Absehen in 2. BE

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Wenn ich überlege wie oft ich unter maximaler Vergrößerung geschossen hab.... Das waren in 10 Jahren evtl. 3-7 Waschbären auf unter 50m und 3-12 Füchse auf unter 50m, anonsten drehe ich bei jedem Schuss eh auf 12x.. also trifft ich das mit der möglichen Abweichung bei Vergrößerungswechsel genau 0. Außerdem schieße ich so schlecht, dass ich nicht unterscheiden kann ob ich 1 cm weiter oben unten links oder rechts abgekommen bin.
 
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ich finde die Frage von oben interessant, nämlich ob die TPL-Abweichung beim Verstellen der Vergrößerung ein Zufallsergebnis ist oder regelmäßig die gleiche Abweichung, also Beispielsfall ZF mit 4-16fach, eingeschossen Fleck auf 16fach, bei Verstellen auf 4 fach dann TPL um 5 cm links unten.
Jetzt verstelle ich auf 16fach hoch und schieße und wieder runter auf 4fach und schieße.
Wo sitzen dann die TPL? Wieder auf Fleck bei 156 und auf 5 cm LU bei 4fach? oder ganz woanders = Zufall?
Ich tendiere dazu, dass die ZF-Mechanik da eher eine Art von "Kurve" drin hat als eine Art "Wackler". Kennt jemand den inneren Aufbau der Vergrößerungsverstellung genau und kann dazu etwas sagen? Ich denke es ist interessant, zu verstehen, wie die Vergrößerungsverstellung genau funktioniert.
 
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2 Feb 2021
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Die Zoom-Mechanik ist nicht spielfrei, nennen wir das "Geruckel", und die Dimension im Tausendstel Milimeterbereich. Liegt das Absehen in der ersten Bildebene, werden die Abbildung von Ziel und Absehen optisch VOR der beweglichen Linsengruppe zusammengeführt und ändern daher relativ zueinander nicht mehr die Position wenn sie diese "durchlaufen". Liegt das Absehen hingegen in der zweiten BE unterliegt das "Ziel" dem "Geruckel", das Absehen nicht, hierdurch kann es zu nicht exakt reproduzierbaren Abweichungen in der Überlagerung der beiden Abbildungen kommen.
 
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Das FD 7 ist eines der besten Absehen, das verkauft wird...
Leider hat sich SuB, auf Grund ein wenig besserer Transmissionswerte beim Polar FD Absehen da nicht anzubieten, schade.
 
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25 Sep 2014
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ich finde die Frage von oben interessant, nämlich ob die TPL-Abweichung beim Verstellen der Vergrößerung ein Zufallsergebnis ist oder regelmäßig die gleiche Abweichung, also Beispielsfall ZF mit 4-16fach, eingeschossen Fleck auf 16fach, bei Verstellen auf 4 fach dann TPL um 5 cm links unten.
Jetzt verstelle ich auf 16fach hoch und schieße und wieder runter auf 4fach und schieße.
Wo sitzen dann die TPL? Wieder auf Fleck bei 156 und auf 5 cm LU bei 4fach? oder ganz woanders = Zufall?
Ich tendiere dazu, dass die ZF-Mechanik da eher eine Art von "Kurve" drin hat als eine Art "Wackler". Kennt jemand den inneren Aufbau der Vergrößerungsverstellung genau und kann dazu etwas sagen? Ich denke es ist interessant, zu verstehen, wie die Vergrößerungsverstellung genau funktioniert.

in der Vergrößerungsverstellung befinden sich im Prinzip zwei Linsen (bei guten ZF auch mehr, wie auch das Objektiv dann aus mehreren Linsen zusammengestzt ist), eine konkave (nach innen gewölbt) und eine konvexe (die klassische Sammellinse wie bei einer Lupe), die über zwei eigene Kurvenschieber in der Position verschieblich sind, so dass sie in der Addition in der 2.Be das Bild entsprechend der Einstellung unterschiedlich groß darstellen. Gleichzeitig wird das Bild, das in der 1.BE noch auf dem Kopf steht erneut gedreht und damit dann wieder so, wie wir es erwarten abgebildet. Die beiden Linsen werden dabei nur vor- oder zurückgeschoben, nicht verdreht.

