In den Niederlanden werden gerade die Bauern platt gemacht?

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Ich könnte jetzt erklären, wofür wir Tierhaltung in der Landwirtschaft brauchen. Hier in diesem Artikel ist das aber viel besser zusammengefasst.
Der Artikel in der Bauern-BILD ist mal wieder grottig. Das ergibt sich schon daraus, dass unsere Tierhaltung eben nicht nur mit Gras(silage) und Heu vom Grünland gefüttert wird sondern ganz im Gegenteil ihre Hauptenergieration aus Ackerfrüchten (Mais, Getreide) erhält. Das ist genau so verlogen wie zu behaupten der Substratanbau für Biogasanlagen würde nicht in Konkurrenz zum Nahrungsmittelanbau stehen.
Würden wir und bspw. auch die Niederländer nur soviele Rinder halten wie wir ausschließlich mit Grünland versorgen könnten, dann hätten wir das Problem nicht.
Vielleicht wäre genau das sogar die sinnvolle Obergrenze, den Rest regelt dann der Markt über den Preis.

Zur Veranschaulichung:
land_mammals.png

Erschreckend wie wenig die Biomasse der wildlebenden Säugetiere im Vergleich zu uns Menschen und unseren Haus- und Nutztieren ausmacht.

Das ein winziger Staat wie die Niederlande nicht dauerhaft in diesen Mengen würde Fleisch/Gülle produzieren können war lange abzusehen. Jetzt gibt's den harten Schnitt und Höfe werden zu machen weil's so halt einfach nicht weitergehen kann. Da wird Raubbau an den zukünftigen Generationen betrieben, nichts anderes.

Lustigerweise haben aber viele Foristi, die jetzt für die niederländischen Bauern Partei ergreifen, sich anderswo auch schon kritisch geäußert wenn von den Gülletankern mit den gelbem Kennzeichen die Rede war die in Nordwestdeutschland Anfang der 2000er ihre Gülle verklappt haben.

Nun geht es genau denen an den Kragen, aber das ist natürlich auch wieder nicht recht. Was denn nun? Ist die viele Gülle nun schlecht oder ganz schlecht?
Interessant ist ja das viele Länder was die Stickstoffbelastung angeht zu diesen Regelungen kommt. Schuld sind aber nie die Bauern die den Scheiß auf den Äckern verteilen sondern immer irgendwelche Politiker, wahlweise auch die Klärwerke.
Alle, nur nicht die Bauern.

Mit zurückgehender Tierzahlen steigt die Nahrungsmittelsicherheit übrigens, nicht umgekehrt, eben weil die Nutztiere zum überwiegenden Teil mit Ackerfrüchten gefüttert werden, die mit dem menschlichen Verzehr in direkter Flächen-Konkurrenz stehen. Wo heuer Mais für Milchvieh steht, könnte schon nächstes Jahr Getreide für den menschlichen Verzehr stehen. Energiebilanz 7 zu 1 und aufwärts zugunsten des direkten Verzehrs anstelle des Veredelungsumwegs über Milchprodukte, Fleisch etc.
 
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@nerofrankkirn Die paar Leute die der Bauer satt gemacht hat genügen dem Bauern nicht (mehr), der will am Weltmarkt Produkte anbieten, je mehr um so besser.
 
