In den Niederlanden werden gerade die Bauern platt gemacht?

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Fairerweise geht es im Zuge der Stickstoffreduktion ja nicht darum weniger Flächen zu bestellen, sondern die Viehhaltung zu reduzieren.
Wenn die Flächen die jetzt für die Futterproduktion genutzt werden, fortan für Feldfrüchte genutzt werden, können die Niederlande sogar mehr Leute satt machen.
Bedenkt man dann noch wie viele Nahrungsmittel die Niederlande exportieren, wird da so bald wohl keiner hungern müssen. Das ganze Fleisch das die produzieren, können die schon lange nicht mehr selber essen.
Bei uns werden aus ähnlichen Gründen schon seit etlichen Jahren keine neuen Ställe mehr genehmigt
 

z/7

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Was hat das mit einer Betriebsaufgabe von Landwirten zu tun?
 
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Es wird hier keiner hungern. Die Reduktion ist aber zum Teil völlig übertrieben. In den Niederlanden wird die Weidehaltung von Milchkühen infrage gestellt.
Selbst wenn man eine Stickstoffreduktion für notwendig hält, so ist der Niederländische Weg , der jetzt eingeschlagen wurde, völlig überzogen.
Die stärkste Reduktion hat Dänemark erreicht. Dort wurde zwar auch vieles schwierig.
Brotweizen erzeugen die quasi gar nicht mehr. Bei einer Unterversorgung des Weizens mit Stickstoff bildet der nämlich nicht mehr genug Klebereiweiß und ist deshalb nicht mehr backfähig. Der Maisanbau nimmt zu, da Mais am besten mit einer Unterversorgung klarkommt. Gemüse hat im übrigen die höchsten Stickstoffüberschüsse. Deshalb ist die Stickstoffreduktion quasi ein Projekt für mehr Futtermittelproduktion. Blendet man das Problem mal einfach aus, so hat Dänemark mit einer im Vergleich zu den Niederlanden moderate Stickstoffquote und dabei der höchsten Exportquote bei Schweinen, die besten Verbesserungen bei den Zielen der Wasserrahmenrichtlinie erreicht.
Deutschland ist dabei ein Sonderfall, weil die Beprobung der Grundwasserkörper grottenschlecht ist. Das hat man mit einer Modellierung zu lösen versucht, die hat die EU-Kommission kassiert.
 
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Fairerweise geht es im Zuge der Stickstoffreduktion ja nicht darum weniger Flächen zu bestellen, sondern die Viehhaltung zu reduzieren.
Wenn die Flächen die jetzt für die Futterproduktion genutzt werden, fortan für Feldfrüchte genutzt werden, können die Niederlande sogar mehr Leute satt machen.
Bedenkt man dann noch wie viele Nahrungsmittel die Niederlande exportieren, wird da so bald wohl keiner hungern müssen. Das ganze Fleisch das die produzieren, können die schon lange nicht mehr selber essen.
Bei uns werden aus ähnlichen Gründen schon seit etlichen Jahren keine neuen Ställe mehr genehmigt

Ich könnte jetzt erklären, wofür wir Tierhaltung in der Landwirtschaft brauchen. Hier in diesem Artikel ist das aber viel besser zusammengefasst.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25014

Guest
Ich könnte jetzt erklären, wofür wir Tierhaltung in der Landwirtschaft brauchen. Hier in diesem Artikel ist das aber viel besser zusammengefasst.

Du zündest Nebelkerzen.
4 Millionen Rinder, 12 Millionen Schweine und 100 Millionen Hühner führen zwangsläufig zu Problemen. Die Fläche langt bei weitem nicht um dies zu verarbeiten.
Der zweitgrößte Aragexporteur der Welt nach den USA verfügt über 300mal weniger Fläche.
Das das im ökologischen Desaster endet sollte auch jedem Landwirt klar werden.
Aber der Landwirt wird sich genauso reflektorisch weiter wehren wie die Fischer es getan haben. Bis es zu spät ist.
Die Schweinemast in Dänemarkt hat es ja auch schon geschafft viele Teile der Ostsee in Todeszonen zu verwandeln.
Aber wozu braucht man schon Ökosystem wenn man sich ein Schnitzel für 1,50 kaufen kann.
 
