Frage an die Rehwild Experten

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Ich hab vor 35 Jahren gelernt, dass der P3 mit etwa 13 Monaten gewechselt wird, damit wäre das Stück mindestens einjährig, ein Jährling.
Alles, was darüber hinaus geht, ist Aberglaube.
Jährlinge sehen so aus ( man beachte auch den unterschiedlichen Abschliff obwohl ja beides nur Jährlinge sind ) : P1110667.JPGP1110668.JPGP1110669.JPGP1110670.JPGP1110671.JPGEs sind nur zwei Böcke , die ersten drei Bilder von dem einen , die anderen beiden von dem anderen .Sind beide Anfang Mai erlegt worden , allerdings schon ein paar Jahre her .
WmH ,Klaus
 
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Wenn sich weit über 100 Jahre Wissenschaftler damit befassen
...muss das noch lange keine Wissenschaft sein.
Zu viele Variablen in der Gleichung.
Ein- und mehrjährig lässt sich feststellen. Rest ist ungewiss.
Wer mag, geht mit dem Bock zum Pathologen. Dann kanns was werden. Also wenn der Erfahrungen mit Rehen hat.

Das Reh is halt der Hirsch des armen Mannes :)
 
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distale Gliedmaßen - Abschnitte bleiben mit dem Aufbruch direkt im Revier)
Oh, damit vergibt man sich was Leckeres. Bei meinem Wild schleppe ich (buchstäblich, da keine Fahrwege, teils über 4 km im Rucksack) die Knochen, natürlich nicht die Unterläufe mit Schalen,,(die hier wohl fachmännisch distale Gliedmaßen genannt werden) heim.

Dann werden Rückenstränge /Lachse, Filets ausgelöst, Nacken auch ausgelöst, ausgelöste Vorderläufe (bis aufs eigentliche Blatt), Rippen, aufgetrennter Beckenring in den Schnellkochtopf - und werden ZWEI Stunden darin fein gewürzt geköchelt.

Gibt eine himmlische Fleischbrühe (beim Erkalten wirds Gelee) - und die Sehnen sind weich und lecker wie Eisbein-Wabbeliges.
Da kann der moderne CroMagnon Mensch voller Genuß die Hände nutzen und knabbern und Mark ausschlürfen (die Röhrenknochen werden an beiden Enden kurz vorm Gelenk durchgesägt). Mmmmhhhhh

Übrigens Rehtalg/Hirschtalg mit dem hohen Schmelzpunkt kann man sammeln und mit etwas Speiseöl und Bienenwachs heiß vermischt in leere Gewürzgläschen gießen und nach dem Erkalten wunderbar als Super Handcreme verwenden - rauhe Füße, Knie etc. freuen sich auch, wenn sie damit abgerieben werden.
Bessere, laaang anhaltende Hautcreme gibt es nicht.
 
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Oh, damit vergibt man sich was Leckeres. Bei meinem Wild schleppe ich (buchstäblich, da keine Fahrwege, teils über 4 km im Rucksack) die Knochen, natürlich nicht die Unterläufe mit Schalen,,(die hier wohl fachmännisch distale Gliedmaßen genannt werden) heim.

Dann werden Rückenstränge /Lachse, Filets ausgelöst, Nacken auch ausgelöst, ausgelöste Vorderläufe (bis aufs eigentliche Blatt), Rippen, aufgetrennter Beckenring in den Schnellkochtopf - und werden ZWEI Stunden darin fein gewürzt geköchelt.

Gibt eine himmlische Fleischbrühe (beim Erkalten wirds Gelee) - und die Sehnen sind weich und lecker wie Eisbein-Wabbeliges.
Da kann der moderne CroMagnon Mensch voller Genuß die Hände nutzen und knabbern und Mark ausschlürfen (die Röhrenknochen werden an beiden Enden kurz vorm Gelenk durchgesägt). Mmmmhhhhh

Übrigens Rehtalg/Hirschtalg mit dem hohen Schmelzpunkt kann man sammeln und mit etwas Speiseöl und Bienenwachs heiß vermischt in leere Gewürzgläschen gießen und nach dem Erkalten wunderbar als Super Handcreme verwenden - rauhe Füße, Knie etc. freuen sich auch, wenn sie damit abgerieben werden.
Bessere, laaang anhaltende Hautcreme gibt es nicht.
Ok,
du bevorzugst die knallharte Voll-Verwertung, du lebts ja auch fast im Stammgebiet des Cro-Magnon-Menschen!
Bei mir hat für den Cro-Magnon -Menschen nicht gereicht, hab es nur zum Homo rhenusiensis geschaftt! :cool:

Zur Erläuterung; distale Gliedmaße heißt in diesem Kontext alles unterhalb des Carpal- und Tarsalgelenkes wird abgeschärft und bleibt im Busch!

