Waidgerechtes Verhalten

Registriert
1 Nov 2013
Beiträge
3.623
Wenn man viel Wald und wenig Feld hat, dann kann man gut große Reden Schwingen. Wer Schäl- und Verbissschäden verhindern muss, damit überhaupt noch ein halbwegs brauchbarer Wald nachwächst, und die Waldbesitzer nicht 80% des Waldes verdrahten müssen, der muss Reh- und Rotwild (Gams, Muffel, dammwild...) stramm bejagen! Und da gehören zwei bis drei Drückjagden je Saison dazu. Wer die nicht durchführten kann, der muss jede Möglichkeit mit ausreichend Licht oder Schnee nutzen! Nur auf hochflüchtige Rehe schießt man nicht! Nie! (aber die bleiben ja auch oft genug stehen)

Und jetzt komm mir nicht mit Äpfel und Birnen! Da gibt es keinen Unterschied, außer dass Feldschäden (Schwarzwild) bezahlt werden können und und nach spätestens 12 Monaten aber überhaupt keine Rolle mehr spielen. Wälder erfüllen zahlreiche gesellschaftliche Aufgaben und wer da die Weichenstellung verpasst spürt das über Jahrzehnte!

@grosso, @prohunter, @Teckelführer und @Benji.308: Ich bin jetzt mal gespannt, ob Ihr meinen Beitrag auch liked oder ob die Waidgerechtigkeit doch von der Wildart abhängig ist.

Du bist schon wieder deutlich zu kurz gesprungen, wird langsam chronisch!

Man sollte schon beachten und wissen, das die Reproduktionsdaten von Schwarzwild sich nun doch "etwas" von denen der waldrelevanten Schalenwildarten unterscheiden und dieser Fakt alleine deshalb schon eine intensivere Bejagung dieser Wildart notwendig macht, damit man evt. mal eine angestrebte und notwendige, langfristige Reduktion erreichen kann oder sich dieser auch nur annähern kann .
Ob man diese geforderte und notwendige Reduktion des Schwarzwildes wirklich, wie hier in Hessen in der Regiejagd praktiziert, mit einer Bewegungsjagd auf der Fläche und ein paar Zufallssauen in der Intervalljagd erreicht, möchte ich aber mal ganz stark in Frage stellen!
Desweiteren sind Waldschäden durch verbeissendes und/oder schälendes Schalenwild nicht unbedingt linear an die Wilddichte gebunden:
Da gehört schon ein wenig mehr an Instrumenten und Fähigkeiten dazu als reine Abschusszahlen, um dieses Problem in den Griff zu bekommen.
Da hapert es für mein Empfinden häufig etwas bei den Predigern und Jüngern der reinen Lehre: "maximal mögliche Reduktion des relevanten Schalenwildes entspricht minimalem Schaden und damit Problem gelöst!"
Leider liegen mir die aktuellen Daten der Schälschäden und Verbisserhebungen in der Regiejagd von Hessenforst nicht vor, vielleicht kann sie ja jemand hier einstellen.
Ich bin aufgrund meiner langjährigen Erfahrungen sehr skeptisch, dass der hiesige Landesforst mit seinem Bejagungsmodell erfolgreicher oder effizienter ist als an der Landnutzung orientierte Privatjäger.
Solange Forstämter von Hessenforst immer noch Drückjagden verkaufen und solche Vorgaben geben können, stinkt der Fisch vom Kopf!
Abschussgebühren Trophäenträger (Auszüge aus der preisliste):
• Rothirsche der Klasse III 250.- €
• Mehrjähriger Rehbock, pauschal 150.- €
• Einjähriger Muffelwidder 200.- €
• Fehlabschuss Bache 400.- €
• Mehrjähriger Keiler, pauschal 100.- €

Wenn das mal keine Vorgaben sind, die maximale Strecke und höchste Effizienz ermöglichen!:ROFLMAO:


Ich persönlich und auch die meisten Jäger aus meinem Umfeld haben übrigens überhaupt nichts dagegen auch die waldrelevanten Schalenwildarten scharf zu bejagen und den Waldumbau in der aktuellen Krise mit Schwerpunktbejagung, insbesondere an Verjüngungsflächen, zu unterstützen!
Unser letztes Verbissgutachten lag aktuell bei 8 %, unser Förster hat uns über den grünen Klee gelobt!
Apropos 2 -3 DJ pro Saison, ich persönlich schieße weder auf hochflüchtige Rehe, noch auf hochflüchtige Sauen!
Meine letztjährige Schalenwildstrecke lag trotzdem bei 86 Stück, davon 56 Sauen 22 Rehe auf der Einzeljagd!
 