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Du zündest Nebelkerzen.
4 Millionen Rinder, 12 Millionen Schweine und 100 Millionen Hühner führen zwangsläufig zu Problemen. Die Fläche langt bei weitem nicht um dies zu verarbeiten.
Der zweitgrößte Aragexporteur der Welt nach den USA verfügt über 300mal weniger Fläche.
Das das im ökologischen Desaster endet sollte auch jedem Landwirt klar werden.
Aber der Landwirt wird sich genauso reflektorisch weiter wehren wie die Fischer es getan haben. Bis es zu spät ist.
Die Schweinemast in Dänemarkt hat es ja auch schon geschafft viele Teile der Ostsee in Todeszonen zu verwandeln.
Aber wozu braucht man schon Ökosystem wenn man sich ein Schnitzel für 1,50 kaufen kann.
Das ist verkürzt gedacht. Stickstoffeffizienz ist die Frage, nicht die Herkunft. Es kommt nach wie vor mehr Stickstoff aus dem Haber-Bosch-Verfahren als aus der Tierhaltung.
Dänemark ist auch wirklich erfolgreich bei der Wasserrahmenrichtlinie, selbst Timmermans lobt die. Und das soll was heißen.
 
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Übrigens ist das Problem mit dem Gemüse und der fehlenden Backqualität bei Weizen, so wie der steigenden Vorzüglichkeit des Maisanbaus keine Nebelkerze. Das sind faktisch schwerwiegende Probleme.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25014

Guest
Dänemark ist auch wirklich erfolgreich bei der Wasserrahmenrichtlinie, selbst Timmermans lobt die. Und das soll was heißen.

"Bisherige Analysen haben jedoch auch ergeben, dass die bereits erreichte
Reduzierung der Nährstoffeinträge noch nicht ausreichen wird, um einen
guten ökologischen Zustand in allen Küstengewässern zu erreichen."

Quelle: Dänisches Ministerium für Umwelt und Ernährung

Noch vor drei Jahren galt die Umweltpolitik als gescheitert:


Man kann es auch einfach ausdrücken: Wenn Dir dein Nachbar seine Gülle in deinen Schwimmteich kippt und Dir verspricht die Menge bis 2027 auf die Hälfte zu reduzieren
ist Dir immer noch nicht geholfen.

Ist es so schwer zuzugeben das die Massentierhaltung ein ökologisches Desaster ist ?
 
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Ich könnte jetzt erklären, wofür wir Tierhaltung in der Landwirtschaft brauchen. Hier in diesem Artikel ist das aber viel besser zusammengefasst.
Wärst Du bitte so freundlich uns den Artikel ins Forum zu kopieren?
Ist leider hinter der Bezahlschranke, aber sehr von Interesse.
 
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Es geht um Stickstoffverbindungen, vorallem Ammoniak.
In den Niederlanden haben sich die Betriebe reduziert, aber der Viehbestand verdoppelt, sie exportieren riesige Mengen an landwirtschaftlichen Gütern, gleich nach den Amis, aber von einem winzigen Land. Die Bauern dort leben auf Kosten ihrer Nachfolger, bis nichts mehr geht.
Dem wird ein Riegel vorgeschoben, wobei ich mich immer frage, wer diesen Dreck aus der Massentierhaltung noch kauft.
Und Dänemark dasselbe. In Schweden wird schwedisches Fleisch als solches deklariert, vom Rest weiß man, daß es aus Danmark kommt, sowas kauft man nicht.
 

z/7

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Speziell in den Niederlanden ist der größere Teil der bewirtschafteten Flächen gepachtet. U.a. vom Staat. :unsure:
 
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Na dann kann man ja auch die Pacht beenden, wenn es notwendig wird. Ende Gelände.
 
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Jo, und wir karren LNG aus den USA, weil unsere Düngemittelhersteller das brauchen.

Mannmannmann.
Genau, da sieht man mal dass irgendwas gewaltig schief läuft ....mein Onkel hat früher Mist und Gülle vom Vieh auf den Acker gekarrt ......das halbe Dorf mit Gemüse und Kartoffeln versorgt , und im Winter wurden Schweine geschlachtet .....komisch, dass das heute zu Zeiten von Fortschritt und high tec nicht mehr klappt.....naja , waren halt nur dumme Bauern früher .....und alle wurden satt !
Grüße und WMH, Olli
 
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