Vielleicht sollte ich noch ergänzen, das ich in etwa noch einmal die gleiche Anzahl an Sauen
(ca. 20 Stück, alles unter 30 kg aufgebrochen) küchenfertig vermarkte, hinzu kommt noch der Eigenverbrauch für die erweiterte Familie!
Wenn ich da soviel Zeit benötigen würde wie die in den Ring geworfenen 4 Stunden pro Stück Wild, könnte ich mir in der Hauptsaison ein Feldbett in die Wildkammer stellen!
 
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Gulasch schneiden und Kleinstpakete für 2 Personenhaushalte fallen da natürlich raus!
Keulen, Rücken, Blätter und Träger sauber rausgearbeitet und separat vakuumiert.
Für den Kunden bedeutet das im Prinzip: auspacken und loslegen mit kochen!
Ich brauche, je nach Sitz des Schusses durchschnittlich etwas mehr als eine Stunde in der Kammer (zigfach gemessen ca.70 Min. im Schnitt),
und nein, ich bin kein Profi.
Da hast du allenfalls zerlegt, aber ganz sicher nicht zerwirkt.
Sauber portionieren, dabei auch an kleine Haushalte im Kundenbereich denken, wirklich weitgehend parieren, vakuumieren, da sind zwei, drei Stunden schnell rum. Bis die Wildkammer dann blitzsauber beim Verlassen ist und das Konfiskat verräumt, fehlt nimmer viel zu den vier Stunden.
Für ein Stück Rotwild - wirklich Kundenküchenfertig gemacht, bist du dann gerne mal einen dreiviertel Tag dabei. Manchmal auch länger.
 
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Da hast du allenfalls zerlegt, aber ganz sicher nicht zerwirkt.
Sauber portionieren, dabei auch an kleine Haushalte im Kundenbereich denken, wirklich weitgehend parieren, vakuumieren, da sind zwei, drei Stunden schnell rum. Bis die Wildkammer dann blitzsauber beim Verlassen ist und das Konfiskat verräumt, fehlt nimmer viel zu den vier Stunden.
Für ein Stück Rotwild - wirklich Kundenküchenfertig gemacht, bist du dann gerne mal einen dreiviertel Tag dabei. Manchmal auch länger.
Ich darf mich zitieren
..."Gulasch schneiden und Kleinstpakete für 2 Personenhaushalte fallen da natürlich raus!"...

Wer lesen kann...
 
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OK, mal wieder ein Abgleitfaden. Gehe mit Doc Holliday konform was die Verwertung betrifft. Die möglichst komplettte Verwertung eines Stückes halte ich für wesentlicher achtungsvoller dem Tier gegenüber als den Umgang oder die Verwertung einer Trophäe.
Egal wie alt das Tier ist, eine wirlich sinnvolle Verwertung ist immer möglich sofern keine Notwendigkeit besteht es in die Tonne zu kloppen. Ich finde es unsagbar dekadent zu verkünden, das man sich nicht antun wolle ein altes Tier stundenlang zu verarbeiten. Warum läßt man denn nicht einfach den Finger gerade? Klar, totschießen ist einfach. Verarbeiten ist aufwendig.
Die Achtung vor dem Tier das ich gemeuchelt habe ist abhängig vom Alter? Der einzig akzteptable Grund ein Tier zu töten laut TSGesetz ein sinnvoller Grund. Trophäenjagd ist das nicht. Die oft und vielgeschmähte Fleischjägerei ist es aber.
Und zu den erwähnten Zeiten bis zum konvinienzfähigen Endprodukt.
Vorgestern ein 70 kg LG 10 jähriges Merzschaf geschlachtet.
Wegen der außergewöhnlich schönen Decke, helles Braun , sehr kurzhaarig, habe ich mir sehr viel Mühe gegeben um keine Löcher reinzuschneiden und keine Fleisch-und Fettreste an der Decke zu haben. Hat exakt 25 Minuten gedauert incl Aufbrechen.
Grob Zerlegung in Keule, Rücken, Schultern, Hals, Rippen und Bauch 12 Minuten.
Heute mit der Kundin, die das Schaf zum Barfen gekauft hat, komplett ausgebeint, feinzerlegt, gewogen, beschriftet, einvakuumiert.
Nach 2 Std 10 Minuten waren wir fertig incl Reinigung des Raumes und der Gerätschaften, also , wäre ich allein gewesen also 4 Std 20 Minuten.
Ein wesentlich kleineres Reh oder ein größerer Damhirsch oder eine 100 kg Sau wären in etwa mit der gleichen Zeit zu berechnen.
Wie ein Profimetzger das berechnen würde weis ich nicht.
Aber ich weiß was mein Metzger mir berechnet wenn ich ihm mein Fleisch wie eben angeführt statt als Hundefutter zur Wurstherstellung übergebe.
Dann sind, abhängig vom Darmpreis, Kosten/kg ziwschen 2€ und 3€ zu bezahlen.
Dabei ist zu berücksichtingen, daß ich nach meinen eigenen Qualitätsstandards das Wurstfleisch herrichte, also pariere, entfette, sortiere was ein Metger so nie zu akzeptablen Preis machen könnte.
 
