Eigene Erfahrungen aus ca 65 Jahren bewußtem Umgang mit Nutztieren:Rinder, Schafe Schweine, Pferde.
Verwilderungsgeschwindigkeit aufsteigend: Pferde, Schweine, Schafe, Rinder.
Uns waren mal 15 Rinder ( weibliche Rindviecher zwischen 1 und 2 Jahren, noch nicht gekalbt) ausgebüxst. Anhand von Fährten ca 3 km verfolgt, dann keine Zeichen mehr.
Ca 3 Wochen später war ich reitend in einem ungepflegten abseits gelegenen Waldstück unterwegs als Pferdchen unruhig sicherte. Unsere Rindviecher hatten sich in einem sumpfigen Teil eingeschoben.
Mit reichlich Treibern gelang es dann schließlich die Bande heim ins Reich zu lenken.
Ich allein zu Haus an einem Sommersonntag, sehe zufällig am Waldrand eine Reitergruppe fröhlich galloppierend , eine im E Zaun befindliche Rindergruppe von ca 10 Tieren, animierend ihnenzu fogen. Eine nur wenige hundert Meter entfernte ebenfalls EZaun behütete Truppe folgte freudig durch den Zaun brechend der flotten Gesellschaft die dann auch unsere eigene Herde mitnahm.
Die Gesellschaft zerstreute sich dann in einem Neubaugebiet und kam ob der schwierigen Bodenverhältnisse der sehr frisch angelegten Rasenflächen zur Ruhe.
In Panik sattelte ich mein Pferd, eilte in gestrecktem Galopp die 4 km zum sich in Lebensgefahr befindenden Babyrasen um irgendwas zu machen.
Irgendwie schafften Pferd und ich die gesamte Rinderbande zurück zu treiben und in einer unserer Weiden ausbruchsicher zu internieren.
Der nächste Tag erinnerte an ein zünftiges Rodeo als die Bande anhand von den damals obligatorischen Zeichnungen im Rinderpass sortieren.
Ein ausgebüchster KamerunMufflonschafbock erfreute sich monatelang sexueller Freunden im 10 km Umkreis bis ich die polizeiliche Aufforderung erhielt den bei passender Gelegenheit absolut zu Beruhigen.
Eine 100 Köpfige Schafherde entfleuchte dem ESchafnetz aus welchen Gründen auch immer. Anfang Juni. 99 Köpfe wurden wieder in Obhut gebracht, 1 Kopf wollte nicht.
Ward auch lange Zeit nicht mehr gesehen.
Ende November, kurz vor Dunkelwerden, erblickte ich auf dem Rückweg nach Hause , das Schaf auf einer waldna hen Wiese. Angehalten, die Mossberg mit Slug geladen, raus aus dem Auto und es gerade noch geschafft auf 90 m das hochflüchtige Schaf zu bremsen.
Eine 2 Wochen in Freiheit lebende Zuchtsau erwischte ich zufällig um die Mittagszeit am Maisrand. Die vertrug glücklicherweise die 300 grs der 45/70 nicht.
Ausgerückte Pferde konnte ich immer mit angewandter "Horsemanship" sehr schnell heim bringen.
Lamas sind eine ganz andere Herausforderung.
Viel "Manpower" ist bei deren Heimführung eher kontraproduktiv. Die haben halt sehr unorthodoxe Vorstellungen zu höflichem Umgang.
Und auf Wanderschaft befindliche Angusbullen in Nähe der A7, also Nähe definiert als um die 100 m, können sowohl Besitzer als auch Polizei als auch Feuerwehr ordentlich ins Schwitzen bringen. Wohl denn, wenn ein cooler Jäger seinen Repetierer in 9,3x62 bedienen kann.
War ich aber nicht.
Ich mußte nur mal einen 800 kg Rotbuntbullen davon abhalten weitere Autos im Dorf zu demolieren und Mütter auf dem Weg zum Kindergarten in Panik zu versetzen. 45/70 ist in solchen Fällen absolut beruhigend.
Zum Trick mit bulliger Kuh als Lockmittel ist zu sagen, die Lockeinrichtung, Paddock aus Weidepannels, muß sehr stabil gebaut werden.
Vor Jahren zog sich der Fangversuch über Monate hin, kostete Unsummen und wurde dann anläßlich einer Drükjagd mit entsprechender Freigabe ganz unspektulär beendet.
Mein Fazit, nur net huudle, kommt Zeit kommt Rat, Kommt Oberrat.