Wo ist das Holz?

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Hallo liebe Gemeinde,

Ich richte mich an euch werte Fachleute. Als Laie in der Holzwirtschaft möchte ich fragen, wo ist das ganze Holz geblieben? In Ö haben wir durchschnittlich 7% Waldwachstum pro Jahr, daher verstehe ich nicht den akuten "Holzmangel" und auch nicht die Preise. Mir ist klar, dass dies ein Reizthema ist, jedoch möchte ich den Hintergrund verstehen. Denn aktuell frage ich mich ehrlich, ob die werten Forstleute das Holz im Keller bunkern bzw. lieber exportieren?
 
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Eine etwas sehr plakative Aussage zur Faden- Eröffnung...
Möchte jetzt hier nicht die Zahlen dazu raussuchen, aber sind Dir die trockenheits- und Käfer bedingten Übernutzungen in vielen Betrieben in D, A, P,l, Cz der letzten Jahre völlig entgangen?
Dass in solchen Regionen zwangsläufig der Einschlag zurückgeht, sollte klar sein. In Mitteleuropa wird nachhaltig eingeschlagen sprich es gilt ein Hiebsatz, zehnjährig geplant.
Dennoch ist Holz weiter extrem hoch im Kurs und wird deshalb auch weiter produziert und vermarktet werden...
Niemand bunkert, aber einige sind ob der mehrfachen Jahreshiebssätze der letzten Jahre etwas müde.
Exportiert wird weiter, der Chinese braucht immer Holz.
Hier muss der Anteil meiner Ansicht nach weiter reduziert werden. Die heimische Holzwirtschaft muss mit Rohstoff am Leben erhalten werden.
Export war zur Marktentlastung beim Nadel- Schadholz jedoch ab 2018 sehr wichtig und aktuell erzielt Container-Holz wieder stolze Preise.
 
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Entgangen ist mir nichts, aber ich möchte mal eine Erklärung von den Fachleuten hören. Käfer betrifft Bauholz (überwiegend Fichte), schon klar. Gibt aber andere Hölzer, wie Buche auch noch. Und ich habe Schwierigkeiten einen Preis für z.B. 1 Schüttraummeter Buch/Birke-Gemisch von €150,- zu verstehen. Und auch auf die Gefahr hin, dass ich provoziere, ist es doch meine Absicht, Verständnis zu erlangen
 
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Denn aktuell frage ich mich ehrlich, ob die werten Forstleute das Holz im Keller bunkern bzw. lieber exportieren?
Die Forstleute verkaufen ihr Holz möglichst teuer. Exportieren tuhen dann andere. Ich empfehle das Holz-Zentralblatt. Mir scheint deine Infos sind mehr wie ein Jahr alt.
 
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Käfer war teils schlimm, das stimmt. Da wurde schon teils mehr oder weniger verschenkt - wenns einer genommen hat, der es auch selber gleich rausgeräumt hat.

Der Rest ist einfach Marktwirtschaft. Die Medien prognostizieren den Leuten sie müssten alle im Winter in Eislöchern im Fluss baden und hätten nix daheim um das Wohnzimmer auf 18° zu bringen.
Versuch mal Dein Glück bei den Web-Shops für Kaminöfen und Küchen-Holzherden.;) Es wird gekauft wie verrückt. Logisch dass die dann auch alle Holz brauchen.

German Angst. Holz und Öfen sind das neue Klopapier.
Aber wenn mir mal jemand gesagt hätte einen Ster Holz kriegst für ein Schachterl Zündhütchen - hätt ich auch nicht geglaubt. 🤪😁
 
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Wieder ein Irrtum, aus Fichten wird nicht nur Bauholz, sondern auch Material für die Holzwerkstoffindustrie und auch Zellstoff und Papier verarbeitende Werke erzeugt...
Die Buche in Deutschland auch eine stark von Trockenschäden Betroffene Baumart. Hier ist man im Stammholzeinschlag sehr vorsichtig, demzufolge ist auch Brenn- und Industrieholz als Koppelprodukt sehr knapp am Markt. Die Endverbraucher treiben die Preise für Brennholz selbst in astronomische Höhen aus Angst vor der kalten Bude, ein psychologischer Effekt, völlig übertrieben.
Gleichzeitig bewirken politisch und von den NGOs geforderter Einschlagsverzicht in alten Wäldern eine weitere Verknappung.
 