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3....4h für alles kommt hin, schneller bin ich auch nicht.
Dafür muß ich dann aber auch nur noch den Braten 2 Tage im Kühlschrank auftauen, dabei zeiht die Würze schön durch, dann ab in den Bräter.
Rollbraten, Keulen, Rücken, Gulasch, alles fertig gewürzt einvakuuimiert.

Bei den Trophäen bin ich eher faul, manchmal erst nach 2..3 Jahren klargemacht.
Der Rothirsch hängt auch noch nicht an der Wand, sollte da seit 4 Jahren hängen. Naja, egal...
 
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20220710_212322.jpg
20220710_214308.jpg20220710_220121.jpg
Na da hab ich doch direkt mal ein neues Stück in die Wildkammer gehängt,
Werde wieder mal die Zeit nehmen!
Und jetzt schau ich noch mal nach den Sauen!
 
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Uiuiuiuiuijjj...
da hab ich ja was losgetreten...

@Alligatorin: Ich hab noch kein Stück "in die Tonne gekloppt" nur weil es alt ist. Solltest Du mich gemeint haben, dann hast Du mich falsch verstanden. Das geht dann zum Wildprethändler und DER verwertet es und bringt es an den Endkunden. Ich bin halt in einem Forsthaus groß geworden und da gilt seit Urzeiten "Frischling' und Kälber, fresse mer selber!" Wobei ich zugeben muss, n junges Alttier (so zwo bis drei Jahre) ist dem Kalb von der Fleischkonsistenz her überlegen, geschmacklich - im positiven Sinne - auch deutlich weil halt typisch Wildpret und nicht einfach nur zart wie das Kalb oder der Frischling. Das trifft übrigens auch für die junge Bache zu. Zudem sind bei den ausgewachsenen Stücken die Portionen größer und damit die Flaxen weniger, bzw. die Zubereitungsmöglichkeiten variabler.
 
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...muss das noch lange keine Wissenschaft sein.
Zu viele Variablen in der Gleichung.
Ein- und mehrjährig lässt sich feststellen. Rest ist ungewiss.
Wer mag, geht mit dem Bock zum Pathologen. Dann kanns was werden. Also wenn der Erfahrungen mit Rehen hat.

Das Reh is halt der Hirsch des armen Mannes :)
Wieder Käse. Schon mal was von Zahnzementverfahren gehört ? Bitte verunsichere doch nicht die vielen Jungjäger hier im Forum durch ausgeübte Ahnungslosigkeit. Ich bin auch AWO-Liebhaber(hatte sogar mal eine 425er Sportawo) ,hab aber keine Ahnung vom Schrauben.Deswegen bin ich da auch kein Fachmann.
 
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Wieder Käse. Schon mal was von Zahnzementverfahren gehört ? Bitte verunsichere doch nicht die vielen Jungjäger hier im Forum durch ausgeübte Ahnungslosigkeit. Ich bin auch AWO-Liebhaber(hatte sogar mal eine 425er Sportawo) ,hab aber keine Ahnung vom Schrauben.Deswegen bin ich da auch kein Fachmann.
Wenn du schon Zahzementverfahren in's Spiel bringst, dann solltest du auch wissen, dass diese Methode bei Rehwild keine gesicherten Ergebnisse bringt.
 

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