Das Absehen in der 2.BE muss also mit dem Visierpunkt, vielleicht besser bezeichnet als die Spitze des Zielstachels, exakt in der Flucht der optischen Achse des Linsensystems stehen, damit bei Vergrößerungswechsel auch weiterhin getroffen werden kann. Das Bild muss quasi aus der Position Zielstachelspitze heraus vergrößert werden. Aus dem Grunde befinden sich die Justierschrauben für Höhe und Seite auch über der 1.BE, denn dort wird das Bild, das vom Objektiv eingefangen wird, abgebildet und also dann vom Vergrößerungslinsensystem "abgeholt". Eine Justierung direkt an der 2.BE verbietet sich also, es sei denn, dass ZF ist eben nicht variabel. Zum besseren Verständnis vielleicht erforderlich, das Vergrößerungslinsensystem befindet sich in einer Röhre, die im Bereich der 2.BE beweglich gelagert ist und so das Linsensystem also unabhängig macht. Aus der 2.BE wird dann mittels Okular das Bild abgegriffen und als Strahlenbündel unserem Auge zur Verfügung gestellt.

D.h. ein nicht exakt positioniertes Absehen in der 2.BE produziert garantiert einen Fehler. Der Fehler ist aber exakt von der eingestellten Vergrößerung abhängig, also aber immer gleich. Ein systematischer Fehler.

Dazu kann natürlich eine Abweichung der optischen Achsen der Linsen im Verhältnis zueinander kommen, d.h. wenn diese nicht exakt zentriert zu der Verschiebebahn eingebaut sind, könnte das auch einen Bildverschiebe-Effekt für die 2.BE haben. Wie bei einem, wenn der Vergleich auch hinkt, Reflexvisier, in das man schräg von der Seite hineinschaut und sich wundern darf, dass das Bild nicht mit der Umgebung exakt anschließt. Dieser Fehler dürfte aber auch immer gleich sein, also nicht willkürlich auftreten.

Was wir uns auch vorstellen können, das Spiel der Linsenfassungen in der Gleitbahn, also eine liederliche Passungsfertigung - ja das könnte zu willkürlichen Abweichungen führen. Eine ganz leicht verbogene Gleitbahn dagegen wieder zu immer gleichen Abweichungen

Spiel in den "Kurvenscheiben" könnten darüber hinaus auch noch eine Abwichung bezüglich der Parallaxe durch eine nicht exakt eingenommene Position der beiden Linsen und damit einer größeren oder kleineren Brennweite des Vergrößerungslinsensystems verursachen. Jagd ZF sind n.m.K. auf ca. 100m fix eingestellt (Bei ZF mit BE1 werden auch die Bilder nicht in der Brennebene der Objektiv-Linse dargestellt, sondern etwas dahinter, wie weit dahinter hängt immer von der Zielentfernung und der Brennweite des Objektives ab). Durch das Vergrößerungslinsensystem kann also die Abbildungsebene zum fest stehenden Absehen in der 2.BE auch verschoben werden, so dass bei leicht schrägem Einblick in das ZF hier auch noch ein Ergebnisfehler entstehen könnte. Das wäre ein Paralaxefehler. Durch richtiges Einblicken in das ZF sollte sich das aber kompensieren lassen.

Ein Spiel in der Aufhängung des Rohres, in dem die Linsen geführt werden, kann nur dann einen Effekt haben, wenn daraus auch eine Abweichung der Positionierung am Abholpunkt in der 1.BE resultiert. Denn für das Okular ist es unerheblich, ob das Bild mit Absehen etwas tiefer oder höher im ZF angeordnet ist. Das kann man sich natürlich vorstellen, also wieder eine weitere willkürliche Abweichung möglich.

Bei Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Zielfernrohr ist ggf. auch ein Schnittbild vorgestellt, dass den Strahlengang und die beiden Bildbenen zeigt. Das "Rohr" ist da nur angedeutet zu erkennen.

Also, billiges, variables ZF: besser nicht mit Absehen in der 2.BE kaufen.

Damit ich mir über dieses hier keine vertieften Gedanken machen muss, habe ich nur Gläser mit Absehen in der 1.BE im Einsatz, denn all diese hier angsprochenen Fehlerquellen gibt es für die ordentlich gefertigten ZF mit Absehen in der 1.BE nicht.
 

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