Registriert
31 Aug 2009
Beiträge
8.019
Wenn man viel Wald und wenig Feld hat, dann kann man gut große Reden Schwingen. Wer Schäl- und Verbissschäden verhindern muss, damit überhaupt noch ein halbwegs brauchbarer Wald nachwächst, und die Waldbesitzer nicht 80% des Waldes verdrahten müssen, der muss Reh- und Rotwild (Gams, Muffel, dammwild...) stramm bejagen! Und da gehören zwei bis drei Drückjagden je Saison dazu. Wer die nicht durchführten kann, der muss jede Möglichkeit mit ausreichend Licht oder Schnee nutzen! Nur auf hochflüchtige Rehe schießt man nicht! Nie! (aber die bleiben ja auch oft genug stehen)

Und jetzt komm mir nicht mit Äpfel und Birnen! Da gibt es keinen Unterschied, außer dass Feldschäden (Schwarzwild) bezahlt werden können und und nach spätestens 12 Monaten aber überhaupt keine Rolle mehr spielen. Wälder erfüllen zahlreiche gesellschaftliche Aufgaben und wer da die Weichenstellung verpasst spürt das über Jahrzehnte!
Wenn viel Wild da ist und Schäden und unnötige Schäden verursacht, dann kann, nein muß man stramm bejagen! Was glaubst du, warum ich immer schreibe, wir brauchen keine Zoodirektoren. Das gilt im besonderen auch für das Rehwild und ich habe nie etwas anderes geschrieben. Zumal man das Rehwild nicht ausrotten kann! Bei Rot, Dam, Muffel und Gamswild muß man das etwas differenzierter sehen!

PS. zwischen 80% des Waldes verdrahten und kleinere Neuanpflanzungen / Naturverjüngungen zäunen besteht ein großer Unterschied. Vor allem bei den Motiven der Diskussionsteilnehmer, wollen sie hetzen / agitieren oder wollen sie sachlich zur Diskussion beitragen?
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.452
Das hängt ganz entscheidend von der Bewirtschaftungsform ab. Im Altersklassenwald mit eindeutiger Flächenabgrenzung der Nutzungsarten (Kultur, Läuterung, Durchforstung, Verjüngung) ist die notfalls zu zäunende Fläche recht gut einzugrenzen. Auch hier gilt aber bereits, daß bei der Arbeit mit Vorausverjüngung unter Schirm große Flächen ganzer Verjünungsnutzungen einzuzäunen wären, was in mehrfacher Hinsicht problematisch ist (Flächenumfang korreliert mit Beschädigungswahrscheinlichkeit, Fällungshindernis, Bau und Kontrollaufwand, Lebensraumverlust).

Bei Bewirtschaftungsformen, in denen sich die Nutzungsarten frei auf der gesamten Betriebsfläche mischen, wie etwa Plenterwälder, ist das ganz und gar unmöglich, es sei denn, man zäunte den kompletten Betrieb für immer.

Letztere Bewirtschaftungsformen sind im zunehmen, weil sie stabilere, gesündere Wälder ermöglichen. Es führt also kein Weg an einer rationalen Bewirtschaftung des Schalenwildes vorbei, um Zäunungsnotwendigkeiten zu minimieren. Wenn DWS von bis zu 80% spricht, ist das derzeit leider keine Übertreibung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
17 Jul 2008
Beiträge
6.014
Du bist schon wieder deutlich zu kurz gesprungen, wird langsam chronisch!

Man sollte schon beachten und wissen, das die Reproduktionsdaten von Schwarzwild sich nun doch "etwas" von denen der waldrelevanten Schalenwildarten unterscheiden und dieser Fakt alleine deshalb schon eine intensivere Bejagung dieser Wildart notwendig macht, damit man evt. mal eine angestrebte und notwendige, langfristige Reduktion erreichen kann oder sich dieser auch nur annähern kann .
Ob man diese geforderte und notwendige Reduktion des Schwarzwildes wirklich, wie hier in Hessen in der Regiejagd praktiziert, mit einer Bewegungsjagd auf der Fläche und ein paar Zufallssauen in der Intervalljagd erreicht, möchte ich aber mal ganz stark in Frage stellen!
Desweiteren sind Waldschäden durch verbeissendes und/oder schälendes Schalenwild nicht unbedingt linear an die Wilddichte gebunden:
Da gehört schon ein wenig mehr an Instrumenten und Fähigkeiten dazu als reine Abschusszahlen, um dieses Problem in den Griff zu bekommen.
Da hapert es für mein Empfinden häufig etwas bei den Predigern und Jüngern der reinen Lehre: "maximal mögliche Reduktion des relevanten Schalenwildes entspricht minimalem Schaden und damit Problem gelöst!"

