...
Dann hat die Hilfsvisierung aber auch nicht wirklich etwas gebracht oder?
Schließlich habe ich jagdlich ja immer mit wechselnden Geschwindigkeiten und Richtungen des Wildes zu tun. Was nützt mir da also ein Hilfsvisier, wenn es nicht mit diesen Wechselsituationen funktioniert? Dann reicht auch die Standardvariante mit Laufschiene und Perlkorn.
Es haben ja schon einige Leute versucht, die notwendige Erfahrung im Flintenschießen durch technische Hilfsmittel zu ersetzen. Bis heute hat sich keines durchgesetzt.
Fehlt noch das Optroniksystem mit Feuerleitrechner.
...
danke für den Hinweis - wir hatten hier auch mal eine öffentliche Diskussion zu dem Konzept, denn in der WuH war es auch vorgestellt worden. Das hat mich und ein paar weitere Interessierte, die damals durch sachliche und auch qualifiziert-kritische Beiträge auf sich aufmerksam gemacht hatten, etwa 10, in einen geschlossenen Diskussionskreis geführt und dort haben wir dann versucht das Thema sachlich und ohne Verleitfährten, wenig qualifizierte Zwischenrufe und was sonst so an Gehässigkeiten hier so dazu kommt zu erarbeiten. Also, in der Diskussionsrunde war auch Skepsis zu spüren und zu lesen, so sollte das auch sein. Ausgesprochen schade fand ich im Ergebnis auch der Runde, das wir in den praktischen Versuch nur zu zweit oder dritt eingestiegen sind. Das wird auch etwas mit der räumlichen Distanzen zu tun gehabt haben, aber so war es leider. Bisher haben sich in diesem Forum nur drei zu einem Vergleichsschießen getraut. Alle waren hinterher angetan. Vergleichsschießen übrigens bevorzugt im Marksmann Schießkino oder auf den Rollhasen.
Hier hat nun jemand in einem seiner vielen Beiträge geschrieben, "...wer trifft hat recht" - wenn der Schütze es wiederholen kann, dann ganz sicher.
D.h. erst der praktische Versuch und Tests können darüber ein Ergebnis liefern, ob etwas wirklich funktioniert. Inzwischen haben Selbstversuch und weitere Schützen die Idee als sehrwohl praktikabel und sicher beschrieben. Die beschriebenen Ergebnisse bei dem Jagdparcour sprechen auch eine eigene Sprache. Unvorbereitet mit einer "neuen" Flinte (16/70 und Doppelabzug, was anderes besitze ich garnicht) kam dabei auch eine silberne Parcournadel raus. Das war ein jagdlich aufgebauter Parcour, nicht der, den ich weiter oben schon beschrieben hatte. Dafür waren im Wettbewerb mindestens 40 von 60 zu treffen. In den vorausgehenden 12 Monaten dazu nur einmal einen Durchgang Rollhasen geschossen. Ja, ich ziele dabei. Nach obigem Zitat habe ich damit offenbar für mich und andere - recht. Für Sportschützen ist das nichts, denn deren Reglement untersagt Hilfsvisiere. Deswegen ist das für die auch kein Thema, keine Möglichkeit, also keine Lösung für ihre Aufgabenstellung.
Das schöne an der Sache, mit der Büchse geht's genau so. Die gleiche Regel. Mit einem Absehen 1 oder 4 oder 8 oder eben ähnlichen und der Kenntnis zum eigenen ZF lässt sich das auch behelfsmäßig machen. Auch mit einem Absehen 60 in der 2.BE. Seit dem ich diese Methode einsetze ist mir kein Stück SW mehr durch die Lappen gegangen und die Stücke kamen ohne Nachsuche zur Strecke. Das werde ich am Ende meines Jägerlebens vielleicht nicht mehr sagen können, aber ich werde wissen, warum ich gefehlt, oder schlecht geschossen habe.
Auch hier lese ich wieder, wie sich Schützen "abrufbare Bilder" erschießen, die sie dann in der Situation eben einsetzen. Von Sportschützen wurde mir das auch schon so beschrieben und bestätigt. Dieses hier angesprochene Konzept dreht diesen Vorgang gerade um, es sagt mir, bzw. dem Schützen, welches Bild ich/ er/ sie im Visier haben muss um zu treffen.
Auch das erforderliche Einschätzen der Geschwindigkeit hat sich als mit einfachen Regeln beim bodengebundenen Wild als machbar erwiesen. Das schließt Fehler natürlich nicht aus. Flugwild ist da schwieriger, aber mit Erfahrung auch mit gutem Erfolg umsetzbar.
Ein Schießfehler aus falscher Entfernung entsteht nicht, denn das Entfernungsschätzen ist nicht erforderlich, soweit die Distanz nicht über das gute jagdliche Maß hinaus geht und deswegen der Finger gerade bleiben soll.