Kennzahlen Wärmebild

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Sensorauflösung, Bildschirmauflösung, Linsendurchmesser, Blendenzahl, Pixelpitch, DMR, NETD,.....

Beim Wärmebildgerät shoppen wird man regelrecht überflutet mit Kennzahlen die ich im täglichen Leben nicht brauche und die mir deshalb nichts sagen.

Kennt jemand eine Seite wo die Specs aufgeschlüsselt werden? Im Idealfall mit einer Erklärung was diese im Jagdeinsatz aussagen?
 
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Na, grob gesagt gibts drei Klassen… Waldeinsatz, Allrounder, Feldeinsatz… die man mit verschriebenen Kombinationen von Sensorgrößen, Linsengrößen und optische Vergrößerung hinbekommt. Leider kann man das nicht alles beliebig miteinander kombinieren, weshalb man erstmal dort Einsteigen sollte, um sich grob zu orientieren.
 
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Na, grob gesagt gibts drei Klassen… Waldeinsatz, Allrounder, Feldeinsatz… die man mit verschriebenen Kombinationen von Sensorgrößen, Linsengrößen und optische Vergrößerung hinbekommt. Leider kann man das nicht alles beliebig miteinander kombinieren, weshalb man erstmal dort Einsteigen sollte, um sich grob zu orientieren.
Danke für den Beitrag. Auf was muss man jetzt schauen um ein Feld/Wald taugliches Gerät zu unterscheiden?

Der Einfachheit halber: was ist wichtig für ein WB Gerät mit dem Frischling/Fuchsgroße Stücke vernüntig zw 20 und 200m beschossen und bis 500m identifiziert werden sollen? Auch mal bei schlechtem Wetter oder stehender Hitze.
 
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Zunächst mal noch zu deiner Ausgangsfrage: DMR bezeichnet die Größe (eigentlich Kantenlänge) eines Sensorpixels in 100m Entfernung. Es ist ein Maß für die Auflösung des Gerätes: Je kleiner dieser Wert ist, desto besser - sprich: schärfer und detailreicher - wird das Abbild des Objektes.

Der DMR-Wert wird leider nur selten angegeben. Kannste dir aber selber ausrechnen, indem du die Sehfeldbreite (in der Einheit Meter) durch die horizontale Sensorpixelanzahl teilst. Beispiel: Infiray CH50 (oder Hikmicro Thunder TQ50 oder Pulsar Krypton oder TigIR 6z) 15,6/640=0,024=2,4cm.

Zu deinem zweiten Beitrag: Hätte ich die von dir genannten Kriterien, würde ICH nach einem Gerät mit möglichst großer Brennweite (50mm), großem Sensor (640x512), kleinem Pixelpitch (12 Mikrometer) und darüber hinaus noch mit möglichst kleinem NETD (<35 kK) schauen. Denn es gilt, kleine Objekte auf große Entfernung erkennen, ansprechen und ggf. beschießen zu können. Du brauchst also ne möglichst hohe Auflösung (d. h. kleinen DMR, siehe oben). Und damit das Sehfeld nicht zu klein wird, den großen Sensor. Damit wirst du wohl oder übel im Top-Segment schauen müssen.

Entsprechende Vorsatzgeräte habe ich oben schon genannt. Zumindest vom CH50 gibts noch verschiedene Derivate, beispielsweise von Lahoux.

Handheldgräte zum nur-Gucken wären in dieser Kategorie beispielsweise das Infiray E6 pro V3, Infiray ZH50, Guide TN650, ThermTec Cyclops 650 und Hikmicro Gryphon GQ50.

Möglicherweise reicht dir aber schon ein Gerät mit einem DMR von 3,3cm. Dann wird ggf. die Auswahl größer und der Preis geringer. Die Teile haben dann meistens 35mm Brennweite und nen 12er Pixelpitch und im Idealfall auch wieder nen 640er Sensor.

Vorsatzgeräte wären dann z. B. Liemke Luchs 1, Hikmicro Thunder TQ35 und Steiner C35. Mit deutlich kleinerem Sehfeld (wegen des kleineren Sensors) dann auch sowas wie das Nitehog Viper oder das Hikmicro Thunder TH35PC.

Handheldgeräte wären beispielsweise Infiray FH35, Infiray E6 (plus?) V3, Infiray ZH38, ThermTec Cyclops 635, Hikmicro Gryphon GQ35, Pulsar Axion XG35 und Guide TN630.