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Und ich habe Schwierigkeiten einen Preis für z.B. 1 Schüttraummeter Buch/Birke-Gemisch von €150,- zu verstehen. Und auch auf die Gefahr hin, dass ich provoziere, ist es doch meine Absicht, Verständnis zu erlangen
Die Nachfrage ist hoch. Es wollen jetzt schon Stromerzeuger Holz kaufen, die haben richtig Geld.
 
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Käfer war teils schlimm, das stimmt. Da wurde schon teils mehr oder weniger verschenkt - wenns einer genommen hat, der es auch selber gleich rausgeräumt hat.

Der Rest ist einfach Marktwirtschaft. Die Medien prognostizieren den Leuten sie müssten alle im Winter in Eislöchern im Fluss baden und hätten nix daheim um das Wohnzimmer auf 18° zu bringen.
Versuch mal Dein Glück bei den Web-Shops für Kaminöfen und Küchen-Holzherden.;) Es wird gekauft wie verrückt. Logisch dass die dann auch alle Holz brauchen.

German Angst. Holz und Öfen sind das neue Klopapier.
Aber wenn mir mal jemand gesagt hätte einen Ster Holz kriegst für ein Schachterl Zündhütchen - hätt ich auch nicht geglaubt. 🤪😁
😀😀
 

Westwood

Moderator
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Die Nachfrage ist hoch. Es wollen jetzt schon Stromerzeuger Holz kaufen, die haben richtig Geld.

Wir kaufen schon immer Holz... Der Markt hat sich schlicht gedreht.
Während wir beispielsweise in den letzten beiden Jahren im Hochsommer trotz sehr hoher Annahmepreise von Mengen überrannt wurden ist es zurzeit so das man selbst für stolze Vergütung kaum Mengen vom Markt gezogen bekommt.
Dazu kommt der ewige Kampf der stofflichen gegen die thermische Verwertung.

Bei den momentanen Preisen für Gas und Heizöl wird aber jeder Kraftwerkbetreiber lieber ein paar Euro /Tonne mehr auf den Tisch legen statt die zusatzbrenner anzuschalten.
 
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Hier liegt Holz im Wald, das glaubt keiner.
Trockenschäden, Käferholz.
Keiner holt es raus :-(
Ich war grad gestern im Waldbezirk, wollte mal schaun, wo die Sauen sich rumdrücken.
Kann man alles vergessen, man bricht sich da nur die Ohren, umgkippte Bäume unter mannshohem Farn, oder wüstes Mikado, da kommt an nicht durch.

Bin mal gespannt, ob da wer im Winter aufräumt...
 
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Wieder ein Irrtum, aus Fichten wird nicht nur Bauholz, sondern auch Material für die Holzwerkstoffindustrie und auch Zellstoff und Papier verarbeitende Werke erzeugt...
Die Buche in Deutschland auch eine stark von Trockenschäden Betroffene Baumart. Hier ist man im Stammholzeinschlag sehr vorsichtig, demzufolge ist auch Brenn- und Industrieholz als Koppelprodukt sehr knapp am Markt. Die Endverbraucher treiben die Preise für Brennholz selbst in astronomische Höhen aus Angst vor der kalten Bude, ein psychologischer Effekt, völlig übertrieben.
Gleichzeitig bewirken politisch und von den NGOs geforderter Einschlagsverzicht in alten Wäldern eine weitere Verknappung.
Danke, das war eine ehrlich konstruktive Info. Darf ich fragen, was mit der Esche als Alternative für Buche wäre? Ich kenne natürlich auch das Eschensterben, aber in Kombination mit mehreren Holzarten müsste doch einiges zu kompensieren sein.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Buche stirbt hier aus die Preise sind entsprechend deftig, bei der Birke siehts ebenfalls ziemlich mau aus. Beide Arten können die extremen Hitzewerte und die Trockenheit nicht ab. Der Einzugskreis eines Energieholzsägers hier vor Ort reicht vom östlichen Niedersachsen bis in den Berliner Raum und MVP. Und er hat deutliche Schwierigkeiten.

Eiche geht und gewinnt noch an Dynamik, da sowohl das Sägeholz als auch das Energieholz allmählich rar wird.

Kiefer will keiner als Energieholz und wir bekommen sie trotz des Sturms gut verkauft, allerdings hakt die Logistik.


CdB
 

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