Leider liegen mir die aktuellen Daten der Schälschäden und Verbisserhebungen in der Regiejagd von Hessenforst nicht vor, vielleicht kann sie ja jemand hier einstellen.
Ich bin aufgrund meiner langjährigen Erfahrungen sehr skeptisch, dass der hiesige Landesforst mit seinem Bejagungsmodell erfolgreicher oder effizienter ist als an der Landnutzung orientierte Privatjäger.
Solange Forstämter von Hessenforst immer noch Drückjagden verkaufen und solche Vorgaben geben können, stinkt der Fisch vom Kopf!
Abschussgebühren Trophäenträger (Auszüge aus der preisliste):
• Rothirsche der Klasse III 250.- €
• Mehrjähriger Rehbock, pauschal 150.- €
• Einjähriger Muffelwidder 200.- €
• Fehlabschuss Bache 400.- €
• Mehrjähriger Keiler, pauschal 100.- €

Wenn das mal keine Vorgaben sind, die maximale Strecke und höchste Effizienz ermöglichen!:ROFLMAO:

Ich persönlich und auch die meisten Jäger aus meinem Umfeld haben übrigens überhaupt nichts dagegen auch die waldrelevanten Schalenwildarten scharf zu bejagen und den Waldumbau in der aktuellen Krise mit Schwerpunktbejagung, insbesondere an Verjüngungsflächen, zu unterstützen!
Unser letztes Verbissgutachten lag aktuell bei 8 %, unser Förster hat uns über den grünen Klee gelobt!
Apropos 2 -3 DJ pro Saison, ich persönlich schieße weder auf hochflüchtige Rehe, noch auf hochflüchtige Sauen!
Meine letztjährige Schalenwildstrecke lag trotzdem bei 86 Stück, davon 56 Sauen 22 Rehe auf der Einzeljagd!

Die hier exemplarisch für Hessen dargestellte "Jagdstrategie" zieht sich wohl mittlerweile durch die allermeisten Forstverwaltungen der Länder und vieler privater Betriebe.
Sie zeichnet sich dabei aus durch weitgehende Missachtung wildbiologischer Grundlagen insbesondere bei den Wildarten, die ausschließlich unter dem Aspekt der Schadensgeneigtheit im Hinblick auf verholzende Pflanzen aktiv bejagt (um nicht zu sagen "bekämpft") werden. So war in dem Evaluierungspapier des RLP-Klimaschutzministeriums u.a. die Idee zu lesen, die Erlegung von Rot-Alttieren pauschal ab dem 1. November straffrei zu stellen... Soviel zum angeblich praktizierten "Tierschutz" - und da sind wir noch ganz weit von dem Thema "Weidgerechtigkeit" entfernt (ein Begriff, dessen Abschaffung im selben Papier übrigens ebenfalls angedacht war...).

Übrigens war es, in den Anfängen der großräumig angelegten Bewegungsjagden auf (potentiell verbeißendes/schälendes) Schalenwild auch allgemeiner Konsens bei Wissenschaft und Praxis, pro Saison maximal EINE Bewegungsjagd auf derselben Fläche durchzuführen.

Das alles wirft ein leider bezeichnendes Bild auf die angeblich wildbiologisch so fundierte jagdliche Ausbildung in den forstlichen Hochschulen, die bei genauem Hinschauen auf dem Wissensstand von vor 40 Jahren stehen geblieben ist - bzw. die die mittlerweile vorhandenen wildbiologischen Erkenntnisse aktiv ignoriert.
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.452
allermeisten Forstverwaltungen der Länder und vieler privater Betriebe.
Komisch. Die bayerische hat es weder nötig, Schonzeiten über Gebühr einzuschränken, noch mehrfache DJ auf derselben Fläche durchzuführen, um das Schalenwild im Griff zu haben. Ich denke, da hat @prinzengesicht schon recht. Das Problem liegt eher darin, WIE man jagt. Mit kontraproduktiven Freigaben wird man es auch mit 10 Jagden auf derselben Fläche nicht richten. Solange eine Forstverwaltung nicht zu der Erkenntnis gelangt, daß auch noch soviel Einnahmen aus Trophäenjagd die Kosten eines zukunftsfähigen Waldbaus nicht aufwiegen, wird das nix.
 