Verschiedene Handheldgeräte erreichen auch einen DMR von 3,3cm mit einem Pixelpitch von 17 Mikrometern, aber ner Brennweite von 50mm. Das wären dann Pulsar Helion 2 XP50 pro und (das von mir im Feld zur vollsten Zufriedenheit genutzte) Pulsar Accolade 2 XP50 pro LRF.

Entsprechende Vorsatzgeräte sind z. B. Dedal 380 Quest (large) und das Dipol TFA 2.8 SL.

Aus eigener Erfahrung noch zwei Hinweise: Erstens nicht nur nach technischen Daten kaufen, sondern die in Frage kommenden Geräte unbedingt - und im Idealfall zugleich - ausprobieren. Die nackten Daten geben dir keinen Hinweis auf den individuellen Bildeindruck, auf die Bedienbarkeit usw. Deshalb selber ausprobieren.

Und zweitens zu deinen Kriterien: Auf 200m würde ICH mitm Vorsatzgerät bestimmt kein fuchsgroßes Tier beschießen. Und Ansprechen eines solchen auf 500m? Na ja, da erkennst du die Wildart wohl eher am Bewegungsverhalten...
 
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Na ja, da erkennst du die Wildart wohl eher am Bewegungsverhalten...
… oder es wird SEHR teuer.

Die besseren Sensoren auf dem Zivilmarkt haben 640x480 Bildpunkte, das ist in der gleichen Größenordnung wie ein alter 4:3 Röhrenfernseher.

Um richtig anzusprechen braucht es schon mehr als 4 Bildpunkte in jeder Richtung. Dh. mal als Beispiel mit dem CH50 v2 (derzeit immerhin ab stolzen 3200,- EUR zu kaufen) gerechnet:

15,5m Sichtfeld auf 100m mit 640px
—> 2,42cm pro Pixel auf 100m
—> 12,1cm pro Pixel auf 500m
—> 48,4cm sind 4 Pixel auf 500m

Dh. ein Reh auf 500m wäre ungefähr 6px (von 640px) breit. Nur als roter/weißer Knubbel. Ob man da vom „Ansprechen“ reden kann ? Wohl eher: „Da ist etwas mit einer Kontur, das ein Reh sein könnte“
 
Zuletzt bearbeitet:
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Der Einfachheit halber: was ist wichtig für ein WB Gerät mit dem Frischling/Fuchsgroße Stücke vernüntig zw 20 und 200m beschossen und bis 500m identifiziert werden sollen? Auch mal bei schlechtem Wetter oder stehender Hitze.

20m hört sich gut an, 200m würden die meisten schon nicht unbedingt am Tage bei bestem Licht machen. Also erstmal zurück zu realistische Vorstellungen. Schießen mit dem WBK Vorsatz, bis 100m. Für das Finden von Wild im Feld, da gehts schon wesentlich weiter raus. Letztendlich werden es immer zwei Geräte sein, eines für das „Finden“ und eines für das Schießen.

Großer Sensor, kleine Blende, große Linse, moderate optische Vergrößerung…. das wird dann teuer. Es muss halt nicht zwangsläufig ein CH50V2 und eine Helion 2 XP50 sein.
 
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Oben wurde schon viel Hilfreiches geschrieben, aber hierzu möchte ich kurz ergänzen:


würde ICH nach einem Gerät mit ... kleinem Pixelpitch (12 Mikrometer) ... schauen.

Eigentlich sind - wenn alles andere gleich ist - größere Pixel grundsätzlich besser, weil sie weniger rauschen.

Die Art bzw. das Material des Sensors spielt auch eine Rolle. Deswegen kann ein moderner 12 µm Sensor dann vielleicht doch besser sein als ein alter 17 µm Sensor - oder umgekehrt...
Ohne alle Details zu kennen und diese auch einordnen zu können, ist also der Pixelpitch alleine hinsichtlich der optischen Qualität wenig aussagekräftig.

Vorteil der kleineren Pixel ist vor allem, dass sie kompaktere und damit auch günstigere optische Systeme erlauben.

Ich denke, in der Praxis spielt die Software (Signalverarbeitung, Bildoptimierung, etc.) eine größere Rolle.
Deswegen würde ich mich bezüglich Sensorqualität vor allem am NETD orientieren und der Pixelpitch wäre für mich Nebensache, wenn sonst alles andere passt.

