Wie hat man früher das Wildfleisch behandelt?

[Friedericus]

Natürlich ohne aktuellen Anlaß - aber wie hat man das ohne Kühlzelle und 7 Grad Muskelinnentemperatur hinbekommen? Gibt es generell Möglichkeiten, Wildfleisch ohne Strom/Kühlung reifen zu lassen und zu konservieren?
Man muß ja über das Ende des Notstrom-Benzins nachdenken...

 

[Hog Hunter]

Sag mal, bist du gerade im Panikmodus?

P.S.: Es ist anzunehmen, dass uns die Energiekrise erst zur kalten Jahreszeit voll trifft. Dann lass halt das Wild draußen abhängen..... und dann pökeln und räuchern, weil einfrieren ja dann auch nicht mehr funktioniert. Entspann dich mal ein bisschen! Immer schön tief durch die Hose atmen.

 

[Cstar]

Ich dachte im Atombunker hat man Konserven?

 

[Hog Hunter]

Ich dachte im Atombunker hat man Konserven?

Ja sicher, wenn man denn über einen verfügt.

 

[Stomberger]

Man hatte einen Keller.
Ein Pökelfass, Essig eine Räucherkammer ,Weckgläser .
Es gab die Tradition etwas an Verwandte und Freunde zu verteilen und von denen auch wieder zurück zu bekommen.
Gaststätten hatten schon recht früh Kühlanlagen oder Eiskeller und ansonsten war die Hauptjagdzeit im Herbst und Winter.

 

[kraut]

wildfleisch hatte früher hautgout, https://de.wikipedia.org/wiki/Hautgout

unser amtstierarzt sagt dazu "angefault"
bißchen extrem aber tatsächlich war das früher so typisch.

 

[Hog Hunter]

wildfleisch hatte früher hautgout, https://de.wikipedia.org/wiki/Hautgout

unser amtstierarzt sagt dazu "angefault"
bißchen extrem aber tatsächlich war das früher so typisch.

Ja, ich erinnere mich an einen Freund meiner Eltern, der beim Hasen darauf bestand, dass der eine gewisse Patina erlangte, bevor er zubereitet wurde.

 

[Auerochse]

wildfleisch hatte früher hautgout, https://de.wikipedia.org/wiki/Hautgout

unser amtstierarzt sagt dazu "angefault"
bißchen extrem aber tatsächlich war das früher so typisch.

Grünreifung heißt das auf deutsch... hautgout ist vom Erbfeind...

 

[Löffelmann]

Beim Ende des Notstroms grillst nur noch über dem offenen Feuer.

Ansonsten gilt was @Stomberger richtigerweise dazu gesagt hat.
Bei uns durchaus öfter auch die Keller als Erdkeller abseits des Hauses statt darunter.

 

[Stomberger]

Bei uns am Ort gab es schon bald nach dem Krieg eine Gemeinschaftsgefrieranlage. Da wurde das Fleisch dann eben Zeitnah eingefroren.
Damals waren halt alte Böcke noch daran zu erkennen das der Braten zäh war.
Der Patenonkel meiner Mutter war nach dem Krieg Jagdaufseher , die im September erlegten Rebhühner wurden eingeweckt und wenn die Jagdherren zur Treibjagd im Dezember erschienen von denen mitgenommen.

 

[Stomberger]

Grünreifung heißt das auf deutsch... hautgout ist vom Erbfeind...

Des isch dees "Gschmäckle" wo d Oma emmer so guad nabracht hat

 

[Hog Hunter]

Ich sitze als Ofenbauer ja gewissermaßen an der Quelle und habe mir Anfang des Jahres einen holzbefeuerten Küchenherd in die Ausstellung geholt. Darauf kann ich, völlig autark, jedwedes Wild vorzüglich und zeitnah zubereiten. Danach einwecken und einlagern. Schmeckt, wie frisch zubereitet.

 

[cast]

Frischfleisch gabs nur zur Schlachtung. Einpökeln, einkochen, räuchern. Wo es das Klima hergab, lufttrocknen.
Geschlachtet wurde nur im Herbst/Winter.

 

[kraut]

exilgermane gefällt das !

 

[Auerochse]

exilgermane gefällt das !

Ach, bissel nachbarschaftliche Frotzeleien gehen schon. Die Franzosen sind ja nur deshalb der Erbfeind, weil sie während der Erbfolgekriege gemeinsame Sache mit dem traditionellen Erbfeind gemacht haben. Was eigentlich ziemlich lustig ist, weil Wilhelm 2 sich ja seinerseits wieder mit denen ins Bett gelegt hat... Geschichte ist zu einem Gutteil Situationskomik, wenn man sie mit der Gnade der späten Geburt betrachtet...