Registriert
17 Jul 2008
Beiträge
6.014
Komisch. Die bayerische hat es weder nötig, Schonzeiten über Gebühr einzuschränken, noch mehrfache DJ auf derselben Fläche durchzuführen, um das Schalenwild im Griff zu haben. Ich denke, da hat @prinzengesicht schon recht. Das Problem liegt eher darin, WIE man jagt. Mit kontraproduktiven Freigaben wird man es auch mit 10 Jagden auf derselben Fläche nicht richten. Solange eine Forstverwaltung nicht zu der Erkenntnis gelangt, daß auch noch soviel Einnahmen aus Trophäenjagd die Kosten eines zukunftsfähigen Waldbaus nicht aufwiegen, wird das nix.

Naja, ich sach nur Schonzeitaufhebung in den Schutzwaldsanierungsgebieten. Sowas schon im gesetzlichen Ansatz Wildfeindliches gibt´s nirgendwo sonst in Deutschland - und auch wenn gar kein Gebrauch davon gemacht würde, bleibt der Fakt bestehen.
 
Registriert
2 Jul 2022
Beiträge
582
Waidgerechtes Verhalten- hier läuft mittlerweile eine Wald ( Feld)- Wild Diskussion- mehr oder minder emotional und sachlich. Als ich in den 70 iger Jahren die Alma Mater Viridis in Wien besuchte- da war der damalige Professor für Waldbau- Hannes Mayer- übrigens ein Bayer- der Leibhaftige für viele Jäger. Der Herr Professor klagte damals eine Gemeinde in schönster Berg-Tourismus- Skiregion wegen waldverwüstender Wildschäden, stellte uA. den Schrotschuß auf Rehwild bei Bewegungsjagden zur Diskussion. Wald vor Wild die Parole, immer mehr Ausbau von touristischen Aufstiegshilfen in immer mehr Skigebiete ( bei uns in Österreich). Käfer und Stürme legen die durch Trockenheit geschädigten teils standortsfremden Fichten-Monokulturwälder flach- mittlerweile stirbt auch die Buche in manchen Regionen, Eschen etc. an über 1000de Kilometer eingeschleppten Mikroorganismen….Riesige landwirtschaftliche ( mit EU Geldern subventionierte) Monokulturen werden eingezäunt- ebenso wie Forstkulturen. Die Flächen die zubetoniert werden- kein Lebensraum für Kleinlebewesen , Vögel…für immer verloren.
Wir Jäger haben über all diese Jahrzehnte schön brav uns vor diesen Karren von politischen, wirtschaftlichen, mehr oder minder echten ( oder heuchlerischen) Naturschutz Vertretern, Gruppierungen und deren Interessen so oft anmaßend als öffentlich genannt, spannen lassen. Haben wir in dieser Entwicklung den Mut, die Verantwortung übernommen, für das Wild und seine Lebensräume zu sprechen- die haben nämlich keine Stimme?
Leider hat sich die natürliche Beziehung, das übernommene, erfahrene, weiterentwickelte Wissen , das „Gspür“- aber auch der offene Umgang mit Nichtjägern, sowie das Engagement. von uns Jägern in dieser Zeit nicht immer gut entwickelt.
So - Thema “Waidgerecht Jagen“- ich versuche es für mich und in meinem Umfeld so zu tun- immer noch und trotz all dieser Entwicklungen- mit immer wieder großer Freude, viel Nachdenklichkeit, aber auch mit zunehmendem (altersbedingt?🤣) Pessimismus
Bitte denkt manchmal nach, bevor ihr hier in Emotion, falschverstandenem Ego etwas schreibt- aufeinander hinhaut. Damit tun wir weder uns als Menschen und Jägern was Gutes, noch dient es für Jagd , Wild , Natur …gemeinsam in unserem Interesse über geographische Grenzen hinweg einzutreten.
Wünsche Euch viel schöne, freudvolle Momente auf Pirsch und Ansitz .
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.452
Naja, ich sach nur Schonzeitaufhebung in den Schutzwaldsanierungsgebieten. Sowas schon im gesetzlichen Ansatz Wildfeindliches gibt´s nirgendwo sonst in Deutschland - und auch wenn gar kein Gebrauch davon gemacht würde, bleibt der Fakt bestehen.
Wart ich doch drauf, daß das ausgegraben wird. Da handelt es sich um geringe Flächen in besonderer Situation, nicht um flächendeckende
Regelungen für ein ganzes Bundesland wie Hessen.
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.452
Haben wir in dieser Entwicklung den Mut, die Verantwortung übernommen, für das Wild und seine Lebensräume zu sprechen- die haben nämlich keine Stimme?
Ich sag mal ganz provokant, um als Anwalt des Wildes zu sprechen fehlen vielen Jägern die grundlegenden Voraussetzungen. Nämlich die Kenntnis der Bedürfnisse des Wildes. Ich habe nicht aus Jux in meinem ersten Post genau darauf hingewiesen. Wer meint, mit viel falschem Füttern im Winter und schimpfen auf jeden Gassihund hätte er diesbezüglich genug fürs Wild getan, liegt daneben. Leider ist das aber in weiten Teilen immer noch received wisdom. DA sollte man ansetzen, nicht bei technischen Hilfsmitteln. Letztere sind bekanntermaßen immer nur so gut oder schlecht, wie der Mensch, der sie handhabt.
 