(bzw. bei gegebenen Werten für zB optische Vergrößerung, Größe und Preis wird man fast automatisch bei einer bestimmten Pixelgröße landen... und allgemein geht der Trend bei neueren Modellen scheinbar sowieso zu kleineren Pixeln, weil es eben günstigere Geräte erlaubt)
 
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20m hört sich gut an, 200m würden die meisten schon nicht unbedingt am Tage bei bestem Licht machen. Also erstmal zurück zu realistische Vorstellungen. Schießen mit dem WBK Vorsatz, bis 100m. Für das Finden von Wild im Feld, da gehts schon wesentlich weiter raus. Letztendlich werden es immer zwei Geräte sein, eines für das „Finden“ und eines für das Schießen.

Großer Sensor, kleine Blende, große Linse, moderate optische Vergrößerung…. das wird dann teuer. Es muss halt nicht zwangsläufig ein CH50V2 und eine Helion 2 XP50 sein.
200m sind eben das Limit.. Das meiste Geschehen spielt sich innerhalb 100m ab, aber wenn die Auflage wirklich passt darfs auch mal etwas über 100m sein.

WB Vorsätze sind bei uns zum Glück kein Thema, WB Zielfernrohre sind erlaubt, da sollte die Wiederholgenauigkeit etwas robuster sein.
 
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Zunächst mal noch zu deiner Ausgangsfrage: DMR bezeichnet die Größe (eigentlich Kantenlänge) eines Sensorpixels in 100m Entfernung. Es ist ein Maß für die Auflösung des Gerätes: Je kleiner dieser Wert ist, desto besser - sprich: schärfer und detailreicher - wird das Abbild des Objektes.

Der DMR-Wert wird leider nur selten angegeben. Kannste dir aber selber ausrechnen, indem du die Sehfeldbreite (in der Einheit Meter) durch die horizontale Sensorpixelanzahl teilst. Beispiel: Infiray CH50 (oder Hikmicro Thunder TQ50 oder Pulsar Krypton oder TigIR 6z) 15,6/640=0,024=2,4cm.

Zu deinem zweiten Beitrag: Hätte ich die von dir genannten Kriterien, würde ICH nach einem Gerät mit möglichst großer Brennweite (50mm), großem Sensor (640x512), kleinem Pixelpitch (12 Mikrometer) und darüber hinaus noch mit möglichst kleinem NETD (<35 kK) schauen. Denn es gilt, kleine Objekte auf große Entfernung erkennen, ansprechen und ggf. beschießen zu können. Du brauchst also ne möglichst hohe Auflösung (d. h. kleinen DMR, siehe oben). Und damit das Sehfeld nicht zu klein wird, den großen Sensor. Damit wirst du wohl oder übel im Top-Segment schauen müssen.

Entsprechende Vorsatzgeräte habe ich oben schon genannt. Zumindest vom CH50 gibts noch verschiedene Derivate, beispielsweise von Lahoux.

Handheldgräte zum nur-Gucken wären in dieser Kategorie beispielsweise das Infiray E6 pro V3, Infiray ZH50, Guide TN650, ThermTec Cyclops 650 und Hikmicro Gryphon GQ50.

Möglicherweise reicht dir aber schon ein Gerät mit einem DMR von 3,3cm. Dann wird ggf. die Auswahl größer und der Preis geringer. Die Teile haben dann meistens 35mm Brennweite und nen 12er Pixelpitch und im Idealfall auch wieder nen 640er Sensor.

Vorsatzgeräte wären dann z. B. Liemke Luchs 1, Hikmicro Thunder TQ35 und Steiner C35. Mit deutlich kleinerem Sehfeld (wegen des kleineren Sensors) dann auch sowas wie das Nitehog Viper oder das Hikmicro Thunder TH35PC.

Handheldgeräte wären beispielsweise Infiray FH35, Infiray E6 (plus?) V3, Infiray ZH38, ThermTec Cyclops 635, Hikmicro Gryphon GQ35, Pulsar Axion XG35 und Guide TN630.

Verschiedene Handheldgeräte erreichen auch einen DMR von 3,3cm mit einem Pixelpitch von 17 Mikrometern, aber ner Brennweite von 50mm. Das wären dann Pulsar Helion 2 XP50 pro und (das von mir im Feld zur vollsten Zufriedenheit genutzte) Pulsar Accolade 2 XP50 pro LRF.

Entsprechende Vorsatzgeräte sind z. B. Dedal 380 Quest (large) und das Dipol TFA 2.8 SL.

Aus eigener Erfahrung noch zwei Hinweise: Erstens nicht nur nach technischen Daten kaufen, sondern die in Frage kommenden Geräte unbedingt - und im Idealfall zugleich - ausprobieren. Die nackten Daten geben dir keinen Hinweis auf den individuellen Bildeindruck, auf die Bedienbarkeit usw. Deshalb selber ausprobieren.

