Austrocknung verringern, aber nicht stoppen. Irgendwann ist da auch "trocken". Falls es dann brennt, dann brennt der Unterstand mit und dient ggf. sogar als "Feuerleiter" in die Kronen.

Ein anderes Thema ist die Sensibilisierung für das Rauchen im Wald. Ansprechen nützt meiner Erfahrung nicht viel. Hier müßte die sanktionsbefähigte Exekutive auch mehr machen.

Ganz, ganz schwieriges Thema. Kein mir bekannter Förster hat Zeit oder Lust, am WE den Erholungssuchenden mit dem Feuerlöscher und dem Knöllchenblock hinterherzulaufen und Ordnungsämter und Polizei ...
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Großfeuer sind den Standorten und der Bestockung dort geschuldet, klar.

Bin über den Satz nochmal gestolpert.

Nein! die Entstehung der Großfeuer ist im wesentlichen der Munitionsbelastung geschuldet und der daraus abgeleiteten "Unbetretbarkeit" der Flächen.

Auf vergleichbaren Flächen auch mit dieser Bestockung und fern von jeglichen Löschwasser sind die Brände im Schnitt deutlich kleiner.


CdB
 
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..danke Euch für die mehrfachen Erläuterungen - diese Mun-Belastung ist hier drüben bei uns einfach kein besonderes Thema...!
Wünsche Euch tagelangen Regen, sowieso !
 
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Gerne.

Die Mun-Belastung im Westen ist räumlich geringer (Hürttgenwald z.B.) und in feuchteren Regionen, da fällt das nicht so auf.
 
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Gerne.

Die Mun-Belastung im Westen ist räumlich geringer (Hürttgenwald z.B.) und in feuchteren Regionen, da fällt das nicht so auf.
so isset, dort brauchen die Maschinen nur mehr Ketten im Altholz-Einschlag...und die Säger kommen auf ihre Ausschuß-Prozente :rolleyes:
 
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Früher gab es überall Waldbrandwarnschilder, einige mit der aktuellen Stufe versehen, derzeit wäre es wohl 4 oder 4+.
In der Schule wurde dies immer wieder angesprochen und in der Fahrschule wurde das Thema "Katalysatoren und Wiese/Wald" besprochen. Ob das heute noch so stattfindet? Es dürfte einiges an Wissen verlorengegangen sein. Ich sehe sehr oft fliegende Kippen an Ampeln.

Gut, ich selbst habe auch schon mal Grillkohle auf Steine gekippt und erst am nächsten Morgen gesehen, daß da drunter Dachpappe war...danach war das Grillen auf der Dachterrasse für alle verboten :)

Drücken wir die Daumen, daß in Brandenburg alles gut geht. Es soll ja wohl regnen zur Zeit.

"Früher" hast du, wenn du dich so benommen hast, auch noch eine gewischt gekriegt, wenns der Richtige gesehen hat... Is vorbei.

Mun-Beastung: Ehemaliger Truppenübungsplatz Münsingen... Betretungsverbot, Steppenlandschaft - allerdings heute morgen befeuchtet... Bin mitm Fahrrad zur Arbeit... Mich hats kurz vor Ziel erwischt... und natürlich keine Wechselsocken mit...
So nen Wolkenbruch wünsch ich euch auch da oben.
 
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Bei Munitionsbelasteten Gebieten vielleicht nicht sinnvoll, aber würde kontrolliertes abbrennen der Streuschicht was bringen?
Ich meine mich zu erinnern, dass in einer Doku über Waldbrände in den USA angesprochen wurde, dass dir Bekämpfung von kleinstfeuern die Streuschicht anwachsen lässt. Wenn es dann mal wieder brennt, hat das Feuer natürlich optimale Bedingungen und es geht dann auch schnell auf die Bäume über.
 
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Angeblich sind unsere Kiefern dafür zu "dünnhäutig". die überleben meist nicht mal ein schnell durchlaufendes Bodenfeuer. Deshalb hat da m.W. noch nie jemand intensiver mit experimentiert. Und ja, wer mal den EInsatz von "prescribed burning" in Nordamerika gesehen hat, der will bei entsprechenden Waldbildern einfach zündeln. ;)
 

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