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Genau, da sieht man mal dass irgendwas gewaltig schief läuft ....mein Onkel hat früher Mist und Gülle vom Vieh auf den Acker gekarrt ......das halbe Dorf mit Gemüse und Kartoffeln versorgt , und im Winter wurden Schweine geschlachtet .....komisch, dass das heute zu Zeiten von Fortschritt und high tec nicht mehr klappt.....naja , waren halt nur dumme Bauern früher .....und alle wurden satt !
Grüße und WMH, Olli
Das ist doch heute gar nicht mehr erwünscht, wir haben, oder besser hatten hier im Ort viele die noch paar Schweine oder paar Kühe im Stall hatten, die wurden von den Behörden mehr kontrolliert wie jeder Mastbetrieb, solange bis sie endlich alles abschafft haben.
Genauso ein Kumpel der neben unserer Geflügelanlage einen kleinen Legebetrieb hatte mit um die 900 Hühner, reine Freilandhaltung wo der ganze Ort seine Eier her bezog.
Der wurde durch das Veterinäramt mit Auflagen überzogen das der überhabt keinen Gewinn mehr erzielen konnte.
Zu guter Letzt sollte er einen Sanitär und Pausenraum bauen, dazu noch eine Schleuse mit Umkleide.
Wohlgemerkt, das war eine Halle hinten war ein grosses Rolltor was tagsüber auf wahr damit die Hühner auf die Wiese konnten und er sollte vorne eine Schleuse bauen.
Das selbe doch mit den ganzen kleinen Metzgereien, nur noch Auflagen und Vorschriften die sie zeitlich überhaupt nicht mehr erfüllen können.
Aber hier geht es auch wieder änderst, es wird teilweiße einfach so gemacht, Schweine sind umgemeldet im Stall und die kleinen Metzgereien machen privat ihre Sachen.
Das sieht man auch wenn man rund fährt wer überall wieder Hühner hat, natürlich nicht gemeldet.
 

z/7

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@nerofrankkirn Die paar Leute die der Bauer satt gemacht hat genügen dem Bauern nicht (mehr), der will am Weltmarkt Produkte anbieten, je mehr um so besser.
Genau, alles was nicht auf dem Land lebt, darf gefälligst verhungern.

Und wer braucht schon Bananen? Paprika? Überhaupt irgendwas von auswärts? Zurück zur Subsistenz von vor 1000 Jahren. Ach nee, da hat man auch schon importiert. Ein Kreuz mit der Menschheit.
 
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Wer selbst Kaffee oder Tee säuft, sollte über die Sinnhaftigkeit vom Export von Agrarprodukten besser nichts schreiben...
Der Wohlstand bei uns kommt eben daher, weil jeder das produziert was an seinem Standort am besten gedeiht und nicht was der Verbraucher gerne vor Ort hätte.
 
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Lustigerweise haben aber viele Foristi, die jetzt für die niederländischen Bauern Partei ergreifen, sich anderswo auch schon kritisch geäußert wenn von den Gülletankern mit den gelbem Kennzeichen die Rede war die in Nordwestdeutschland Anfang der 2000er ihre Gülle verklappt haben.

Nun geht es genau denen an den Kragen, aber das ist natürlich auch wieder nicht recht. Was denn nun? Ist die viele Gülle nun schlecht oder ganz schlecht?
Interessant ist ja das viele Länder was die Stickstoffbelastung angeht zu diesen Regelungen kommt. Schuld sind aber nie die Bauern die den Scheiß auf den Äckern verteilen sondern immer irgendwelche Politiker, wahlweise auch die Klärwerke.
Alle, nur nicht die Bauern.
Die niederländischen Bauern produzieren mehr Gülle als sie in ihrer Heimat ausbringen können. Soweit d'accord.
Aber wer gestattet es diesen Bauern ihre Gülle (IIRC auch heute noch, z.B. in Sachsen) auszubringen?
Letztlich doch die alles kontrollierende und besserwissende Politik. (eben jene Politik, die den kleinbäuerlichen Betrieben reichlich Knüppel zwischen die Beine wirft)
 
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Wer selbst Kaffee oder Tee säuft, sollte über die Sinnhaftigkeit vom Export von Agrarprodukten besser nichts schreiben...
Der Wohlstand bei uns kommt eben daher, weil jeder das produziert was an seinem Standort am besten gedeiht und nicht was der Verbraucher gerne vor Ort hätte.
Jo, weil die Chinesen keine Kühe haben kommt die Milch aus Europa.
Und du kannst dir Mühe geben wie du willst, Kaffee wirst du keinen produzieren können.
Was produzieren hierzulande die Bauern was anderswo nicht wächst?