Registriert
15 Mrz 2005
Beiträge
9.175
Wart ich doch drauf, daß das ausgegraben wird. Da handelt es sich um geringe Flächen in besonderer Situation, nicht um flächendeckende
Regelungen für ein ganzes Bundesland wie Hessen.

Das Thema 'Sanierungsflächen' der bayerischen Staatsforsten hatten wir ja schon mehrfach auf dem Radar. Es bleibt für mich weiterhin weitestgehend lächerlich, wie da argumentiert wird bzw. wie man handelt. Das, was man da (in weiten Teilen) sanieren möchte, ist kaum in der Wunschform (!) zu sanieren bzw. - besser formuliert - nach den eigenen Wünschen zu gestalten.

Ich hocke gerade in unserem Haus am Fuße RICHTIGER Berge und habe, wie die anderen hier, meinen Frieden damit gemacht, dass man einige geografische/ topografische Lagen nicht nach Wunsch gestalten und damit gefährdungsfrei stellen kann. Die Bayern haben ja kaum richtige Berge und sollten damit auch irgendwann klarkommen können, nicht überall (gefährdungsfrei) Straßen bauen oder siedeln zu können.

Hier kommt man, in Verbindung mit richtigen Bergen, tatsächlich mit z.B. sehr großen/ üppigen Gamspopulationen klar.

Nach meiner Einschätzung ist und bleibt das ein 'trojanisches Pferd', um die sehr schlichten ökonomischen Zielsetzungen weiterhin verfolgen zu können.

WENN wir uns - wie beim Wolf - darauf verständigen, Wildtieren die Lebensberechtigung auf Flächen nicht grundsätzlich absprechen zu können/ wollen, sind schon ausgewiesene rotwildfreie Gebiete abzulehnen und das Zusammenschießen von Rotwildpopulationen (wie auch in Teilen Hessens) auf genetisch verarmte Inselpopulationen zu kritisieren.

Die Schäden durch Almvieh (welches meine Familie auch in größerer Zahl hat), das aber gewollt ist, in kritsichen Flächen hatte ich hier ja bereits mehrfach durch Bilder dokumentiert. Das wird aber interessanterweise durch die Forstwirtschaft nie hörbar kritisiert. Könnte natürlich sein, dass die Herrschaften sich dann nicht mehr auf den Berg trauen könnten, weil die Bergbauern ein recht wehrhaftes Völkchen mit guter Lobby sind.


grosso
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.452
Es wird seit Jahrzrhnten versucht, Waldweiderechte abzulösen. Völlig anderes Thema.

Und Schutzwaldsanierung in einem Atemzug mit ökonomischen Interessen zu nennen, zeugt nicht von sehr viel Sachverstand. Nicht von der Schutzwaldsanierung betroffene Gebiete in den Alpen werden völlig normal bejagt.

Was die Gams betrifft, täte man sich am bayerischen Alpenrand auch leichter, wenn die Österreicher ihre überschüssigen Gamsbestände bei sich behalten würden. Warum die nur immer über die Grenze drücken, wenns ihnen dort doch so gut geht :unsure:.
 
Registriert
15 Mrz 2005
Beiträge
9.175
...

Und Schutzwaldsanierung in einem Atemzug mit ökonomischen Interessen zu nennen, zeugt nicht von sehr viel Sachverstand. Nicht von der Schutzwaldsanierung betroffene Gebiete in den Alpen werden völlig normal bejagt.

...

Ich wage die These, dass das Thema 'Schutzwaldsanierung' der bayerischen Staatsforsten in weiten Teilen Bayerns reine Beschäftigungstherapie und die Dokumentation der eigenen Existenzberechtigung ist. Vielleicht sollte man das anderen übertragen.


grosso
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
20
Zurzeit aktive Gäste
257
Besucher gesamt
277
Oben