Laufreinigung ein Thema was mich ärgert!

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Moin und WMH,

wie der Name schon sagt, macht mich das Thema „Laufreinigung“ langsam wirklich aggressiv😁

Ich betreibe es selber schon viele Jahre. Privat als Jäger und in meinem Beruf ebenfalls.

Doch wundert es mich wahnsinnig, dass es scheinbar keine eindeutige wissenschaftliche Antwort im Rahmen einer Studie darüber gibt, wie es am besten geschehen sollte.
Den EINEN Weg der erwiesenermaßen für die längste Lebensdauer und konstanteste Präzision sorgt.

Für mich kann es dafür nur einen Grund geben: Marketing..Pflegeprodukte wollen verkauft werden..

Andererseits ist es mir absolut unschlüssig, wie es so viele verschiedene Meinungen zu solch einem kleinen Thema geben kann.
Gefühlt macht es JEDER anders.

Beispielsweise mein Weg:
Einmal im Jahr (meistens im März) gründliche Reinigung mittels Waffenöl - einwirken lassen - trocken ziehen
Nur falls Treffpunktverlagerung oder Umstellung von bleifrei auf Blei - chemische Reinigung und dann wieder mit Öl neutralisieren und trocken ziehen
Ansonsten das ganze Jahr während der Saison nur trocken mit der Boresnake.

Jetzt schreien vermutlich extrem viele auf:
Der nächste Heini macht nach jedem Schuss eine chemische Reinigung..
Wieder der Nächste mit 10 verschiedenen Produkten und Aceton und Seifenlauge und und..ihr wisst was ich meine..

Ein Filialleiter einer Frankonia-Filiale letztens zu mir: Niemals Öl in den Lauf. Nur trocken durchziehen und das ein Leben lang

Ein mir bekannter Büchsenmacher macht bei jedem Präzisionsproblem erstmal eine intensive chemische Reinigung mit länger einwirken lassen und Bronzebürste..und Öl zum neutralisieren..dann wird die Montage kontrolliert und dann wird geschossen und getestet

..ein anderer Büchsenmacher empfiehlt chemische Reinigung nur im absoluten Notfall und und und

Was ich da nicht schon alles für Meinungen gehört habe..

Nur was sagt denn die Wissenschaft?
Hat das noch niemand als Doktorarbeit o.ä. für die Waffenlobby oder für militärische Scharfschützen untersucht?

Ich habe gerade einen neuen Lauf gekauft.
Es gibt die Meinung: Den neuen Lauf auf jeden Fall zuerst chemisch reinigen, um diesen auf den Stand 0 zu bringen.
Andere sagen: mach das bloß nicht…
Ich habe es gemacht und er schiesst quasi Loch in Loch aber hätte er bestimmt auch ohne..ich weiß es nicht.

Lange Rede..es muss eine Art Religion oder Sport sein, denn im Grunde geht es um die Reinigung eines mechanischen Teils nach und für den Gebrauch. Da müsste es den EINEN und besten Weg geben..allerhöchstens 2-3 Methoden die ähnlich gut sind aber doch nicht 1000

Naja ich sitze gerade am Weizen und es ist noch früh..Gedanken Ende 😁

Beste Grüße
Moritz
 
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Eijeijei, kein Wunder, dass Dich das Thema so anfrisst, wenn Du Dir jeden März so einen Stress machst. Da fängt man ja schon im Sommer an Angst vorm nächsten Frühjahr zu haben 😉

Richtig chemisch gereinigt habe ich bisher nur eine Büchse, als sie neu war. Hats geholfen?!? Keine Ahnung.
Mit der anderen wechsel ich zwischen Kupfer und weiß-der-Geier-was-die-anderen-Geschosse-sind teils sogar ohne Boresnake. Und siehe da, der 223 macht das bisher nichts

Achja, sofern kein Problem da ist, wieso mehr Aufwand als nötig betreiben. Falls alles andere tatsächlich nicht hilft bei der Präzision, kann man ja ruhig mal zum äußersten (chemischen) greifen. Wie unsere Freunde aus Übersee sagen: if it aint broke, dont fix it
 
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Ich gehöre noch zu der Ballistol Generation und wurde damit großgezogen.