Und solche Perversionen wie Bodenheizung damit der Spargel früher da ist gehören schon längst verboten. Aber das besorgen wohl die Energiepreise aktuell.
 
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Genau, alles was nicht auf dem Land lebt, darf gefälligst verhungern.

Und wer braucht schon Bananen? Paprika? Überhaupt irgendwas von auswärts? Zurück zur Subsistenz von vor 1000 Jahren. Ach nee, da hat man auch schon importiert. Ein Kreuz mit der Menschheit.
.......im Dezember Spargel aus Peru ???
......Kartoffeln aus Ägypten ?????
......Himbeeren aus Kolumbien ????
......Butter aus Irland ....????
Subventioniertes Schweinefleisch nach China , Hühnerklein nebst Salmonellen nach Afrika und Milchpulver (???)......alles das ist obsolet, überflüssig kostet Steuergelder und wirklich , brauchen tuts kein Mensch, fast keiner ......
Vor 1000 Jahren wurden Luxusgüter , Nelken , Pfeffer, Seide importiert , mit Windkraft und nicht mit Schweröl, das kann man sich gefallen lassen......das was heute passiert ist der Fleischgewordene Irrsin des ungehemmten , unsozialen Konsums .....
....usw , usw , usw ......
Wer um Himmels Willen braucht das ganze Jahr über Erdbeeren die genauso kacke schmecken wie holländische Tomaten ????
Grüße und WMH, Olli
 
G

Gelöschtes Mitglied 25014

Guest
Wer selbst Kaffee oder Tee säuft, sollte über die Sinnhaftigkeit vom Export von Agrarprodukten besser nichts schreiben...
Der Wohlstand bei uns kommt eben daher, weil jeder das produziert was an seinem Standort am besten gedeiht und nicht was der Verbraucher gerne vor Ort hätte.

Es geht nicht um den Export sondern die Folgen einer ungezügelten Exportwirtschaft.
Ein grosser Unterschied.
 
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@nerofrankkirn
Zwiebeln aus Tasmanien. Wir diskutieren über Energietransporte um den Erdball und deren Umweltbelastung und da werden Zwiebeln um den Globus transportiert.
 
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Die niederländischen Bauern produzieren mehr Gülle als sie in ihrer Heimat ausbringen können. Soweit d'accord.
Aber wer gestattet es diesen Bauern ihre Gülle (IIRC auch heute noch, z.B. in Sachsen) auszubringen?
Letztlich doch die alles kontrollierende und besserwissende Politik. (eben jene Politik, die den kleinbäuerlichen Betrieben reichlich Knüppel zwischen die Beine wirft)
Naja, das liegt wohl eher an der Lobbyarbeit der Agrarindustrie, die in Brüssel den Politikern sowas einreden.
 
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@nerofrankkirn Die paar Leute die der Bauer satt gemacht hat genügen dem Bauern nicht (mehr), der will am Weltmarkt Produkte anbieten, je mehr um so besser.
Soll er ruhig , aber ohne meine Steuern , und zu Weltmarktpreisen , was natürlich auch bekloppt ist .......kein Handwerker bekommt in Krisenzeiten Geld für Öl , Sprit , Hallenstillegung usw , usw , usw iss ja ok den Bauern zu helfen, aber die Richtung ist falsch ......!
Dies sieht man immer wieder in unserer ideologisch gesteuerten Politik, man könnte die LW auch mehr diversifizieren um dem Selbstversorgungsgrad zu erhöhen, aber nöö , da kaufen Agrarriesen aus den NL riesige Flächen in Ostdeutschland und werden noch mit fetten Subventionen belohnt ......nachdem sie vorher selbige für die Stillegung in NL kassiert haben......irgendwie schief das alles.....!
Grüße und WMH, Olli
 
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