Schneisen einsäen

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Endlich ist es soweit: Die Gemeinde hat uns - passend zu den Ansitzeinrichtungen- Schussschneisen mit dem Forstmulcher angelegt. Lt. Forst sollte man die Fläche etwas liegen lassen und dann spätestens im nächsten Frühjahr einsäen. Es geht in erster Linie darum, dem Rehwild attraktive Flächen anzubieten, da in den Kalamitätsflächen eine Bejagung ziemlich schwierig ist. Angedacht wäre Rotklee, für Ideen bin ich jedoch offen. Es sollte eine mehrjährige Pflanze sein, vielleicht lässt man auch einfach eine Wiese daraus werden. Muss natürlich regelmässig mit dem Balkenmäher bearbeitet werden, damit es nicht verbuscht. Das wären jetzt erstmal meine Ansätze.
 
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23 Aug 2004
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Wenn da noch Äste / Stubben waren die jetzt untergemulcht wurden auf jeden Fall kalken.
Erstmal anspruchslose Pflanzen, ggf. eine Pioniermischung.
 
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In Waldflächen entwickeln sich auf gemulchten Schneisen keine "Wiesen" - sondern es kommen zunächst Pionier-Kräuter (Nitrophyten) und dann Gehölze...

Gesäter Rotklee geht zwar auf, wird aber in vielen Revieren kaum beäst, weil genug Kraut- und Gehölz-Äsung in allen umliegenden Flächen vorhanden ist, so unsere Erfahrung.

Äsungsverbesserung für Rehwild ist sinnlos, seit Wälder nicht mehr im Dunkelschlag-Prinzip bewirtschaftet werden und seit wir zahllose Schadflächen infolge Dürre und Käfer bekommen haben. Durch Licht und Nähstoff-Freisetzung entsteht natürliche Äsung in unglaublichen Mengen, wodurch angelegte Äsungsflächen unattraktiv bleiben.

Schußschneisen offenzuhalten ist sinnvoll rein aus Gründen des Jagdbetriebs, weil die Sichtbarkeit des Wildes durch die vielen sich schließenden und hochwachsenden Verjüngungsflächen rapide sinkt.
 
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7 Jan 2017
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Wenn im April/Mai da schon was grünes drauf ist während der Rest vom Busch noch braun ist hat man ein kurzes Zeitfenster mit erhöhter Attraktivität für die Äsungsfläche meiner Erfahrung nach. Dann wieder eine kurze Phase nach jeder Mahd wenn es wieder grün hochkommt. Eine Salzlecke dazu und man kann da schon ein paar Stück Wild in Anblick bekommen, die man sonst nicht gesehen hätte. Waldwiesen Kleemischung von Wolmersdorf hat eine gewisse Wirkung bei mir. Wunder darf man nicht erwarten
 
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Ihr könnt das mit dem einsäen gerne versuchen. Meist bringt aber einen Salzlecke einen besseren Effekt. Und ist weniger aufwendig.
 
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Habe es auch versucht. Pioniermischungen, Reste der Odenwaldmischung.… Habe nie Rehwild oder Sauen dort gesehen. Oft genug war es aber Geldverschwendung, weil Boden oder Licht zu schlecht waren.

Die Äsung ist meist im Wald gut genug. Wenn der Platz passt und ich mal was Neues probieren will, pflanze ich Verbisshölzer. Regel mit dem Forst ist: Erlaubt, aber wenn die durch Arbeiten beschädigt werden, gibt es keine Beschwerde.

Was aber funktioniert ist den Bewuchs kurz zu halten. Aber das eher für Fuchs. Habe einen alten Rasenmäher und das ersetzt dann das Sportprogramm für eine Woche.

Robuste Alternative ist Trester in den Wintermonaten

edit: die Schneisen bei uns sind Rückegassen im Hochwald, links und rechts sozusagen Naturverjüngung mannshoch.
 
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11 Feb 2018
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kann mich da den Vorrednern weitgehend anschließen.

Äsung ist ringsum in aller Regel von Natur aus genug da, primär sind die Schneisen darum ideal um überhaupt Wild zu sehen und Schussmöglichkeit zu haben bzw zum finden und Bergen..
20 Meter zum Anschuss können verdammt doof sein, wenn da 1,5 Meter hohe Brombeere wie natostacheldraht verwoben wuchern und man nur 1 Meter weit sieht....

Tip: wenn der Mulcher durch ist nehmt euch die Zeit und Schippe und Rechen und säubert den Boden von den Holzresten/ Ebnet die Schlimmsten Löcher und Hügel ein.

"markiert" mit senkrechten Ästen bzw dem, was ihr zusammenkratz an Knüppeln /Steine den Rand und evtl nahestehende Stubben

zum einen keimt direkt auf Holz nix und wenn ihr in 2 bis 3 Jahren mäht, ist das sehr viel angenehmer, wenn ihr wisst wo der Rand ist/ das keine Knüppel in die Maschine kommen oder ihr stolpert nicht mehr in Löcher....
Einsatz am besten mit niedrigwachsenden Leguminosen , Klee ist gut, Buchweizen hat sich bei uns als super rehäsung gezeigt.
je nach Boden wäre Topinambur dezent möglich uvm.

damit der Dschungel von links und rechts nicht immer mehr davon zurück holt-
entsprechend den Randbereich regelmäßig freischneiden nicht vergessen.
 
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Da sind ja einige sehr gute Antworten dabei. Wir haben zu Zeiten des Hochwalds das ein oder andere Stück Rehwild an der gemähten Kirrung erlegen können. Das waren in den Zeiten "grüne Oasen". Die Antworten spiegeln genau meine Befürchtung wieder, das genügend Nahrung vorhanden ist. Ich werde die Flächen trotzdem mal so gut es geht abharken ( ist ja ne Menge Arbeit ) und dann mal Kalk drauf.
 
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14 Feb 2006
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Ich hol mal aus aktuellen Anlass den Faden wieder hoch.
Im Vorjahr haben wir diese Rückegasse nach einer Erdabdeckung, ca. 20 cm hoch mit Klee, Buchweizen, u.a.m. eingesät. Ein Teil wird in diesem Jahr nicht mehr kommen und es sollte nachgesät werden.
Krawallkanzel (2).jpg

Als wir die Linie eingesät hatten, war die Löwenzahnblüte schon vorbei. Löwenzahn ist in reinen Waldrevieren ein Leckerbissen. Samen gibt es nicht zu kaufen. Ich habe den Erzeuger von Wildackersaatgut gefragt, warum z.B. in der Rotwildmischung kein Löwenzahn ist? Das gibt Probleme wenn die Fläche nicht im reinen Wald liegt, sondern vielleicht am Waldrand wo der Löwenzahn in angrenzende Kulturen einfliegt.
Daher muss man jetzt den Samen gewinnen. Sehr gut geeignet ist ein Laubsauger. Durch das Absaugen trennt der Sauger den Samen auch gleich vom Fallschirm.IMG_3135.jpg
Den Löwenzahn säht man wie die Natur einfach oben auf ohne Bodenverwundung.IMG_3134.jpg
 

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