Dieses universale Wundermittel hat über Jahrzehnten nach jedem Waffeneinsatz gute Dienste gewährleistet. In der Zwischenzeit bin ich aber auch auf modernere Produkte umgestiegen.

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Naja.
WOanders wurde vor ü10 Jahren mal von einem Chemiker was geschrieben dazu.
Seit dem verwende ich das, was er damals empfohlen hat: Backofen-Gel mit Ethanolamin.

Da man heute mit den günstigen Endoskopen schön sehen kann, wie es wirkt, muss man auch keine Doktorarbeit mehr lesen.

Zwischendurch öle ich eben nach dem Schiessen und entöle(meist nur das Lager) vor dem Schiessen.

Gibt auch Mun/Pulver, die via Zinnzusatz ein zukupfern verhindern/ verzögern.

Aber trocken stehen lassen ist absolutes NOGO.
 
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Gab doch mal in der US Army eine test, einfach nicht reinigen mit einer 308. Die Praezision hat schon nachgelassen, war aber erst nach 12000 Schuss oder so aehnl.

edi
Was sind denn deine Lehren daraus?
Waffen und Präzision scheinen ja dein Ding zu sein. Wie handhabst du das Thema?

Will hier eigentlich nicht das jeder seine persönliche Putzroutine hier einfließen lässt, denn wie erwähnt, es gibt tausende und ich hätte ja gern DEN einen Weg, die abschließende Studie..aber bei dir würde es mich interessieren😁
 
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Soll jeder machen was er will.
Ich hatte kurz hintereinander zwei Kollegen im Revier, die ihre Kanone wegen riesiger Rostnarben im Lauf eigentlich entsorgen konnten, der eine hatte Glück, den Repetierer konnte man retten, einfach ein paar Zentimeter abgeschnitten.
Der Drilling des zweiten war Schrott, für die Waffe, 1964 gekauft lohnte kein neuer Lauf.
Also egal wie, Hauptsache irgendwie.
 
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Naja.
WOanders wurde vor ü10 Jahren mal von einem Chemiker was geschrieben dazu.
Seit dem verwende ich das, was er damals empfohlen hat: Backofen-Gel mit Ethanolamin.

Da man heute mit den günstigen Endoskopen schön sehen kann, wie es wirkt, muss man auch keine Doktorarbeit mehr lesen.

Zwischendurch öle ich eben nach dem Schiessen und entöle(meist nur das Lager) vor dem Schiessen.

Gibt auch Mun/Pulver, die via Zinnzusatz ein zukupfern verhindern/ verzögern.

Aber trocken stehen lassen ist absolutes NOGO.

Haha das ist genau so eine Exotenmeinung, wie oben beschrieben😁 (ohne Wertung, wenn’s für dich klappt ist doch super)

Nur würde (Achtung überspitzt) der Nasa-Ingenieur den Booster auch nicht mit Colgate Max Fresh reinigen (auch wenn es gut funktionieren sollte) da es absolut abgestimmte, dafür entwickelte und perfekt wirkende Produkte dafür gibt. Vielleicht verschiedene Hersteller, mal mit Zimt und mal ohne aber im Grunde immer sehr ähnlich..

Deine Methode kann klasse sein aber ist ja eher die Mindermeinung und nicht aus dem klassischen Lehrbuch und eben das es so viele davon gibt, macht mich verrückt😁
 
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Nach längerer Pause, ziehe ich die Kniften schon mal durch. Auf'm Stand wird jeweils nach 5 Schuss trocken durchgezogen. Daheim mit Schaum, bei stärkerer Verschmutzung chemisch, aber da brauchts dann auf jeden Fall Öl. Allerdings vor der Jagd bzw. Schießstand trocken durchziehen. Ist alles keine ,,Wissenschaft" ! ;)
MfG.
 
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ich glaube nicht daß es ein Patent Rezept gibt. Jeder macht es sowieso anders, und am Ende kommt es auf das gleiche hinaus. Außerdem wird es immer, was die Reinigung der Waffenläufe angeht, Unterschiede geben nachdem wo, wie und unter welchen klimatischen Bedingungen man seine Waffe eingesetzt hat.
 

kr1

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Es werden mehr Läufe kaputtgereinigt als kaputtgeschossen. Dies entspricht genau meiner Erfahrung, da ich übereifrig auch schon einen Lauf mit Robla erledigt habe. Weniger ist mehr. :)
 

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