Naja.
In der beschriebenen Situation mit 2 Bachen und 6 Frischlingen ist es doch ganz einfach. Schiess den kleinsten Frischling.
Wer da die Bachen ins Visier nimmt, in der Hoffnung eine davon führt nicht, dem ist nicht zu helfen.
Und wenn die Frischlinge zu klein sind lässt man halt den Finger gerade.
So ähnlich hatte ich es wohl schon formuliert: sind da zwei Bachen (!) mit 6 Frischlingen, sollte die Entscheidung relativ klar sein und der Finger auf die Bachen gerade bleiben.
Ob man dann einen Frischling schießt, hängt von der speziellen Situation (Sauenbestand, ASP, Schadengeneigtheit ...) ab.
Wenn ich etwas falsch gemacht habe, muss ich die Konsequenz tragen. Und wenn du dir mal meine Postings richtig durchliest, dann kennst du meinen Standpunkt. Ich kann, muss aber nicht auf Jagd gehen. Wenn mir das Umfeld nicht Passt, dann bleib ich lieber daheim. Irgendwann muss sich jeder mal vor seinem ,,Schöpfer" verantworten, eventuell. Waidgerechtes Jagen/Handeln steht bei mir an erster Stelle. Ich weiß, dass lese ich hier in vielen Beiträgen raus, das mache es da nicht so genau nehmen.
Mein Alter Lehrprinz hat mir immer wieder eingepleut: Bewahre steht's die Achtung vor der Kreatur!!! Schieße erst wenn du das Wild ordentlich angesprochen hast.
Aber das habe ich ja schon mehrfach geschrieben.
Es kann immer ein schlechter Schuss draus werden, zB. Wenn sich das Wild im Knall bewegt, davor ist keiner gefeit. Aber wenn ich von vorne herein einen riskanten Schuss wird, dann lasse ich den FINGER GERADE.
MfG.
Es klingt sicher nach ausgeprägtem Heldentum, zu argumentieren, man könne ja jagen, müsse aber nicht, zeigt aber auch, dass derjenige ggf. eine solide Distanz zur Verantwortung für das Revier bzw. die äußeren Umstände hat.
Soweit ich jagdlich mehrheitlich als Gast oder auch als nicht im Commitment befindlicher Begehungsscheininhaber unterwegs bin, den doofen Revierpächter vielleicht gnädigerweise bei seinen Notwendigkeiten (kostenlos) jagdlich unterstütze, kann ich natürlich so daher reden.
Davon abgesehen ist es unbedingt richtig, die Achtung vor der Kreatur jederzeit zu wahren, hat aber nur bedingt etwas mit der geschilderten Situation zu tun. Auch wenn ich dem zustimme, werde ich mich - gerade bei der Jagd auf Sauen - nicht davor schützen können, einen Fehler zu machen. Intensives jagen führt nahezu zwangsläufig dazu, irgendwann auch mal etwas falsch zu machen.
Wer behauptet, der Blick durch die Technik ermögliche grundsätzlich eine zweifelsfreie Ansprache der Sauen, hat noch nicht häufig durch eine WBK geschaut. Ich habe eine vergleichsweise hochwertige Wärmebildtechnik, die mir das nicht
immer zweifelsfrei verrät.
Unbedingt richtig bleibt für mich aber, dass der Finger gerade bleibt, wenn ich die Situation nicht (nach verantwortungsvoller Beurteilung) einschätzen kann.
Eine Öffentlichkeit, die sich alle Mühe gibt, die Jäger für die fehlende Bestandsregulierung des Schwarzwildes 'ans Kreuz zu nageln' sollte sich keine (Amts)Gerichtsbarkeit leisten, die dann so mit jemandem umgeht, der dabei - ohne Vorsatz - einen solchen Fehler macht. Der Kenntnisstand, den wir haben, gibt in keinerweise eine gerechtfertigte Annahme her, der betroffene Jäger habe ansonsten auf alles Funken gerissen, was sich bewegt.
Zum Thema Nachsuche auf Sauen im Dunkeln haben wir wohl bereits Einigkeit, oder?
grosso