Und zweitens zu deinen Kriterien: Auf 200m würde ICH mitm Vorsatzgerät bestimmt kein fuchsgroßes Tier beschießen. Und Ansprechen eines solchen auf 500m? Na ja, da erkennst du die Wildart wohl eher am Bewegungsverhalten...
so ist es, damit ist alles gesagt :)
 
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Oben wurde schon viel Hilfreiches geschrieben, aber hierzu möchte ich kurz ergänzen:




Eigentlich sind - wenn alles andere gleich ist - größere Pixel grundsätzlich besser, weil sie weniger rauschen.

Die Art bzw. das Material des Sensors spielt auch eine Rolle. Deswegen kann ein moderner 12 µm Sensor dann vielleicht doch besser sein als ein alter 17 µm Sensor - oder umgekehrt...
Ohne alle Details zu kennen und diese auch einordnen zu können, ist also der Pixelpitch alleine hinsichtlich der optischen Qualität wenig aussagekräftig.

Vorteil der kleineren Pixel ist vor allem, dass sie kompaktere und damit auch günstigere optische Systeme erlauben.

Ich denke, in der Praxis spielt die Software (Signalverarbeitung, Bildoptimierung, etc.) eine größere Rolle.
Deswegen würde ich mich bezüglich Sensorqualität vor allem am NETD orientieren und der Pixelpitch wäre für mich Nebensache, wenn sonst alles andere passt.

(bzw. bei gegebenen Werten für zB optische Vergrößerung, Größe und Preis wird man fast automatisch bei einer bestimmten Pixelgröße landen... und allgemein geht der Trend bei neueren Modellen scheinbar sowieso zu kleineren Pixeln, weil es eben günstigere Geräte erlaubt)
Grundsätzlich ist das natürlich richtig und vor allem bei schlechteren Bedingungen wie hohen Temperaturen (über mehrere Tage) und hoher Luftfeuchte (auch Nieselregen und Nebel) hat der 17er Pitch Vorteile. Um das wirklich zu erkennen müsste man die Geräte aber zur gleichen Zeit testen. Sollte also nicht das KO Kriterium sein wenn bei einem 12Pich Gerät alles andere Gefällt. Ich nutze mit vollster Zufriedenheit das Helion XP50 Pro (17erPitch) in Feld und auch Wald. Im Rucksack ist zwar auch meistens ein CML25 dabei, das kommt aber meistens nur aus "Spieltrieb" zum Einsatz.
 
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WB Zielfernrohre sind erlaubt
Das hättest du auch gleich schreiben können. Hätte mir viel Schreiberei gespart. Denn dann hätte ich dir ein Pulsar Thermion 2 LRF XP50 pro zum Schießen empfohlen: Toller NETD, (dicke) ausreichender DMR, groooße Reichweite, groooßes Sehfeld, Akku hält ewig, Laserentfernungsmesser onboard, aus Europa und sieht obendrein noch aus wie ein herkömmliches Zielfernrohr...
 
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Das hättest du auch gleich schreiben können. Hätte mir viel Schreiberei gespart. Denn dann hätte ich dir ein Pulsar Thermion 2 LRF XP50 pro zum Schießen empfohlen: Toller NETD, (dicke) ausreichender DMR, groooße Reichweite, groooßes Sehfeld, Akku hält ewig, Laserentfernungsmesser onboard, aus Europa und sieht obendrein noch aus wie ein herkömmliches Zielfernrohr...

Er hat selbst doch nur vom Handgerät gesprochen, das Wärmebildvorsatzgerät wurde interpretiert ;)
 
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Das hättest du auch gleich schreiben können. Hätte mir viel Schreiberei gespart. Denn dann hätte ich dir ein Pulsar Thermion 2 LRF XP50 pro zum Schießen empfohlen: Toller NETD, (dicke) ausreichender DMR, groooße Reichweite, groooßes Sehfeld, Akku hält ewig, Laserentfernungsmesser onboard, aus Europa und sieht obendrein noch aus wie ein herkömmliches Zielfernrohr...
Nach ein bisschen Recherche im nightvision uk Forum wirds vermutlich das XQ50.
3.5x Grundvergrößerung und 13m Sehfeld auf 100m entsprechen ca der Optik die ich aktuell zufrieden (bis auf den Digital statt Thermal Aspekt) nutze.

Der Aufpreis zur XP für etwas mehr Sehfeld und besseren NETD war mir zu gesalzen.

Danke für den Tipp!
 

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